Tagesmütterverein: Nach 21 Jahren zieht sich Mitgründerin Elke Middendorf aus der Vorstandsarbeit zurück
Vorstandswahlen standen im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung des Vereins für familiäre Kindertagesbetreuung in der Thomaskirche. Dass dazu auch Bürgermeister Roland Schäfer und die für Soziales zuständige Beigeordnete Christine Busch gekommen waren, hatte einen besonderen Grund: Nach 21 Jahren zieht sich die Mitgründerin des Vereins und langjährige 1. Vorsitzende Elke Middendorf aus der aktiven Vorstandsarbeit zurück.
Anfänglich sei der Tagesmütterverein etwas misstrauisch betrachtet worden, erinnerte Christine Busch an die Anfänge. Doch heute sei er ein nicht wegzudenkender Bestandteil in der Betreuung Bergkamener Kinder, betonte der Bürgermeister. Das liege vor allem daran, dass die Kindertagestätten immer noch nicht so flexibel seien, wie es eigentlich erforderlich wäre.
Was das bedeutet, erfuhr Nicole Wenig, die das Amt der 1. Vorsitzenden 2015 von Elke Middendorf übernahm, selbst als Mutter eines kleinen Kindes. Als sie in ihren angestammten Beruf in Teilzeit wieder zurückwollte, gab es nur die Möglichkeit, an zwei Tagen in der Woche bis 19 Uhr zu arbeiten. Solche Betreuungszeiten bieten zurzeit keines der Bergkamener Kindertagesstätten an, wohl aber eine der speziell ausgebildeten über 50 Tagesmütter des Vereins. Auf eine gute Ausbildung habe der Verein von Anfang an Wert gelegt, betonte Elke Middendorf.
Laut Geschäftsbericht für das Jahr 2017 betreuten die Tagesmütter und der eine Tagesvater im vergangenen 311 Kinder. Über 50 Prozent waren ein oder zwei Jahre alt. Ein weiteres wichtiges Aufgabenfeld des Vereins ist die Beratung von Eltern und die Unterstützung der Tagespflegepersonen.
Gern möchte der Verein mehr als die beiden Großtagespflegestellen in der ehemaligen Albert-Schweitzer-Schule und im Familienzentrum „mittendrin“ in Oberaden einrichten. Die Suche nach geeigneten Räumen war bisher vergeblich. Hinderungsgrund seien hier die zahlreichen Vorschriften, die es zu beachten gelte, erklärte Nicole Wenig.
Mit Elke Middendorf sind auch Sonja Werner und Birgitt Hannibal aus dem Vorstand ausgeschieden. Nach den Nachwahlen braucht man sich bei der 2. Vorsitzenden nicht an einen Nachnahmen zu gewöhnen. Diese Aufgaben hat nun Schwiegertochter Sonja Middendorf übernommen. Neue stellvertretende Schriftführerin ist nun Iris Overhage. Als neue Beisitzerin vervollständigt Irina Hottmann-Schnarr den Vorstand.