Der städtische Ordnungsdienst verteilte im vergangenen Jahr 1778 „Knöllchen“ wegen Verkehrsordnungswidrigkeiten, hauptsächlich wegen falschen Parkens. Bemerkenswert ist, dass diese Zahl im Vergleich zu 2015 mit 3847 „Knöllchen“ mehr als halbiert wurde. Mögliche Gründe dafür werden sicherlich in der Sitzung des Ausschusses für Familie, Soziales, Gesundheit und Senioren am 21. März zur Sprache kommen, wenn die Verwaltung den Jahresbericht 2016 für den städtischen Ordnungsdienst vorlegt. Der Ordnungsdienst der Stadt Bergkamen ist aktuell mit zwei Stellen ausgestattet. Durch den Wegfall des Projekts „Bürgerarbeit“ konnte das Zwei-Schicht-System mit je einem Streifenführer und einem SGB II geförderten Ordnungshelfer seit 2015 nicht weiter umgesetzt werden. Seitdem wird ein Regeldienst im Zeitfenster von ca. 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr umgesetzt, wobei bedarfsabhängig, z.B. in den Sommermonaten, bei gemeinsamen Kontrollen mit der Polizei oder bei angeordneten Sonderkontrollen, auch Spätdienst bis ca. 22.00 Uhr verrichtet wird. Viele Bergkamener nehmen den Ordnungsdienst nur die Kontrollen parkender Autos war. Tatsächlich waren die beiden Mitarbeiter, hier wird offensichtlich genau Buch geführt, fast 20.000 Mal gefordert gewesen. Bei rund 11.000 Einsätzen blieb es bei Kontrollen ohne besondere Vorkommnisse. Insgesamt wurden 4.253 parkende Fahrzeuge kontrolliert und dabei die bereits erwähnten 1778 Knöllchen hinter den Scheibenwischer geklemmt. Dich dahinter folgten 3876 Bürgergespräche. „Sie sind Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger oder Besucherinnen und Besucher der Stadt, erteilen kleinere Auskünfte und Informationen und geben Beobachtungen, Feststellungen oder Hinweise aus der Bevölkerung über Gefahrensituationen, Verunreinigungen u. ä. an die zuständigen Dienststellen weiter“, heißt es dazu in dem Berichten. |
Andere Anlässe fallen zahlenmäßig dagegen kaum ins Gewicht. 162 Mal wurde der Ordnungsdienst wegen Wegwerfens von Müll tätig, 74 Mal, weil Hunde in Siedlungen nicht angeleint waren, 53 Mal schritt er ein, weil Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geraucht hatten.
Insgesamt ist festzustellen, dass die Zahlen der mündlichen Verkehrserziehungsmaßnahmen, die Verwarnungen mit und ohne Verwarnungsgeld sowie die Bürgergespräche mit Erwachsenen in 2016 weiterhin auf hohem Niveau liegen. Zurückgegangen sind hingegen die Zahl der Bürgergespräche mit Jugendlichen und die Anzahl der geahndeten Verkehrsordnungswidrigkeiten“, heißt es weiter in dem Bericht.
Und: „Wie in Vorjahren ist es leider auch in 2016 zu Bedrohungen und Beleidigungen gegen die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes gekommen. Während im Vorjahr noch 13 Fälle dokumentiert wurden, gab es im abgelaufenen Jahr insgesamt 11 Zwischenfälle zu verzeichnen. Durch entsprechend geschultes Verhalten und eine angemessene Schutzausrüstung konnten tätliche Übergriffe bisher zwar vermieden werden. Allerdings wurden in einigen Fällen trotzdem Verfahren gegen die Täter angestrengt, in denen die Ordnungsdienstmitarbeiter dann als geladene Zeugen vor dem Amtsgericht aussagen mussten.“