Zum Abschied: Geschichten zum Wohnturm gesucht

Bald soll der hässliche Wohnturm in der City abgerissen werden. Doch vorher – im Oktober – soll er noch einmal eine große Ehrung erfahren. Er wird mit Laser neu in Szene gesetzt. Und nicht nur das. 

Das Schicksal des Bergkamener Wohnturms ist offensichtlich besiegelt.
Der Bergkamener Wohnturm.

Die Arbeitsgemeinschaft „Urbane Künste Ruhr“ ruft alle Bergkamener Bürger zum Erzählen über den „Wohnturm“ auf. Dazu gibt es ein Treffen am 30. August.

Er ist in aller Munde, der City- oder Wohnturm in Bergkamen. Stöbert man im Internet, finden sich emotionale Diskussionen, Hasstiraden, Liebeserklärungen und auch verklärte Rückblicke auf die gute alte Zeit. Bald, sehr bald soll es verschwinden, das Wahrzeichen Bergkamens, das selbst von der Autobahn A2 aus gut sichtbar ist und dem Urlaubsheimkehrer von der Ferne signalisiert: „Gleich bist Du zu Hause“.

Das Künstlerkollektiv osa – office for subversive architecture gemeinsam mit Christoph Rodatz wollen den Wohnturm ein letztes Mal in Szene setzen. Partner sind die Fachhochschule Dortmund (Fachbereich Design/ Szenografie), Hellweg ein Lichtweg und die Stadt Bergkamen.

Dafür soll das Wahrzeichen Bergkamens für wenige Wochen in den Mittelpunkt einer regionalen, überregionalen und internationalen Öffentlichkeit rücken: Der Turm soll vollständig matt-schwarz gestrichen werden. Zusätzlich soll er an einigen Abenden im Oktober über eine Laseranimation und ein dazu abgestimmtes Hörstück seine Geschichte(n) erzählen.

Es werden also Geschichten gesucht. Menschen, die in dem Wohnturm gelebt, gearbeitet oder vielleicht auch nur Freunde besucht haben, sind aufgerufen, sich mit osa und Christoph Rodatz in Verbindung zu setzen. Gesucht werden Alltagsgeschichten, die erst einmal nicht besonders wirken, aber dann doch viel Aussagekraft haben, weil sie über das Verhältnis der Bergkamener zum Wohnturm viel erzählen.

Ein erstes Treffen mit Interessierten und auch Interviews findet am 30. August 2013 um 17 Uhr statt. Treffpunkt ist vor dem C&A im City-Center. Bei Interesse und um sich anzumelden, bitte an Christoph Rodatz wenden: cityturm@t-online.de.

Wer ist osa – office for subversive architecture?

Das ist eine offene Arbeitsgemeinschaft, die sich mit der experimentellen Gestaltung und/oder Transformation von Raum, unabhängig von Maßstab und Definition, sowie der Subversion festgetretener Sichtweisen beschäftigt. Die Mitglieder von osa leben und arbeiten an unterschiedlichen Orten: Berlin, Darmstadt, Frankfurt, Graz, London, München und Wien. Gemeinsame Projekte werden in immer wechselnden Konstellationen behandelt. Ein weiteres Interesse gilt der Lehre, die sowohl in Form von wissenschaftlicher Mitarbeit, Gastdozentur und fachgebietsbezogenen Lehraufträgen als auch als beauftragte osa-Workshops von osa-Mitgliedern angeboten wird.

Das Projekt findet im Rahmen von Urban Lights Ruhr am 18. und 19. Oktober 2013 statt. Urbane Künste Ruhr leitet das neue Lichtkunstformat bestehend aus der Kombination temporärer Lichtarbeiten und einem projektabrundenden Symposium in Bergkamen.