Zwei kleine Sicherungen waren defekt: Bergkamener Lichtkunst läuft jetzt wieder rund

Lichtkunst auf dem Rathauskreisel: Andreas M. Kaufmann „No agreement today – no agreement tomorrow“

Den aufmerksamen Zuschauern und Zuschauerinnen ist es sicherlich aufgefallen, dass in der letzten Zeit in der Medienskulptur von Andreas M. Kaufmann „no agreement today, no agreement tomorrow“ etwas nicht ganz rund gelaufen ist. Zwei von den insgesamt vier sich drehenden Projektoren sind ausgefallen und so lag ein Teil der Skulptur im Dunkeln. Grund dafür, zwei kleine Sicherungen waren defekt und wurden durch Techniker Kai-Uwe Semrau ausgetauscht.

Nun drehen sich mit Eintritt der Dämmerung die Prominenten wieder umeinander, die in der Vergangenheit sowohl positiv als auch negativ in den Medien in Erscheinung getreten sind. Die in der Medienskulptur kreisenden Porträts von Menschen (und ihre typischen Gesten) sind aus dem ursprünglichen Kontext ihrer Darstellung herausgelöst und in einen neuen Zusammenhang gesetzt. Der Künstler will so zeigen, dass in den Massenmedien zwar eine Selbstdarstellung möglich ist, echte Kommunikation und echtes Verständnis allerdings nicht. Wer einen Platz in der Skulptur findet, dass entscheiden einmal im Jahr Bergkamener Bürgerinnen und Bürger bei einer Diskussion mit dem Künstler.

An den Start gegangen ist auch der Brunnen von Birgit Hölmer vor dem Rathaus auf dem Platz der Partnerstädte. Der Brunnen wurde nach der Winterpause gewartet und wieder in Betrieb genommen. Während der Sommermonate wird der Brunnen bis Ende September tagsüber vor sich hin plätschern. An Freitag- und Samstagabenden jedoch, erwacht ab Dämmerungsbeginn wieder für ca. 2 Stunden das beliebte und gern als Hintergrundmotiv für ein Selfie genutzte Lichtkunstwerk. Dann werden die Wasserfontänen auf stolze 4 x 4 Meter hochgefahren, und 50 Ansichten von Brunnen aus ganz Europa, darunter auch einige Brunnen aus Bergkamens Partnerstädten, werden auf die „Wasserleinwand“ projiziert.

Am Nordberg kann bei abendlichen Spaziergängen auch wieder die „Netzkarte“ mit Bergkamen als Zentrum der Welt von Künstler Rochus Aust bewundert werden. Die Darstellung von Wegstrecken, Städtepunkten und Verkehrsmittel-Icons an der Hauswand am Übergang zum Nordberg-Center, soll ein neues Ortsverständnis anregen. Leuchtende Wegstrecken zeigen Entfernungen und Verkehrsmittel (per pedes, mit dem Fahrrad, im Auto, mit dem Flieger oder gar mit dem Senkrechtstarter). Dabei wird deutlich, dass zu Fuß nach Dortmund genauso weit ist, wie mit dem Flieger nach Bilbao. „Die Richtung bleibt, aber nahe Orte rücken in die Ferne, während weit entfernte Orte gleich „um die Ecke“ liegen. Das Entfernungsgefühl wird erheblich korrigiert“ so die Idee von Künstler Rochus Aust.

Nicht nur in Bergkamen-Mitte sondern auch in Rünthe lässt sich ein schöner Spaziergang mit einem Besuch der Lichtkunst verbinden. Am Hafen erstrahlt bei Einbruch der Dämmerung nicht nur die Wegbeleuchtung, sondern auch das eigens für die Marina entwickelte Lichtkunstkonzept des Künstlers Mischa Kuball erwacht zum Leben. Auf jedem der insgesamt 33 Lichtsäulen wurde ein zusätzliches Impulslicht in 8 Metern Höhe installiert. Jedes blitzt in einem bestimmten Rhythmus auf. Der Betrachter weiß nicht wo das Licht als nächstes aufgeht und wie der Puls der Marina weiter schlägt. Das „PulsLicht“ wurde 2007 errichtet und wurde nun nach dem letzten Wartungseinsatz wieder in Betrieb genommen.