Ende Februar waren im Kreis Unna 18.621 Arbeitslose laut Angaben der Agentur für Arbeit Hamm gemeldet. Im Vergleich zum Januar sind das 152 Personen (0,8 Prozent) mehr, im Vergleich zum Vorjahr 592 Personen (3,1 Prozent) weniger. Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Januar mit 8,9 Prozent konstant. Sie sank im Vergleich zum Februar 2015 um 0,4 Prozentpunkte.
. Die prozentual stärkste Zunahme zeigte sich in Kamen (2,9 Prozent bzw. 63 auf 2.237) und in Bergkamen (2,8 Prozent bzw. 78 auf 2.831).
Thomas Helm, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamm, bilan-ziert: „Saisonal bedingt ist die Arbeitslosigkeit im Februar leicht angestiegen. Das liegt vor allem daran, dass die Anzahl der jugendlichen Arbeitslosen angestiegen ist – sie haben ihre Berufsausbildung abgeschlossen, wurden aber nicht übernommen. Aufgrund des hohen Fachkräftebedarfs bieten sich für die jüngeren Arbeitslose gute Beschäftigungschancen zum Frühjahresbeginn.“ Auch die Anzahl der ausländischen Arbeitslosen ist im Berichtsmonat gestiegen. „Der Übergang geflüchteter Menschen lässt die Zahl der ausländischen Arbeitslosen kontinuierlich ansteigen. Dieser Anstieg korrespondiert mit dem Anstieg der jüngeren männlichen Arbeitslosen.“
Unterbeschäftigung
Arbeitslose und Personen, die sich in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen oder in einer kurzfristigen Arbeitsunfähigkeit befinden, zählen in der Regel als unterbeschäftigt. Die Entwicklung der Unterbeschäftigung im Kreis Unna blieb nahezu konstant. Im aktuellen Berichtsmonat wurden 23.071 Personen gezählt – 1,1 Prozent (242 Personen) mehr als im Monat zuvor und 3,1 Prozent (745 Unterbeschäftigte) weniger als im Februar 2015. Die Unterbeschäftigungsquote stieg gegenüber Januar auf 10,9 Prozent. Im Vorjahresmonat lag die Quote noch bei 11,3 Prozent. Der Arbeitsmarkt in Hamm und dem Kreis Unna im Februar 2016
Zu- und Abgänge aus dem ersten Arbeitsmarkt
Durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus der Arbeitslosigkeit kommt es zu einer erheblichen Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt. Besonders die Veränderungen, die sich mit Zugängen aus oder Abgängen in den ersten Arbeitsmarkt erklären lassen, sind dabei mit Blick auf strukturelle Arbeitsmarktfaktoren interessant.
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.112 Personen auf dem ersten Arbeitsmarkt neu arbeitslos, 61 Arbeitslose (5,8 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Dem gegenüber stehen 883 Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit – das sind 93 Personen (11,8 Prozent) mehr als im Vorjahr.
Entwicklung bei einzelnen Personenkreisen
Die Zahl der ausländischen Arbeitslosen stieg im Monatsverlauf um 78 Arbeitslose (2,1 Prozent) auf 3.882 Personen an. Vor zwölf Monaten waren noch 356 ausländische Arbeitslose (10,1 Prozent) weniger registriert.
Die Statistik belegt, dass 10.267 Männer arbeitslos gemeldet sind, das sind 50 Arbeitslose (0,5 Prozent) mehr als im Vormonat. Im Februar 2015 waren 280 Arbeitslose (2,7 Prozent) mehr registriert. Auch die Anzahl der weiblichen Arbeitslosen stieg um 102 (1,2 Prozent) an. Das sind 312 arbeitslose Frauen weniger als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenzahl der unter 25-Jährigen stieg um 114 Personen (8,3 Prozent) auf 1.482 junge Arbeitslose an. Im Vorjahresmonat waren 40 junge Arbeitslose mehr gemeldet.
Der Bestand der über 55-jährigen Arbeitslosen liegt im Berichtsmonat bei 3.513 Personen. Das sind 0,9 Prozent bzw. 33 Arbeitslose mehr als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich erhöhte sich die Zahl um 0,3 Prozent (12 Personen).
Im Kreis waren im Berichtsmonat 8.036 Langzeitarbeitslose gemeldet. Im Vergleich zum Vormonat waren das 0,6 Prozent bzw. 47 Personen mehr. Im Februar 2015 errechnet sich ein Rückgang um 1,7 Prozent bzw. 140 Langzeitarbeitslose.
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung
Die Agentur für Arbeit registrierte im Kreis 4.321 Arbeitslose, das sind 40 Personen (0,9 Prozent) mehr als im Vormonat und 312 Arbeitslose (6,7 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Entwicklung in der Grundsicherung
Im Rechtskreis SGB II sind aktuell 14.300 Arbeitslose gemeldet. Damit ist die Arbeitslosigkeit aktuell im Vergleich zum Vormonat um 112 Personen (0,8 Prozent) angestiegen. Im Vergleich zum Bestand an Arbeitslosen im Vorjahresmonat betreut das Jobcenter Kreis Unna aktuell 280 arbeitslose Menschen weniger (1,9 Prozent).
„Der Arbeitsmarkt in der Grundsicherung entwickelt sich im Vormonatsvergleich in kleinen Schritten positiv. Zwar ist die Arbeitslosigkeit in allen Personenkreisen leicht angestiegen, im Vergleich zum Vorjahr haben wir zumindest weniger weibliche Arbeitslose und auch die Langzeitarbeitslosigkeit ist zurückgegangen. Lediglich der Anstieg der ausländischen Arbeitslosen durch Flüchtlingszuzug macht sich nach und nach auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar“, sagt Uwe Ringelsiep, Geschäftsführer des Jobcenters Kreis Unna. Der Arbeitsmarkt in Hamm und dem Kreis Unna im Februar 2016
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
Die Arbeitslosigkeit stieg im Februar in sechs Kommunen des Kreises Unna an. Die prozentual stärkste Zunahme zeigte sich in Kamen (2,9 Prozent bzw. 63 auf 2.237) und in Bergkamen (2,8 Prozent bzw. 78 auf 2.831).
Danach folgen Holzwickede (2,3 Prozent bzw. 13 auf 579) und Werne (2,1 Prozent bzw. 21 auf 1.033). In Lünen (0,4 Prozent bzw. 19 auf 5.391) und Unna (0,3 Prozent bzw. 7 auf 2.333) hat sich die Anzahl der Arbeitslosen gering erhöht.
In folgenden Kommunen ist die Arbeitslosigkeit zurückgegangen (beginnend mit dem stärksten Rückgang): Schwerte (1,7 Prozent bzw. 31 auf 1.742), Selm (1,5 Prozent bzw. 15 auf 1.016), Bönen (0,3 Prozent bzw. 2 auf 755) und Fröndenberg (0,1 Prozent bzw. 1 auf 704).
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell gibt es im Kreis insgesamt 2.411 offene Stellen, 139 Stellen (6,1 Prozent) mehr als im Januar und 312 Stellen (14,9 Prozent) mehr als im Februar 2015. Davon meldeten die Arbeitgeber allein in diesem Monat 821 Stellen neu. Das sind 73 Stellen mehr als im Januar und 4 Stellen weniger als im Februar 2015.