Die ev. Friedenskirchengemeinde lädt am Sonntag, 30. Juni, um 17 Uhr zu einem zentralen Abendgottesdienst in die Auferstehungskirche ein (In den beiden anderen Kirchen gibt es an diesem Tag keine Gottesdienste). Das hat einen besonderen Grund: Das Gotteshaus in Weddinghofen ist vor 70 Jahren geweiht worden. Gehalten wird der Gottesdienst vom Superintendenten des Kirchenkreises Unna Dr. Karsten Schneider mit dem Pfarrteam.
Jahrhundertlang mussten die Weddinghofener zusammen mit den Oberadenern und Niederadenern lange Wege bewältigen, um über Pfade und hölzerne Brücken, zu Fuß oder zu Pferd und mit Wagen ein Gotteshaus zu erreichen. Die Gemeinde gehörte bis 1958 zum Kirchenspiel Methler.
Das Bevölkerungswachstum Weddinghofens hatte immerhin dafür gesorgt, dass es seit 1947 eigene Gottesdienste in Weddinghofen gab – zunächst in der Gaststätte Klute (heute Restaurant Olympia), dann in einer alten Wehrmachtsbaracke an der Schulstraße.
1951 gründete sich schließlich ein Kirchbauverein, 1952 wurde das Grundstück an der Goekenheide erworben. Der erste Spatenstich für die neue Kirche erfolgte im Juli 1953. Die Weddinghofener packten selbst mit an und bauten die Kirche für 120.000 Mark auf. Orgel, Fenster und Taufstein fehlten – dafür reichte das Geld nicht. Dafür gab es die ehemalige Gutsglocke des Gutes Velmede als Geschenk. Sie läutet heute noch im Gestühl, das nachträglich noch einmal verstärkt werden musste. Nach zehnmonatiger Bauzeit wurde die Kirche schließlich am 27. Juni 1954 durch den damaligen Präses der evangelischen Kirche von Westfalen, Ernst Wilm, eingeweiht.
Was noch fehlte, kam später hinzu. Vor allem Pfarrer Heinrich Meier schaffte es immer wieder, die Gemeindeglieder zu Spenden zu motivieren. Der Bildhauer Carl Ernst Kürten gestaltet 1960 den Taufstein. Seit 1965 hat die Auferstehungskirche eine Orgel. Die markanten Glasfester stammen vom Bremer Künstler Heinz Lilienthal, die 1977 fertiggestellt wurden.
Der Pfarrbezirk Weddinghofen hat also allen Grund, den Geburtstag seiner Auferstehungskirche zu feiern, obwohl die damalige kirchliche Baubehörde von den Plänen nicht begeistert war. Die Gestalt der Kirche sei eher „für Markthallen zweckmäßig“ heiß es in einem Vermerk zu den Bauplänen. Man genehmigte den Kirchbau „nur“ als Experiment. Heute besticht die Kirche gerade mit ihrem Innenraum.