Plätze frei bei Rundfahrt durch den Nordkreis: Sole, Dampf und Kohle
„Sole, Dampf und Kohle“ – so das Thema der Kreisrundfahrt, die am 24. September durch den Norden des Kreises Unna führt. Die Spurensuche nach der neuen Industriekultur, vergangenen Bergbautagen und erholsamer Natur startet um 14 Uhr. Es sind noch Plätze frei.
Ein großer Teil des Kreises Unna – hier der Technopark in Kamen – ist oder war stark von der Industrie geprägt. Foto: Hans Blossey – Kreis Unna
Kamen, Bergkamen, Lünen, Werne und Selm sind die Stationen der Rundfahrt durch den Norden. Dabei sind kurze, informative Stopps vorgesehen. Wichtig für Menschen mit Gehbehinderung: Bei den kurzen Stopps müssen nur wenige Meter zu Fuß zurückgelegt werden. Dabei führt die Teilnehmer der Weg zum größten Waldgebiet des Kreises, an Orte der Industriekultur und an Plätze, an denen noch heute richtig „malocht“ wird.
Startpunkt: Fröndenberg
Abfahrt ist am Sonntag, 24. September, um 14 Uhr in Fröndenberg (P&R Busbahnhof), eine Zustiegsmöglichkeit besteht um 14.25 Uhr in Unna am Busbahnhof (Seite zur AOK). Die Rückkehr wird gegen 17.35 Uhr in Unna und gegen 18 Uhr in Fröndenberg sein.
Die Kosten für die Kreisrundfahrt betragen für Erwachsene 19 Euro, Kinder und Jugendliche zahlen 9,50 Euro. Kaffee und Kuchen bei einer Pause in einem ländlichen Lokal sind inklusive. Organisiert wird die Rundreise durch heimatliche Gefilde von der Kreisverwaltung Unna. Anmeldungen nimmt dort Cornelia Wagner unter Tel. 0 23 03 / 27 14 17 oder per E-Mail an cornelia.wagner@kreis-unna.de entgegen. PK | PKU
12. Bergkamener Eigenheimtage am 2. und 3. September in der Marina Rünthe
Was vor zwölf Jahren als kleine, aber feine Hausmesse mit einer wenigen Ausstellern begann, ist mittlerweile zu einer der größten und bekanntesten Immobilienmessen im Kreis Unna geworden. Am 2. und 3. September – jeweils von 11 bis 17 Uhr – gehen die Bergkamener Eigenheimtage in die zwölfte Runde.
Das 8-Familienhaus wird auf der Messe erstmalig vorgestellt und entsteht neben dem bereits gebauten 6-Familienhaus am Kreisel Schulstraße 66.
„Wir haben nochmals mehr Aussteller und mehr Fläche“, blickt Stephan Frommann von der gastgebenden beta Eigenheim GmbH auf die bevorstehende Messe. Im vergangenen Jahr ist die Veranstaltung vom Hafenplatz an der Marina Rünthe auf die benachbarte Wohnmobilfläche umgezogen. „Dadurch haben wir mehr Platz und können unsere eigene Ausstellungshalle noch besser in das Geschehen integrieren“, nennt Frommann einige der Vorzüge des neuen Austragungsorts in unmittelbarer Nähe des Unternehmenssitzes am Hafenweg 4. Auf besonderes Interesse der Besucher stoßen bei der Messe immer die Vorstellungen neuer Baugebiete in der Region. „Erstmalig werden wir ein neugeplantes Haus für acht Familien vorstellen, das in der Schulstraße in Bergkamen entstehen wird“. Das Mehrfamilienhaus (siehe Grafik) wird barrierefreie Eigentumswohnungen in Größen von 58 – 94 Quadratmeter beherbergen und mit einem Aufzug, einem Keller und einer hochwertigen Ausstattung bei Bauinteressenten punkten. Weitere neue Projekte realisiert beta Eigenheim zukünftig in Hamm-Wiescherhöfen und in Unna-Königsborn, auch diese neuen Bauvorhaben werden vor Ort präsentiert. Die Volksbank Kamen-Werne wird das Neubauprojekt „Villa Möcking“ in der Kamener Innenstadt präsentierenen. Insgesamt 35 Aussteller werden an zwei Tagen auf den über 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche präsent sein, um Angebote aus den Bereichen modernes, barrierefreies und energieeffizientes Wohnen vorzustellen. Ergänzt wird die Messe durch eine große Fliesen- und Badausstellung sowie Informationen zu den Themen Finanzieren und Versichern. „Im vergangenen Jahr hatten wir Glück mit dem Wetter“, erinnert sich Frommann, der schätzt, dass insgesamt rund 3000 Besucher an beiden Tagen vor Ort waren. Damit Familien mit Kindern ebenso auf ihre Kosten kommen, steht der Sonntag erneut unter dem Montag „Familientag“. Neben einer Hüpfburg und Kistenklettern können die kleinen Besucher dann auch ein Piratenschiff erobern. Die ersten 500 Besucher erhalten je ein Los der großen Tombola des Rotary Club Hamm geschenkt. Mit etwas Glück kann so zum Beispiel ein Auto oder eine Reise gewonnen werden.
Kaczmarek besucht Kik-Europazentrale: Unternehmen will den US-Markt erobern
Im Rahmen seiner „Gemeinsam stark für morgen“-Tour besuchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek jetzt die Kik-Europazentrale, die an ihrem Standort in Bönen rund 800 Mitarbeiter beschäftigt. Zusätzlich arbeiten etwa 470 Mitarbeiter in der Kik Logistik GmbH sowie ca. 50 Mitarbeiter im E-Commerce-Lager in Unna. Kik gehört damit zu den größten Arbeitgebern in der Region.
Neben einem Blick in die Qualitätssicherung, in das Prüflabor sowie das Hochregallager im Unternehmen stand auch ein Gespräch mit Patrick Zahn, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung, auf dem Programm. Zahn skizzierte nicht nur die Firmengeschichte und die Expansionsbestrebungen des Textilunternehmens. In den kommenden fünf Jahren, so machte er deutlich, plane das Unternehmen die Eröffnung von etwa 1.400 neuen Filialen in Deutschland und Europa. Überdies sei für 2019 der Markteintritt in den Vereinigten Staaten geplant. Der Geschäftsführer ging auch ein auf strittige Themen – wie die zurückliegenden Fabrikunglücke in Produktionsländern – und äußerte sich zu Fragen nach den Herausforderungen für Textilhandel und Logistik, Produktionsbedingungen sowie die Bedeutung von Tarifverträgen.
„Kik ist ein bedeutender Arbeitgeber für die Region, und der Textilhandel steht vor großen Herausforderungen“, erklärte Kaczmarek. „Mir ist wichtig, dass die Unternehmen grundsätzlich gute Qualität, faire Produktionsbedingungen und gute Arbeit miteinander verbinden.“ Und weiter: „Positiv ist mir bei Kik aufgefallen, dass Kik sich im Rückblick selbstkritisch betrachtet, bereit ist zur Veränderung, Qualität von Produkten und Beschäftigungsverhältnissen in den Fokus rückt und auch über kontroverse Themen offen diskutiert.“
250 kg schwere englische Fliegerbombe auf dem Bayer-Gelände entschärft
Im Zuge einer routinemäßigen Luftbild-Auswertung und einer anschließenden Oberflächendetektion ist bei der Firma Huntsman auf dem Gelände des Bergkamener Bayer-Standortes eine 250 kg schwere englische Fliegerbombe gefunden worden. Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Arnsberg haben den Blindgänger heute am späten Nachmittag entschärft und den Zünder unter streng gesicherten Bedingungen vor Ort gesprengt.
Andreas Brümmer vom Kampfmittelbeseitigungsdienst mit dem Zünder und dem entschärften Blindgänger. Foto: Bayer AG
Wegen der oberflächennahen Lage der Bombe hatte Bayer vorab in enger Abstimmung mit den Behörden sowie den ebenfalls am Standort ansässigen Firmen Lanxess und Huntsman umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen verabschiedet und umgesetzt. Unter anderem wurde rund um die Fundstelle eine mehrere Meter hohe Barriere aus mit Wasser gefüllten Seecontainern errichtet. In einem Radius von rund 250 m waren zudem vor der Entschärfung alle Personen evakuiert worden.
Bayer-Standortleiter Dr. Timo Fleßner dankte allen Beteiligten für ihr umsichtiges und professionelles Handeln: „Die Verantwortlichen der drei unmittelbar betroffenen Unternehmen sowie die Mitarbeiter von städtischem Ordnungsamt und Bezirksregierung Arnsberg haben im Vorfeld und während des Einsatzes vorbildlich zusammengearbeitet und die Situation jederzeit unter Kontrolle gehabt.“
Der Blindgänger steckte in nur einem halben Meter Tiefe im Erdreich. Dadurch waren spezielle Sicherheitsmaßnahmen erforderlich, die von den erfahrenen Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes angeregt und abschließend genehmigt wurden. Das in Hagen stationierte Team um den Technischen Einsatzleiter Karl-Friedrich Schröder entschärft jährlich durchschnittlich rund 150 Spreng- und Splitterbomben mit einem Gewicht von mehr als 50 kg.
Geruchsbelästigung durch die Kläranlage im Bayer-Werk Bergkamen
Am Samstag kam es gegen 20 Uhr zu einer Geruchsbelästigung durch die Kläranlage im Bayer-Werk Bergkamen.
Bayer-Standortleiter Timo Fleßner
Durch Starkregen in der vergangenen Woche musste ein Teil der Abwässer in Becken zwischengelagert werden. „Durch die Standzeit des Wassers kommt es derzeit zu Geruchsbelästigungen. Maßnahmen zur ordnungsgemäßen Entsorgung sind eingeleitet“, erklärt Bayer Bergkamen. Dennoch könne es – abhängig von der Windrichtung – bis voraussichtlich Mitte der Woche zu einer weiteren Belästigung im unmittelbaren Umfeld des Standortes kommen.
Die örtlichen Behörden sind informiert. „Wir bedauern sehr, dass es zu Unannehmlichkeiten für unsere Nachbarn kommt und arbeiten mit Hochdruck daran, die Ursachen zu beseitigen“, sagt Standortleiter Dr. Timo Fleßner.
Frohe Botschaft für die Firma Mroß: Telekom bringt schnelles Internet zum Schlagbaum
Im Rahmen seiner regelmäßigen Firmenbesuchehat BM Roland Schäfer in Begleitung von Simone Krämer und Walter Kärger aus der Stabsstelle Wirtschaftsförderung und Tourismus am Donnerstagmorgen den Handwerksbetrieb Mroß Bauelemente im Gewerbegebiet „Am Schlagbaum“ besucht.
Firmenbesuch des Bürgermeisters (v. l.): Walter Kärger, Waldemar Mroß und Roland Schäfer. Foto: Wirtschaftsförderung Bergkamen.
„Kleine und mittelständisch strukturierte Betriebe besuche ich besonders gerne, weil sie das Rückgrat der Wirtschaftsstruktur in Bergkamen bilden“, so der Bürgermeister Roland Schäfer über seinen Besuch in einem kleineren Handwerksbetrieb. Das Unternehmen, das seine Ursprünge in Dortmund hat, ist seit nunmehr 14 Jahren in Bergkamen beheimatet. Seit 2003 war die Firma Mroß Bauelemente zunächst in angemieteten Gebäuden in Rünthe und Weddinghofen untergebracht und ist seit 2013 in eigenen Räumlichkeiten im Gewerbegebiet „Am Schlagbaum“ tätig.
Der Betrieb mit seinen insgesamt 8 Mitarbeitern hat seine Tätigkeitsschwerpunkte in der Herstellung und dem Einbau von Kunststofffenstern, Türen und Überdachungen. Die Kundschaft, die sich zu gut 90 % aus Privatkunden zusammensetzt, befindet sich im näheren Umfeld des heutigen Firmensitzes. Kamen, Bergkamen und die angrenzenden Städte und Gemeinden sind das bevorzugte Tätigkeitsfeld des Unternehmens.
„Der Standort, den wir mit Hilfe der Stadt Bergkamen aufbauen konnten, ist hervorragend“, so der Firmeninhaber Waldemar Mroß, „einzig die Internetanbindung lässt hier doch zu wünschen übrig“. Hier konnten die Besucher aus dem Rathaus eine gute Nachricht überbringen. „Die deutsche Telekom hat uns vor wenigen Wochen mitgeteilt, dass im Rahmen ihrer nächsten Ausbauarbeiten zur Vectoring-Technologie gerade auch das Gewerbegebiet „Am Schlagbaum“ mit deutlich höheren Bandbreiten versorgt werden soll“, konnte Wirtschaftsförderer Walter Kärger dem Unternehmer mitteilen.
Neue Initiative: Energieeffizienz-Netzwerk macht Unternehmen fit für Zukunftskurs
Energie ist kostbar, Effizienz lohnt sich. Mit diesem Motto werben die Stadtwerke im Kreis und der Kreis Unna als Träger bei heimischen Unternehmen um die Teilnahme an einer neuen Initiative: In einem Energieeffizienz-Netzwerk werden die Firmen umfangreich in ihrem Zukunftskurs unterstützt.
Über 30 interessierte Unternehmen kamen jetzt zu einer Informationsveranstaltung über das neue Energieeffizienz-Netzwerk ins Kreishaus Unna. Foto: Günther Klumpp
Über 30 interessierte Unternehmen kamen jetzt zu einer Informationsveranstaltung ins Kreishaus Unna. Neben den Gemeinschaftsstadtwerken Kamen-Bergkamen-Bönen, den Stadtwerken Unna, Lünen, Schwerte und Fröndenberg und dem Kreis Unna war die Vielfalt der heimischen Wirtschaft vertreten: vom Handwerksunternehmer, dem Druckbetrieb bis zum großen Metallunternehmen, von Pharmafirmen bis hin zur Stadtverwaltung.
Ludwig Holzbeck, Fachbereichsleiter Natur und Umwelt des Kreises, wies darauf hin: Erhebliche Innovationspotenziale und Einsparmöglichkeiten zeigten in den vergangenen Jahren der Ökocheck und Energiecheck für Firmen, den die Stadtwerke Unna gemeinsam mit dem Kreis Unna und dessen AVA-Beratungsagentur erfolgreich entwickelt und mehrfach durchgeführt hatten. So können in den Firmen, die das Angebot nutzten, über 15 Prozent des bisherigen Stromverbrauches und fast ein Fünftel des Wärmeverbrauches realistisch vermieden werden.
Bernd Schnabel, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Campus-EW, der das Netzwerk moderieren soll, verwies darauf: Nachdem bisher die Nutzung regenerativer Energiequellen wie Photovoltaik, Biomasse oder Wind im Fokus stand, werden die Effizienz-Richtlinien von EU und Bundesgesetz künftig Einsparungen beim Wärmeverbrauch, der Klimatisierung und den Wasserverbräuchen gerade in Gewerbegebäuden fordern und auch belohnen.
Das Netzwerk soll hier helfen, auch vor Ort dem Austausch von Ideen und Erfahrungen dienen. Es bietet unabhängiges Expertenwissen zum Thema Kosteneinsparung. Über zunächst drei Jahre läuft die Initiative. Wichtiger Bestandteil sind die Netzwerktreffen, welche gemeinsam mit einem Moderator gestaltet werden. Ein energietechnischer Berater begleitet die Firmen im Bündnis. Er unterstützt die Unternehmen bei der Erstellung der Maßnahmenlisten sowie bei der Festlegung ihrer Einsparziele.
Durch Praxisbeispiele, Fachvorträge und persönlichen Erfahrungsaustausch sollen die Teilnehmer erreichen:
Energie- und Kosteneinsparung
Praxisnahe Umsetzung von Energieeffizienz-Maßnahmen
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
Intensiven Erfahrungsaustausch
Überblick über die rechtliche Situation
Imagegewinn durch mehr Klimaschutz
Themenübergreifende Vernetzung
„Wir sehen das Energieeffizienz-Netzwerk als wichtige Unterstützung für unsere Geschäftskunden, aber auch für den Wirtschaftsstandort“, erklärt Martin Muesse, Leiter der Energiewirtschaft der Stadtwerke Unna, für die beteiligten Stadtwerke. Effiziente Energienutzung und Klimaschutz seien unverzichtbare Zukunftsziele, für die gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen oft die Ressourcen fehlten. PK | PKU
Kreis Unna
Ansprechpartner: Ludwig Holzbeck
Platanenallee 16, 59425 Unna
Telefon: 02303 / 27-1069
E-Mail: ludwig.holzbeck@kreis-unna.de
Busemann-Geschäftsführerin Ilka Wagner beim Wirtschaftsempfang der SPD-Bundestagsfraktion
Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek nahmen Ilka Wagner, Geschäftsführerin des Unternehmens Busemann in Bergkamen, sowie Emilie und Jörg Prüser, Geschäftsführer des Freischütz, Schwertes Unternehmen des Jahres 2017, am heutigen Wirtschaftsempfang der SPD-Bundestagsfraktion in Berlin teil.
Ilka Wagner, Geschäftsführerin der von Busemann auf dem SPD-Wirtschaftsempfang in Berlin.
Das Programm stand unter dem Titel „Zukunftstrends 2030 – Politik für die Wirtschaft von Morgen“. Es beinhaltete eine Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik sowie Statements von Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries und des SPD-Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten Martin Schulz.
Bereits zum sechsten Mal lud die SPD-Bundestagsfraktion Unternehmerinnen und Unternehmer aus der ganzen Republik ein, um über die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und aktuelle politische Fragen zu sprechen.
„Im Kreis Unna haben wir zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit guter Arbeit und kreativen Konzepten die Herausforderungen von morgen angehen. Sozialer Zusammenhalt und wirtschaftlicher Erfolg gehen dabei Hand in Hand. Der Dialog mit den Unternehmen aus meinem Wahlkreis ist deswegen immer ein wichtiger Teil meiner Arbeit“, berichtet der Bundestagsabgeordnete Oliver Kaczmarek.
Produktion neuartiger Wirkstoffe und zusätzliches Personal am Bayer-Standort Bergkamen
Seit dem 1. April ist Timo Fleßner neuer Werksleiter des Bayer-Standorts Bergkamen. Jetzt kündigte er an, dass ab 2018 neben der bewährten Produktion von Steroidhormonen (zum Beispiel für die „Pille“) und Kontrastmitteln die Herstellung von Wirkstoffen für völlig neuer Medikamente kommen wird. Da bedeute auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze „im unteren zweistelligen Bereich“, kündigte Fleßner an.
Timo Fleßner, neuer Werksleiter von Bayer in Bergkamen
Was da künftig in Bergkamen zusätzlich hergestellt werden soll, weiß der Werkleiter natürlich genau, denn vor dem 1. April leitete er in Wuppertal den Bereich „Chemische Entwicklung“ der Bayer-Pharmasparte. In seiner damaligen Position verantwortete Fleßner die chemische und technische Entwicklung von innovativen Pharma-Wirkstoffen von der Forschung bis zur Produktionsreife.
Verraten wollte er über das, was da auf den Standort in Bergkamen zukommt, gegenüber der Redaktion nur so viel: Ein Medikament ist gedacht für Herz-Kreislauf-Kranke und das andere findet Verwendung in der Frauenheilkunde. Eins ist bereits zugelassen und das andere steht kurz vor der Zulassung. Es könnte schon bald sich die Produktion für ein drittes Medikament hinzukommen. Da aber noch nicht entschieden ist bei Bayer, wo es hergestellt werden soll.
Diese zusätzlichen Produktionslinien sollen dem Standort Bergkamen weitere Sicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten geben. Da bedeutet aber nicht, dass dafür zusätzliche Flächen des Firmengeländes in Anspruch genommen werden. Da sogenannte Nordgelände, das unter anderem in der kommunalpolitischen Diskussion als mögliches Windvorranggebiet in der Diskussion war, will Fleßner aber auch nicht aus der Hand geben. Neben der stark motivierten und eingespielten Mannschaft in Bergkamen sind für ihn diese Erweiterungsmöglichkeiten ein weiterer Pluspunkt für Bergkamen.
Eine räumliche Veränderung soll es bei Bayer in Bergkamen während dieses Sommers geben. Seit vielen Jahrzehnten befanden sich die Räume des Werksleiters in dem Backsteingebäude neben dem Haupteingang. Sein Büro will Timo Fleßner in ein Gebäude mitten im Produktionsgelände verlegen. Dadurch hofft er, einen besseren Überblick zu erhalten, er will aber auch den Weg der Mitarbeiter zum ihm so kurz wie möglich halten. Dadurch sollen auch die Hierarchien im Werk möglichst flach gehalten werden. „Meine Tür steht für alle offen“, betont der Werksleiter. Gleichzeitig sollen die Standorte Bergkamen und Wuppertal bezüglich der Personalentwicklung enger verzahnt werden.
Hierbei handelt es sich um eine Entfernung von 65 Kilometern. Es sei machbar für Mitarbeiter von Bergkamen nach Wuppertal zu fahren und umgekehrt, weiß er aus eigener Erfahrung. Mit seiner Familie wohnt er nämlich in Wuppertal. Das soll auch in den nächsten zwei Jahren so bleiben. Dann wechselt das älteste seiner beiden Kinder in eine weiterführende Schule. „Dann werden wir neu entscheiden“, sagte Timo Fleßner.
Sirenen heulten bei Bayer – Es war eine Übung der Werksfeuerwehr
Bei Bayer heulten am Mittwoch die Sirenen. Das hatte zu zahlreichen Anrufen besorgter Bürger im Werk, aber auch bei Antenne Unna geführt. Einen Unglücksfall hatte es nicht auf dem Bergkamener Werksgelände gegeben, wohl aber eine den Beteiligten nicht vorher angekündigte Übung der Werksfeuerwehr.
„Unglücklicherweise stand heute auch noch der Wind sehr ungünstig, sodass viele Bergkamener die Sirenen und die Lautsprecherdurchsagen gehört hatten“, sagte der Sprecher von Bayer am Standort Bergkamen, Martin Pape. Bedauerlich sei, dass dadurch viele Nachbarn in Sorge versetzt worden seien.
Eine ähnliche, nicht angekündigte Übung der Werksfeuer hatte es schon in der vergangenen Woche gegeben. Bis die nächste kommt, wird es nun eine Weile dauern. Pape betonte allerdings auch, dass diese unangemeldeten Übungen für die Sicherheit der Bayer-Mitarbeiter, des Werks und schließlich auch für die Bevölkerung unumgänglich seien.
Praktikanten aus drei Kontinenten lernen den Arbeitsalltag bei Bayer in Bergkamen kennen
Wie empfinden Menschen aus anderen Ländern den Arbeitsalltag bei Bayer in Bergkamen? Die Praktikanten Tiffany Lie (21) aus Indonesien, Guilherme Scott Araujo (24) aus Brasilien und Hussein Seifaldine (31) aus dem Libanon sind sich einig: „Alles ist perfekt organisiert und die Mitarbeiter sind ebenso diszipliniert wie pünktlich.“ Nur Richard Wong (16) aus Hongkong ist von deutscher Gründlichkeit und Genauigkeit kaum überrascht: „Ich finde es hier normal, so wie bei uns.“ Doch gerade deshalb hat auch er viel Freude an seinem Praktikum und möchte später gerne bei Bayer arbeiten.
Die Praktikanten Guilherme Scott Araujo, Mila Sari, Hussein Seifaldine, Tiffany Lie und Richard Wong (v. l.) sind ihrem Traumberuf bei Bayer ein Stück näher gekommen. Foto: Bayer AG
Alle vier, sowie die 20-jährige Indonesierin Mila Sari, arbeiten bereits seit einiger Zeit am Bayer-Standort Bergkamen. In der Mikrobiologie. In der Wirkstoffproduktion. In der Technik und im Ausbildungslabor. So unterschiedlich ihre Aufgaben und Arbeitsplätze sind, so gleichlautend ist ihr Urteil: „Bayer ist ein guter Arbeitgeber.“ Die Arbeit mache viel Spaß, man lerne sehr viel, dürfe auch vieles selbst erledigen. Und die Mitarbeiter seien sehr hilfsbereit – weshalb sie sich schnell an ihre neue (Arbeits-) Umgebung gewöhnt haben. Sogar so sehr, dass sie sich eine berufliche Zukunft bei Bayer wünschen. Die beiden jungen Frauen Tiffany Lie und Mila Sari studieren in Jakarta für den Beruf des Pharmazeutischen Ingenieurs und absolvieren gerade ein fünfmonatiges Praxissemester in Deutschland. Eine Zusammenarbeit mit der Swiss German University in Soest macht das möglich. Die Lehranstalt organisiert auch den Deutschunterricht und kümmert sich um die Formalitäten mit der Ausländerbehörde. Der Aufenthalt in Bergkamen ist für sie besonders lehrreich, denn bei Bayer haben sie tagtäglich mit verschiedenen Aspekten der Herstellung pharmazeutischer Wirkstoffe zu tun. Guilherme Scott Araujo hat einen anderen Weg eingeschlagen. Er kam bereits 2011 als Austauschschüler nach Deutschland, machte hier sein Abitur und studiert jetzt Chemie-Ingenieurwesen an der TU Dortmund. In der Mikrobiologie absolviert er sein drei Monate dauerndes Pflichtpraktikum – und ist begeistert von dieser Arbeit. „Mein Traum ist es, nach dem Studium erst mal bei Bayer in Deutschland zu arbeiten und dann international eingesetzt zu werden.“ Das hat sich auch Richard Wong – chinesische Mutter, deutscher Vater – vorgenommen. Doch wird es damit bei ihm noch etwas dauern. Nach seinem zweiwöchigen Praktikum, das er im Labor der Ausbildung verbracht hat, kehrt er zunächst in seine Heimat Hongkong zurück. Da er sich brennend für Naturwissenschaften interessiert, ist sein Plan klar: Ein Studium mit Stipendium von Bayer. „In Hongkong lerne ich die Theorie. Here I learn the Praxis“, berichtet er zweisprachig. In Englisch und Deutsch fand auch sein Praktikum statt. Ähnlich wie bei Mila und Tiffany. „Wir verstehen Deutsch, aber es ist schwer zu sprechen“, erzählen die beiden. Hussein Seifaldine dagegen beherrscht die Sprache bereits sehr gut. Der gelernte Industriemechaniker mit Diplom in Maschinenbau ist 2015 aus dem Libanon geflohen, lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern jetzt in Bergkamen und hofft auf die Anerkennung seiner Berufsabschlüsse. Und er ist glücklich, dass ihm Bayer mit einem sechsmonatigen Praktikum bei der Integration hilft. „Ich lerne hier den Arbeitsalltag kennen und kann mich in Deutschland einbringen.“ Ähnlich wie die anderen Praktikanten hat auch er einen Traum: „Ich möchte gerne dauerhaft bei Bayer arbeiten.“