Initiative „Wir in Rünthe“ fordert Errichtung eines Stadtteilzentrums als Begegnungsstätte

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Rünthe hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Ortsteil Bergkamens gemausert. Die frühere Arbeitersiedlung der Zeche Werne ist ein beliebtes Wohnquartier für viele Familien, die wissen, dass es sich zwischen Bever und Lippe gut leben lässt. Doch mit dem Abriss des evangelischen Gemeindezentrums „Haus der Mitte“ ist die letzte Begegnungsstätte für die Bevölkerung in Rünthe verschwunden, 6.700 Einwohner sind ohne einen Treffpunkt.

Örtliche Vereine beklagen den als mangelhaft empfundenen Zustand und haben sich jetzt zur Initiative „Wir in Rünthe“ zusammengeschlossen, um gemeinsam für die Errichtung eines Stadtteilzentrums zu werben und den Ortsteil zu beleben. Zu den Initiatoren des Projekts gehören der SuS Rünthe, die Siedlergemeinschaften Bevertal und Rünthe-Ost und der Aktionskreis Wohnen + Leben. Bei einem geplanten Treffen im Juli sollen sich weitere Vereine dem Vorhaben anschließen. Dietmar Wurst, Vorsitzender des SuS Rünthe, erklärt: „Die Situation ist schwierig geworden. Die Vereine wissen nicht mehr, wo sie ihre Veranstaltungen machen sollen. Die Mensa der Regenbogenschule ist keine attraktive Örtlichkeit für das Vereinsleben und gibt nur begrenzte Möglichkeiten her. Das ist auf Dauer kein Zustand, sondern nur ein Notbehelf.“

Den Aktiven bei „Wir in Rünthe“ schwebt vor, dass der Ortsteil ein eigenes Stadtteilzentrum erhält, das den Vereinen eine Heimstatt für ihre Aktivitäten bietet und viele andere Veranstaltungen ermöglicht. Manuel Izdebski, der sich ebenfalls für die Initiative engagiert, ergänzt: „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden. Unsere Nachbarstädte Kamen und Lünen machen das vor. Dort sind solche Zentren längst entwickelt, um der Verödung der Stadtteile entgegenzuwirken und Ansätze der Quartiersentwicklung auszuprobieren.“ Die Initiative möchte darüber zunächst mit den Ratsmitgliedern aus Rünthe ins Gespräch kommen. Für den Juni ist ein Termin in Planung.

Geht es nach den Vorstellungen der Vereinsgemeinschaft, muss ein solches Stadtteilzentrum nicht zwingend neu gebaut werden. Der Blick könnte sich auch auf eine bestehende Immobilie richten, etwa dem nicht mehr genutzten Gebäudeteil der früheren Hellweg-Hauptschule. „Wir wollen das konstruktiv angehen und wissen um die klammen Kassen der öffentlichen Hand“, sagt Christian Hoffmann, den viele Rünther als ihren Schiedsmann kennen. Er ist sich mit seinen Mitstreitern darüber einig, dass spätestens im Jubiläumsjahr 2027, wenn Rünthe sein 750-jähriges Bestehen feiern kann, eine neue Begegnungsstätte für den Ort geschaffen sein sollte, um ein lebendiger Stadtteil zu bleiben.