Firma mit Sitz auf Zypern will Bergkamener Unternehmen betuppen

Es war nicht der erste Versuch gewesen, das kleine Bergkamener Unternehmen übers Ohr zu hauen. Das wurde bereits bei der Gründung mehrmals versucht. Zum 30. September 2016 wurde die Firma aus dem Handelsregister ausgetragen. Und schon wieder sind Leute am Werk, die mit unlauteren Mitteln Geld machen wollen.

Für die vor einigen Wochen erfolgte Gewerbeabmeldung sollen, so die Aufforderung in dem Brief, der von „Loresi Hold Daten-Verwaltung“ stammt, 933,72 Euro für angebliche „Datenbereinigung, Datenabgleich und Dateneintragung“ überwiesen werden.

Doch man muss schon wirklich leichtgläubig, um nicht zu sagen: dumm sein, auf diesen Brief hereinzufallen. Denn die Firma „Loresi“ hat laut ihrer Internetseite ihren Sitz in Nikosia/Cypern. Auf das Konto der Bank Of Cyprus Public Company Limited soll dann folgerichtig der Betrag überwiesen werden. Was hat also solch eine Firma mit Gewerbean- bzw. abmeldungen in Deutschland zu tun, sollte sich jeder fragen, der solche Schreiben erhält.

Als Sitz ihrer deutschen Niederlassung, der „Loresi Datenverwaltung“, wird übrigens „Malborg“ angegeben. Einen Ort mit diesem Namen gibt es nicht in Deutschland.

Leider ist diesem Treiben juristisch nicht beizukommen. Die einzige sinnvolle Reaktion auf solche Briefe ist, sie sofort in den Papierkorb zu befördern

 




Beratung für junge Existenzgründer im Rathaus

Wer den Weg in die Selbstständigkeit plant oder bereits beschritten hat, kann am Dienstag, 15. November 2016 das Angebot zur Existenzgründerberatung in Bergkamen in Anspruch nehmen. Die kostenlose Beratung übernimmt Sylke Schaffrin-Runkel vom Startercenter NRW der Wirtschaftsförderung Kreis Unna.

Sylke Schaffrin-RunkelBeschäftige, Arbeitslose oder Freiberufler sind eingeladen, sich über Angebote zur Existenzgründung oder Unternehmensentwicklung zu informieren, unabhängig davon, ob die Selbstständigkeit als Voll- oder Nebenerwerb ausgeübt werden soll. Diese Sprechstunde richtet sich auch an Personen, die eine Gründungsidee haben und sich mit der Frage beschäftigen, ob diese sich lohnt.

Sylke Schaffrin-Runkel erklärt, welche einzelnen Schritte für die Unternehmensgründung erforderlich sind und leistet Hilfestellung bei Gründungsformalitäten. Sie unterstützt bei der Erstellung eines Geschäftsplans, informiert über Förderprogramme und kann zu Schnittstellen und Netzwerken vermitteln.

Für die persönliche Beratung im Rathaus Bergkamen in Raum 106 im 1. OG, ist eine Terminabsprache unter Tel. 02303-27-2590 oder per E-Mail an s.schaffrin-runkel@wfg-kreis-unna.de unbedingt erforderlich.

In diesem Jahr findet noch am 6. Dezember 2016 eine Sprechstunde im Rathaus für Gründungsinteressierte statt.




Auf- und Abbruchstimmung in der City

 Während vor den beiden Abbruchbaggern nur noch ein minimaler Rest des einst mächtigen City-Wohnturms auf den Abtransport warten, laufen die Aus- und Umzugsarbeiten in der alten Hauptstelle der Sparkasse Bergkamen-Bönen weiter auf Hochtouren.
turmDie neue Hauptstelle soll bekanntlich am Montag, 14. November, eröffnet werden. Das heißt für die beiden Geschäftsstellen auf dem Nordberg und an der Schulstraße in Weddinghofen, dass sie am kommenden Freitagnachmittag geschlossen werden, Zurück bleiben lediglich die beiden Selbstbedienungsbereiche.



IHK sieht Bergkamen auf einem guten Weg

Das Wirtschaftsgespräch der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund fand in diesem Jahr im „Skippertreff“ des Hotels und Restaurants Neumann´s Nauticus am 2. November statt. Hier begrüßte Vollversammlungsmitglied Dr. Stefan Klatt, Werksleiter der Bayer Pharma AG am Standort Bergkamen, rund 50 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung.

Das IHK-Wirtschaftsgespräch in Bergkamen am 2. November 2016 (v. l.): Wulf-Christian Ehrich, Dr. Stefan Klatt, Jochen Baudrexl, Thorsten Hülsmann, Stefan Schreiber und Roland Schäfer. Fotos: IHK zu Dortmund/Stephan Schütze
Das IHK-Wirtschaftsgespräch in Bergkamen am 2. November 2016 (v. l.): Wulf-Christian Ehrich, Dr. Stefan Klatt, Jochen Baudrexl, Thorsten Hülsmann, Stefan Schreiber und Roland Schäfer. Fotos: IHK zu Dortmund/Stephan Schütze

IHK-Hauptgeschäftsführer Stefan Schreiber sieht Bergkamen auf einem guten Weg. Er machte dieses an dem Anstieg der Unternehmenszahlen fest, die zum Stichtag 1. September im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt um 68 auf 1.972 gestiegen seien. Dies bedeute einen Anstieg von 3,6 Prozent. Auch die gestiegene Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Vergleich zum Vorjahr mache Mut. Hier könne Bergkamen einen Anstieg von knapp vier Prozent verzeichnen. Wie im gesamten IHK-Bezirk sinke auch in Bergkamen die Arbeitslosenquote. Mit -2,6 Prozent liegt sie zum Stichtag 30. September bei 10,4 Prozent. Schreiber zeigte sich zuversichtlich, dass im nächsten Jahr die Zehn-Prozent-Marke unterschritten werde. Schreiber appellierte an die anwesenden Unternehmer vor Ort, nicht nachzulassen. Gut ausgebildete Fachkräfte seien der Garant für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Unternehmen.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, sollte unbedingt über die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt nachgedacht werden. Schreiber zitierte hierzu die jüngste Umfrage der IHK zu dieser Thematik. Danach bieten immer häufiger Unternehmen aus der IHK-Region Flüchtlingen eine Chance, ins Berufsleben einzusteigen. Fast 13 Prozent der befragten Unternehmen geben an, mit einem Flüchtling einen Ausbildungsvertrag geschlossen zu haben.

Im Vorjahr waren es 2,5 Prozent. Fast 15 Prozent bieten einen Praktikumsplatz an und jedes zehnte Unternehmen hat einen Flüchtling fest eingestellt. Mittlerweile können sich deutlich mehr als 80 Prozent der Unternehmen vorstellen, einem Flüchtling den Einstieg ins Berufsleben zu ermöglichen. Das seien erfreuliche Werte. Dagegen wenig erfreut zeigte er sich über die Entwicklung beim Freihandelsabkommen TTIP mit den USA. Freier Handel sei die Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg.

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IHK Wirtschaftsgespräch im Nauticus.

Thorsten Hülsmann, Geschäftsstellenleiter Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0, sprach über die vielfältigen Angebote des neuen Kompetenzzentrums in Dortmund. Dieses stehe insbesondere den kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region beim Thema Digitalisierung als kompetenter Partner und Ratgeber seit dem Frühjahr zur Seite. Er forderte insbesondere die klein- und mittelständischen Unternehmen auf, sich dem Thema Digitalisierung zu stellen. Auch für sie würde die Digitalisierung große Chancen bieten.

An der anschließenden Diskussionsrunde „Ist der Wirtschaftsstandort Bergkamen fit für die Zukunft?“ beteiligten sich, unter Moderation von Wulf-Christian Ehrich, stellv. IHK-Hauptgeschäftsführer, Bergkamens Bürgermeister Roland Schäfer, Jochen Baudrexl, Geschäftsführer des lokalen Energieversorgers und -dienstleisters GSW, und Dr. Stefan Klatt.

Dabei betonte Schäfer, dass die Entwicklung und Vermarktung des Logistikparks gezeigt habe, dass erst mit der Bereitstellung planungsrechtlich gesicherter Flächenpotenziale neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Bergkamen sind durch den Wegfall der Bergbaustandorte Flächen in der Größenordnung von über 70 ha für die gewerblich-industrielle Entwicklung verloren gegangen. Vor dem Hintergrund der nach wie vor erheblichen strukturellen Probleme sei die Ausweisung weiterer gewerblicher Bauflächen unabdingbare Voraussetzung für den weiteren Strukturwandel. Schäfer: „Die vorhandene Verkehrsinfrastruktur ist in Bergkamen mit zwei Autobahnanschlüssen, dem Datteln-Hamm-Kanal sowie der Hamm-Osterfelder-Bahn im Vergleich mit anderen Kommunen ausgezeichnet.“ Neben einer gut ausgebauten Verkehrsinfrastruktur spiele heute die Telekommunikationsinfrastruktur eine immer größere Rolle.

Zahlreiche Ausbaumaßnahmen, insbesondere in den Gewerbestandorten, seien in den letzten Jahren von der Stadt und ihren Kooperationspartnern realisiert worden. Aktuell sei eine umfassende Bestandsanalyse für das Stadtgebiet mit der Zielsetzung durchgeführt worden, sogenannte weiße Flecken mittelfristig bis Ende 2018 zu beseitigen.

Dr. Klatt unterstrich: „Als forschungsorientiertes Unternehmen lebt Bayer von Innovationen. Um das Innovationspotenzial hierzulande voll auszuschöpfen, bedarf es einer umfassenden Innovationsstrategie. Sie sollte sich auf drei Bereiche konzentrieren: Bessere politische Rahmenbedingungen, gezielte Förderung von Spitzenforschung und Förderung einer Innovationskultur durch Dialog und bessere Bildung.“

Jochen Baudrexl legte den Fokus auf Themen wie den Infrastrukturausbau von Breitbandtechnik und E-Mobilität. Am Beispiel des gemeinsam mit dem Tochterunternehmen der GSW HeLiNET realisierten Breitbandcluster im Gewerbe- und Industriegebiet in Bergkamen-Rünthe wurde verdeutlicht, wie kommunale Unternehmen und deren Gesellschafterkommunen in Zusammenarbeit einen Wirtschaftsstandort entwickeln können. Braudrexl betonte die Vorteile einer regionalen Rekrutierung und innerbetrieblichen Qualifizierung der Mitarbeiter sowie die Bedeutung der Ausbildung im Unternehmen und die Möglichkeiten von Kooperationen zwischen ortsansässigen Unternehmen und den örtlichen Schulen.




Röttger spendet Weihnachtsbäume für Kindergärten

Weihnachtsbaum gesucht? Auch in diesem Jahr spendet das Garten-Center Röttger Weihnachtsbäume für Kindergärten!

Bewerbungen bitte unter kontakt@gartencenter-roettger.de. Es werden insgesamt 10 Bäume gespendet. Bei mehr als 10 Bewerbungen entscheidet das Los.

 




Poco hat für 2017 noch freie Ausbildungsplätze

„Wer bei POCO seine Ausbildung macht, hat allerbeste Karrierechancen, denn wir stehen für langfristige und bestmögliche Förderung unserer Mitarbeiter“, sagt Christian Stepputtis, Leiter des
Einrichtungsmarktes in Bergkamen. Das gilt für die drei neuen Auszubildenden in diesem Jahr wie für alle, die sich zum Ausbildungsbeginn im Sommer 2017 bei ihm bewerben. „Wer jetzt dazukommt, kann nachrücken.“

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Marktleiter Christian Stepputis und Ausbilder Markus Luft stehen hinter ihren Azubis, die allerbeste Chancen auf berufliche Weiterentwicklung haben.

Viele Mitarbeiter sind bereits seit 20 und mehr Jahren dabei, „zum Teil haben sie den Einrichtungsmarkt hier mit begründet.“ Wenn sie über kurz oder lang altersbedingt ausscheiden, müssen andere ihre Aufgaben übernehmen. „Wir legen großen Wert darauf, ein Team zu haben, das optimal zusammenarbeitet.“ In jedem Jahr kommen drei bis vier neue Auszubildende dazu, außerdem zwei bis vier aus kooperativen Maßnahmen. „Es ist uns sehr wichtig, engagierte Praktiker und Praktikerinnen zu bekommen, die mit dem Herzen bei der Sache sind“, sagt Stepputtis.

Die Schulnoten sind dabei gar nicht immer der wichtigste Faktor. „Mancher ist in der Schule nicht der Überflieger, aber wenn er oder sie vor dem Kunden steht, kommen die Talente zum Vorschein.“
Ebenso gibt es im Bereich des Lagers in jedem Jahr Ausbildungsplätze: „Das ist ein Zukunftsjob.“
Was die Herkunft seiner Mitarbeiter angeht, legt Stepputtis Wert auf Durchmischung: „Wer eine fremde Sprache spricht, hat viele Vorteile.“

Wenn es irgendwo hapert, greift das Weiterbildungssystem des POCOKonzerns. „Wir haben die POCO-Akademie in Dortmund und sorgen dafür, dass alle unsere Mitarbeiter egal aus welchem der mittlerweile 117 POCO-Einrichtungsmärkte optimal für ihre Aufgaben geschult sind. Wir bieten eine professionelle Prüfungsvorbereitung an und schulen auch alle anderen Mitarbeiter.“ Nur so kann der Einrichtungsmarkt mit seinem guten Kundenservice werben. „Das hat auch etwas mit Wertschätzung
zu tun, die im Gegenzug wieder die Mitarbeiter motiviert.“

Für den Ausbildungsstart im Sommer 2017 hat Christian Stepputtis noch Plätze zu vergeben: „Wir haben unsere Stellenausschreibungen veröffentlicht und werden sie spätestens bis Ende 2016 besetzt haben.“ Auf die Bewerber wartet auch ein Test, vor dem Stepputtis jedoch unnötige Angst nehmen will: „Es geht uns bei dem Test darum, zu erfahren, auf wen wir uns einlassen. Einzelne Defizite kann man
während der Ausbildung ausbügeln.“ Stepputtis weiß aus Erfahrung, dass nicht jedem Jugendlichen der POCO-Einrichtungsmarkt als Arbeitgeber in den Sinn kommt. Daher bietet er an: „Wer möchte, kann
sich auch erstmal in einem Praktikum orientieren.“ So kann man schnell herausfinden, ob der Arbeitsalltag den Neigungen entspricht. „Die Chancen stehen jedenfalls bestens.“




Flüchtlinge wollen arbeiten: Berufsbezogener Sprachkurs des Multikulturellen Forums besucht Bayer

Ahmad Salem ist Ingenieur und Spezialist für Netzwerktechnik. Im Moment besucht der Syrer einen Deutschkurs des Multikulturellen Forums in Bergkamen und hat nur einen Wunsch: „Ich möchte gerne ein Praktikum bei Bayer machen, um die Arbeitswelt in Deutschland kennen zu lernen.“ Sein Landsmann Ramadan Jawad nickt zustimmend: „Ja, wir wollen unbedingt arbeiten.“ Ein erster Schritt dazu erfolgte in dieser Woche mit dem Besuch der Labore und Werkstätten der Bayer-Ausbildungsabteilung.

Angeleitet von Bayer-Auszubildenden führten die Besucher an einigen Stationen in der Ausbildung kleinere Arbeiten durch. Foto: Bayer
Angeleitet von Bayer-Auszubildenden führten die Besucher an einigen Stationen in der Ausbildung kleinere Arbeiten durch. Foto: Bayer

Zusammen mit fünf weiteren Flüchtlingen aus Syrien, Nigeria und Sri Lanka machten sich die beiden Männer dabei einen Eindruck von den Anforderungen in den chemischen und technischen Ausbildungsberufen, die Bayer in Bergkamen anbietet. „Ein Besuch hier und bei zwei anderen Firmen ist Bestandteil unseres berufsvorbereitenden Deutschkurses“, erläutert Hella Koch, Dozentin beim Multikulturellen Forum. „Die Geflüchteten sollen auf diese Weise Einblicke in die deutsche Arbeitswelt erhalten.“ Und so zeigten Ausbilder und Auszubildende des Pharmaunternehmens die Arbeit in der Elektro- und Metallwerkstatt sowie die Arbeitsplätze der angehenden Chemikanten und Chemielaboranten.

Auf ihrem Rundgang durch die Ausbildung konnten die Gäste an manchen Stationen kleine Aufgaben selbst ausführen, etwa bei der Metallbearbeitung oder beim Filtrieren von Wasser. Alles mit Helm, Brille und Handschuhen. Willig zogen die Besucherinnen und Besucher die Schutzkleidung an und ließen sich interessiert die Arbeitsabläufe zeigen. Probleme bei der Verständigung gab es nicht. Alle Gäste sprachen nahezu fließend Deutsch. „Doch meine Sprachkenntnisse reichen noch nicht, um wieder in meinem alten Beruf zu arbeiten“, sagt Ramadan Jawad, der seit zwei Jahren in Deutschland lebt.

In Syrien war Jawad Schulleiter und hat Französisch unterrichtet. Derzeit arbeitet er als Übersetzer und hofft, dass er in Deutschland noch einmal eine Ausbildung machen kann. Vielleicht bei Bayer. „Das Alter von Bewerbern ist für uns zweitrangig. Viel wichtiger sind der persönliche Eindruck und natürlich sehr gute Kenntnisse der deutschen Sprache“, machte Ausbildungsleiter Karl Heinz Grafenschäfer deutlich. Womöglich eine Chance für die junge Akademikerin Lama Abo Esmail, die in ihrer syrischen Heimat bereits als Chemikerin gearbeitet hat und ebenfalls zu den interessierten Besucherinnen gehörte.

„Viele unserer insgesamt 16 Kurs-Teilnehmer sind Akademiker und haben ein unglaubliches Know-how. Wir tun alles, damit dieses in Deutschland nicht verpufft“, sagt Dozentin Hella Koch. Daher verwundert es kaum, dass einige ihrer ehemaligen „Schüler“ bereits eine Beschäftigung gefunden haben. Nicht immer in akademischen Berufen. Gefragt sind auch einfache Hilfsjobs. „Wir betreuen auch Geflüchtete, die nur drei Jahre die Schule besucht haben und sich verstecken mussten, um nicht als Kindersoldaten missbraucht zu werden“, erzählt Hella Koch. „In solchen Fällen ist eine Ausbildung in Deutschland ein nicht sofort zu realisierender Traum. Da sind wir froh, wenn ihnen erstmal Anlernjobs angeboten werden können.“




Bayer-Stiftung fördert innovative Unterrichtsprojekte von vier Bergkamener Schulen

Stellt die Kombination von Photovoltaik und Brennstoffzellen die mögliche Energieform der Zukunft dar? Welche Inhaltsstoffe befinden sich in Zahnpasta und Cola? Und erlischt das Licht im Kühlschrank wirklich beim Schließen der Tür? Antworten auf diese Fragen erarbeiten sich Schüler in drei Projekten aus dem Kreis Unna und dem Sauerland, welche die Bayer Science & Education Foundation in ihr Schulförderprogramm aufgenommen hat.

Mona Ehrenberg von der Bayer-Schulstiftung (2 v. l.), die städtische Beigeordnete Christine Busch (2. v. r.) und Vertreter der Bergkamener Schulen, die für ihre naturwissenschaftlichen Projekte ausgezeichnet worden sind. Foto: Bayer
Mona Ehrenberg von der Bayer-Schulstiftung (2 v. l.), die städtische Beigeordnete Christine Busch (2. v. r.) und Vertreter der Bergkamener Schulen, die für ihre naturwissenschaftlichen Projekte ausgezeichnet worden sind. Foto: Bayer

Mit insgesamt rund 44.000 Euro ermöglicht die Bayer-Bildungsstiftung die Umsetzung von elf innovativen Unterrichtskonzepten an der Gesamtschule Fröndenberg, dem Städtischen Gymnasium Bergkamen, der Jahn-Grundschule in Bergkamen-Oberaden, der Schiller-Grundschule Bergkamen, der Freiherr-vom-Stein-Realschule Bergkamen, der Peter-Weiss-Gesamtschule Unna, dem Unnaer Geschwister-Scholl-Gymnasium, dem Gymnasium An der Stenner in Iserlohn, dem St.-Ursula Gymnasium in Neheim und dem Städtischen Gymnasium Kamen.

„Schüler stellen selbst Medikamente her, Erstklässler eignen sich schon kurz nach ihrer Einschulung spielerisch naturwissenschaftliche Kompetenzen an und Oberstufenschüler analysieren in ihrer Freizeit Lebensmittel – mit diesen außergewöhnlichen Ansätzen gestalten Lehrer den Unterricht spannend und innovativ“, sagte Mona Ehrenberg, Programm-Managerin der Bayer-Bildungsstiftung, bei der Urkundenübergabe auf dem Bergkamener Bayer-Gelände.

„Wir sind froh, dass mit derart vielen kreativen Projekten die Begeisterung der Schüler für die Naturwissenschaften in hohem Maße gefördert wird“, ergänzte Standortleiter Dr. Stefan Klatt. „Damit verbessern sich nicht nur die Ausbildungs- und Berufsperspektiven von jungen Menschen. Letztendlich profitieren auch die Unternehmen in unserer Region von den Kompetenzen der künftigen Auszubildenden und Mitarbeiter.“

Der Stiftungsrat der Bayer Science & Education Foundation wählte in der aktuellen Förderrunde 37 Initiativen aus den Einzugsgebieten der deutschen Bayer-Unternehmensstandorte aus. Seit Programmstart 2007 wurden bundesweit bereits 468 Initiativen mit einem Gesamt-Fördervolumen in Höhe von rund 4,7 Millionen Euro unterstützt. Rund um den Bergkamener Bayer-Standort wurden bisher 47 Projekte mit rund 288.400 Euro ermöglicht.

Alle Förderprojekte zielen darauf ab, innovative Unterrichtskonzepte und begleitende Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche einzuführen, die den Regelunterricht attraktiver machen oder sinnvoll ergänzen. Insbesondere sollen sie dazu beitragen, bei Schülern den Spaß und das Interesse an Naturwissenschaften zu wecken, Talente frühzeitig zu fördern und die Berufswahl zu erleichtern. Vor allem werden wegweisende Projekte aus den Bereichen Gesundheit, Bio- und Medizinwissenschaften im Schulförderprogramm des Bayer-Konzerns unterstützt.

Städtisches Gymnasium Bergkamen: Biologie und Sport – Welchen Einfluss hat körperliche Aktivität auf unseren Körper? Die Begeisterung für Naturwissenschaften, Technik und Medizin wird bei den Acht- und Neuntklässlern des Städtischen Gymnasiums Bergkamen mit einer ganz besonderen Art des forschend-entdeckenden Unterrichts geweckt. Mit Hilfe von Fahrradergometern und digitalen Blutdruckmessgeräten überprüfen die Jugendlichen im Sport- und Biologieunterricht sowie im Wahlpflichtunterricht Biologie/Chemie ihre eigene körperliche Leistungsfähigkeit. Dabei beschäftigen sie sich detailliert mit Fragen zur Muskelbeanspruchung, zu Stoffwechselprozessen und ihrer eigenen Gesundheit. Wie wirkt sich beispielsweise die körperliche Belastung beim Radfahren auf Herz, Blutkreislauf oder Puls aus? Auch trainingswissenschaftliche Fragen im Rahmen der sonderpädagogischen Unterstützung werden erörtert. So können beispielsweise Schüler mit körperlichen Einschränkungen die gelenkschonenden Ergometer selbstständig bedienen. Die Bayer Science & Education Foundation ermöglicht die Anschaffung von zwei Fahrradergometern und zehn Blutdruckmessgeräten mit mehr als 1.500 Euro.

Jahn-Grundschule Bergkamen-Oberaden: Mini-Konstrukteure gesucht
Lego, Bausteine oder Röhrenbaukasten: Was spielerisch klingt, hat einen realen pädagogischen Hintergrund. Denn viele Grundschüler sind ohne veranschaulichende Materialien nur eingeschränkt oder oberflächlich in der Lage, mathematische, technische und naturwissenschaftliche Sachverhalte zu verstehen. Die Pädagogen der Jahn-Grundschule haben daher ein schulinternes Schuleingangskonzept entwickelt, um bei Schulanfängern derartige Lern- oder Entwicklungsstörungen schnell feststellen und beheben zu können. In Kleingruppen nehmen die Erstklässler über sechs bis acht Wochen am Projekt „Mini-Konstrukteure“ teil. Die Lust am Bauen und Knobeln soll ihnen helfen, sich zukünftige technische und naturwissenschaftliche Kompetenzen besser aneignen zu können. Die Bayer-Stiftung unterstützt dieses Ziel und stellt für die Anschaffung des Spielzeugs rund 1.500 Euro zur Verfügung.

Schiller-Grundschule Bergkamen: Klein mal ganz groß – Wir entdecken die Welt unter dem Mikroskop
Schon in der dritten und vierten Jahrgangsstufe möchte das Lehrpersonal der Schillerschule die Freude der Kinder an der forschenden Auseinandersetzung mit naturwissenschaftlichen Phänomenen wecken, fördern und festigen. Im Sachkunde-Unterricht entdecken die Kinder die Welt ganz neu unter dem Mikroskop: Sie erhalten vertiefende Einblicke in den Aufbau der zellulären Strukturen von alltäglichen Materialien und Gegenständen, die am Rande des Schulhofs vorkommen: Gräser, Blumen oder Kleinstlebewesen. Das Projekt greift die natürliche Neugierde der Schüler auf und verbessert beim Mikroskopieren ihr wissenschaftliches Verständnis. Zudem erhalten die Kinder Einblicke in technische Abläufe. Die Bayer-Bildungsstiftung fördert die Anschaffung der notwendigen Labor-Materialien mit mehr als 1.800 Euro.

Freiherr-vom-Stein-Realschule Bergkamen: Bauen und Programmieren von Messwerterfassungssystemen
Erlischt das Licht im Kühlschrank wirklich beim Schließen der Tür? In der fächer- und jahrgangsübergreifenden Arbeitsgemeinschaft „Robotertechnik“ gehen Mädchen und Jungen der Freiherr-vom-Stein-Realschule verschiedenen Fragen aus dem Alltag nach. Mit Hilfe von Lego-Mindstorm-Computersets werden Fragen zur Wärmespeicherung im Gewächshaus, Funktionsweisen einer Wind- und Solarenergieanlage oder Wirkung der Schwerkraft im freien Fall geklärt und veranschaulicht. Durch das Experimentieren in Partnerarbeit oder Kleingruppen und gemeinsames Reflektieren der gewonnenen Erfahrungen werden die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit sowie das naturwissenschaftlich-technische Verständnis der Schüler gefördert und erweitert. Die Bayer-Stiftung ermöglicht den Kauf von Computer-Sets und Zubehör mit über 2.500 Euro.

Gesamtschule Fröndenberg: Kultivierung von Heilpflanzen
Auf den Spuren des Naturmediziners Sebastian Kneipp wandeln die Schüler aller Jahrgangsstufen der Fröndenberger Gesamtschule so auch im Projektkurs „Pharmakologie und Toxikologie“. Dort widmen sie sich der Wirkung, Verarbeitung und Herstellung von pflanzlichen Heilmitteln und Kosmetika. Mit Unterstützung einer Apotheke entstehen aus gewonnenen Destillaten eigene Tinkturen, Salben oder Tees. Die als Basis dienenden Pflanzen werden dafür verstärkt im eigenen Schulkräutergarten angebaut. Die Bestimmung der Pflanzen erfolgt im Biologie-Unterricht, die gewonnenen Farbstoffe werden im Kunstunterricht verarbeitet, im Bereich Hauswirtschaft vermitteln die Lehrer mit Hilfe der Kräuter eine gesunde Ernährungsweise. In den Bereichen Humanbiologie und Neurowissenschaften erlangen die Jugendlichen zudem wichtige Erkenntnisse über die Wirkungsweisen der Pflanzen und gewinnen einen Einblick in das Berufsfeld des Pharmazeuten. Die Bayer-Bildungsstiftung ermöglicht das Projekt mit rund 13.500 Euro.

Peter-Weiss-Gesamtschule Unna: Chemie rund um die Uhr
Chemie im Alltag erforschen zwei Lerngruppen des neunten und zehnten Jahrgangs der Peter-Weiss-Gesamtschule in wöchentlich zwei Ergänzungsstunden. Lebensmittel, Kosmetika oder Medikamente dienen dabei als Objekte, die in praktischer Laborarbeit detailliert untersucht und analysiert werden. Unter dem Mikroskop ermitteln die Schüler, welche Inhaltsstoffe sich in Zahnpasta oder Cola befinden, in sensorischen Untersuchungen überprüfen sie das Zusammenwirken von Säure und Zucker in Limonaden. Die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten soll Jugendliche zur Teilnahme an Schülerwettbewerben ¬motivieren – etwa am „Tag der Chemie bei Bayer“. Weiteres Ziel ist es, negative Einstellungen gegenüber der Chemie abzubauen und – durch den konkreten Alltagsbezug – die Neugier der Schüler auf das Fachgebiet zu erhöhen. Für die Anschaffung der Laborausstattung, darunter ein Spektral-Photometer, erhält das Projekt von der Bayer-Stiftung 4.900 Euro.

Geschwister-Scholl-Gymnasium Unna: Experimentelle Einführung in die Lebensmittelanalytik am Beispiel von Mais-Snacks
Im Geschwister-Scholl-Gymnasium treffen sich interessierte Schüler aus der Oberstufe samstags zum Experimentieren in Kleingruppen. Die Projektreihe „Saturday Morning Science“ orientiert sich an ähnlichen Angeboten amerikanischer Highschools und stellt ein erweitertes Angebot des naturwissenschaftlichen Unterrichts dar. Ein Schwerpunkt ist die experimentelle Einführung in die Lebensmittelanalytik am Beispiel von Mais-Snacks. DNA-Analyse, Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Gelelektrophorese und die Labor-Experimente werden von den Schülern selbstständig und eigenverantwortlich durchgeführt. Da das Projekt nicht unter Benotungszwang steht, sind auch leistungsschwächere Schüler bereit, sich mit komplexen naturwissenschaftlichen Themen auseinander zusetzen. Dadurch erfüllt das Projekt sein wichtigstes Ziel: Allen Schülern möglichst viele Wege in die Naturwissenschaften aufzuzeigen und eine Orientierung bei der Studien- und Berufswahl zu geben. Mit Hilfe der Bayer-Stiftung in Höhe von rund 6.800 Euro kann die Ausstattung des Schülerlabors erweitert werden.

Gymnasium An der Stenner Iserlohn: Frühförderung des naturwissenschaftlichen Interesses in der Erprobungsstufe
Die Schwerpunkte des Iserlohner Gymnasiums An der Stenner lagen bisher im musischen und sprachlichen Bereich. Nun soll ein MINT-Angebot – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – hinzukommen. In zwei neuen Chemieräumen wird naturwissenschaftliche Förderung angeboten, und dies – nicht wie im Lehrplan vorgesehen – ab der siebten Jahrgangsstufe. In einer AG soll bereits bei Fünftklässlern das natürlich vorhandene Interesse an naturwissenschaftlichen Vorgängen und Phänomenen geweckt werden – mit dem Ziel, die Jugendlichen zur Teilnahme an entsprechenden Wettbewerben zu motivieren. Grundlage dafür sind das Erlernen des Laborhandwerks, der sichere Umfang mit Gefahrstoffen und das Experimentieren mit Lebensmitteln. Die Bayer-Stiftung ermöglicht das Projekt mit rund 2.900 Euro.

St.-Ursula-Gymnasium Neheim (Arnsberg): Schüler für Schüler – Regenerative Energien
Im St.-Ursula-Gymnasium gibt es eine besondere Form der Begabtenförderung: Elftklässler helfen interessierten Schülern der Jahrgangsstufen sieben bis neun dabei, naturwissenschaftliche Sachverhalte über den Schulstoff hinausgehend zu vertiefen. Der Schwerpunkt liegt auf einem Thema, der unseren Alltag und unsere Zukunft stark betrifft: Den Regenerativen Energien. Am Beispiel der schuleigenen Photovoltaikanlage erarbeiten die Schüler Vor- und Nachteile von erneuerbaren Energieformen und prüfen, ob die Kombination von Photovoltaik und Brennstoffzellen als mögliche Energieform der Zukunft in Frage kommt. Die Bayer-Stiftung unterstützt die Anschaffung von Modellautos mit reversiblen Brennstoffzellen mit 1.800 Euro.

Städtisches Gymnasium Kamen: Die Seseke – Ein Fluss kehrt zurück/ Erstellung einer Chemiebox
Mit gleich zwei Projekten hat sich das Städtische Gymnasium in Kamen erfolgreich um eine Förderung durch die Bayer-Stiftung beworben. Im Rahmen des Projekts „Seseke – Ein Fluss kehrt zurück“ begleitet der Oberstufen-Grundkurs Chemie wissenschaftlich die Renaturierungsmaßnahmen des durch Kamen fließenden kleinen Flusses. Dabei finden regelmäßig chemische Untersuchungen statt, exakte Messdaten werden erhoben. Mit ihren Analysen fanden die Schüler heraus, dass die Wasserqualität der Seseke mit Schwankungen im vierstufigen Gütesystem zwischen II und III liegt.

Vom Projekt „Erstellung einer Chemiebox“ profitieren besonders jüngere Schüler. Mit Hilfe einer Chemiebox wird das Experimentieren mit medizinischem Zubehör ermöglicht. Dabei spielen auch wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle – etwa bei der Einkaufsrecherche der benötigten Stoffe oder dem Erstellen von Vermarktungsstrategien. Das erworbene Wissen soll den Schülern für ihr späteres Berufsleben hilfreich sein. Die Bayer-Stiftung unterstützt die Projekte mit 3.000 beziehungsweise rund 3.700 Euro.

Bayer Science & Education Foundation
Als Bildungsstiftung des Innovations-Unternehmens Bayer begreift sich die Bayer Science & Education Foundation als Impulsgeber, Förderer und Partner für Innovationen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Im Zentrum ihrer Programme stehen Menschen mit naturwissenschaftlichem Pioniergeist – talentierte Schüler, aufstrebende Studenten und renommierte Spitzenforscher, die sich für den Fortschritt in Gesundheits- und Ernährungsfragen einsetzen. Die Fördertätigkeit der Unternehmens-Stiftungen ist ein zentraler Bestandteil des weltweiten gesellschaftlichen Engagements von Bayer, das jährlich rund 50 Millionen Euro beträgt – mit Schwerpunkten auf der Förderung der naturwissenschaftlichen Bildung und Spitzenforschung, der Gesundheitsversorgung und der Befriedigung sozialer Grundbedürfnisse der Menschen im Umfeld der Unternehmensstandorte.

Mehr Informationen zur Bayer Science & Education Foundation finden Sie unter: http://www.bayer-stiftungen.de
Nächster Bewerbungsschluss für das Schulförderprogramm ist im Februar 2017. Eine Bewerbung ist online möglich unter: https://secure.bayer.com/foundations/BewerbungSchulfoerderung.aspx




GSW senken die Erdgaspreise – die Strompreise bleiben stabil

Die GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen, Bönen, Bergkamen gibt erneut Vorteile beim Erdgaseinkauf an die Kunden weiter. Nach Aussage der GSW kann ein Vier-Personen-Haushalt im Jahr 2017 bis zu 171 Euro sparen. Nach der Preissenkung zum Anfang dieses Jahres senken die GSW erneut die Erdgaspreise zum 01. Januar 2017. Kunden mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh sparen zwischen 47,60 Euro und 171,36 Euro pro Jahr – je nach gewähltem Gasprodukt des Kunden.

GSW-Gebäude in Kamen.
GSW-Gebäude in Kamen.

Neben der klassischen Grundversorgung bieten die GSW ihren Kunden schon seit Jahren die Sonderabkommen GSW Erdgas Fix und GSW Erdgas Max an. Mit diesen Verträgen erzielt ein Haushaltskunde die höchsten Einsparpotentiale. „Wir werden die Kunden in der Grundversorgung mit unseren Preisinformationsschreiben über unsere attraktiven Sonderabkommen informieren. Dies haben wir bereits im vergangenen Jahr getan und darauf eine sehr gute Resonanz erhalten“, erläutert Vertriebsleiter Thomas Gaide.

Die Geschäftsführer Jochen Baudrexl und Robert Stams freuen sich, ihren Kunden die positive Nachricht zu der Senkung der Erdgaspreise überbringen zu können: „Trotz der immer schwieriger werdenden Bedingungen auf den Energiemärkten und dem Rekordniveau an staatlich regulierten Bestandteilen in den Energiepreisen, garantieren wir unseren Kunden auch im Jahr 2017 ein attraktives und faires Preisniveau in Verbindung mit bedarfsgerechten Produkten.

Die Strompreise für das Jahr 2017 werden die GSW trotz ebenfalls gestiegener staatlicher Preisbestandteile stabil halten. „Es freut uns, unseren treuen Kunden wieder mitteilen zu können, dass sich ihr Vertrauen in den lokalen Energieanbieter erneut auszahlt.“ Die GSW hatten im vergangenen Jahr sogar ihre gesamten Energiepreise gesenkt. Die preissteigernden Effekte durch staatliche Umlagen konnten die GSW in allen Segmenten durch eine optimale Energiebeschaffung ausgleichen und geben diesen Vorteil nun bereits zwei Jahre in Folge direkt an Ihre Kunden weiter.

Aktuelle Zusatzinformationen

  • Mittlerweile sind rund 80 Prozent des Strompreises nicht mehr vom Energieversorger selbst beinflussbar, sondern auf unternehmensexterne Faktoren wie Umlagen und Abgaben zurückzuführen.
  • Es zeigt sich, wie wichtig es war, dass der Gesetzgeber mit der EEG-Reform 2017 Ausschreibungen eingeführt hat. In Zukunft wird die Förderung dadurch kosteneffizienter.
  • Die Effekte der EEG-Reform werden sich allerdings erst langfristig bemerkbar machen.
  • Hauptsächlich sind es die Bestandsanlagen, die das EEG-Konto belasten. Hier existieren hohe Vergütungssätze, die aufgrund des Bestandsschutzes nicht korrigiert werden dürfen.
  • Auch viele andere Faktoren sind für die Höhe der EEG-Umlage verantwortlich (z. B. niedrige Börsenstrompreise, Marktprämie gleicht Differenz zwischen Fördersatz und Börsenstrompreis aus).
  • Die Kosten der Energiewende machen sich nicht nur in der EEG-Umlage bemerkbar, sondern insbesondere auch in steigenden Netzentgelten (Netzaus- und Umbau).

Hintergrund der EEG-Umlage

Die Bundesregierung verfolgt mit der Energiewende das Ziel, die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 um mindestens 80 bis 95 Prozent zu reduzieren und dazu den Anteil der erneuerbaren Energien auf mindestens 80 Prozent an der Stromerzeugung zu erhöhen. Der Gesetzgeber unterstützt die Energiegewinnung aus Wind, Sonne, Wasser, Biomasse oder Erdwärme über das Erneuerbare-Energien-Gesetze (EEG). Betreiber von Solarmodulen, Windparks oder anderen Erneuerbare-Energien-Anlagen haben über eine Dauer von 20 Jahren einen Anspruch auf finanzielle Förderung. Anlagen, die vor August 2014 in Betrieb genommen wurden, können vom Netzbetreiber einen gesetzlich garantieren Festpreis („EEG-Vergütung“) erhalten. Bei neueren Anlagen, die eine bestimmte Größe überschreiten, müssen sich die Anlagenbetreiber selbst um die Vermarktung des Stroms kümmern. In der Regel beauftragen sie hierfür sogenannte Direktvermarkter. Die Direktvermarktung wird mit einer „Marktprämie“ unterstützt. Sie gleicht die Differenz zwischen einem festgelegten Fördersatz („anzulegender Wert“) und dem durchschnittlichen Börsenstrompreis aus. Ab dem kommenden Jahr wird die Höhe des Fördersatzes durch Ausschreibung ermittelt. Gefördert werden dann nur noch Anlagen, die in der Ausschreibung einen Zuschlag erhalten. Dadurch soll das EEG kosteneffizienter werden und der Anstieg der EEG-Umlage auf lange Sicht eingedämmt werden. EEG-Vergütung und Marktprämie werden durch die EEG-Umlage finanziert. Ein Stromlieferant hat die Aufgabe, die EEG-Umlage bei den Stromkunden zu erheben und in vollem Umfang an die vier Übertragungsnetzbetreiber weiterzuleiten. Diese verwalten das „EEG-Konto“. Die EEG-Umlage wird, wie zuletzt am 14. Oktober 2016, von den Übertragungsnetzbetreibern jeweils für das folgende Kalenderjahr bundesweit bekanntgegeben.




Bayer-Mitarbeiter verdienen mit guten Verbesserungsvorschlägen Geld

Wissen ist Macht – so lautet ein geflügeltes Wort. Wissen nicht für sich zu behalten, sondern es mit anderen zu teilen, macht aber deutlich mehr Sinn. Denn das zahlt sich in barer Münze aus. So ist es zumindest bei Bayer. Bereits vor vielen Jahren hat das Unternehmen das betriebliche Ideenmanagement ins Leben gerufen und damit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit eröffnet, mit Verbesserungsvorschlägen Geld zu verdienen. Wer eine gute Idee hat, die zum Erreichen der betrieblichen Ziele beiträgt – egal auf welchem Gebiet – erhält dafür eine attraktive Prämie. Mitunter in Höhe von mehreren 10.000 Euro.

Detlev Gloger demonstriert: Die Bänder sind mit leichtgängigen Rollen und elektronischem Antrieb ausgestattet, so dass das Verteilen der Pakete nur noch minimalen Kraftaufwand erfordert. Foto: Bayer
Detlev Gloger demonstriert: Die Bänder sind mit leichtgängigen Rollen und elektronischem Antrieb ausgestattet, so dass das Verteilen der Pakete nur noch minimalen Kraftaufwand erfordert. Foto: Bayer

Die knapp 1.500 Beschäftigten am Bayer-Standort Bergkamen reichen bis zu 600 Ideen pro Jahr ein. „Ungefähr die Hälfte wird umgesetzt“, weiß der Leiter des betrieblichen Ideenmanagements, Dr. Jens Herold. Die Verbesserungsvorschläge behandeln neben Arbeitssicherheit, Gesundheitsförderung und Umweltschutz vor allem das Thema Wirtschaftlichkeit. Dabei geht es beispielsweise um kostengünstigere Analysematerialien, Einsparungen von Energie und Betriebsmitteln oder die Optimierung einzelner Prozesse. Herold: „Das bringt dem Standort alleine in diesem Jahr einen wirtschaftlichen Nutzen von gut einer Million Euro.“

Wie sich zusammen mit der Wirtschaftlichkeit auch der Umweltschutz verbessern lässt, demonstrierten Silke Schellhöh und ihr Kollege Joachim Langner, die in der Abwasserbehandlungsanlage arbeiten. Um die hohen gesetzlichen Anforderungen zuverlässig erfüllen zu können, betreibt Bayer dort eine biologische Reinigungsstufe mit Membranfiltration, die sicherstellt, dass sämtliche Biomasse aus dem Abwasser zurückgehalten wird. Nach einer Anlagenerweiterung stellten Schellhöh und Langner fest, dass die neuartigen Kassetten, in denen das Abwasser zirkuliert, mit einer geringen Luftzufuhr auskommen. Durch die Anpassung der Gebläseleistung an den tatsächlichen Bedarf lassen sich künftig im Jahr etwa 25 Prozent Strom einsparen – das entspricht rund 570.000 Kilowatt. Zum Vergleich: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht jährlich durchschnittlich 4.200 kWh.

Auch die Gesundheit profitiert vom Ideenreichtum der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das beweist ein aktueller Verbesserungsvorschlag von Detlev Gloger und Detlef Scholten aus dem Wareneingang. „Wir haben errechnet, dass bei der Bearbeitung von Paketen bislang täglich ca. 1.500 kg per Hand bewegt werden mussten. Das entspricht dem Gewicht eines neuen VW Golf“, verdeutlicht Gloger. Gemeinsam mit seinem Kollegen, weiteren Mitarbeitern und Vorgesetzten sowie externen Experten entwickelte er eine technische Lösung, bei der das Annehmen, Sortieren und Verteilen der monatlich rund 2.600 Pakete auf einer Arbeitsebene erfolgt. Es müssen somit keine Pakete mehr umgepackt und angehoben werden, was die Belastung der Mitarbeiter drastisch reduziert. Gleichzeitig haben Kapazität und Flexibilität im Wareneingang deutlich zugenommen – weshalb die Abteilung den Vorschlag zügig umgesetzt und dafür insgesamt knapp 80.000 Euro investiert hat.




Neue Hauptstelle der Sparkasse öffnet am 14.11. – Filialen auf den Nordberg und in Weddinghofen schließen

Die Sparkasse Bergkamen-Bönen will am 14. November ihre neue Hauptstelle am Rathausplatz eröffnen. Gleichzeitig werden ihre Filialen auf dem Nordberg und in Weddinghofen geschlossen. Zurück bleiben allerdings die Selbstbedienungsbereiche, wie der Vorstand der Sparkasse, Beate Brumberg und Martin Weber, am Donnerstagnachmittag in einer Pressekonferenz erklärten.

Die neue Hauptstelle der Sparkasse wird am 14. November um 8.30 Uhr eröffnet.
Die neue Hauptstelle der Sparkasse wird am 14. November um 8.30 Uhr eröffnet.

Viele Kunden der beiden Zweigstellen sind vorher per Post über diese Maßnahmen informiert worden. Am Mittwoch erläuterte der Vorstand die neue Lage in einer Personalversammlung. Demnach wird es an der Stammbelegschaft keine Abstriche geben. So wird es jeder Kunde in der neuen Hauptstelle mit den Beraterinnen und Beratern weiterhin zu tun haben, die er aus den beiden Zweigstellen kennt. Allerdings laufen jetzt die Zeitverträge für Vertretungskräfte aus. In Urlaubs- oder Krankheitsfällen würden jetzt die Lücken durch die große Mannschaft gefüllt, erklärte Beate Brumberg.

Mit der Schließung der Zweigstelle werden Kosten verringert. Eine aus der Sicht des Vorstands notwendige Maßnahme angesichts der durch die Niedrigzinsphase bedingt schmaler werdenden Gewinne. In Fusionen, wie sie auch im Kreis Unna vollzogen worden sind, sehen Beate Brumberg und Martin Weber kein Mittel, solchen Problemen zu begegnen. Der Neubau der Zweigstelle sei ein politisches Zeichen, auch in Zukunft selbstständig zu bleiben.

Beate Brumberg und Martin Weber erläutern die Pläne für die neue Hauptstelle und die Filialen auf dem Nordberg und in Weddinghofen, die geschlossen werden.
Beate Brumberg und Martin Weber erläutern die Pläne für die neue Hauptstelle und die Filialen auf dem Nordberg und in Weddinghofen, die geschlossen werden.

Die Aufgabe der Filialen ist für den Sparkassen-Vorstand auch eine Reaktion auf das geänderte Kundenverhalten. Diese Filialen stammten noch aus einer Zeit, in der das Geld mit dem Scheckbuch in der Hand persönlich von der Sparkasse geholt worden, erklärte Beate Brumberg. Inzwischen besucht statistisch gesehen jeder Kunde nur ein bis zwei Mal pro Jahr die Filialen und spricht mit den Mitarbeitern. Im Normalfall erledigen die Kunden ihre Geldgeschäfte übers Internet oder in den SB-Bereichen.

Ältere Menschen, die mit der modernen Technik nicht zurechtkommen, erhalten in der neuen Hauptstelle Hilfe durch Servicekräfte. Allerdings müssen sie, wenn sie kein Auto haben oder nicht Fahrradfahren können, dazu mit der R 81, die in unmittelbarer Nähe der beiden Filialen hält, zur Hauptstelle gegenüber dem Busbahnhof fahren.