IHK zu Dortmund lehnt pauschale Testverpflichtung weiter ab

IHK-Hauptgeschaeftsfuehrer Stefan Schreiber. Foto: Stephan Schuetze

„Aus Sicht der Wirtschaft in Dortmund, Hamm und im Kreis Unna kann der Weg aus der Krise nur über eine kombinierte Strategie aus Impfen und Testen führen“, bezieht Stefan Schreiber, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund klar zur aktuellen Testdiskussion Stellung. Die Umfragen der IHK-Organisation zeigen, dass die Bereitschaft in der Wirtschaft sehr hoch ist, beim Testen zu unterstützen, viele Unternehmen aber vor großen Umsetzungsproblemen stehen. Da es noch mehrere Monate bis zu einer ausreichenden Impfquote in der Gesellschaft dauern wird, ist es aus Sicht der Wirtschaft essenziell, jetzt ein langfristig belastbares Vorgehen mit einer wirtschaftlichen Perspektive zu verknüpfen.

„Damit die Teststrategie ihre volle Wirkung entfalten kann, sollten nun Anreizen gesetzt werden, um die Bereitschaft und die Zahl der Tests schnell zu erhöhen“, so Schreiber. „In vielen Handelsbranchen etwa bei Brautläden, Juwelieren, Baumärkten, Möbelgeschäften, Elektronikfachmärkten, Ausstattern oder Küchenstudios hat der Weg Nordrhein-Westfalens aus negativem Test und Terminvereinbarung auch im Westfälischen Ruhrgebiet gut funktioniert. Die Kunden nehmen die Angebote an und viele Unternehmen unterstützen gerne freiwillig mit Tests. Gerade bei den wichtigen, langfristigen Investitionsentscheidungen des Lebens wie dem Hausbau oder der Wohnungsrenovierung sind die Kunden auf eine Beratung angewiesen.“

In den vom Land ausgewählten Modellkommunen – darunter auch Hamm – sollten nun schnell Erfahrungen gesammelt und umgesetzt werden, um auch den anderen geschlossenen Branchen wie der Gastronomie und der Freizeit- und Tourismuswirtschaft eine Perspektive zu eröffnen. Denn so Schreiber weiter: „In diesen Branchen stehen viele Betriebe vor dem Aus. Die Unternehmen haben ihre Rücklagen trotz der Fördermaßnahmen aufgebraucht. Schon heute sollten wir überlegen, wie ein Wiederanfahren dieser Branchen zusätzlich unterstützt werden kann.“

Beim Ausbau der Teststrategie in den Unternehmen dürfen die organisatorischen und rechtlichen Schwierigkeiten beim Testen nicht unterschätzt werden.

Beschaffungsprobleme: Auch wenn sich das Angebot am Markt verbessert hat, gelingt es vielen Unternehmen nicht, Tests in ausreichender Zahl zeitnah, sicher und mit einer unklaren Planungsperspektive zu beschaffen.

Kosten: Gerade in den wirtschaftlich angeschlagenen Betrieben stellt das Testen, aber auch die Bereitstellung der erforderlichen Infrastruktur und des Personals eine erhebliche zusätzliche finanzielle Belastung dar.

Haftung: Viele Unternehmen müssen in einer kurzen Frist Personal für die Tests medizinisch schulen. Hier bestehen noch erhebliche Haftungsrisiken.

Organisatorischer Vorlauf: Der Aufbau von Testangeboten erfordert einen organisatorischen Vorlauf von mehreren Wochen (Beschaffung, Schulung, Testinfrastruktur) und in Teilen der Unternehmen Investitionen in die Infrastruktur.

Vorbereitung: Um das Risiko einer Ansteckung zu verringern, sollten freiwillige TesterInnen in den Unternehmen vorab geimpft werden.

Betriebsärzte: Erforderlich ist es den rechtlichen Rahmen zum Einsatz von Betriebsärzten zu schaffen.

„Viele unserer Unternehmen können diese organisatorischen und finanziellen Hürden absehbar nicht allein stemmen. Eine allgemeine Testverpflichtung der Wirtschaft ist daher nicht der richtige Weg“, schließt IHK-Hauptgeschäftsführer Schreiber. Gemeinsam mit Betriebsärzten, Werksarztzentren, Verbänden und anderen Kammern arbeite man im Verbund mit IHK NRW im ganzen Land derzeit an Wegen, nicht nur das Testen in den Unternehmen, sondern hoffentlich auch bald das Impfen ganzer Belegschaften zu unterstützen.




Tipps für junge Frauen, die Karriere machen wollen: WFG lädt Studentinnen und weibliche Nachwuchskräfte ein

Unter dem Motto „Tipps für deinen Karriere-Kick-off: Einblicke in die beruflichen Erfahrungen erfolgreicher Power-Frauen aus der Region“ lädt die Wirtschaftsförderung Kreis Unna (WFG) in Kooperation mit der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) für Mittwoch, 14. April zwischen 16:00 und 17:30 Uhr zur digitalen Veranstaltung „Step by Step“ ein. Es sind noch wenige Plätz frei.

Die Veranstaltung findet nun schon zum dritten Mal im Rahmen des Projektes „Wissen schafft Erfolg“ statt und wendet sich an Studentinnen und Absolventinnen, die ihre Karrierewege selbstbewusst gestalten möchten. Dabei geben erfolgreiche Frauen ihr Wissen in Form eines kurzen Impulsvortrages an die Studentinnen und weiblichen Führungskräfte weiter und berichten über Erfolge, aber auch
über Rückschläge, die sie in ihrer beruflichen Laufbahn meistern mussten.

Dieses Mal stellen Diana Uhlmann, Medienfachwirtin & Design Thinkerin aus Kamen, und Nicole Schelter, Unternehmensberaterin aus Schwerte, ihre beruflichen Wege vor. Diana Uhlmann wird in ihrem Vortrag „Das Pipi-Langstrumpf Prinzip“ erläutern, warum Frauen mit Eigensinn und Optimismus erfolgreicher sind.

Nicole Schelter zeigt in ihrem Kurzvortrag auf, wie die Teilnehmerinnen zu überwindende Hürden als Chance nutzen können.
Eine kostenlose Anmeldung unter Angabe des Vor- und Nachnamens, der derzeitig besuchten Hochschule und des Studiengangs ist per E-Mail an veranstaltung@wfg-kreis-unna.de möglich

Diese Veranstaltung wird gefördert aus Mitteln der Europäischen Union und des
Landes NRW.




Rechtshilfe in Krisenzeiten für Bauleute und Reinigungskräfte im Kreis Unna

Fragen rund um das Thema Kurzarbeit sorgten für volle Terminkalender bei den Rechtsschutzexperten der IG BAU. Foto: IG BAU

Juristischer Beistand in Krisenzeiten: Die Rechtsschutzexperten der IG BAU Westfalen Mitte-Süd waren im vergangenen Jahr stark gefragt. Insgesamt 893 Mal kamen die Beraterinnen und Berater der Gewerkschaft in der Region zum Einsatz. „Vom Verdienstausfall durch Kurzarbeit über fehlende Atemschutzmasken im Job bis hin zu Problemen bei der Kinderbetreuung – Corona hatte zahlreiche Rechtsstreitigkeiten auch im Kreis Unna zur Folge“, so der Bezirksvorsitzende Friedhelm Kreft.

Wegen der Pandemie habe ein Großteil der Beratungen per Telefon stattgefunden – hier verzeichnete die IG BAU Westfalen Mitte-Süd einen Anstieg um 50 Prozent. „Viele Streitfälle gab es in der Gebäudereinigung. Beschäftigte klagten über finanzielle Nöte wegen des niedrigen Kurzarbeitergeldes, Defizite beim Arbeitsschutz oder nicht gezahlte Löhne in der Quarantäne“, berichtet Kreft. In der Baubranche sei es unter anderem um vorenthaltene Corona-Prämien und unbezahlte Überstunden gegangen. Ein weiterer Schwerpunkt sei das Thema Kinderbetreuung gewesen. „Bauarbeiter, Forstbeschäftigte und Reinigungskräfte können kein Homeoffice machen. Wenn Kitas und Schulen geschlossen sind, wird das für sie besonders zum Problem“, so Kreft.

Der Gewerkschafter appelliert an Beschäftigte aus den Branchen der IG BAU, sich auch in Pandemie-Zeiten um ihre Belange zu kümmern und die Hilfe der Gewerkschaft zu suchen. „Arbeitgeber dürfen die Krise nicht als Vorwand nutzen, um das Personal um seine Rechte zu bringen.“

Anspruch auf kostenlosen Rechtsschutz haben alle Gewerkschaftsmitglieder. Weitere Infos und Termine gibt es in den IG BAU-Büros Hamm (Telefon: 0 23 81 – 1 20 25), Hagen (Telefon: 0 23 31 – 2 50 21) und Siegen (Telefon: 02 71 – 5 32 55).




Bayer nimmt Sanitärcontainer für Lkw-Fahrer in Betrieb: Übergangslösung gefunden

Der neue Sanitärcontainer für Lkw-Fahrer befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zum Wertstoffhof. Foto: Bayer AG

Lkw-Fahrer, die eins der drei Unternehmen auf dem Bayer-Gelände ansteuerten, hatten bislang ein Problem: Trafen sie dort außerhalb der üblichen Abfertigungszeiten ein, mussten sie bis zum nächsten Morgen auf Einlass warten – ohne in dieser Zeit Toiletten oder Waschgelegenheiten nutzen zu können. Die gibt es im näheren und weiteren Umfeld der Justus-von-Liebig-Straße bekanntlich nicht. Eine für Fahrer wie Anwohner gleichermaßen unbefriedigende Situation. Nun hat Bayer im Einvernehmen mit der Stadt Bergkamen und der GWA eine Übergangslösung gefunden.

Mit Erlaubnis der Stadt Bergkamen hat das Unternehmen in unmittelbarer Nachbarschaft des Wertstoffhofs kürzlich einen Sanitärcontainer aufgestellt, der rund um die Uhr betriebsbereit ist und den Lkw-Fahrern somit jederzeit zur Verfügung steht. Zuvor hatte die GWA den erforderlichen Trinkwasser- und Elektroanschluss installiert. „Damit ist nun endlich ein Zustand erreicht, der auch die Interessen der Anwohner berücksichtigt“, dankte Dieter Heinz, Leiter des Bergkamener Bayer-Standorts, allen Beteiligten für ihr pragmatisches Handeln.

Unabhängig von dem jetzt erreichten Zwischenschritt strebt Bayer weiter eine endgültige Lösung an: den Bau einer Lkw-Abfertigung auf dem Gelände des jetzigen Wertstoffhofs. Mit dieser Maßnahme will das Unternehmen den Lkw-Fahrern nicht nur noch mehr Platz für Sanitäranlagen zur Verfügung stellen. Geplant ist auch, eine ausreichende Anzahl an Parkplätzen zu schaffen, sodass parkende Lkw nicht länger den Anliegerverkehr behindern. Diese Lösung lässt sich jedoch erst dann umsetzen, wenn die Gerichte den Weg für eine Verlagerung des Wertstoffhofs frei machen.




Nachfolge der Turmarkaden: INTERRA will in das neue „Berg Karree“ rund 100 Mio. Euro investieren

So soll das neue „Berg Karree“ aus der Luft aussehen. Grafik: INTERRA

Die Stadt Bergkamen hat der Bauvoranfrage der INTERRA Immobilien AG für eine umfassende Quartierslösung auf dem Gelände der ehemaligen Turmarkaden stattgegeben. Auf zweieinhalb Hektar Fläche sollen mehrere zehntausend Quadratmeter Wohnraum und Gewerbeflächen entstehen. Bauamtsleiter Maik Schnurawa gab jetzt grünes Licht für das Großprojekt im Zentrum der Stadt.

 Derzeit dominiert eine große Freifläche den Abschnitt der Töddinghauser Straße zwischen Hubert-Biernat- und Zentrumsstraße. „Doch schon bald entstehen hier helle, mehrstöckige Wohn- und Geschäftshäuser sowie einladende Grünflächen und Tiefgaragenplätze für Anwohner und Besucher des neuen Quartiers“, versprechen die Investoren. Alleine rund 14.000 Quadratmeter neuen Wohnraum will die INTERRA Immobilien AG vor Ort errichten. Sie verteilen sich auf moderne Apartments mit zwischen 30 und 50 Quadratmetern Grundfläche und Wohnungen für mehrköpfige Familien. Hinzu kommt ein Ärztehaus, Gastroflächen und kleine Einzelhandelslokale für die Nahversorgung der neuen Anwohner. Außerdem hat INTERRA zwischen 5.000 und 7.000 Quadratmeter Fläche für betreutes Wohnen vorgesehen.

„Insgesamt planen wir auf dem zweieinhalb Hektar großen Areal Gebäude mit fast 38.000 Quadratmetern Bruttogeschossfläche und 450 Tiefgaragenplätzen. Damit prägen wir das Viertel langfristig und führen es einer zeitgemäßen gemischten Nutzung zu“, beschreibt Investor Alexander Dold das Projekt. Nur noch weniger der neu geschaffenen Flächen stehen Gewerbetreibenden offen. Erst kürzlich hat der Lebensmittelhändler EDEKA einen Mietvertrag über eine Fläche von 4.000 Quadratmetern in den neuen Immobilien unterzeichnet und damit eine regelrechte Sogwirkung entfaltet. Auch mit dem Drogeristen dm verliefen die Vertragsverhandlungen über ein Ladenlokal erfolgreich. Mit weiteren Interessenten steht Dold derzeit im vielversprechenden Austausch.

„Wir achten sehr genau auf eine gesunde und funktionierende gewerbliche Mietergemeinschaft vor Ort“, unterstreicht Dold. „Eine nachhaltig erfolgreiche Quartierslösung muss den Menschen am Platz alle Dinge des täglichen Bedarfes bieten – neben Einkaufsmöglichkeiten und Fachärzten gehört für uns auch der Blick ins Grüne dazu. Hier haben wir bereits die Weichen gestellt und errichten einen Terrassenpark, welcher als kleine grüne Lunge im Herzen von Bergkamen fungiert.“ Mit einem Baubeginn rechnet Dold im Laufe des Jahres. In den zurückliegenden Wochen hat INTERRA bereits zusammen mit dem Versorger GSW die Infrastruktur für eine ideale Versorgung der einzelnen Bauabschnitte geschaffen.

Das Quartier in Zahlen*

14.000 Quadratmeter Wohnraum

5.000 bis 7.000 Quadratmeter betreutes Wohnen

6.350 Quadratmeter Ärztehaus inklusive Apotheke und Sanitätshaus

4.200 Quadratmeter (Lebensmittel-)Einzelhandel

2.200 Quadratmeter Drogerist, Tiernahrung und kleinere Shops, Gastro

2.000 Quadratmeter Fitnessanbieter

2.000 Quadratmeter Büro/Dienstleistung

450 Tiefgaragenplätze + 142 ebenerdige Parkplätze

*alle Angaben sind ca.-Angaben und werden im laufenden Projekt präzisiert

 Rückblick

Die INTERRA Immobilien AG hatte die damaligen Bergkamener Turmarkaden im Jahr 2018 erworben und im darauffolgenden Jahr mit den Abriss der leerstehenden Mall begonnen. Nachdem der ursprüngliche Neubauplan für ein innerstädtisches Einkaufszentrum nicht auf das Einvernehmen der Stadtverwaltung traf und mit einer Veränderungssperre quittiert wurde, disponierte der Investor um und entwickelte im Spätsommer 2020 das nun freigegebene Projekt einer zentralen Quartierslösung. Dold ist sehr stolz auf die Arbeit seines Teams, welches in nur 9 Monaten den Turnaround von einer Veränderungssperre zum Bauvorbescheid hinbekommen hat.




Bayer-Standort Bergkamen unterstützt Girls‘ Day 2021: „Macht‘s wie Sabrina-Charlotta und Mareike“

Sabrina-Charlotta Borchard repariert ein Gerät, welches die Inhaltsstoffe von Gasen analysiert. Foto: Bayer AG

Mehr Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen – für dieses Ziel macht sich Bayer auch in Bergkamen stark. Deshalb unterstützt der Standort den diesjährigen Girls‘ Day am 22. April und bietet für die Veranstaltung, die pandemiebedingt in virtueller Form stattfindet, 80 Plätze an. Mädchen und junge Frauen haben die Möglichkeit, sich aus erster Hand über vier Ausbildungsberufe zu informieren: Chemikantin, Anlagenmechanikerin, Elektronikerin für Automatisierungstechnik und Mechatronikerin. Um das digitale Angebot möglichst abwechslungsreich zu gestalten, hat sich die Bayer-Ausbildung einiges einfallen lassen.

„Die Teilnehmerinnen erwartet ein rund dreistündiges Programm, das genau auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist“, bestätigt Ausbildungsleiter Thomas Spies. So vermittelt beispielsweise ein Film allgemeine Informationen über den Bayer-Standort Bergkamen und Auszubildende stehen per Chat für Fragen rund um das Thema Berufsausbildung zur Verfügung. Höhepunkte des Programms sind virtuelle Rundgänge, bei denen Frauen aus verschiedenen Berufen den Teilnehmerinnen ihren Arbeitsbereich direkt auf deren PC übertragen und dabei Einblicke in typische Tätigkeiten geben. Auch die Ausbildung selbst wird auf diese Weise vorgestellt – das Technikum ebenso wie die Werkstätten.

Wie lohnend es sein kann, bei der Berufswahl den eigenen Neigungen zu folgen, beweist das Beispiel von Bayer-Mitarbeiterin Mareike Wenge (36). „Mich hat Technik schon immer interessiert“, erzählt die Elektronikerin für Automatisierungstechnik. Nachdem sie die Berufsinformationsangebote ihrer damaligen Schule genutzt hatte, war ihr endgültig klar: Technik ist genau mein Thema! Nach zwei Praktika – beide in technischen Berufen – startete ihre sie vor 16 Jahren ihre Ausbildung und ist bis heute glücklich in ihrem Beruf: „Am meisten schätze ich die Abwechslung. Das kann kaum ein anderer Job bieten.“

Ähnlich erging es ihrer Kollegin Sabrina-Charlotta Borchard (25). Auch ihr späterer Berufsweg zeichnete sich bereits früh ab. „Mathe und Physik haben mir schon immer am meisten Spaß gemacht und waren meine Lieblingsfächer“, blickt sie auf ihre Schulzeit zurück. Ein Studium kam jedoch zunächst nicht infrage. „Direkt nach der Schule war mir praktische Arbeit wichtiger.“ Die Entscheidung für eine Ausbildung zur Mechatronikerin war der logische nächste Schritt – und genau der richtige noch dazu. Die einzige kritische Frage ‚Schaffe ich das auch körperlich?‘ hat sich längst erledigt. „Für schwere Arbeiten gibt es immer eine technische Lösung. Frauen können meinen Beruf definitiv genauso gut ausüben wie meine männlichen Kollegen“, ist Sabrina-Charlotta Borchard überzeugt.

Unternehmen brauchen vielfältige – auch weibliche! – Perspektiven, um Innovationen voranzutreiben. Gerade in der aktuellen Ausnahmesituation zeigt sich, welche zentrale Bedeutung Technik und Naturwissenschaften für die gesamte Gesellschaft haben. „Deshalb ist es uns bei Bayer wichtig, Frauen für berufliche Tätigkeiten auf diesen Gebieten zu gewinnen und sie stärker zu fördern“, betont Thomas Spies. Eine große Hilfe seien dabei Frauen als Vorbilder. Daher sein Tipp an die Teilnehmerinnen des Girls Days: „Macht’s am besten wie Sabrina-Charlotta Borchard und Mareike Wenge.“

Hinweis zum Anmelden. Das Angebot des Bayer-Standorts Bergkamen findet sich auf der Webseite www.girls-day.de. Dort bitte einfach auf „Radar“ klicken und „Bayer“ als Suchbegriff eingeben.

Typische Tätigkeit einer Elektronikerin für Automatisierungstechnik: Mareike Wenge justiert einen Massedurchflussmesser.




Baugenehmigung fürs Stadtquartier Berg Karree: Freude im Rathaus und bei den Investoren

So könnte das neue „Berg-Karree“ mit Blick von der Töddinghauser Straße aussehen.

Nachdem der Rat der Stadt Bergkamen die erste Planungsidee von Hilee B / Interra auf Eis gelegt hatte, da die Planung nicht den städtebaulichen Zielen der Stadt entsprach, war Mitte letzten Jahres der Erste Beigeordnete Dr.-Ing. Hans-Joachim Peters von den Ratsfraktionen um Vermittlung zwischen Investoren und Stadt gebeten worden.

Wenige Wochen später zogen Interra / Hilee B die erste Planung zurück und stellten in der September-Sitzung des Rates ihr neues Planungskonzept vor. Der Rat stimmte der neuen Konzeption zur Errichtung eines Stadtquartiers „Berg Karree“ zu. Die Investoren beabsichtigen nun folgende Bausteine im Berg Karree zu realisieren.
Lebensmittelvollsortimenter Edeka-Strothmann

  • Drogeriemarkt und kleinere Geschäfte
  • Barrierefreie Wohnungen in mehreren Gebäuden
  • Tiefgarage und ebenerdige Parkplätze
  • Terrassenpark

Auf dieser Basis wurde im Februar der formelle Antrag zur Einleitung des baurechtlichen Verfahrens eingereicht. Am heutigen Freitag konnte der Erste Beigeordnete Dr.-Ing. Peters die Unterschrift unter den positiven Bauvorbescheid setzen; die neue Planung setzt eins zu eins die in der Ratssitzung versprochenen städtebaulichen Ziele um.

Bürgermeister Schäfer: „Das war die richtige Strategie von Politik und Verwaltung, der ursprünglichen Planung eine Absage zu erteilen. Die jetzt genehmigte Konzeption der Investoren sieht mit Edeka-Strothmann einen zeitgemäßen Lebensmittelvollsortimenter zur Nahversorgung von Bergkamen-Weddinghofen und Bergkamen-Mitte vor. Barrierefreie Wohnungen werden Angebotslücken auf unserem Wohnungsmarkt schließen“.

Der besondere Dank des Bürgermeisters gilt dem Ersten Beigeordneten Dr. Peters und seinem Team im Bereich Bauaufsicht und Planung. Schäfer bedankt sich auch bei den Investoren, die sich in ihrer Bauplanung deutlich bewegt haben und nun bereit sind, ein den städtebaulichen Zielen entsprechendes Konzept umzusetzen.

 




Lehrstellen-Offensive: Kreistag gibt Rückenwind für breites Bündnis

Ausbildung in der Holzverarbeitung. Foto: Werkstatt Kreis Unna

„Ausbildung ist Zukunft“, betont Landrat Mario Löhr, „und deshalb müssen wir gerade jetzt während der Pandemie eine Offensive für mehr Ausbildung im Kreis Unna starten!“ Der Kreistag hatte auf Antrag der SPD-Fraktion beschlossen beim Thema Ausbildung weitere Maßnahmen zu ergreifen. Landrat Mario Löhr nimmt das als Rückenwind für die Gespräche mit vielen Akteuren, die er zur Vorbereitung einer breiten angelegten Initiative zurzeit führt.

Der Lehrstellenmarkt im Kreis ist seit Jahren extrem angespannt. Die Corona-Krise hat die Situation deutlich verschärft. Mario Löhr bekam jetzt Rückenwind von der Kreispolitik. Und so ruft der Landrat jetzt alle Partner zu einer gemeinsamen Kraftanstrengung auf. Zusammen mit der Werkstatt im Kreis Unna hat Löhr den ersten Baustein dafür schon gesichert: Das Land finanziert mit rund 1 Mio. Euro zusätzliche Ausbildungscoaches und außerbetriebliche Lehrstellen.

Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ging zum Ausbildungsstart im letzten Sommer regional wie landesweit deutlich zurück. Über 15.000 Verträge wurden in NRW weniger abgeschlossen, 85 % davon durch Corona verursacht, erläutert der Landrat. Im Kreis blieben offiziell 155 Jugendliche unversorgt. Mehrere 100 junge Menschen suchten weiter eine Lehrstelle, leider erfolglos. Gleichzeitig klagen Unternehmen über Fachkräftenachwuchs und besetzten über 200 Stellen nicht, weil sie keinen geeigneten Jugendlichen fanden. Ein Trend, der seit Jahren steigt und der durch Corona erheblich verschärft wird. „Das darf so nicht weitergehen“, fordert Mario Löhr. „Wir können nicht riskieren, dass Teile der nachwachsenden Generation zu Coronaverlierern werden und auf der anderen Seite die Fachkräftelücke in den Betrieben immer größer wird“.

Startschuss Ausbildungsoffensive

Löhr ruft daher alle Partner der Region auf, „die Ärmel hochzukrempeln“ und mit ihm eine „Ausbildungsoffensive im Kreis Unna“ zu starten. Ziel ist, dass jedem Jugendlichen, der eine Lehre absolvieren will, auch ein Angebot unterbreitet wird. Einen ersten Erfolg kann der Landrat schon verzeichnen: Dem Chef der Werkstatt im Kreis Unna Herbert Dörmann ist es unter der Schirmherrschaft des Landrats und im Schulterschluss mit den Geschäftsführungen der Agentur für Arbeit Hamm und des Jobcenters Kreis Unna gelungen, erhebliche Landesmittel in die Region zu holen. 1 Mio. Euro will das Arbeitsministerium NRW mit seinem neuen Sonderprogramm „Kurs auf Ausbildung“ in die Hand nehmen, um Jugendliche anzusprechen, gezielt ihre beruflichen Wünsche und Interessen zu überprüfen und ihnen dann passgenaue Vorschläge für eine Berufsausbildung zu unterbreiten.

Gleichzeitig werden Unternehmen mit offenen Ausbildungsstellen über vorausgewählte Bewerber informiert und durch persönliche Kontaktherstellung mit den Jugendlichen zusammengebracht. Im Wege dieser 1:1 Vermittlung soll eine möglichst große Deckung zwischen den Wünschen der Jugendlichen und den Bedarfen der Unternehmen hergestellt werden.

Für junge Menschen, die trotz des Matching- und Coachingprozesses keine Stellen finden, finanziert das Land zusätzliche Ausbildungsplätze, die die Werkstatt im Kreis Unna einrichtet. Die Werkstatt kooperiert hier vor allem mit Betrieben, die wegen der Corona-Krise den finanziellen Aufwand der Ausbildung scheuen, obwohl sie ausbildungsberechtigt wären. Daher wird die Ausbildungsvergütung im ersten Jahr vom Land übernommen und der Ausbildungsvertrag mit der Werkstatt geschlossen. Mit den Unternehmen vereinbart die Werkstatt, dass sie den jeweiligen Jugendlichen ab dem zweiten Jahr übernehmen.

Langfristige Strategie

Für Landrat Löhr ist das ein denkbar guter Startschuss für seine Ausbildungsoffensive. Nach den Osterferien wird der Landrat dann alle Partner aus Industrie, Handel, Handwerk, der Gewerkschaft, der Arbeitsagentur und dem Jobcenter zusammen mit der Werkstatt im Kreis Unna einladen, um eine gemeinsame Strategie für die nächsten Jahre zu diskutieren. Hier könnten für den Landrat auch kommunale und Kreistochtergesellschaften mit einbezogen werden und eine Vorbildfunktion übernehmen. Dazu wird Löhr entsprechende Gespräche mit den Bürgermeistern/-innen im Kreis Unna aufnehmen. Und einen nächsten Meilenstein hat Löhr schon mit der Werkstatt im Kreis Unna fest im Blick: Die Bildungseinrichtung hat gemeinsam mit Arbeitsagentur-Chef Thomas Helm und Jobcenter-Geschäftsführer Uwe Ringelsiep einen erneuten Antrag beim Land platziert, um weitere 40 bis 60 landesfinanzierte Ausbildungsstellen in den Kreis Unna zu holen.

– Volker Meier –




Einkaufen im Kaufhaus Schnückel nur bis Samstag möglich – danach geht der Verkauf am Haupteingang weiter

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Nur bis kommenden Samstag können Kundinnen und Kunden das Kaufhaus Schnückel auf dem Nordberg betreten. Möglich ist dies während der Öffnungszeiten am Donnerstag und Freitag von 9 bis 19 Uhr sowie am Samstag, 27. März von 9 bis 18 Uhr. Dafür muss man sich natürlich anmelden und einen Termin buchen: telefonisch unter 02307/983340 oder im Internet auf der Seite https://outlook.office365.com/owa/calendar/SchnckelBergkamen@schnueckel.shop/bookings/.

Darauf macht aktuell die Leiterin des Kaufhauses Schnückel Claudia Klammer. Aus den Gesprächen mit der Kundschaft hat das Bergkamener Schnückel-Team erfahren, dass viele nicht wissen, dass dies ab Montag, 29. März, nach den neuen Corona-Bestimmungen nicht mehr möglich ist. Dann können vorbestellte Waren wieder nur am Haupteingang am Parkplatz bezahlt und abgeholt werden.




WFG Kreis Unna befragt Hotel-, Gastronomie- und Eventbranche: Angebote des Krisenteams weiter optimieren

Anica Althoff (obere Reihe, v.l.n.r.), Dr. Michael Dannebom, Ansgar Burchard, Sabine Radig (untere Reihe v.l.n.r.) und Jan Dettweiler beraten Unternhemen aus dem Kreis. Fotomontage: WFG (Augustin)

Seit über einem Jahr hat das Corona-Virus uns fest im Griff. Durch die dritte Pandemie-Welle und den aktuellen Lockdown ist vor allem die Hotel-, Gastronomie- und Eventbranche im Kreis Unna hart getroffen. Eine Perspektive, wann Öffnungen wieder möglich sind, gibt es indes nicht.

Viele Betriebe sind von der Insolvenz bedroht, ihre wirtschaftliche Zukunft ungewiss. Damit die Branche noch besser von den kostenlosen Unterstützungsangeboten der Wirtschaftsförderung Kreis Unna (WFG) profitieren kann, führt die WFG seit heute eine kurze Unternehmensbefragung (ca. 3 Minuten) durch. Diese ist noch bis zum 15. April online und unter folgendem Link zu finden: https://tinyurl.com/btahpvp4

„Die Angaben werden natürlich streng vertraulich behandelt und anonym ausgewertet. Es sind keine Rückschlüsse auf Unternehmen möglich“, so WFG-Geschäftsführer Dr. Michael Dannebom. Er hofft, dass sich möglichst viele Betriebe beteiligen. „Zahlreiche Hoteliers, Gastronomen und Messebauer haben bereits von den WFG-Angeboten profitiert und mit Hilfe des Expertenteams neue Geschäftsfelder erschlossen“, so Dannebom weiter. Ziel der Umfrage ist es nun, die Unterstützungsangebote des WFG-Krisenteams weiter zu optimieren und passgenau am Bedarf auszurichten, um noch mehr Betrieben konkret zu helfen.

Zum Hintergrund: Die Experten des WFG-Krisenteams unterstützen Unter-nehmen und Selbstständige aus den zehn Städten und Gemeinden des Kreises Unna seit Beginn der Pandemie als verlässliche Partner. Die Wirtschaftsförderer, Fördermittelberater und Innovationsmanager beraten kostenlos, beispielsweise zu den aktuellen Wirtschaftshilfen, unterstützen als Lotse zwischen Behörden, bieten Workshops zur Neuausrichtung des Geschäftsmodells an und organisieren Erfahrungsaustausche zu Themen wie Kontaktnachverfolgung oder Insolvenzprävention.

Die Experten des Krisenteams sind unter 02302/27-1690 zu erreichen.




Land reagiert: „Click and Meet“ ab sofort auch für Schreibwarenläden, Buchhandlungen und Gartenmärkte zwingend

Aufgrund der heutigen Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Nordrhein-Westfalen zur vorläufigen Außervollzugsetzung der Beschränkungen für den Einzelhandel hat das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales umgehend eine angepasste Coronaschutzverordnung erlassen. Die vom Oberverwaltungsgericht ausdrücklich als insgesamt verhältnismäßig eingestuften Beschränkungen für den Einzelhandel bleiben damit weiterhin bestehen. Dies gilt vor allem für die Beschränkungen in den Geschäften, die erst seit dem 8. März mit Terminvereinbarung („Click and Meet“) und einer Personenbegrenzung von einer Kundin/einem Kunden je 40 qm Verkaufsfläche öffnen dürfen.

Da das Oberverwaltungsgericht eine unzulässige Ungleichbehandlung darin gesehen hat, dass Schreibwarengeschäfte, Buchhandlungen und Gartenmärkte ab dem 8. März ohne diese Beschränkungen öffnen durften, gelten die Pflicht zur Terminvereinbarung und die 40qm-Begrenzung mit der jetzt geänderten Verordnung auch für diese Geschäfte.