Der Bankräuber, der am 1. April die Bergkamener Sparkasse überfallen hat (wir berichteten), soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf und der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss seit Oktober 2014 insgesamt 17 bewaffnete Überfälle auf Geldinstitute begangen haben. Darunter war am 19. November vergangenen Jahres auch ein Geldinstitut in Unna. Die Behörden gehen inzwischen von einer mutmaßlich durch einen Einzeltäter begangenen Tatserie aus. Dabei erbeutete der Unbekannte mehrere 10.000 Euro.
In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Düsseldorf wurde daher die Ermittlungskommission „Brille“ bei der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss für die weitere überregionale Ermittlungsarbeit eingesetzt.
Die Überfälle auf die Geldinstitute folgen überwiegend einem einheitlichen Begehungsmuster. Der bislang unbekannt gebliebene Täter tritt maskiert und zumeist unauffällig an den Bankschalter und verlangt mit leiser Stimme die Herausgabe von Bargeld beziehungsweise legt dem Mitarbeiter des Geldinstitutes ein entsprechendes Forderungsschreiben vor. Seiner Forderung verleiht der Täter mitunter durch das Vorzeigen einer Schlusswaffe Nachdruck. Durch dieses unauffällige Vorgehen des Täters bemerkten weitere anwesende Personen den stattfindenden Überfall regelmäßig nicht.
29.000 Euro Belohnung ausgelobt
Anhand von Zeugenaussagen und Bildern der Überwachungskameras konnte das Aussehen des Täters individualisiert werden. Die Ermittlungsbehörden fahnden nach einem etwa 25 bis 35 Jahre alten und 170 bis 175 Zentimeter großem Mann von normaler Statur. Der Täter hat einen hellen Teint und ist möglicherweise Linkshänder. Bei den Überfällen trägt der Täter in der Regel eine Perücke und / oder eine andere Kopfbedeckung sowie häufig eine große Brille mit dunklem Gestell. Verlässliche Feststellungen zu seiner Haarfarbe oder Frisur können daher nicht getroffen werden.
Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zur Identität des Unbekannten geben können. Die Ermittlungskommission „Brille“ ist bei der Kreispolizeibehörde Rhein-Kreis Neuss unter der Rufnummer 02131-3000 zu erreichen.
Folgende Straftaten schreiben die Fahnder in Nordrhein-Westfalen aktuell dem mutmaßlichen Serientäter zu:
1. Mittwoch 08.10.2014, gegen 15.00 Uhr in Weener an der Poststraße 2. Mittwoch 15.10.2014, gegen 10:45 Uhr in Wallerfangen-Ittersdorf an der Saarlouiser Straße 3. Mittwoch 29.10.2014, gegen 11.00 Uhr, in Twist an der Franziskusstraße 4. Mittwoch 19.11.2014, gegen 12.20 Uhr, in Unna an der Hertinger Straße 5. Dienstag 25.11.2014, gegen 12.15 Uhr, in Mayen an der St.-Veit-Straße 6. Mittwoch 17.12.2014, gegen 09.00 Uhr, in Neuss an der Euskirchener Straße 7. Freitag 19.12.2014, gegen 11.10 Uhr, in Rommerskirchen an der Bahnstraße 8. Montag 12.01.2015, gegen 09.20 Uhr, in Warburg-Ossendorf an der Rimbecker Straße 9. Montag 19.01.2015, gegen 11.00 Uhr, in Nettetal-Schaag an der Boisheimer Straße 10. Mittwoch 21.01.2015, gegen 11.45 Uhr, in Willich-Neersen am Minoritenplatz 11. Donnerstag 22.01.2015, gegen 14.40 Uhr, in Mönchengladbach an der Sperberstraße 12. Montag 09.02.201, gegen 09.30 Uhr, in Wuppertal an der Märkische Straße 13. Donnerstag 12.03.2015, gegen 09.40 Uhr, in Heinsberg-Kleingladbach an der Erkelenzer Straße 14. Mittwoch 01.04.2015, gegen 10.12 Uhr, in Bergkamen an der Straße "In der City" 15. Donnerstag 05.03.2015, gegen 09.12 Uhr, in Nentershausen an der Koblenzer Straße 16. Mittwoch 08.04.2015, gegen 11:30 Uhr, in Viersen an der Hauptstraße 17. Mittwoch 08.04.2015, gegen 14:30 Uhr, in Mönchengladbach an der Straße "Burgfreiheit"
Die betroffenen Geldinstitute haben teilweise für die jeweiligen Einzelfälle Belohnungen ausgelobt. Die Summe der einzelnen unabhängig voneinander ausgelobten Belohnungen beträgt 29.000 Euro.