Coronavirus: 13 Fälle in acht Bergkamener Schulen – DIE LINKE fordert erneut den Einbau von Luftfiltern

Corona wird zunehmend in Kitas und Schulen zu einem Problem. Nach Mitteilung des Kreises Unna sind aktuell in Bergkamen acht Schulen mit 13 Fällen und 150 Quarantänen betroffen. In zwei Bergkamener Kitas gibt es zwei Fälle mit 77 Quarantänen. Insgesamt sind im Kreis Unna 47 Schulen mit 78 Fällen sowie elf Kitas mit elf Fällen betroffen.

Reagiert hat jetzt auf diese Entwicklung die Fraktion DIE LINKE. Sie fordert in einem Antrag für die nächste Sitzung des Bergkamener Jugendhilfeausschuss, dass die Stadt prüft, ob mit Bundesmitteln der Einbau von stationären Luftfilteranlagen in Kitas und Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe gefördert werden kann. Bereits vor den Sommerferien hat DIE LINKE die Installation von Luftfilteranlagen in den Schulen gefordert.

Heute sind der Gesundheitsbehörde 77 neue Fälle, davon 10 in Bergkamen, und kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Insgesamt sind damit im Kreis Unna 20.101 Fälle gemeldet worden, 3036 in Bergkamen. 18.929 Personen gelten als wieder genesen, 2873 in Bergkamen. Die Zahl der aktuell infizierten Personen liegt bei 680, in Bergkamen bei 116.

Inzidenz

Der maßgebliche 7-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner wird vom Robert Koch-Institut veröffentlicht. Er liegt aktuell bei 93,5 (Stand: 31. August 2021).

Zum Hintergrund: Umgang mit Quarantäne

Der Kreis Unna hält sich an die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts zur Quarantäne: Enge Kontaktpersonen müssen sich unverzüglich häuslich absondern (Quarantäne). Das Quarantäneende wird folgendermaßen bestimmt: Der erste volle Tag der Quarantäne ist der Tag nach dem letzten Kontakt zum bestätigten COVID-19-Fall. Ab diesem wird bis einschließlich zum 14. Tag nach dem letzten Kontakt durchgezählt, sodass sich in der Summe eine Quarantänedauer von 14 vollen Tagen ergibt. Ein negatives Testergebnis führt nicht zur Verkürzung der Quarantäne.

An Schulen

Wird ein Schüler oder eine Schülerin oder eine Lehrkraft positiv getestet, ermittelt das Gesundheitsamt und spricht entsprechend des Ergebnisses für alle engen Kontaktpersonen Quarantänen aus. Berücksichtigt wird dabei immer die individuelle Situation in der Klasse. Es kann also sein, dass nur einzelne Schüler in Quarantäne müssen, es kann aber auch sein, dass die ganze Klasse betroffen ist. Alle engen Kontaktpersonen müssen in Quarantäne und werden getestet.

An Kitas

Wird ein Kindergartenkind oder eine Erzieherin / ein Erzieher in der Einrichtung positiv getestet, ermittelt das Gesundheitsamt und spricht entsprechend des Ergebnisses Quarantänen aus. Darüber hinaus wird im Rahmen der Kontaktpersonennachverfolgung auch geprüft, welche weiteren Kontaktpersonen es gibt. Da an Kitas in den Gruppe die Kinder keine Masken tragen und auch davon ausgegangen wird, dass Abstände nicht eingehalten werden können, sind in der Regel ganze Gruppen betroffen.




Neuer Kunstrasen für den Sportplatz am Schacht III: Samstag wird er eingeweiht

Foto: SuS Rünthe

In 2003 erhielt der Sportplatz „Schacht III“ ein neues Gesicht, in dem u.a. das Spielfeld in Ostwestrichtung gedreht und eine komplette Flutlichtanlage erstellt wurde. Es galt damals große Erdbewegungen durchzuführen und die Sportanlage auf ein neues Niveau zu bringen. Zum Abschluss der Arbeiten wurde als neuer Spielfeldbelag ein Teppich aus Kunstrasen verlegt, der natürlich nach 18 Jahren diverse Abnutzungserscheinungen gezeigt hat.

Im Investitionsprogramm der Stadt Bergkamen wurde dann der Austausch des Belages, der auch wieder mit Sand verfüllt wird, für 2021 berücksichtigt. Den Zuschlag für die Maßnahme erhielt die Lünener Firma „Strabag“, die am 03.08.21 mit den Arbeiten begonnen hat.

Die ca. 300.000,00 € teure Maßnahme, wird am Freitag, 03.09.21, abgeschlossen, wenn das begleitende Ingenieurbüro Vennegeerts, die Fa. Strabag und Vertreter der Stadt Bergkamen die Baustelle offiziell abnehmen.

Bürgermeister Bernd Schäfer wird dann einen Tag später um 10.30 Uhr im Rahmen der Rünther Dorfmeisterschaft des SuS Rünthe, den Platz zur Schul- und Vereinsnutzung freigeben und den Anstoß zum Spiel des Kleinfeldturniers durchführen.




Dr. Eugen Drewermann spricht über „Christentum und Strafrecht im studio theater

Eugen Drewermann

Am Montag. 7. September. istDr. Eugen Drewermann zu Gast im „studio theater“ der Stadt Bergkamen, Albert-Schweitzer-Str. 25 und spricht ab 19.30 Uhr zum Thema „Christentum und Strafrecht“.

Der erste Teil dieses Vortrages im 2. Semester der VHS Bergkamen 2020 konnte pandemiebedingt nur online stattfinden. Aufgrund der großen Resonanz für dieses Thema geht es am 07.09.2021 mit dem 2. Teil weiter.

Der gebürtige Bergkamener und bekannte Theologe hat mit dem Vortrag angesichts des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche sowohl ein aktuelles wie auch heikles Thema gewählt. Als Freund klarer Worte wirft Dr. Drewermann die Frage auf, was von der Kirche noch übrig bleiben würde, wenn sie all die geforderten Strukturreformen ausführen würde.

„Sie verlöre dann den Anspruch des Alleinstellungsmerkmals des männlichen Klerikers bei der Sakramentenspendung“, sagte der Theologe und Psychoanalytiker. „Das ist nach katholischem Verständnis eine heilige Person mit besonderen Gnadengaben – über ihr thront nur noch der Heilige Vater in Rom. Ohne all das hätte sich die katholische Kirche selbst protestantisiert“

Die große Drewermann Fan-Gemeinde erwartet – wie immer – ein spannender und erhellender Vortrag.

Das „studiotheater“ darf aufgrund der aktuellen Coronaschutzverordnung nur betreten, wer nachweist, dass er vollständig geimpft bzw. genesen ist oder einen Nachweis über einen negativen Coronatest (Bürgertest in einem Testzentrum), der nicht älter als 48 Stunden ist, vorlegt. Diese Nachweise werden von den Mitarbeiter*innen der VHS Bergkamen auch kontrolliert.

Außerdem bittet die VHS Bergkamen darum, dass interessierte Personen sich unbedingt vorher zu dem kostenfreien Vortrag anmelden. Anmeldungen können sowohl über die Homepage der VHS unter vhs.bergkamen.de, per E-Mail an vhs@bergkamen.de oder telefonisch unter der Ruf-Nr. 02307-284952 (Fr. Antweiler) bequem erfolgen. Das Team der VHS freut sich auf einen interessanten Abend mit Ihnen!




34 Jahre Vorsitzender des TTC Rünthe: Jetzt geht Klaus von Depka in den sportlichen Ruhestand

Beim scheidenden Vorsitzenden des TTC Rünthe Klaus von Depka (m.) bedanken sich Heiko Rahn (l.) und Thorsten Wilms (2. Vorsitzender des TTC)

Seit 1987 ist  Klaus von Depka als Vorsitzender für den TTC Rünthe aktiv und hat bei der letzten Mitgliederversammlung sein Amt zur Verfügung gestellt. Unzählige Spiele für den TTC in der Meisterschaft, die Organisation von Vereinsmeisterschaften und geselliger Stunden im  Verein wurden geleistet und nach 34 Jahren übergibt Klaus von Depka jetzt das Amt an Thorsten Stock. Dem Tischtennissport wird der ehemalige Vorsitzende aber natürlich verbunden bleiben und auch noch für den TTC an die Platte gehen.

Bei der Vereinsmeisterschaft des TTC am letzten Wochenende bedankte sich der Geschäftsführer der Stadtsportgemeinschaft Bergkamen, Heiko Rahn, für die immer zuverlässige und gute Zusammenarbeit und wünschte für die Zukunft alles Gute.




Minimaler Rückgang der Arbeitslosigkeit in Bergkamen

Im Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat
leicht um 204 auf 16.032. Im Vergleich zu August 2020 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 1.513
(-8,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 7,5 Prozent. Vor einem Jahr betrug
sie 8,2 Prozent.

„Die allgemeine Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna war in den vergangenen Wochen
positiv, was für einen August nicht selbstverständlich ist“, kommentiert Agenturchef Thomas Helm
die aktuelle Lage. Danach sei erst ab dem Herbst damit zu rechnen gewesen, aber: „Die Pandemie
hat ihre eigenen Gesetze. Und es ist schon ein positives Zeichen, dass die Dynamik nach nur vier
Wochen Sommerpause wieder anzieht. Es belegt, dass die Betriebe im Kreis sich derzeit keine
lange Ruhepause gönnen, weil die Auftragslage gut ist.“

Thomas Helm beugt jedoch verfrühter Euphorie vor: „Je schwächer der Einfluss der Pandemie
wird, desto stärker rückt ein altes Problem wieder in den Fokus – der Fachkräftemangel. Nur wenn
von allen beteiligten Seiten kontinuierlich und mit viel Tempo in Qualifizierung und Ausbildung
investiert wird, kann der Markt sich weiter stabilisieren.“

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In neun Kommunen des Kreises Unna entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat
rückläufig. Den größten Abbau verzeichnete Selm (-3,7 Prozent bzw. 33 auf 868). Danach folgen
Holzwickede (-3,2 Prozent bzw. 16 auf 489), Fröndenberg (-2,8 Prozent bzw. 16 auf 559), Bönen
(-2,7 Prozent bzw. 20 auf 731), Unna (-2,2 Prozent bzw. 46 auf 2.048), Kamen (-1,8 Prozent bzw.
34 auf 1.845), Schwerte (-1,8 Prozent bzw. 28 auf 1.559), Werne (-1,6 Prozent bzw. 15 auf 916)
und Bergkamen (-0,2 Prozent bzw. vier auf 2.376). Einzig Lünen verzeichnete einen minimalen
Anstieg an Arbeitslosen (+0,2 Prozent bzw. acht auf 4.641).




1250 Euro Geldstrafe: Hasch vom besten Freund und Nachbarn

von Andreas Milk
Seit Jahrzehnten sind Martin B. und Thomas M. (Namen geändert) beste Freunde. In Weddinghofen wohnen die Männer Tür an Tür. Was sich zwischen August 2019 und April 2020 in Thomas M.s Wohnung abspielte, brachte Martin B. jetzt im Kamener Amtsgericht auf die Anklagebank: B. kaufte bei M. dutzendfach kleine Mengen Marihuana, meist für einen Zehner. Den Stoff konsumierte er ausschließlich selbst.

Verkäufer Thomas M. ist inzwischen vom Unnaer Schöffengericht zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Dass er nun im Prozess gegen seinen Freund Martin B. nicht auszusagen brauchte, lag an der klaren Haltung B.s: Der wollte reinen Tisch machen. „So, da gehen wir jetzt durch“: Diese Richtung habe sein Mandant ihm vorgegeben, berichtete B.s Anwalt. B., Anfang 40, sei keiner, der sich gehen lasse: Er hat einen festen Job als Lagerarbeiter, sorgt für seine Familie. Vorstrafen: null. Die Anklage sei richtig. Wie viele Marihuanakäufe es exakt gegeben habe, lasse sich aber nicht mehr sagen. Weil beide Männer dauernd miteinander zu tun hätten, gerate die Erinnerunng an Zeiträume und Mengen schon mal etwas durcheinander.

Der Staatsanwalt forderte eine Geldstrafe – B.s Verteidiger regte an, von einer Strafe abzusehen: Stichworte Eigenbedarf, geringe Mengen, keine Vorratshaltung. Im übrigen: „Ich halte Alkohol für gefährlicher.“ Am Ende gab es doch die Geldstrafe: 50 Tagessätze à 25 Euro. Der Richter zum Abschied: „Ich würde mich freuen, wenn wir uns hier nicht wiedersehen.“




Antikriegstag im Wasserpark: BergAUF, MLPD und Umweltgewerkschaft fühlen sich ausgegrenzt

Am Mittwoch jährt sich zum 82. Mal der Beginn des 2. Weltkriegs durch den Überfall deutscher Truppen auf Polen. Aus diesem Anlass laden verschiedene Organisationen am 1. September um 17 Uhr zu einer Veranstaltung zum Antikriegstag im Wasserpark ein.

Im Vorfeld gab es aber offensichtlich Ärger. Drei Gruppierungen, BergAUF, die MLPD und Umweltgewerkschaft (Gruppe Ruhr Ost), fühlen sich ausgegrenzt, weil sie nicht als Mitveranstalter eingeladen wurden. Heute veröffentlicht BergAUF-Sprecher Werner Engelhardt einen „Offenen Brief“ an die Veranstalter des Antikriegstags im Wasserpark und lädt zu einer Kundgebung aus gleichem Anlass ebenfalls am Mittwoch ab 16 Uhr am Bergkamener Rathaus ein. Sie soll um 16.45 Uhr enden, sodass, wer möchte, jeder an beiden Veranstaltungen teilnehmen kann, heißt es in dem Offenen Brief.

Wir veröffentlichen diesen Offenen Brief. Zu den Veranstaltern des Antikriegstag m Wasserpark zählt übrigens keine Partei.

Offener Brief von BergAUF, MLPD und Umweltgewerkschaft (Gruppe Ruhr Ost) zum Antikriegstag 2021

„Von wenigen Ausnahmen abgesehen, hat die gesamte Menschheit ein grundlegendes Interesse daran, im Frieden und in einer intakten Umwelt zu leben. Deshalb gehen weltweit Millionen friedliebender Menschen am 1. September auf die Straße. Das ist der Jahrestag des Beginns des 2. Weltkriegs mit dem Überfall der faschistischen deutschen Wehrmacht auf Polen im Jahr 1939. Aber auch wenn es seit 1945 außer einigen bewaffneten Konflikten sowie den Kriegen auf dem Balkan und in der Ukraine in Zentraleuropa relativ ruhig blieb, sind Kriege allgegenwärtig.

Die Zahl der bewaffneten Konflikte und Kriege ist 2020 weltweit von 15 auf 21 gestiegen, wie das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIK) in seinem neuesten Bericht feststellt. An 9 der Kriege und Konflikte sind deutsche Soldaten beteiligt. Freilich werden diese Kriegseinsätze als „Friedensmissionen“ verkauft, was sich derzeit in Afghanistan als Rohrkrepierer erweist, mit dramatischen Folgen für das afghanische Volk, besonders für Frauen und Mädchen. Wie dort steht auch in Mali die Gier nach wichtigen Bodenschätzen im Mittelpunkt der NATO-Interessen. Der Kampf um die Aufteilung der Macht- und Einflusssphären in der Welt spitzt sich zu und droht, gewaltsam ausgetragen zu werden. Es gibt eine allgemeine Tendenz der imperialistischen Kriegsvorbereitung. Die allgemeine Kriegsgefahr war seit dem II. Weltkrieg nie so groß wie heute!

Rüstungsausgaben / Militärausgaben 2019:

# NATO: 1035 Milliarden US-Dollar

# USA: 732 Milliarden US-Dollar

# China: 261 Milliarden US-Dollar

# Russland: 65 Milliarden US-Dollar

# Deutschland: 43 Milliarden US-Dollar

Quelle: ZDF, zitiert nach www.mitwelt.org

Die weltweiten Ausgaben für Militär und Rüstung betrugen 2019 über 2 Billionen US-Dollar. Mit einem Plus von 10% im Jahr 2019 und 5,8% in 2020, jeweils gegenüber dem Vorjahr, verzeichnet Deutschland die höchsten Steigerungsraten weltweit. Auch die EU insgesamt rüstet auf – bestimmt nicht zur „Sicherung des Friedens“. Mit deutscher Unterstützung führt die USA von Ramstein/Pfalz aus einen weltweiten Drohnenkrieg mit bisher vielen tausend zivilen Opfern – ohne Kriegserklärung und ohne jede rechtliche Grundlage. Nun plant auch die Bundesregierung die Bewaffnung der Bundeswehr mit solchen Mordwaffen. Und nach wie vor schwebt das alles vernichtende Damokles-Schwert „Atomkrieg“ über der gesamten Menschheit – alles bisherige Gefasel von Abrüstung erweist sich als Ablenkungsmanöver gegenüber einer friedliebenden Weltbevölkerung. Auch im Hinblick auf die Umwelt sind Kriege ein enorm zerstörender Faktor: Die vor allem im Balkankrieg angewendeten Uranmunition bewirkt auf lange Zeit schwerste Schädigungen der Menschen, die auf verseuchten Böden leben, ohne dies zu wissen. Ganze Städte und Dörfer werden zerstört, und mit ihnen die Böden und Ackerflächen. In Kriegsgebieten wie derzeit in Syrien wurden bewusst zur Schwächung des Gegners Ölfelder und Pipelines bombardiert, die Flüsse, Meere und Böden enorm belasten, vergiften. Auch der CO2-Ausstoß durch Kriegsschiffe, Flugzeuge, Panzer und Fahrzeuge ist enorm.

Es gibt also viele Gründe dafür, dass sich alle friedliebenden Menschen über weltanschauliche und parteipolitische Grenzen hinweg zusammenschließen und sich für eine Welt ohne derart räuberische Kriege einsetzen. Dabei gilt es aus der Geschichte zu lernen! Im Jahr 1932 hätte mit einer breiten Volksfront der Hitlerfaschismus und damit der 2. Weltkrieg vermutlich verhindert werden können. Aber vor allem ein aggressiver Antikommunismus, den die Nazis entfalteten und der bis in die Arbeiterbewegung hinein Wirkung zeigte, verhinderte eine breite Einheitsfront.

„Der Antikommunismus ist die Grundtorheit unserer Epoche“ schlussfolgerte deshalb der Literatur-Nobelpreisträger Thomas Mann. Dieser Erkenntnis folgend hat BergAUF in den letzten Jahren stets alle demokratischen und fortschrittlichen Parteien und Organisationen auf Augenhöhe zur Aktionseinheit am Antikriegstag, dem 1. September, aufgerufen.

2020 gab es eine Aktionseinheit von BergAUF, „BürgerInnen gegen Rechts“, DIE LINKE, MLPD, Umweltgewerkschaft und Einzelpersonen aus verschiedenen Gewerkschaften. In diesem Jahr kam eine solch breite Aktionseinheit nicht zustande. Unter Führung von „BürgerInnen gegen Rechts“ und Evangelischer Kirche wurde Bürgermeister Bernd Schäfer von der SPD, eine der „Kriegsparteien“, als Schirmherr gewonnen. Dafür wurden unter der Losung „keine Parteien“ andere demokratische Parteien gar nicht eingeladen bzw. gegen das überparteiliche Wahlbündnis BergAUF und gegen die MLPD, die seit jeher am 1. September aktiv waren, ein Redeverbot verhängt. Damit werden sozialistische Kräfte ausgegrenzt, die seit über hundert Jahren unverzichtbarer Teil der Friedensbewegung sind und Zielscheibe der Faschisten waren und sind.

Ob bewusst oder nicht – objektiv ist dies undemokratisch, antikommunistisch und spalterisch und kann im Interesse des gemeinsamen Kampfs gegen Krieg und Faschismus nicht akzeptiert werden. Es wiederholt geschichtliche Fehler, schlägt also die Lehren von Thomas Mann in den Wind. Es wird bei der Schaffung einer breiten Front gegen Imperialismus und Krieg darauf ankommen, mit dem Antikommunismus in seiner modernen, subtilen Art, fertig zu werden. Wir rufen dazu auf, in Zukunft zu einer offenen, demokratischen Kultur der gemeinsamen Aktion zurückzukehren! Für das Verbot und die Vernichtung aller ABC-Waffen! Keine deutschen Truppen ins Ausland! Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda! Für Frieden, Freiheit und eine Welt ohne Umweltzerstörung, Ausbeutung, Unterdrückung und Aggressionskriegen!

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen zur Kundgebung zum Antikriegstag

1.9.21, 16:00 -16:45

Rathausplatz / beim Busbahnhof

Nach kurzen Ansprachen kann sich Jede/r auf antifaschistischer Grundlage am „offenen Mikrofon“ zu Wort melden.“




Grundkurs Grünholz schnitzen für Kinder ab 7 Jahre auf der Ökologiestation

Das Arbeiten mit dem Schnitzmesser übt auf Kinder eine große Anziehungskraft aus. In diesen Schnitzkursen lernen die Kinder den sicheren Umgang und den handwerklichen Gebrauch der Schnitzmesser am Holz kennen. Des Weiteren werden in diesen Kursen Arbeitssicherheit und Grundtechniken des Schnitzens vermittelt und an praktischen Beispielen geübt.

Die Kinder nähern sich dem Werkstoff Holz in kreativer Weise und lernen, kleine Objekte aus heimischem Holz zu schnitzen. Dieser eintägige Grundkurs wird angeboten am Sonntag, 3. Oktober 11.00 – 14.00 Uhr.

Durchgeführt wird der Schnitzkurs von der Naturerlebnis-Pädagogin Heike Barth und der Wildnispädagogin Sandra Bille.

Die Kinder sollten solides geschlossenes Schuhwerk und eine lange Hose tragen. Der Kurs findet draußen (offener Unterstand) statt.

Die Kosten für diesen Grundkurs betragen 30 Euro/Kind. Maximal können 12 Kinder an dem Kurs teilnehmen. Anmeldungen ab sofort bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de




60 Jahre Ruhrtangente: „Ein freundliches Prösterchen“ auf die A1

Eröffnung des letzten Teilstücks der Ruhrtangente durch Bundesverkehrsminister A1_Eröffnung 1961_Verkehrsminister Hans-Christoph Seebohm (r.) und Landesminister Peter Erkens (m.).

Minister in Anzügen und mit zurückgekämmten Haaren auf der Bühne, Bauarbeiter in weißen Unterhemden daneben. Dazu Familien mit Kindern, reichlich Blumen, das klassische Band zum Durchschneiden und das Deutsche Fernsehen, wie Das Erste damals hieß, mit einem kleinen Hubschrauber. „Großer Bahnhof“ würde man zu der Veranstaltung sagen, die am heißen Vormittag des 31. August 1961 auf der neuen A1 gefeiert wurde.

Am Dienstag vor 60 Jahren nämlich wurde die A1 als „Ruhrtangente“ zwischen Köln und dem Kamener Kreuz mit dem letzten Teilstück zwischen Hagen und Unna fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Durch den Lückenschluss der A1 war der Autobahnring um das Ruhrgebiet mit den schon vor dem Zweiten Weltkrieg fertiggestellten heutigen Autobahnen A2 (Oberhausen-Berlin) und A3 (Köln-Oberhausen) vollendet.

Der letzte Abschnitt reichte über 20 Kilometer von der Anschlussstelle Hagen-Nord bis zur damaligen Anschlussstelle Unna/Dortmund (heute Anschlussstelle Unna). Allein auf diesem Teilstück wurden 27 neue Brücken gebaut. Die Freigabe erteilten Bundesverkehrsminister Hans-Christoph Seebohm und Peter Erkens, Landesminister für Landesplanung, Wohnungsbau und öffentliche Arbeiten. Am Ende des Richtspruchs gab es „ein freundliches Prösterchen“ auf den neuen Autobahnabschnitt.

Erste Arbeiten schon vor dem Krieg

Anschlussstelle Unna-Dortmund wurde vor 60 Jahren fertiggestellt.

Eine Ruhrtangente Kamen – Leverkusen war bereits in den 1930er Jahren geplant. Erste Bauarbeiten im Bereich Unna und Hagen fanden schon vor dem Zweiten Weltkrieg statt. Der Krieg unterbrach die Arbeiten und Planungen jedoch, die erst in den 1950er Jahren mit dem Wirtschaftsaufschwung wieder aufgenommen wurden.

1956 wurde die A1 von Köln nach Hagen eröffnet, ein Jahr später ein acht Kilometer langes Stück von der heutigen Anschlussstelle Kamen-Zentrum bis zu einer provisorischen Anbindung an die B1 bei Unna-Massen. Diese Anschlussstelle Unna/Dortmund war wie ein „klassisches“ Autobahnkreuz als Kleeblatt ausgeführt (Massener Kreuz) und bildete das östliche Ende des Ruhrschnellwegs/B1. Dazwischen fehlte noch das gut 20 Kilometer lange Teilstück zwischen Hagen und Unna.

Dieser Lückenschluss erfolgte am 31. August 1961 mit einem feierlichen Akt. Damit waren die Ruhrtangente und der Autobahnring um das Ruhrgebiet vollendet. Zudem war nun auch das bereits 1937 angelegte Kamener Kreuz als zweites Autobahnkreuz in Kleeblattform in Deutschland nach dem Schkeuditzer Kreuz (A9/A14, 1936) komplett funktionstüchtig.

Später sollte weniger Kilometer südlich noch das Autobahnkreuz Dortmund/Unna folgen, das 1972 gemeinsam mit der bis zur Anschlussstelle Soest-Ost gebauten A44 (damals A16) eröffnet wurde. Das Massener Kreuz wurde in diesem Zuge zurückgebaut zu der heutigen Anschlussstelle Unna auf der A1.

Für die offiziellen Gäste ging es am 31. August 1961 nach der Verkehrsfreigabe noch zu Mittagsmahl und Festakt ins „Freischütz“ nach Schwerte – natürlich stilecht mit schwarzen Mercedes-Limousinen. Ein kleines blondes Mädchen überreichte Verkehrsminister Seebohm einen Strauß Blumen. Es dürfte heute ihre verdiente Rente genießen.

Am 9. September 1965 wurde dann das Teilstück der A1 vom Kamener Kreuz nach Münster eingeweiht. Welche Rolle zwei Tage später die Rollingstones spielten, kann man hier nachlesen: https://bergkamen-infoblog.de/autobahnpolizei-rettet-am-kamener-kreuz-das-erste-konzert-der-rolling-stones-in-deutschland/




29-jähriger Bergkamener überschlägt sich mit Sportwagen auf der A1

Auf der A 1 hat sich am späten Sonntagabend kurz vor der Anschlussstelle Kamen-Zentrum ein Sportwagen überschlagen. Dabei wurden die beiden Insassen leicht verletzt.

Der Unfall ereignete sich gegen 22.55 Uhr in Fahrtrichtung Bremen. Den ersten Zeugenangaben zufolge war ein 29-Jähriger aus Bergkamen mit seinem Sportwagen auf dem linken Fahrstreifen unterwegs, als er auf regennasser Fahrbahn aus bislang ungeklärter Ursache die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor. Dies kam nach rechts von der Fahrbahn ab, kollidierte dort mit der Schutzplanke und überschlug sich. Auf dem Dach blieb der Wagen schließlich liegen.

Der 29-Jährige und seine 30-jährige Beifahrerin (ebenfalls aus Bergkamen) wurden bei dem Unfall leicht verletzt. Rettungswagen brachten sie ins Krankenhaus.

Der mittlere und rechte Fahrtstreifen der A 1 waren bis ca. 0.05 Uhr gesperrt. Anschließend wurde der mittlere Fahrstreifen freigegeben, bevor der Verkehr gegen 0.45 Uhr wieder fließen konnte.

Den entstandenen Sachschaden schätzt die Polizei auf mehr als 60.000 Euro.




Programm der Veranstaltung zum Antikriegstag am 1. 9. im Wasserpark

Die BürgerInnen gegen Rechts Kamen/Bergkamen und die Friedenskirche Bergkamen veranstalten in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Bernd Schäfer eine Kundgebung zum Antikriegstag. Diese wird am 1. September um 17.00 Uhr starten.

Ablauf
● Bis 17.00 Musik
● 17.00 Begrüßung, Verlesung der polizeilichen Vorgaben, Kurze Information zum Antikriegstag
● 17.05 Kleines Schauspiel der Theatergruppe der ev. Friedenskirche
● 17.10 Musik
● 17.15 Geflüchtetenhelfer referieren über ihre Erlebnisse bei der Unterstützung Geflüchteter und deren Situation in Griechenland und wie Griechenland die Nazizeit erlebte
● 17.25 Musik
● 17.30 Rede des Bürgermeister Bernd Schäfer als Schirmherr der Veranstaltung
● 17.35 Livemusik von Antikriegsliedern
● 17.45 Zivilcourage Kamen berichtet über ihre Arbeit und ihre Erfolge
● 17.50 Musik
● 17.55 Redebeitrag der „BürgerInnen gegen Rechts“ Nationalismus stoppen
● 18.00 Musik
● 18.05 Pro Mensch, Kamen gibt eine Kurzinformation zur Arbeit von Pro Mensch und den Problemen Geflüchteter in Deutschland
● 18.10 Livemusik von Antikriegsliedern
● 18.25 Zum Abschluss gehen wir gemeinsam zum Ehrenfriedhof
● 18.35 Hier gibt es Informationen zur Zwangsarbeit und dem Leben als Zwangsarbeiter im Nationalsozialismus und auch in Bergkamen
● 18.50 Teilnehmer legen, zum Gedenken an die Opfer von Terror und Krieg, an den Gräbern der Zwangsarbeiter Blumen nieder
● 18.55 Ende der Veranstaltung

Liste der teilnehmenden Gruppen und Organisationen (alphabethisch):
BürgerInnen gegen Rechts Kamen und Bergkamen
Ev. Friedenskirchengemeinde in Bergkamen
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Kamen/Bergkamen/Bönen
ProMensch Kamen e.V.
Theater “Ge(h)meinsam” – Theatergruppe der ev. Friedenskirche
Zivilcourage für Kamen