Fast alle Lichtkunstwerke in Bergkamen stehen im Kontext von Straße und Verkehr (Maik + Dirk Löbbert, Andreas Kaufmann) oder Platz (Birgit Hölmer). Auch der inszenierte „Subport“ von Rochus Aust hat verkehrliche Bezüge. Die Lichtkunstwerke stehen im Stadtraum wie Fingerzeige in eine andere Welt.
Bezugnehmend auf diese Situation installiert die Künstlerin Billie Erlenkamp bereits seit 2012 einen poetischen Parcours zum Thema Licht im Straßenraum in Bergkamen. An ungewöhnlichen Orten um Busbahnhof und Rathaus sind mit weißen Buchstaben hier und da kurze poetische Texte entstanden.
Die Texte verweisen im kunstfremden Raum der Straße, auf Bordsteinen, Verkehrsinseln oder den Rückseiten von Schildern auf eine andere Dimension der Wahrnehmung. Im Stile eines japanischen Haikus erzählen sie von Augenblicken, Sinneseindrücken, Naturerlebnissen, kurzen Gedanken oder romantischen Vorstellungen. Alle beziehen sich in assoziativer Form auf das Thema Licht. So schimmert, glitzert, leuchtet es in den Texten, von Mondschein aber auch von Leuchtreklame ist die Rede. Es wird bemerkt, dass der Strahlemann unter der Milchstraße bei Tageslicht eher ein Blender ist.
Billie Erlenkamp lässt in den Texten die Gedanken nur kurz aufblitzen und überlässt die Interpretation und die Ausformulierung der Geschichten den Betrachtern.
Auch in diesem Jahr wird die Installation durch die Künstlerin erneuert und ergänzt.