Wohlfahrtspflege für eine vielfältige Gesellschaft: Projekt zur Stärkung sozialer Träger lädt zu Veranstaltung ein  

Soziale Hilfen werden in Deutschland überwiegend von freien Wohlfahrtsträgern geleistet: Ob Kitas, Erziehungshilfe oder Freizeitangebote, Seniorentreffs und Pflegeheime, Dienste für Menschen mit Behinderung, Unterstützungsangebote für Menschen in sozialer Notlage oder aber auch Beratungsdienste für Einwander:innen und Geflüchtete – nicht der Staat erbringt diese Leistungen, sondern verschiedene Träger sozialer Arbeit.

Zu dieser Trägervielfalt gehören längst auch muslimische und alevitische Gemeinden, Organisationen und Initiativen: Sie leisten wichtige Arbeit – und das nicht nur für ihre eigenen Communities. Unterstützung erhalten diese Einrichtungen seit einiger Zeit vom Multikulturellen Forum: „Diese Vereine und Gemeinden sind an vielen Stellen nicht in die Prozesse der Wohlfahrtspflege in Deutschland eingebunden. Beispielsweise sind ihnen häufig Formalitäten wie die Anerkennung als Kinder- und Jugendhilfeträger nicht bekannt, die aber Voraussetzung für bestimmte Fördergelder sind,“ erläutert Mitarbeiterin Hediye Açık. Sie verantwortet beim Multikulturellen Forum das Projekt „Gemeinsam Lernen im Dialog – Muslimische und alevitische Sozialarbeit stärken“ für Lünen und Bergkamen, das vom NRW-Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration gefördert wird.

Mit Seminaren zu fachlichen Standards im Bereich Jugendarbeit, Seniorenarbeit oder in der Flüchtlingshilfe, Fortbildungen zu Finanzierungskonzepten und Förderstrukturen sowie weiterer Unterstützungs- und Vernetzungsangebote möchte das Projekt diese wichtigen Akteure der sozialen Arbeit stärken. „In einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft brauchen wir eine ebenso vielfältige Landschaft der Wohlfahrtspflege und dafür möchten wir einen Beitrag leisten,“ resümiert Açık.

Als nächstes steht im Projekt eine Veranstaltung zur Vereinsführung während der Corona-Pandemie an. Am 25. Mai informiert der renommierte Vereinsrechtler Michael Röcken ab 17.30 Uhr in einem Online-Seminar über die besonderen (Übergangs-)Regeln im Vereins- und Gemeinnützigkeitsrecht während der Ausnahmezeit der Pandemie, die Vereinsvorstände im Blick behalten sollten. Die Veranstaltung ist für alle Interessierten (auch außerhalb von alevitischen und muslimischen Organisationen) offen, eine Anmeldung unter dialogplattform@multikulti-forum.de ist noch bis zum 23.05. möglich.