von Andreas Milk
Bis zum Jahreswechsel war’s noch lange hin, rund 22 Stunden – aber der Bergkamener Marcel F. (21, Name geändert) ließ es trotzdem schon mal krachen. Am Silvestermorgen gegen zwei Uhr rauschte er mit seinem Auto in einen Container der Firma Remondis an der Erich-Ollenhauer-Straße. Der Container war danach selbst ein Fall für die Entsorgung, eindrucksvoll zu sehen heute auf Fotos im Kamener Amtsgericht. Dort wurde wegen Marcel F. wegen Unfallflucht verhandelt.
Denn der junge Mann war in jener Nacht getürmt: „Ich war wie im Schockzustand, wollte nur noch nach Hause und das Auto abstellen.“ Möglich, dass er nicht ganz nüchtern war; beweisen lässt es sich nicht. Denn die Polizei – von einer Zeugin informiert – stand erst am nächsten Vormittag vor der Tür. Da hatte F. zwar Alkohol im Blut, aber der soll aus einem nachträglichen Frust-Trinken in seiner Wohnung stammen. Einige leere Bierflaschen dienten ihm seinerzeit gegenüber den Beamten als Beleg.
Für Marcel F. spricht: Er hat keine Vorstrafen – wohl aber durch den Container-Crash erheblichen wirtschaftlichen Schaden. Das eigene Auto? „Ein halber Totalschaden“, sagt er, Schadenshöhe um die 3.000 Euro. Der Container? Wiederbeschaffungswert exakt 1.927,80 Euro (inklusive Mehrwertsteuer), gezahlt von F.s Haftpflichtversicherung, aber die wird sich das Geld wohl noch von ihm wiederholen wollen. Und: F. arbeitet in der Baubranche, ist auf einen Führerschein angewiesen. Sein Chef und die Kollegen haben derzeit auszubügeln, dass er den „Lappen“ los ist.
Frühestens in sechs Monaten kann er wieder eine Fahrerlaubnis bekommen, entschied Richter Christoph Hommel. Vor allem aber setzte es eine Geldstrafe: 30 Tagessätze à 50 Euro wegen der Straftat Unfallflucht, plus 50 Euro Buße für den Unfall selbst, der als Ordnungswidrigkeit gilt. Macht: 1.550 Euro.