Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst gezeigt haben, hat die Beschäftigten maßlos enttäuscht“, betont Martin Steinmetz von der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Dortmund. Damit hätten die Arbeitgeber die aktuelle brisante Situation in den Einrichtungen nicht ernst genommen. „Nach zwei Jahren besonderer Herausforderungen durch die Pandemie fühlen sie sich im Regen stehen gelassen. Das hat zu großem Unmut geführt.“ Die Beschäftigten wollten sich nun mit Nachdruck für ihre Forderungen einsetzen. Deshalb hat ver.di die kommunalen Beschäftigten der Kitas, der sozialen Dienste und der Behindertenhilfe im Bezirk Westfalen zu einem ersten Warnstreik am 8. März aufgerufen.
Es ist unverständlich, dass die Arbeitgeber in der Auftaktrunde unsere Vorschläge zur Entlastung der Beschäftigten nicht aufgenommen haben– allein im ver.di-Bezirk Westfalen handelt es sich um ca. 5.000 Beschäftigte. So werde beispielsweise die Forderung nach Zeit für Vor- und Nachbereitung der
pädagogischen Arbeit von den Arbeitgebern kritisch gesehen. Seit Jahren gebe es aufgrund der mangelhaften Arbeitsbedingungen und nicht
angemessenen Gehälter eine starke Fluktuation, die sich auch in der Sozialen Arbeit im Dortmunder Jugendamt sehr deutlich darstellt. Daher fordere ver.di in den Tarifverhandlungen die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit.
Gegen diese Forderungen verhielten sich die Arbeitgeber jedoch weitgehend abwehrend.
„Uns ist es besonders wichtig, im öffentlichen Dienst endlich eine Gleichstellung der sozialen Berufe mit den Männer-dominierten Berufen zu erreichen“, so
Steinmetz. „In der heutigen Zeit ist es nicht nachvollziehbar, dass beispielsweise Sozialarbeiterinnen weniger verdienen als Ingenieure, bei gleichwertigem
Studienabschluss. Dennoch bekommen die Ingenieure bis zu 280 Euro monatlich mehr.“ Die Tarifverhandlungen für die sozialen Berufe – in denen insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig seien, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent – sei also auch eine Auseinandersetzung um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben. Daher rufen wir gerade am Internationalen Frauentag zu diesem Warnstreik auf.
„Die Arbeitgeber tun gut daran, dieses Signal und die Forderungen der Beschäftigten ernst zu nehmen“, betont Steinmetz abschließend.
Informationen zum Ablauf des Warnstreiks:
7:30 Uhr Platz der Alten Synagoge: Sammel- und Aufstellort sowie Startpunkt für den Protestzug über den Dortmunder Wall.
9:00 Uhr: Start des Protestzuges rechts in Richtung Hiltropwall, Hoher Wall, Königswall, Burgwall, Ostwall, Südwall, re. in Kleppingstr., li. In
Olpe auf den Friedensplatz.
10:15 Uhr* Ankunft Friedensplatz
11:00 Uhr* Beginn Abschlusskundgebung
Aufgerufen sind Beschäftigte aus nachfolgend aufgeführten Verwaltungen und Arbeit; Kreis Unna und Stadt Unna Soziale Arbeit; Stadt Schwerte Kitas und Soziale Arbeit; Castrop-Rauxel Kitas und Soziale Arbeit; Stadt Lünen Kitas und Soziale Arbeit; Stadt Dortmund: Jugendamt, Gesundheitsamt, Jugendamt, Fabido; Sozialdienst und Wohnverbund beim LWL Dortmund.