Züge verspätet und zu voll: VRR mahnt DB Regio ab

von Andreas Milk

Vielen Kunden reicht es – und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nun auch: Wegen mieser Qualität von Zugverbindungen hat er der DB Regio eine Abmahnung geschickt. Unter anderem geht es um die Regionalexpress-Linie RE6. Sie verbindet die Nachbarstadt Kamen mit Minden und mit dem Flughafen Köln/Bonn und wird von vielen Bergkamener Pendlern genutzt – etwa für den Weg nach und von Dortmund.

Ein „außerordentliches Qualitätsgespräch“ habe es am Montag gegeben, berichtet die Pressestelle des VRR. Die Rede ist von „anhaltend schlechten und nicht akzeptablen“ Leistungen der Bahntochter DB Regio auf den Linien S1, S68, S8 und eben RE6. Der VRR ist Auftraggeber der DB Regio und zahlt dafür, dass Züge rollen. Tun sie das nicht – oder nicht so, wie sie sollen – , kann der VRR Zahlungen kappen. Dass es immer mal wieder Probleme geben kann, ist klar.

Aber bei der Bahn ist wohl eher ein Dauerzustand eingetreten: Der VRR nennt Zugausfälle, fehlende Sitzplätze und massive Verspätungen. Zitat: „Dies führt zu anhaltend untragbaren Qualitätseinschränkungen für die Fahrgäste. Dieser Zustand zieht sich bereits über das ganze Jahr 2018 und verschlechterte sich dabei über alle vier Quartale des vergangenen Jahres einschließlich bis heute und ist so nicht weiter akzeptabel.“

Der VRR fordert eine schnelle und nachhaltige Verbesserung. Kurzfristig solle DB Regio gegensteuern – „verbunden mit einer verbindlichen Nennung, wann der Regelzustand auf Dauer wieder erreicht wird und sie die verkehrsvertragliche Leistungspflicht wieder erfüllt“, sagt VRR-Vorstand Ronald R. F. Lünser. Auch eine angemessene Entschädigung der Fahrgäste werde erwartet.