Ein E-Bike für die Dienstfahrt

Nicht nur die Gemeinschaftsstadtwerke sind mit dem Radl da…

Timm Jonas (2.v.l.) übergab drei E-Bikes. Foto: GSW
Timm Jonas (2.v.l.) übergab drei E-Bikes. Foto: GSW

In dieser Woche haben die Gemeinschaftsstadtwerke GSW erneut E-Bikes an die Kommunen Kamen, Bönen und Bergkamen zur dienstlichen Nutzung leihweise übergeben.

Erfreut nahmen die Vertreter der Kommunen die E-Bikes der GSW entgegen. „Vor zwei Jahren haben die GSW uns bereits ein E-Bike zur Verfügung gestellt. Es wurde seitdem täglich genutzt“, so Heike Hartl von der Gemeinde Bönen.

Thomas Hartl von der Stadt Bergkamen, trotz Namensgleichheit nicht mit der Bönener Kollegin verwandt, fügt hinzu: „Unsere Mitarbeiter beim Bauhof setzen die Räder, wenn das Wetter es zulässt, bei ihren Dienstfahrten sehr oft ein.“

Nach der Übergabe der Räder durch den Pressesprecher der GSW, Timm Jonas, schwang sich der Radverkehrsbeauftragte der Stadt Kamen, Matthias Breuer, direkt auf das Rad und fuhr zu einem anschließenden Termin.

Die GSW freuen sich, dass die Räder bei den Mitarbeitern der Kommunen so einen guten Zulauf erfahren. Auch wenn der Beitrag zum lokalen Klimaschutz durch den Einsatz der Räder nicht sehr groß ist, sind sich die GSW ihrer Rolle bewusst: „Jedes eingesparte CO2-Molekül ist wertvoll. Bei den GSW setzen wir ebenfalls E-Bikes als Diensträder ein. Auch zwei E-Mobile werden täglich für Dienstfahrten genutzt. Darüber hinaus besteht ein großer Teil unseres Fuhrparks aus Erdgasfahrzeugen“, so Timm Jonas.




Insolvenzverfahren für Back Pro startet am 1. Juli – für Mitarbeiter sieht es sehr düster aus

Wahrscheinlich am 1. Juli wird das Insolvenzverfahren für die Bäckerei Back Pro, ehemals Westermann in Oberaden eröffnet. Davon geht jedenfalls Zayde Torun, Sekretärin bei der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG), aus.

Bäckerei Westermann in Oberaden.
Die ehemalige Bäckerei Westermann in Oberaden.

Betroffen davon sind fast alle der 60 zuletzt verbliebenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Immerhin ist für sie jetzt das Konkursausfallgeld rückwirkend gesichert. Trotzdem werden sie herbe Einkommensverluste hinnehmen müssen.

Einige wenige haben inzwischen einen neuen Arbeitgeber gefunden. Für den großen Rest sieht es nach Einschätzung von Zayde Torun düster aus. Auch eine Übernahme durch ein anderes Unternehmen wie bei der Westermann-Pleite werde kaum möglich sein. Die Gebäude an der Schlenke waren ohnehin nur gemietet gewesen. Rechtlich gehören die Maschinen, sofern sie ohnehin noch nicht abtransportiert worden sind, einer von rund zehn inzwischen von den Eigentümern neu gegründeten Firmen. Wegen nicht vorhandenen Geldes werde der Insolvenzverwalter kaum in der Lage sein, den Müll auf dem Betriebsgelände zu entsorgen. Dabei handelt es sich unter anderem um Reste aus der Backproduktion, die nun vor sich hingammeln.

Teilerfolg vor dem Amtsgericht

Die Filialen von Westermann und der ehemaligen Feldkamp-Kette in Dortmund sind vor dem Zusammenbruch Mitte April ausgelagert worden. Doch wer glaubt, die Bäckereifachverkäuferinnen hätten damit das große Los gezogen. „Bei vielen steht noch die Zahlung des halben Monatslohnes aus dem April aus“, berichtet Zayde Torun. Und für das, was bis dahin unter Back Pro an Überstunden geleistet worden sei, gebe es jetzt keinen Ausgleich. „Eine Verkäuferin hatte es auf 800 Überstunden gebracht. Die sind nun futsch.

Immerhin meldet die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten einen Teilerfolg bei ihren Streitigkeiten vor den Gerichten gegen Peter Feldkamp, der zusammen mit Peter Stahnke im Herbst vergangenen Jahres die Bäckerei Westermann übernommen hatte. Das Amtsgericht Duisburg hat jetzt 58.000 Euro an Arbeitnehmerforderungen von 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gegen Feldkamp anerkannt.

Für weitere rund 45.000 Euro steht die Entscheidung noch aus. Hierbei handelt es sich unter anderem um ausstehende Löhne der ehemaligen „Bäckerei Feldkamp, Willi Hat‘s e.K.“ in Dortmund. Für sie hatte Feldkamp vor vier Monaten Insolvenz angemeldet, nachdem er den Backbetrieb in Dortmund stillgelegt und seine Bäcker zur Arbeit nach Oberaden bei der „Back Pro“ geschickt hatte. Doch für sie wie auch für die ehemaligen Westermann-Bäcker gingen wenige Wochen später die Ofen an der Schlenke aus. Geschäftsführer Peter Stahnke meldete auch für „Back Pro“ Insolvenz an. Rund 60 Mitarbeiter im eigentlichen Backbetrieb wurden entlassen, die Verkaufsfilialen ging in neue Gesellschaften über und deren Verwaltung zog nach Dortmund um.

Seitdem wurden laut NGG folgende Änderungen vorgenommen: „Wesentliche Teile der Bäckerei Feldkamp wurden Anfang April 2013 an die Back Pro Filial GmbH, Geschäftsführerin Ulrike Scholzen-Stahnke, verkauft und ein Tag später an eine neue Gesellschaft von Frau Nicola Feldkamp (Snackeria Vier UG) weitergereicht. Diesen Vertrag hat Frank Feldkamp unterzeichnet. Frank Feldkamp ist ebenfalls Inhaber der neuen Gesellschaften (Westermann UG‘s), dem jetzt die Filialen der Bäckerei Westermann gehören.“

„Übrigens hat Frank Feldkamp seinen vorübergehenden Wohnsitz in Duisburg wieder aufgegeben und ist jetzt unter der gleichen alten Adresse wie seine Ehefrau in Dortmund zu erreichen. Mit neuen Karossen einer bayerischen Automarke wurden beide in Dortmund gesehen“, erklärt NGG-Sekretär Manfred Sträter.

Das findet er nicht in Ordnung. „Zwei Insolvenzen, erhebliche Schäden für ArbeitnehmerInnen, Arbeitsagenturen und weitere Gläubiger, aber für Stahnkes und Feldkamps scheint alles in Ordnung“, so Sträter. Und wieder fragt er laut: „Wann wird eigentlich die Staatsanwaltschaft tätig?“




Doppeltes Pech für die Coverband „Burning Heart“: auch nicht bei den Studioaufnahmen dabei

Da hat die Coverband „Burning Heart“ jetzt doppeltes Pech gehabt. Als Elft-Platzierte eines internationalen Song-Wettbewerbs zum 150-jährigen Bestehen verpassten die Musiker nicht nur einen Auftritt auf der Bühne der BayArena am 29. Juni bei der großen Jubiläumsfeier des Chemiekonzerns. Ebenso knapp ging an ihnen die Arbeit im Tonstudio vorbei.

Hafenfest14Bayer-Mitarbeiter aus 50 Ländern haben im Rahmen der Jubiläumsaktivitäten zur Gründung des Konzernsvor 150 Jahren den Song „A better life“ aufgenommen. Die Resonanz auf das Lied war so positiv, dass der Pop-Titel nun auch auf allen namhaften Download-Plattformen vermarktet wird. Der Reinerlös ist für das UN-Programm „Global Alliance for Clean Cookstoves“ gedacht.

Das „Anniversary Song Project“

Der international renommierte Musikproduzent Hans Steingen hatte das Stück „A better life“ eigens für das 150-jährige Jubiläum komponiert. Die Mitarbeiter waren aufgerufen, das Lied musikalisch selbst zu interpretieren. Sie konnten Noten und Text herunterladen und eine eigene Version aufnehmen. Anschließend bewerteten ein Fachjury und Kollegen die Musikvideos auf einer Website. Zur Auswahl standen knapp 200 Videos aus 50 Ländern. Die zehn internationalen Gewinnerteams kommen aus Australien, Barbados, China, Deutschland, Indonesien, Japan, Korea, Mexiko, Serbien und den USA.

„Burning Heart“, die als einzige eine live vor Publikum produziertes Video einreichte, kam auf den undankbaren 11 Platz. Hans Steingen hat den Jubiläumssong professionell mit den zehn Gewinnern in seinem Düsseldorfer Studio aufgenommen. Zudem bekommen die internationalen Bayer Hobby-Musiker einen Auftritt, um den sie mancher Profi beneidet: Beim Fest „Wir sind Bayer“ am 29. Juni stehen sie vor 30.000 Besuchern auf der Bühne der Leverkusener BayArena.

„A better life“ zum Download

Um für die „Global Alliance for Clean Cookstoves“ zu sammeln, stellt Bayer den Song „A Better Life“ weltweit auf den bekannten Musikdownload-Plattformen zum kostenpflichtigen Download zur Verfügung. Alle Erlöse aus den Onlineverkäufen (abzüglich GEMA- und Veröffentlichungsgebühren) kommen dem Projekt „Global Alliance for Clean Cookstoves“ des UN-Umweltprogramms („UNEP – United Nations Environment Programme“) zugute.

Das Angebot in den gängigen Onlineshops wie iTunes, musicload oder Amazon bildet die Vielfalt der Interpretationen des Songs ab: Neben einer Radio-Versionstehen auch eine Downtown-Version, eine Garage-Version eine Electro-Version sowie eine Classic-Version des Songs „A Better Life“ zur Verfügung. Termin für die digitale Veröffentlichung des Songs ist der 18. Juni 2013.

Das Spendenprojekt

Mit den Erlösen aus dem Verkauf des Liedes wird die „Global Alliance for Clean Cookstoves“(etwa: „Globale Vereinigung für saubere Kochherde“) unterstützt. Dies ist ein 2010 initiiertes internationales Non-Profit-Programm mit dem Ziel, bis 2020 über 100 Millionen Haushalte mit sauberen und effizienten Kochstellen auszustatten. So sollen die Lebensbedingungen bedürftiger Personen auf der ganzen Welt verbessert werden. Denn rund 2,7, Milliarden Menschen – rund 40 Prozent der Weltbevölkerung – verbrennen Holz und Dung, um zu kochen und zu heizen. Effiziente Herde für Haushalte sparen dagegen 40 bis 60 Prozent Feuerholz und sind sehr raucharm. Mit jedem Herd ließe sich so etwa eine Tonne Kohlendioxid im Jahr einsparen. Zudem entsteht kein gefährlicher Rauch, der in engen Räumen, eine zusätzliche Gefährdung der Gesundheit bedeutet.




Steilmann in Bergkamen gehört jetzt zu den Umsatz-Milliardären

Die Bergkamener Steilmann Holding AG peilt bereits im nächsten Jahr die Umsatz-Milliarde an. Möglich wird dies durch die jetzt abgeschlossene Übernahme von Adler Moden. Deren Jahresabschlüsse sollen künftig in die Bilanzen des Mutterkonzerns mit Sitz an der Industriestraße in Rünthe einfließen.

Die Steilmann-Modenschau gehört seit 2009 zum festen Bestandteil des Hafenfest-Programms
Die Steilmann-Modenschau gehört seit 2009 zum festen Bestandteil des Hafenfest-Programms

Diese Übernahme stärke die Position seines Unternehmens als eines der führenden europäischen Textilkonzerne, erklärte Geschäftsführer Dr. Michele Puller gegenüber Branchendiensten. Im vergangenen Jahr erzielte Adler einen Umsatz von 506,1 Millionen Euro. Die Steilmann Holding AG erzielte 2010 einen Umsatz von 840 Millionen Euro.

Ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Bergkamener Unternehmens war sicherlich 2006 die Übernahme der damals kurz vor der Insolvenz stehenden Modeunternehmens Steilmann durch die Miro Radici AG. Ein anderer Wendepunkt war 2009 der Entschluss, den Sitz von Steilmann von Wattenscheid nach Bergkamen zu verlegen. Die Verkündung überließ Dr. Michele Puller Bürgermeister Roland Schäfer vor ziemlich genau vier Jahren bei der offiziellen Eröffnung des Hafenfests. Der Firmenschef hatte sich zu den Besuchern vor der Bühne auf dem Hafenplatz gesellt und wurde dort vermutlich von den wenigsten erkannt. Einen Tag später gab es dann die erste Steilmann-Modenschau in der Marina Rünthe. Sie ist auch am kommenden Samstagnachmittag Bestandteil des bunten Hafenfesttreibens.

Künftig 11400 Beschäftigte weltweit

Die Steilmann-Zentrale an der Industriestraße in Rünthe.
Die Steilmann-Zentrale an der Industriestraße in Rünthe.

Die Steilmann Holding AG hat zurzeit 7000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 18 Ländern auf ihren Gehaltslisten. Davon sind 1900 in Deutschland beschäftigt. Neben Mode sind Heimtextilien wie Geschirrtücher, Handtücher, Tischdecken, Bettwäsche sowie Kissen, Decken und Matratzen ein weiterer bedeutender Geschäftszweig. Damit werden große europäische Einzelhandelsketten beliefert. Im Modebereich werden eigene Marken europaweit in rund 900 Geschäften und Verkaufsflächen angeboten.

Und das ist jetzt hinzugekommen: Die Adler Modemärkte AG betreibt zurzeit rund 169 Modemärkte in vier Ländern, davon 139 in Deutschland, 27 in Österreich, zwei in Luxemburg und seit Oktober 2012 einen in der Schweiz. Das Unternehmen konzentriert sich auf Großflächenkonzepte zwischen rund 1000 und 3500 Quadratmeter Verkaufsfläche und bietet mit zahlreichen Eigenmarken und ausgesuchten Fremdmarken ein breit gefächertes Warensortiment an. Zusätzlich bietet es seinen Kunden für Einkäufe vom PC oder Smartphone einen Online-Shop. Adler beschäftigt insgesamt rund 4400 Mitarbeiter.




Windräder auf der Halde? Diskussion geht weiter

Bekommt Bergkamen neue Windräder? Und wo werden sie aufgestellt?  Tatsächlich auf der Halde – oder zumindest am Fuß der Halde? Oder ganz woanders? Die SPD-Fraktion ist sich nicht einig.

Mehr als ein Windrad ist auf dem Galgenberg in Overberger nicht möglich.
Mehr als ein Windrad ist auf dem Galgenberg in Overberger nicht möglich.

„Die Meinungen bei uns sind sehr konträr“, sagt  SPD-Fraktionschef Gerd Kampmeyer. Doch die SPD-Fraktion einigte sich jetzt auf einen Kompromiss. Und der folgt einem Gutachten und heißt Chemie-Gelände (ehemals Schering). Die Halde dagegen bleibt tabu. Zumindest zurzeit.

Ein von der Stadt Bergkamen beauftragter Gutachter meint, dass als Windkonzentrationsfläche die Randbereiche des Chemieparks optimal  seien. Das Problem: Das Gelände ist Privateigentum. Ohne die Genehmigung des Bayer-Konzerns kann dort niemand ein Windrad oder gar einen ganzen Windpark (mindestens drei Windräder) errichten.

Immerhin: Gespräche mit der Bayer AG wurden von der Stadtverwaltung mittlerweile aufgenommen.

Für Kampmeyer ist das große Interesse an solchen Windrädern nachvollziehbar. „So ein Windrad soll in 20 Jahren rund 3 Mio. Euro an Ertrag abwerfen.“

Auch die heimischen Stadtwerke GSW sind deshalb interessiert. Für Kampmeyer wäre ein GSW-Windrad in Bergkamen ein gutes Modell – eine Art moderner Bürgerbeteiligung. „Vom Gewinn würden alle GSW-Kunden auf ihrer Strom- oder Gasrechnung profitieren.“

Und wenn die Bayer AG ablehnt?

Erst wenn der Chemieriese die Idee ablehnt, will die SPD-Fraktion sich mit weiteren möglichen Stellflächen für Windräder beschäftigen.

Allerdings  sind darunter keine großen Flächen mehr für ganze Windparks. „Wir reden dann von Einzelfallentscheidungen“, sagt Kampmeyer, also von allein stehenden Windrädern. Etwa am Sesekeknie (Stadtgrenze Lünen) oder tatsächlich am Fuß der Halde.

Diese beiden Flächen sind aber – wie Bayer – in Privatbesitz. Und gerade bei der attraktiven Halde, dem beliebten Freizeitgebiet, wehren sich einige Genossen mit Händen und Füßen, während sich andere an dieser Stelle durchaus ein künstlerisch blau angestrahltes Windrad vorstellen könnten.

 




Kreatives Design aus dem ehemaligen Gärtnerbüro des Parkfriedhofs

Dass ausgerechnet der Bergkamener Parkfriedhof in Weddinghofen eine gute Adresse für Kreativität sein soll, will nicht sofort einleuchten. Den Beweis tritt jetzt Norbert Mertins an. Anfang vergangenen Monats hat der Grafiker, Designer und Mediengestalter er dort seine Zelte aufgeschlagen.

Norbert Mertins
Norbert Mertins am Eingang zu seinen Firmenräumen.

Die Ergebnisse seines Einfallreichtum kennen vieler Bergkamen. Die Plakate für die Lichtermärkte auf dem Stadtmarkt entwickelt er an seinem Computer. Auch das Plakat und der Flyer für den jüngsten Blumenmarkt entstanden in seiner Werkstatt.

Dass er für die Stadt Bergkamen besonders kreativ ist, liegt wahrscheinlich daran, dass er hier zur Schule gegangen und auch hier aufgewachsen ist. Dass der 58-Jährige jetzt sein Brot mithilfe hochmoderner Computertechnik und Software verdient, wurde im allerdings nicht in seine Wiege gelegt. Nach der „mittleren Reife“ begann er beim Verlag Rubens eine Lehre als Schriftsetzer. Das war damals echte Handarbeit. „Ich habe dabei auch gelernt, Schriften richtig zu gestalten“, erklärt Norbert Mertins. In Anlehnung daran nennt er seine Ein-Mann-Firma auch „Cicero“. Das ist eine Schriftgrößerenbezeichnung aus dem Bleisatz.

Logo WiWDoch bereits nach zwei Ausbildungsjahren erwischte ihn der technische Fortschritt. Der Verlag wechselte zum Offsetdruck, der mit Filmvorlagen auskam. Der alte Bleisatz war dort nicht mehr gefragt. „Ich habe dann den Rest meiner Ausbildung bei Ketteler-Verlag absolviert.“

Den Beruf des Schriftsetzers gibt es schon längst nicht mehr. Fast alles, was heute auf Papier gedruckt wird, sei es ein Buch oder eine Zeitung, ist das Ergebnis kreativer Arbeit am Computer. So bilden ein hochmoderner Rechner und zwei große Flach-Monitore den Kern seines Arbeitsplatzes in seinen neuen Räumen in den Nebengebäuden des Parkfriedhofs in Weddinghofen.

Geeignete Räume zu finden, war schwierig

Blumenbörse2002 machte sich Norbert Mertins selbstständig. Zunächst in Dortmund mit einer Bergkamener Zweigniederlassung. Nachdem er zum Jahresende 2012 die Kündigung des Mietverhältnisses erhalten hatte, ging er auf die Suche nach geeigneten Räumen in Bergkamen. „Das war gar nicht so einfach gewesen“, sagt er. Ein Problem war, dass er in die Räume, die er sich angesehen hatte, zunächst kräftig hätte investieren müssen. Schließlich erhielt er das passende Angebot der Familie Kerak, in das ehemalige Büro der Friedhofsgärtner einzuziehen.

Norbert Mertins
Norbert Mertins Kreativwerkstatt im ehemaligen Büro der Friedhofsgärtner.

Dort entstehen jetzt die Vorlagen für Plakate, Flyer, Visitenkarten, Folien und andere Werbeträger. Sie passen locker auf einen USB-Stick oder werden einfach per Internet für den Druck an die Kunden verschickt. Wenn sie es wünschen, gibt er natürlich im Rahmen eines Gesamtpakets die Daten sofort an eine Druckerei weiter.

In Ausnahmefällen wird er auch kostenlos aktiv. So hat er in seiner Kreativwerkstatt am Friedhof die ersten Entwürfe des Vereins „Wir in Weddinghofen“ zu einem aussagekräftigen Logo weiterentwickelt. Die Philosophie und Idee des Vereins findet Norbert Mertins gut und will ihn deshalb auch aktiv unterstützen.




SIMS Metall-Recycling vergrößert seinen Betrieb in Bergkamen

Der SIMS Metallrecyclingbetrieb geht in Bergkamen auf Erweiterungskurs. Die Lagerfläche wird um  vergößert und es eine neue Halle gebaut. Die Pläne dafür liegen bereits bei der Bezirksregierung zur Prüfung und Genehmigung vor.

 

v.l.n.r.: Christoph Schuppa, Walter Kärger, Sabrina Schröter, Marc Affüpper, Roland Schäfer
v.l.n.r.: Christoph Schuppa, Walter Kärger, Sabrina Schröter, Marc Affüpper, Roland Schäfer

Das erklärte Geschäftsführer Marc Affüpper gegenüber Bürgermeister Roland Schäfer und Wirtschaftsförderer Walter Kärger, die  gemeinsam mit Sabrina Schröter von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna die Sims M + R GmbH auf dem ehemaligen Monopol-Gelände besuchten.

Was vermutlich die 120 fest angestellten Mitarbeiter, 40 Zeitarbeiter und die drei Lehrlinge besonders freuen wird, ist, dass das Unternehmen erheblich in ein Sozialgebäude investieren will. „Die vorhandenen Räume waren einmal ausgelegt für 40 Mitarbeiter“, erklärte Affüpper. Das war 2001, als sich der Recyclingbetrieb in Bergkamen niedergelassen hatte. Er ging 2006 im australischen Unternehmen „SIMS“Recycling Solutions“ auf.

Für die Umsetzung braucht SIMS kein zusätzliches Gelände in dem Industriegebiet hinzukaufen. Dafür ist noch Platz auf dem insgesamt 80.000 Quadratmeter großen Grundstück.

220.000 Tonnen Elektroschrott pro Jahr

Schrott„Das Unternehmen verarbeitet hier am Standort Bergkamen im Jahr rund 220.000 Tonnen Elekro- und Elektronikschrott. Damit sind wir in Größenordnungen vorgestoßen, die wir noch vor ein paar Jahren nicht für möglich gehalten haben“, berichtet Marc Affüpper nicht ohne Stolz. „Mit unseren Zertifizierungen Qualitätsmanagement-, Umweltschutzmanagement- und Arbeitsschutzmanagement-Systeme dokumentieren wir auch unsere Verantwortung für unsere Mitarbeiter und Kunden“, so der u.a. für die Bereiche Umwelt und Personal zuständige Leiter Christoph Schuppa.

2500 Euro für Elektroschrott von der Willy-Brandt-Gesamtschule

.l.n.r. Roland Schäfer, Marc Affüper, Imke Duis, Ulrich W. Husemann
v.l.: Roland Schäfer, Marc Affüper, Imke Duis, Ulrich W. Husemann

Dass das Unternehmen Sims aber auch Kontakte zur unmittelbaren Nachbarschaft sucht, zeigt eine Aktion, die am 27. April 2013 in Zusammenarbeit mit der GWA des Kreises Unna im Rahmen des EarthDay stattgefunden hat. An diesem Tag wurde gemeinsam dazu aufgerufen, Elektro-Schrott auf dem GWA-Gelände in Bergkamen abzugeben. „Die Tatsache, dass hierbei insgesamt fast 6 t Elektro-Schrott gesammelt werden konnten, zeigt uns wie erfolgreich diese Aktion war“, so Ulrich W. Husemann (Geschäftsführer der GWA) als einer der Initiatoren dieser Aktion.

„Auch wir waren von dem Erfolg dieser Sammelaktion überrascht und belohnen daher die Willy-Brandt-Gesamtschule in Bergkamen mit einem Scheck in Höhe von 2.500 Euro“, gab sich Marc Afffüper erfreut. Den Scheck entgegen nehmen durfte Imke Duis, die als Verbindungslehrerin dafür sorgen muss, dass die Wünsche und Erwartungen, die von Schülern und Lehrerschaft an sie herangetragen worden sind, auch erfüllt werden.




Westermann-Bäcker in großer Not: kein Lohn und auch kein Arbeitslosengeld

Wer seinen Job verliert, bekommt sein Geld vom Arbeitsamt. Das mag in vielen Fällen gelten, nicht aber für die rund 60 ehemaligen Angestellten der ehemaligen Bäckerei Westermann in Oberaden.

Bäckerei Westermann in Oberaden.
In der Bäckerei Westermann in Oberaden sind die Backöfen erkaltet.

Als sie sich nämlich bei der Arbeitsagentur in Kamen meldeten, erfuhren sie, dass sie für den Antrag auf Arbeitslosengeld eine Arbeitsbescheinigung des früheren Arbeitgebers benötigen. Dieses wichtige Papier wurde ihnen laut Betriebsrat und Gewerkschaftssekretärin Zayde Torun bisher nicht ausgestellt. Einer Reihe von Mitarbeitern habe „Back Pro“ noch nicht einmal ein Kündigungsschreiben zugesandt.

Helfen kann hier zurzeit auch der Insolvenzverwalter, der Dortmunder Rechtsanwalt Achim Thomas Thiele nicht. Bisher hat er vom Arbeitsgericht Dortmund noch keine Arbeitgeberrechte erhalten, sodass er die Papiere ausstellen oder versuchen könnte, den Backbetrieb zu reaktivieren. 26 Mitarbeiter wollen in jedem Fall mit Unterstützung der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätte (NGG) gegen ihren Rausschmiss vor dem Arbeitsgericht klagen.

In ihrer Not haben sich jetzt der Betriebsrat und die Gewerkschaft an Bürgermeister Roland Schäfer gewandt. Bei ihm trafen sich jetzt zwei Betriebsräte, ein Jugendvertreter und Gewerkschaftssekretärin Zayde Torun sowie Fachdezernent Manfred Turk, der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Haverkamp und AfA-Vorsitzender Heinz Mathwig im Rathaus zu einer Krisensitzung.

Bei fünf Azubis ist die Abschlussprüfung gefährdet

Schäfer und Turk sicherten dabei zu, umgehend Kontakt mit der Arbeitsagentur aufzunehmen, damit die ehemaligen Back-Pro-Beschäftigten und deren Familien für dem Mai Geld erhalten. Möglicherweise einfacher ist die ebenfalls zugesagte Hilfe für die fünf Auszubildenden in die Tat umzusetzen. Sie stehen kurz vor der Abschlussprüfung. Probleme gibt es vor allem beim praktischen Teil. Sie müssen dafür Teiglinge mitbringen, die sie, weil die Backstube in der Schlenke in Oberaden geschlossen ist, nicht herstellen können.

Hier wollen Roland Schäfer und Manfred Turk nicht nur die Bäckereien in Bergkamen um Unterstützung bitten, sondern auch die Handwerkskammer einschalten. Denn sollte dies nicht zum Erfolg führen, müssten möglicherweise die fünf jungen angehenden Bäckergesellen auf den nächsten Prüfungstermin in etwa einem halben Jahr warten.

Vor allem betroffen von der Pro-Back-Insolvenz sind die Mitarbeiter des eigentlichen Backbetriebs in Oberaden. Die Mitarbeiterinnen der Filialen wurden Mitte April in eine eigenständige Gesellschaft überführt. Die Verwaltung der Filialen erfolgt ebenfalls nicht mehr in Oberaden, sondern in Dortmund.




Annette Engel arbeitet mit in Berlin am Erfolgsfaktor Familie

Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE MicrosoftInternetExplorer4 Berlin scheint zurzeit das Topp-Reiseziel für Bergkamener zu sein. In der vergangenen Woche waren Bürgermeister Roland Schäfer und Beigeordneter Bernd Wenske erst dort. Sie nahmen an der Islamkonferenz teil. Am 22. Mai macht sich nun Annette Engel auf den Weg.

Corinna Lappe und Annette Engel in ihrem Büro in Weddinghofen
Corinna Lappe und Annette Engel in ihrem Büro in Weddinghofen

Sie nimmt in der Hauptstadt am Unternehmenstag „Erfolgsfaktor Familie“ teil, zudem der Deutsche Industrie und Handelskammer (DIHK) eingeladen hat. Annette Engel betreibt von ihrem Büro am Weidenweg in Weddinghofen die Internetseite „familienbewusst.de“. Unterstützt wird sei dabei seit Anfang dieses Jahres von ihrer Mitarbeiterin Corinna Lappe. Beide pfeilen weiter an ihrem Informationsangebot über Hilfen für die „ganze Familie“, also vom Säugling bis zum betagten Menschen. Ein wesentlicher Vorteil von „familienbewusst.de“ ist der direkte Zugriff auf Ansprechpartner in Institutionen und Verwaltungen, ohne sich mühsam durch deren Internetseiten klicken zu müssen.

Recht umfangreich sind die Infos über bundesweit agierende Institutionen und Verbände. Das soll im Lokalen nun ausgebaut werden. Bisher ist Bergkamen hier der Schwerpunkt. Andere Städte sollen folgen. Für sie ist zurzeit eine Art Eingabemaske in Vorbereitung, mit der die Kommunen selbst „ihre Seiten“ mit Inhalt füllen können.

Das dritte Informationsstandbein sind die Betriebe. Hier will Annette Engel bei dem Unternehmenstag in Berlin neue Kontakte knüpfen mit Firmen, deren Unternehmensphilosophie familiengerecht ist. Dazu gehört zum Beispiel die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten und die Kinder von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in einer Art Firmen-Kita zu betreuen. „familienbewusst.de“ soll jetzt auch eine Jobbörse erhalten, in der familienfreundliche Betriebe entsprechende Stellen anbieten und Eltern solche Stellen suchen können.

Annette Engel verweist hier auf einen Betrieb in Bönen hin, der jetzt die Kinderbetreuung in Kooperation mit dem Verein für familiäre Kindertagesbetreuung organisiert. Mit diesem Verein ist sie inzwischen eine strategische Partnerschaft eingegangen. Dazu gehören nicht nur die Infos über den Verein auf ihrer Internetseite. Inzwischen haben sie und Corinna Lappe angehende Tagesmütter unter anderem über die Chancen und die Herangehensweise an eine eigenen Internetpräsentation informiert.

Ihr Wissen über das weltweite Netz sie jetzt auch an andere Einrichtungen wie Schulen und Kindergärten weitergeben. Dazu gehört auch das Angebot, Eltern über heikle Themen wie Facebook & Co. und den möglichen Gefahren für ihre Kinder aufzuklären.

Den Anstoß für diese Fleißarbeit erhielt die gelernte Betriebswirtin in ihrem früheren Job als Assistentin einer Unternehmensberatungsfirma. Wenn die Betriebe nicht familienfreundlicher werden, so ihre Erkenntnis, werden sie wegen des um sich greifenden Fachkräftemangels in sehr große Schwierigkeiten geraten. Ähnliches gilt ihrer Überzeugung nach auch für die Städte und Gemeinde. Sie müssen familienfreundlicher werden, damit sie ihren Einwohnerschwund stoppen können.

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Neubau bis 2016: Sparkasse zieht von der City zum Busbahnhof um

Spätestens in drei Jahren hat die Zentrale der Sparkasse Bergkamen-Bönen eine neue Adresse: nicht mehr „In der City 133“, sondern Hubert-Biernat-Straße direkt gegenüber dem Busbahnhof und Rathaus.

Dieses Foto entstand etwa 1975 kurz nach der Einweihung der neuen Hauptstelle der Sparkasse Bergkamen-Bönen.
Dieses Foto entstand etwa 1975 kurz nach der Einweihung der neuen Hauptstelle der Sparkasse Bergkamen-Bönen.

Der Sparkassenvorstand präsentierte am Montag die Neubaupläne. Das ist allerdings zunächst noch sinnbildlich gemeint. Denn im nächsten Monat wird ein Architektenwettbewerb mit acht Teilnehmern gestartet. Die Ergebnisse sollen im September vorliegen und von einer Jury bewertet werden.

Die Architekten sollen sich über die künftige Nutzung des gesamten 6800 Quadratmeter großen Grundstücks Gedanken machen. Mal sollte dort ein Hotel entstehen und ein anders Mal eine Seniorenheim. Jetzt ist wohl der richtige Investor gefunden worden, der architektonisch anspruchsvoll den größten Teil der Baulücke zwischen Töddinghauser Straße und dem Friedhof in Bergkamen-Mitte füllen will. 2016 laufen die Mietverträge für den bisherigen Standort aus.

Städtebauliches Konzept für das Grundstück am Busbahnhof
Städtebauliches Konzept für das Grundstück am Busbahnhof

Allerdings sollen nur 3800 bis 4000 Quadratmeter genutzt werden, wie Vorstandsvorsitzende Beate Brumberg betonte. Mehr benötigt die Sparkasse nicht. In ihrem Gebäude wird es noch eine kleine Gastronomie befinden, die auf den künftigen zum Kreisverkehr mit Lichtkunst ausgerichteten Platz Leben und Aufenthaltsqualität bringen soll.

Aufgabe der Architekten wird es im Rahmen des Wettbewerbs auch sein, zu zeigen, wie das Restgrundstück bebaut werden könnte. Das ist dann mehr ein Hinweis an andere Investoren. „Vermieten ist nicht unser Geschäft“, so Beate Brumberg.

Vorausgegangen ist dem Entschluss zum Neubau an anderer repräsentativer Stelle eine Machbarkeitsstudie, die Unterstützung des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes erstellt wurde. Hier wurden auch die beiden möglichen Alternativen untersucht und letztlich verworfen: die energetische Sanierung des bestehenden angemieteten Gebäudes, das rund 5,4 Millionen Euro kosten würde, und den Einzug in die künftige, umgebaute Berggalerie. Beides wäre mit erheblichen Nachteilen verbunden gewesen, findet der Vorstand.




Erste Ansiedlung im Logistikpark lässt weiter auf sich warten

Das hätte so schön sein können für die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Unna und für die Stadt Bergkamen. Doch der Projektentwickler, der für ein Unternehmen in Dortmund arbeitet, hatte zuerst sich gar nicht gemeldet und jetzt seine Option für den 1. Bauabschnitt des Logistikparks A2 zurückgezogen.

Bis zum 30. April sollte er sich melden. So lautete die Vereinbarung zwischen diesem Projektentwickler und der WFG. Doch bei ihm herrschte Funkstille über diesen Termin hinaus. Das haben die Wirtschaftsförderer mit Blick auf dem folgenden Feiertag 1. Mai zunächst nicht krummgenommen und übten sich in Geduld. Doch jetzt kam die Absage. Das Logistikunternehmen wolle nun doch lieber am alten Standort bleiben und dort erweitern, teilte der Projektentwickler mit.

Die WFG hat aber nicht nur auf diese Chance gesetzt. Es gibt Gespräche mit anderen Interessenten. Außerdem wird jetzt eine große Anzeige in einer Fachpublikation für Logistiker auf Papier und im Internet für den „A2“ geworben. Das soll auch bei den großen Fachmessen geschehen, auf denen die WFG präsent ist.

Im März hatte Sabrina Schröter, die bei der WFG unter anderem für die Vermarktung des Logistikparks A2 zuständig ist, die Bergkamener Politik und Verwaltung auf einen langen Weg bis zur ersten Ansiedlung eingestimmt. Sie hat wohl recht behalten.