Vorösterliche interreligiöse Feier mit dem christlichen Schwerpunkt „Teilen“ an der Gesamtschule

Zwei Wochen vor dem Osterfest organisiert die Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen am kommenden Freitag, 27. März, zum vierten Mal eine interreligiöse Feier im Studiotheater der Schule. Das Ziel dieser interreligiösen Feier ist es, den Schülern die Möglichkeit zu bieten, kulturell voneinander zu lernen und unterschiedliche Religionen zu respektieren. Vor allem in der heutigen Zeit ist der interreligiöse Dialog für das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft wichtiger denn je.

22 christliche, muslimische und alevitische SchülerInnen des neunten und zehnten Jahrgangs veranstalten dazu in Begleitung von christlichen und muslimischen Lehrkräften an der WBGE in der ersten Schulstunde eine gemeinsame Feier für die Jahrgangsstufen 9 und 10.

Im Mittelpunkt der Feier steht das letzte Abendmahl mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Teilen“, das in allen Religionen einen wesentlichen Aspekt des Glaubens darstellt. Dazu bereiten die Schüler zwei Theaterspiele für Eltern, Schüler und Lehrer vor. In dem ersten Rollenspiel ahmen die Schüler das Fresko „Das letzte Abendmahl“ von Leonardo da Vinci nach. Um den interreligiösen Aspekt zu betonen, werden die Rollen von Jesus und seinen Jüngern am Tisch mit 13 SchülerInnen aus drei unterschiedlichen Religionen (christliche, muslimische und alevitische Schüler) besetzt. Die interreligiöse Zusammensetzung des Rollenspieles wird auch durch das Bühnenbild unterstrichen, in dem die maurische Architektur als Inbegriff für eine friedliche Koexistenz von unterschiedlichen Religionen, wie etwa auf der iberischen Halbinsel vor ca. 500 Jahren, integriert wurde.

Das erste Rollenspiel wird anschließend mit dem zweiten Rollenspiel „Jesus allein im Garten Gethsemane“ fortgesetzt. Dabei wird das Publikum wie in der modernen Theaterpädagogik durch das Einfrieren der Szene aktiv in das Rollenspiel einbezogen, indem es Lösungsvorschläge bezüglich der Frage „Wie kann man Jesus nun helfen? Was würde ihm in dieser Situation helfen?“ auf die bereits verteilten Karten schreibt. Die Antworten werden dann dem Publikum präsentiert.

Abgerundet wird die Feier am Ende durch das Verteilen von gebratenem Brot an die eingeladenen Gäste. Das Verteilen von Brot ist ein Symbol für die Nächstenliebe, das der christlichen, muslimischen und alevitischen Religion gemeinsam ist.

Weitere Höhepunkte der Feier sind zwei Lieder, die durch zwei alevitische Saz-Spieler aus dem 7. Jahrgang begleitet werden. Die Schüler aus dem 9. und 10. Jahrgang singen wiederum mit ihren Lehrern gemeinsam zwei Taize-Lieder zum Programmbeginn und -ende. Angeleitet werden die Schüler u.a. auch von den Vorstehern der muslimischen, alevitischen und christlichen Gemeinden in Bergkamen.