Das Kulturhauptstadt-Programm „Jedem Kind ein Instrument“ (Jeki) wird hoch gelobt. Alle Bergkamener Grundschulen beteiligen sich daran und geben so ihren Schülern die Möglichkeit, ein Instrument zu lernen. Doch jetzt fürchten Lehrerinnen und Lehrer der Musikschule, die im Vormittagsbereich in den Grundschulen eingesetzt werden um ihre Arbeitsplätze.
Aktuell hat die Landesregierung am Mittwoch einige gravierende Veränderungen verkündet, die ab dem Schuljahr 2015/16 in Kraft treten sollen. Dann soll das Projekt, das bisher aufs Ruhrgebiet beschränkt war, aufs ganze Land ausgeweitet werden. Hinzu kommt, dass neben dem Instrumentalunterrichtrich auch Singen und Tanzen Bestandteile des Programms sind. Folglich gibt es eine auch eine Namensänderung in „JeKits – Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen“.
Was sich aber nicht ändert, ist der Zuschuss des Landes in Höhe von rund 10 Mio. Euro für dieses Projekt. Das heißt auf der anderen Seite, dass der Anteil der Kommune an den Personalkosten steigen wird. Bis Ende Januar hätten die Kommunen Zeit, ob sie sich auch an „JeKits“ beteiligen wollen, erklärte Kulturdezernent Holger Lachmann am Mittwoch gegenüber dem Kulturausschuss. Gleichzeitig kritisierte er, dass das Land bisher die Städte und Gemeinden noch nicht offiziell informiert hat. Er selbst liegt bisher nur die Pressemitteilung aus Düsseldorf zu diesem Thema vor.
An der Sitzung des Kulturausschusses nahmen auch einige Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bergkamener Jeki-Projekt teil. Beruhigend war das nicht, was sie hörten. Neben der Tatsache, dass sich künftig mehr Kommunen den Zuschusstopf teilen werden, also jede Kommune weniger Mittel erhält, beunruhigt sie auch, dass sich die Grundschulen künftig für eines der drei Angebote, Instrumentalunterricht, Tanzen oder Singen, entscheiden müssen. Zudem könnten hier auch die Eltern ein entscheidendes Wort mitreden, denn für den Instrumentalunterricht ihrer Kinder sollen sie im 2. Jahr 23 Euro zahlen, fürs Tanzen 17 Euro und fürs Singen 12. Schließlich wird die Zahl der Kinder, die an den musischen Zusatzangeboten teilnehmen geringer. Hauptgrund ist die Begrenzung des Angebots auf nur noch zwei Jahre. Beim Start von Jeki waren es noch vier gewesen. Geblieben ist allerdings, dass das erste Jahr weiterhin für die Eltern Entgeltfrei bleibt.
Weitere Infos zu Jeki/JeKits zu gibt es hier.