Die flauschigen Kiwis kommen mit dem Honig direkt aus Neuseeland. Den Brie haben die französischen Freunde zusammen mit dem Bordeaux in Gennevilliers eingepackt und auf der Blumenbörse in Bergkamen verführerisch auf einem Tisch drapiert. Die Schmalzbrote schmierten die Gäste zwar nicht direkt in Sachsen-Anhalt, aber die Zutaten haben sie aus der Partnerstadt Hettstedt mitgebracht. Neben Blumen gab es auf dem Nordberg am Sonntag viele angenehme Überraschungen.
Ein kunterbuntes Blumenkunstwerk im Zeichen von Europa beispielsweise. Oder Folklore, die sich nicht nur in der Fotobox verewigen ließ, sondern auch als kulturelles Hobby zu erleben war. Hoch hinaus kraxeln konnten alle quer durch alle Länder Europas, die flinke Füße und griffsichere Hände hatten. Leckereien in allen Variationen, Glücksräder und Rätselspiele, Küken, die vor dicht gedrängtem Publikum aus den Eiern schlüpfen: Auch die 12. Blumenbörse hatte es in sich.
Die Organisatoren waren jedenfalls mehr als zufrieden, riss der Strom der Ausflügler und Neugierigen auf dem Nordberg doch nicht ab. „Wir wollen damit auch den Nordberg mehr beleben“, schildert das Team vom Stadtmarketing. Das fulminante Sommerwetter trug mit dazu bei, dass nicht nur die Bergkamener in die Fußgängerzone strömten und zwischen den Ständen flanierten. Auch Besucher aus den Nachbarstädten nutzten das Wetter für eine ausgedehnte Radtour, die gleich zu mehreren Großveranstaltungen führte.
Die Blumen allerdings gerieten auch diesmal ein wenig zu Nebendarstellern. Die großen Blumenhändler der Region waren erneut nicht mit von der Partie. Wer seinen Garten mit Blüten und Gemüse auffrischen wollte, der hatte trotzdem zahlreiche Gelegenheiten. Tomaten, Gurken, Paprika Melonen: Pflanzen in allen Variationen warteten auf Käufer. Die nahmen meist auch gleich noch ein paar blühende Zierpflanzen mit oder Dekorationen für den Garten. Viele Beutel füllten sich mit frischem Spargel oder frisch zubereiteten exotische Speisen aus Ländern, aus dienen viele Neubürger und Flüchtlinge stammen.
Das Konzept jedenfalls funktioniert – auch mit schrumpfendem Blumenangebot und etwas weniger Blütenpracht. Den Nordberg rückt das Großereignis allemal wieder etwas mehr in den Fokus. Zusammen mit dem verkaufsoffenen Sonntag war ein abwechslungsreicher Ausflug garantiert.