Einen Wok nach China exportieren zu wollen, ist gleichbedeutend wie Eulen nach Athen zu tragen. Meint man. Der Hersteller von hochwertigen Küchengeräten WMF tut dies und seit Juli 2015 spielt Bergkamen, genauer gesagt: der Logistikpark an der A2 dabei eine sehr wichtige Rolle. In der rund 80.000 Quadratmeter großen Halle auf dem Kamm der Lüner Höhe befindet eines von zwei Verteilzentren von WMF. Von dort gehen Küchenutensilien aller Art vom Besteck bis zur Küchenmaschine in alle Welt. Dazu gehören natürlich auch Woks.
Diese Aufgabe hat WMF einem der bedeutendsten Logistiker, DB Schenker, übertragen. Was da genau in der Halle passiert, konnten sich am Donnerstagmorgen Bürgermeister Roland Schäfer, seine Mitarbeiter im Bereich Wirtschaftsförderung, Simone Krämer und Walter Kärger, sowie der Geschäftsführer des Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis-Unna Dr. Michael Dannebom etwas genauer ansehen.
Anders als bei den bisherigen Betriebsbesichtigungen des Bürgermeisters durfte diesmal die Presse nicht bis ins Allerheiligste vordringen. WMF möchte seine Betriebsgeheimnisse nicht preisgeben, erklärt Michael Rehbein, der Geschäftsführer der DB Schenker-Geschäftsstelle Dortmund, zu der der Standort Bergkamen gehört. Rehbein ist übrigens ein Bergkamener. Er wohnt in Overberge.
Vor der eigentlichen Besichtigung gab es allerdings jede Menge Informationen von ihm und dem Standortleiter Torsten Hoffmann. Zurzeit sind bei DB Schenker 165 Frauen und Männer beschäftigt. Lediglich neun von ihnen sind vom Standort Dortmund gekommen. Der große Rest sind echte Neueinstellungen. Genau ein Viertel des Personals wohnt in Bergkamen und 23 Prozent in Kamen. Die beiden wissen sogar, dass ein Mitarbeiter seine Fahrt zum Arbeitsplatz von Münster mit einem Motorroller tagtäglich zurücklegt. Vier können sogar zu Fuß kommen: Sie haben ihr Zuhause auf der anderen Seite der Töddinghauser Straße auf der Lüner Höhe. Dort hatte es eine äußerst agile Bürgerinitiative gegen den Bau des Logistikparks gegeben.
Eine Befürchtung der einstigen Gegner des Logistikparks sei bestimmt nicht eingetreten, erklären Rehbein und Hoffmann: eine sprunghafte Zunahme des Lkw-Verkehrs auf der Lüner Straße. Durchschnittlich 15 Lkw täglich würden den Betrieb anfahren und auch wieder verlassen.