VKU erhält Inklusionspreis für das Projekt „JederBus“

Renate Jung ist begeistert, „Wir sind auf einem guten Weg, damit sich für uns der Alltag leichter gestaltet und wir alles mitmachen können, was „Normalos“ auch tun können. Die „Normalos“ sind für Jung die Menschen ohne Multiple Sklerose. Seit einigen Jahren leidet sie an dieser chronisch-entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems und steht so im Alltag zahlreichen Herausforderungen gegenüber – so zum Beispiel beim Busfahren.

Zusammen mit Landrat Michael Makiolla (mit Urkunde) und VKU-Geschäftsführer André Pieperjohanns (2. V. l.) freuen sich die Projektbeteiligten von „JederBus“ über den 1. Inklusionspreis des Landes NRW
Zusammen mit Landrat Michael Makiolla (mit Urkunde) und VKU-Geschäftsführer André Pieperjohanns (2. V. l.) freuen sich die Projektbeteiligten von „JederBus“ über den 1. Inklusionspreis des Landes NRW

Damit dies für Menschen mit Behinderungen einfacher wird, haben die VKU und der Kreis Unna im Jahr 2013 das Projekt „JederBus“ ins Leben gerufen. Zusammen mit Betroffenen hat sich Projektleiterin Gaby Freudenreich an einen Tisch gesetzt und erörtert, welche Barrieren die alltägliche Busfahrt für „Nicht-Normalos“ bietet und wie man diese überwinden kann.

Daraus ist ein ganzes Paket an Aktivitäten entstanden, um Busfahren barrierefreier zu gestalten. Das Land NRW hat „JederBus“ jetzt in Mühlheim mit dem erstmals vergebenen Inklusionspreis in der Kategorie „Zugänglichkeit, Barrierefreiheit, Mobilität und Wohnen“ ausgezeichnet, Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert.

Die Jury überzeugte vor allem, dass vielfältige Lösungsansätze gemeinsam mit den betroffenen Menschen erarbeitet wurden. In Workshops hat die VKU zusammen verschiedenen Behindertengruppen ermittelt, welche Beeinträchtigung eine Barriere darstellt. So wurde für Menschen mit einer Sehbehinderung mittels schwarz-gelber Türmarkierungen und gelben Haltestangen bessere optische Orientierung geschaffen. Für Rollstuhlfahrer, die entgegen der Fahrtrichtung sitzen, wurde eine zweite Haltestellenanzeige im Bus montiert. Und Induktionsschleifen helfen mit Hörgerät, die Haltestellendurchsage ohne Störgeräusche direkt im Hörgerät eingespielt zu bekommen. Viele Ideen kommen auch den schon genannten „Normalos“ entgegen. Eine Handy-App gibt sprachlich über die Ankunft der Busse und Flyer in so genannter „leichter Sprache“ helfen Menschen mit Leseschwäche.

Auch bei der Verleihung des Preises wurde auf das Thema Inklusion geachtet. So standen nicht nur die Projektleiter auf der Bühne, sondern alle, die sich engagieren und mitwirken. Mitten unter ihnen: Landrat Michael Makiolla und VKU-Geschäftsführer André Pieperjohanns. Sie gratulierten allen Projektbeteiligten zum Erfolg des Projektes „JederBus“.

Weiter Informationen zum Projekt „JederBus“ gibt es unter www.vku-online.de oder nimmbus@vku-online.de.