Grundstücksverkauf in der Wasserstadt startet ab 2020 – günstiges Heizen mit Grubenwasser

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Es gibt ja immer noch Bergkamener, die meinen, Wohnen in der künftigen Wasserstadt Aden seit nur etwas für Gutbetuchte. Weit gefehlt, wie die städtische Planerin Christiane Reumke in der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses betonte. Der Grundstückspreis wird nur ein bisschen höher liegen als die Summe, die auch sonst in Oberaden zu zahlen wären. Das sei eine zwingende Bedingung dafür, dass erhebliche Fördermittel des Landes und des Bundes in dieses Projekt geflossen sind.

Wohnen auf dem Wasser in Amsterdam – nicht im Hausboot auf den Grachten, sondern in modernen schwimmenden Häusern.

Die ersten Grundstücke sollen 2020 verkauft werden. Kaufargument wird dann sicherlich nicht nur die exzellente Lage am Wasser und die kurzen Wegen in die Natur und zu Freizeitstätten sein, sondern auch die relativ geringen Kosten für die Beheizung der Gebäude. Die Wärme kommt nämlich aus den Tiefen des ehemaligen Bergwerks Haus Aden in Form von Grubenwasser. Das gibt durch einen Wärmetauscher seine Energie, etwa 26 bis 30 Grad, an „normales“ Leitungswasser ab, das über ein 4,5 Kilometer langes Leitungsnetz zu den Häusern geführt wird. Dort wird es mit einer Wärmepumpe auf die erforderlichen 60 Grad gebracht.

Das dieses technisch möglich ist, hat inzwischen eine Untersuchung unter Federführung des Ruhr-Uni Bochum gezeigt, die Professor Dr. Hermann-Josef Wagner in der Sitzung des Ausschusses am Dienstag erläuterte. Die Wasserstadt Haus Aden gehört zu drei Standorten im Ruhrgebiet, an denen die Nutzung von Wärme aus Bergwerken erprobt wird. Bis zum Verkaufsstart 2020 soll die Infrastruktur gelegt sein. Zurzeit laufen Gespräche mit den GSW. Sie könnten die Aufgaben eines Netzbetreibers übernehmen.

Diese Nutzung des Grubenwassers ist nicht nur kostengünstiger als eine konventionelle Energieversorgung, sie wird zudem vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert. Das hat in kurzer Zeit für die erste Projektphase 1,1 Millionen Euro für die drei Standorte zur Verfügung gestellt. Prof. Wagner geht davon aus, dass es auch für den Bau des Netzes Bundesmittel geben wird.

Für die künftigen Häuslebauer ergibt sich noch ein weiterer Vorteil. Wie Wagner erklärte, sei eine Förderung der Häuser nach „KfW 40“ möglich. Hierbei handelt es sich um zinsverbilligte Kredite durch die KfW-Bank. Schließlich ließe sich noch mehr Energie und auch Kosten sparen, wenn die Wärmepumpen mit Solarstrom betrieben werden.

Prof. Wagner und auch der 1. Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters betonten, dass die Wasserstadt Aden mit diesem Energiekonzept ein Vorzeigeprojekt sei in Sachen Klimaschutz – und dies auch durchaus im internationale Maßstab.