Die Theorie beherrschen sie, Technik und interne Abläufe haben sie erprobt – am Samstag, 22. November, folgte der Praxistest: Erstmals sagte die auch für Hamm zuständige Kreis-Veterinärbehörde einer Tierseuche den Kampf an – zum Glück nur bei einer Übung in Werne, und zwar auf dem Hof Schulz-Gahmen.
Angenommen wurde der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest, einer für Schweine tödlichen, für Menschen ungefährlichen Krankheit. Nachdem der Amtstierarzt den Ausbruch der Seuche amtlich festgestellte hat, rollte die durch verschiedene Gesetze vorgegebene Bekämpfungsmaschinerie an: Sperrung des Betriebes, Einrichtung eines Sperrbezirkes und Beobachtungsgebietes, klinische Untersuchung der Tiere, Ermittlung der Kontaktwege, Tötung der Tiere bis hin zur Aufhebung der Sperre.
Gefragt war nicht nur das Know-how der Veterinäre. Es ging auch um das Zusammenspiel der Kreis-Veterinärbehörde Unna mit anderen – und die waren zahlreich. In die Übung einbezogen waren unter anderem das Deutsche Rotes Kreuz, die Freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk, Ordnungsamt und Bauhof der Stadt Werne, die Kreispolizei, der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband, die Landwirtschaftskammer, und, und, und. Allein fast 70 Personen waren bei der Übung im Einsatz, samt ungezählten Helfern im Hintergrund.