Die Städtische Galerie „sohle 1“ im Stadtmuseum Bergkamen widmet den beiden Künstlerinnen Suscha Korte und Cora Korte ab Sonntag, 5. März, eine Ausstellung mit dem vieldeutigen Titel „Trotzdem…“. Und nimmt sich damit eines noch jungen Phänomens in der Kunstgeschichte an: Schwestern, die als erfolgreiche, voneinander unabhängige Künstlerinnen agieren.
Die Ausstellung wird am Sonntag um 11 Uhr eröffnet. Die Begrüßung hat der Vorsitzende des Bergkamener Kulturausschusses Thomas Grziwotz übernommen. In das Werk de beiden Künstlerinnen wird die Kunsthistorikerin Dr. Ellen Markgraf einführen.
Ihre Techniken und Stilmittel differieren, ihre Bildwelten haben auf den ersten Blick wenig gemein; es ist die Botschaft hinter dem Ausstellungstitel, die sie eint. Mit „Trotzdem…“ bekennen sich Suscha und Cora Korte bewusst zur Malerei als analogem Medium, das sich der inflationären, mitunter so manipulierten wie manipulativen Bilderflut der Digitalära selbstbewusst entgegenstellt. Statt der Sensation, dem Affekt, dem reinen Konsum des Bildes als Bedarfserweckungsinstanz geht es hier um das Stillen der archaischen Sehnsucht nach Orientierung, Entschleunigung und Bestätigung. So thematisieren die großformatigen, stark narrativ geprägten Werke Suscha Kortes das menschliche Dasein mittels Alltagsgegenständen wie Tellern, Schallplatten oder wie zufällig arrangiertem Hausrat – und fungieren somit als assoziative Spielwiese und als Projektionsfläche für individuelle Erinnerungen und Erfahrungen, Wünsche, Träume und Hoffnungen. Genauso wie für Ängste und Sorgen. Cora Korte hingegen schafft mit einer von ihr entwickelten Technik illuminierbarer Hinterglasmalerei in eindringlichen Lichtbildern und Lichtobjekten gänzlich neue Seherlebnisse. Was ist real, was Illusion? Das Licht wird bei ihr zu einem Transformationsagens, das Sinn und Sinnlichkeit beeinflusst und uns in andere mentale und emotionale Dimensionen katapultieren kann. „Trotzdem…“
„Trotzdem…“ ist als Hommage an das analoge, das echte Leben zu verstehen. Das bedingt die aktive und direkte Auseinandersetzung mit Kunst, die physische Präsenz vor Ort und den Dialog sowohl mit unseren Werken, als auch mit anderen Ausstellungsbesuchern.“, sagt Suscha Korte. Einen Ansatz, den auch Cora Korte explizit teilt: „Wir wollen Raum für neue Standpunkte, Reflexionen und Stimmungen schaffen. Und damit der Passivität, Fremdbestimmung und Resignation unserer Zeit trotzen.“
Galerie sohle 1, Stadtmuseum Bergkamen
Eröffnung: 05. März 2017, 11:00 Uhr, Galerie sohle 1
Ausstellungsdauer: 05.03 – 23.04.2017