WFG Kreis Unna feiert 60-jähriges Bestehen: Im Mittelpunkt steht der Strukturwandel

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Landrat und WFG-Aufsichtsratsvorsitzender Mario Löhr (links) und WFG-Geschäftsführer Dr. Michael Dannebom gratulieren der WFG zum Geburtstag. Foto: Lisa Rubbert, WFG

1961 wurde die WFG Kreis Unna als eine der ersten Wirtschaftsförderungsgesellschaften in Deutschland gegründet. Am gestrigen Dienstag, 24. August, – dem offiziellen Gründungsdatum – feierte die Gesellschaft ihren 60. Geburtstag. Grund genug, um auf vergangene Erfolge zurückzublicken und einen Ausblick auf die Herausforderungen der Zukunft zu wagen. Mit dem durch die beginnende Bergbaukrise einhergehenden Strukturwandel mussten bereits kurz nach der Gründung neue Strategien entwickelt werden, um die Region zu stärken, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen.

So entstanden in vielen Teilen des Kreises Unna durch die Arbeit der WFG neue, voll erschlossene Gewerbegebiete. Der Indu-Park im Unnaer Süden war nicht nur einer der ersten Gewerbeparks in Deutschland überhaupt, sondern auch beispielgebend für weitere Projekte im Kreis Unna. Mit der Bereitstellung von Industrie- und Gewerbeflächen, bis heute eines der Kernthemen der WFG, wurden die Voraussetzungen für die Ansiedlung neuer Unternehmen und die Expansion bestehender Betriebe geschaffen. So sind in den vergangenen sechs Jahrzehnten zehntausende sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze in den zehn kreisangehörigen Kommunen entstanden.

Mit der beruflichen Weiterbildung und der Gründungsberatung kamen im Laufe der Jahre weitere Aufgaben für die WFG hinzu. Zudem erweiterte die Gesellschaft nach und nach ihr Dienstleistungsspektrum im Bereich der präventiven Fachkräftesicherung. Sowohl die Sensibilisierung der Betriebe für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Gewinnung weiblicher Nachwuchs- und Führungskräfte als auch die Begeisterung von Kindern und Jugendlichen für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik durch die Gründung des zdi-Netzwerk Perspektive Technik sind hier ebenso zu nennen wie regionale Hochschulkooperationen.

Die Innovationsförderung der WFG bietet Betrieben aus den zehn Städten und Gemeinden des Kreises Unna seit 2018 Unterstützung bei der Teilhabe am Wissens- und Technologietransfer und bei der Bewältigung des digitalen Wandels. Jüngst, zu Beginn der Corona-Pandemie, etablierte die WFG ein interdisziplinäres Krisenteam. Es steht den Unternehmen aus dem Kreis Unna auch weiterhin beratend zur Seite.

„In sechs Jahrzehnten hat die WFG gemeinsam mit den regionalen Unter-nehmen, den Kommunen und dem Kreis viel geschafft, um die Region zu einem prosperierenden Wirtschaftsstandort zu entwickeln“, zieht WFG-Geschäftsführer Dr. Michael Dannebom Bilanz. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass auch in der Zukunft noch viele Herausforderungen warten.

„Die Ausweisung von neuen, großen Gewerbegebieten stößt an ihre Grenzen. Künftig muss es vermehrt darum gehen, Altstandorte zu revitalisieren. Der Ausstieg aus der Steinkohleverstromung, von der der Kreis mit vier Kraftwerksstandorten massiv betroffen ist, stellt uns wie so oft in der Vergangenheit vor die Herausforderung, aus einem Strukturwandel einen Wandel des Wirtschaftens zu machen. Natur- und Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften, die erforderliche flächendeckende Möglichkeit zur Anbindung an ein Glasfaser- und 5G-Netz und die Positionierung des Kreises Unna als attraktiver Lebensmittelpunkt für Fach- und Führungskräfte sind Aufgaben, die das WFG-Team künftig weiter vorantreiben wird“, so Dannebom.

Gratuliert haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WFG bereits in einem Videogruß, der bei Facebook abrufbar ist. Auch die Jubiläumsbroschüre „60 Jahre WFG: Ein gutes Stück Wirtschaftsgeschichte für den Kreis Unna“ ist digital unter www.wfg-kreis-unna.de verfügbar.