Straßen.NRW: Behelfsbrücke über die Lippe kommt – Es gibt aber Einschränkungen

Die Behelfsbrücke über die Lippe kommt. „Davon können sie ausgehen“, erklärten am Dienstagabend Christoph Neumann und Joachim Kaminski von der Regionalniederlassung Bochum von Straßen NRW im Bergkamener Ratssaal. Dort hatte die Straßenbaubehörde die aktuellen Plänen für den Abriss und Neubau der Lippebrücke der B233 vorgestellt. Voraussichtlicher Baustart ist frühestens im 3. Quartal 2018.

Straßen NRW stellte am Dienstagabend eine Behelfsbrücke im Foto vor, wie sie während der Bauphase für den Brückenneubau über die Lippe errichtet werden kann.
Straßen NRW stellte am Dienstagabend eine Behelfsbrücke im Foto vor, wie sie während der Bauphase für den Brückenneubau über die Lippe errichtet werden kann.

Dass diese Behelfsbrücke kommt, ist weniger ein Verdienst des geschlossenen Auftretens der Kommunalpolitik diesseits und jenseits der Lippe. Entscheidend war vielmehr, zu den geschätzten Baukosten von 3,3 Mio. Euro noch zusätzlich eine Million draufzupacken, dass nur so die Sicherheit der Rünther Bürgerinnen und Bürger gewährleistet ist.

Zwingend notwendig ist es zum Beispiel, dass bei einem Gebäudebrand wie zuletzt an der Feldstraße auch die Drehleiter der Feuerwehr Werne mit anrücken. Auch der Notarzt kommt, wenn er gebraucht wird, aus dieser Nachbarstadt. Beide, Notarzt und Feuerwehr, hätten nach den ursprünglichen Pläne, auf eine Behelfsbrücke zu verzichten, einen um Umweh fahren müssten, der mindesten 12 Minuten gekostet hätte. Im Zweifelsfall kämen dann die Retter aus Werne zu spät nach Rünthe.

Es kommt eine Behelfsbrücke, ein vollständiger Ersatz ist sie aber nicht. Fußgänger und Radfahrer müssen die benachbarte ehemalige Zechenbahnbrücke nehmen. Fahrzeuge, die schwerer sind als 3,5 Tonnen werden auf die Umleitungsstrecke geschickt. Außerdem wird es ein Tempolimit von 30 km/h geben.

Ausgenommen von der Tonnagebeschränkung sind Rettungsfahrzeuge und Linienbusse. Allerdings wird sich die VKU für die Zeiten großer Fahrgastzahlen auf den Linien R 81/82 und S80 etwas einfallen lassen müssen. Dass über die Behelfsbrücke die großen Gelenkbusse fahren können, glauben Christoph Neumann und Joachim Kaminski nicht.

Der Bergkamener Ratssaal war am Dienstagabend mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus beiden Städten gut gefüllt. Unter ihnen auch Claudia Röttger. Für ihr Gartencenter in Overberge hätte der Verzicht auf eine Behelfsbrücke große Umsatzeinbußen bedeutet. „30 Prozent unserer Kunden kommen aus Werne.“ Sie glaube nicht, dass alle Kunden aus der Nachbarstadt bereit wären, die lange Umleitungsstrecke zu fahren, erklärte sie. In dieser Frage hatte es Gespräche unter den Händlern und Gewerbetreibenden in Rünthe gegen.

Nach gut einer Stunde war die Infoveranstaltung beendet gewesen. Nennenswerten Widerstand gegen die jetzt bekannten Pläne zum Brückenneubau gab es nicht. Einen ruhigen Job hatte dann auch der Moderator, ein Mitarbeiter einer Agentur in Bonn. Auf solche Moderatoren greifen Behörden inzwischen gern zurück, wenn sie glauben, der Dialog mit dem Bürger brauche wegen der Brisanz des Themas eine professionelle Leitung.




Versorgungsleitungen in der Berliner Straße werden modernisiert – Arbeiten beginnen noch diese Woche

 

Noch im Laufe dieser Woche beginnen die GSW mit der Erneuerung des Mittelspannungskabels in der Berliner Straße in Bergkamen, zwischen den Kreuzungen Buchfinkenstraße und Goekenheide. Die mitlaufenden Niederspannungskabel werden ebenfalls erneuert.

Die Baumaßnahmen erfolgen in offener Bauweise und daher ist abschnittsweise mit Verkehrsbehinderungen sowie kurzzeitigen Abschaltungen im Niederspannungsbereich zu rechnen.

Die GSW bemühen sich in Zusammenarbeit mit dem ausführenden Tiefbauunternehmen, die Baumaßnahme so schnell wie möglich durchzuführen. Die Wetterbedingungen im nahenden Winter können jedoch das Fortschreiten der Maßnahmen beeinflussen und möglicherweise verzögern.

Die GSW bitten die Anlieger um Verständnis.




Info-Veranstaltung zum Neubau der Lippebrücke B 233 – Behelfsbrücke kommt

Die Pläne für den Neubau der Lippebrücke (B 233) auf der Stadtgrenze Bergkamens zu Werne werden am kommenden Dienstag, 17. November, ab 18.30 Uhr in einer Informationsveranstaltung im großen Bergkamener Ratssaal der Öffentlichkeit vorgestellt. Wichtiges Detail ist hierbei, dass während der Bauzeit der Straßenverkehr über eine Behelfsbrücke geleitet wird.

Die Behelfsbrücke soll zwischen die alte Lippebrücke und die ehemalige Zechenbahnbrücke gesetzt werden.
Die Behelfsbrücke soll zwischen die alte Lippebrücke und die ehemalige Zechenbahnbrücke gesetzt werden.

Gegen solch eine Ersatzbrücke hatte sich zunächst Straßen NRW aus Kostengründen gesperrt. Bauausschussvorsitzender Marco Morten Pufke (CDU)  wertete das Umschwenken der Behörde als einen Erfolg, der erreicht worden sei, weil alle Betroffenen sich laut für eine Ersatzbrücke ausgesprochen hätten. Dass eine Vollsperrung nicht möglich sein wird, wurde aber schon während der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange klar. Die Rettungswege würden dadurch viel zu lang, erklärten sie. Jüngstes Beispiel: Beim Brand eines Mehrfamilienhauses an der Feldstraße in Rünthe hätte die Drehleiter der Feuerwehr Werne nicht so schnell zur Hilfe kommen können.

Pufke Aufruf zur Geschlossenheit zielte offensichtlich auch auf einen anderen Tagesordnungspunkt, bei dem die Ortsumgehung L 821 n im Mittelpunkt stand. Er berichtete, dass das Land 2016 nur 32 Mio. Euro für den Straßenbau zur Verfügung stellen wird. Ob damit die L 821n finanziert wird, werde erst mit der Verabschiedung des Landeshaushalts fürs kommende Jahr entschieden.

Der Landesbetrieb Straßenbau NRW plant die Erneuerung der Lippebrücke im Verlauf der B233 auf den Stadtgebieten von Werne und Bergkamen. Die über 70 Jahre alte Brücke hat erhebliche Schäden, welche durch Instandsetzungsmaßnahmen nicht mehr behoben werden können.

Vorgesehen ist die Erneuerung des Bauwerks in alter Lage mit einem breiteren Querschnitt, um den vorhandenen Linksabbiegestreifen von der B233 in die L736 zu verlängern. Dadurch wird die Leistungsfähigkeit des Knotenpunktes optimiert und somit die Staubildung reduziert. Durch das neue Brückenbauwerk wird sich außerdem die Gewässersituation für die Lippe verbessern.




Oldtimer-Werkstätten, Romantik-Hotel, Museum und mehr auf dem Hof Keinemann

Der Hof Keinemann entwickelt sich zum Mekka der Oldtimer-Freunde. Das zeigte sich am Sonntag, als sich die Eigentümer historischer Automobile, Motorräder und Nutzfahrzeige samt ihren Familien und Freunden auf dem ehemaligen Bauernhof am Westenhellweg in Rünthe trafen.

Thomas Albrecht-Tiedemann hat große Pläne für den Hof Keinemann in Rünthe.
Thomas Albrecht-Tiedemann hat große Pläne für den Hof Keinemann in Rünthe.

An jedem ersten Sonntag im Montag lädt der neue Eigentümer Thomas Albrecht-Tiedemann zum Oldtimer- und Bikertreff ein. Jedes Mal werden es mehr. Doch dies ist nicht der Grund, warum er am Dienstag im Stadtentwicklungsausschuss seine Pläne für die Hofstelle Keinemann erläutern will.

Oldtimer (4)Was die Stadt und die Politiker mit Sicher interessierten wird, sind die neuen Arbeitsplätze, die in den Gebäuden entstehen sollen. Auf dem Hof Keinemann sollen sich nach den Plänen Albfecht-Tiedemanns mit einer Restaurations-Werkstatt, einem Stellmacher, einem Sattler und einem Fahrzeugpfleger an einem Ort die Handwerker ansiedeln, die die Besitzer solch seltener Karossen dringend brauchen. Dazu kommt auch eine auf Oldtimer spezialisierte Prüfstelle für die Hauptuntersuchung.

Die Bullys haben noch vorn Ausstellfenster.
Die Bullys haben noch vorn Ausstellfenster.

„Man glaubt gar nicht, wie viele Oldtimer es allein in Bergkamen gibt“, betont Thomas Albrecht-Tiedemann. Dabei zeigt er auf vier US-amerikanische Straßenkreuzer, die alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt gehören. Sie fallen allerdings kaum im Stadtgebiet auf, weil sie nur zu besonderen Anlässen aus der schützenden Garage gefahren werden. Zu diesen Anlässen gehörte der Oldtimer-Treff auf dem Hof Keinemann an einem Feiertag mit Bilderbuchwetter.

Oldtimer (14)Rund 50 neue Arbeitsplätze werden es wohl sein, die in Rünthe entstehen, schätzt der Oldtimer-Fan, der selbst betagt Autos aus der Vorkriegszeit sammelt. Vielleicht wird er sie im geplanten Museum zeigen. Die Besucher können sich in einem Café oder im Restaurant stärken. Und wer es ganz romantisch haben möchte, kann in einem entsprechenden Hotel über Fahrten in einem schicken Cabriolet träumen.

Eine Corvette-Stingray
Eine Corvette-Stingray

In diese Arbeitsplatzbilanz hat Thomas Albrecht-Tiedemann auch die mit eingerechnet, die er aus einer ganz anderen Sparte mitbringen will. Das Geld für sein Hobby verdient er als Brandschutzsachverständiger. Sein Büro befindet sich noch in Unna. Nach Abschluss der Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten in einem Nebengebäude will er den Firmensitz nach Rünthe verlegen.

Dann fallen die täglichen Fahrten zum Büro weg. Denn er wohnt schon auf dem Hof Keinemann. Künftig wird er dann den Prunkstücken seines Hobbys Tag und Nacht ganz nahe sein – fast jedenfalls.




Bergkamener Kegelklub gewinnt bei der Sparlotterie einen neuen Golf Lounge

Das hat es bei der Sparkasse Bergkamen-Bönen noch nie gegeben: Ein Kegelklub gewinnt bei der Sparlotterie ein Auto. Solche Gewinne an eine größere Gruppe hat VW hingegen schon öfters in Wolfsburg weitergegeben. Ungewöhnlich sei aber schon, dass bei der Frage „Wer kriegt denn nun den Golf?“ kein Streit ausbricht, erfuhren Hans-Werner Maidorn und Dirk Müller, als sie ihn in der vergangenen Woche in der Autostadt abholten.

Der gesamte Kegelclub "Ruhig Blut" war bei der offiziellen Übergabe des Golfs dabei, fahren werden ihn Brigitte (3.v.l.) und Hans-Werner Maidorn (l.)
Der gesamte Kegelclub „Ruhig Blut“ war bei der offiziellen Übergabe des Golfs dabei, fahren werden ihn Brigitte (3.v.l.) und Hans-Werner Maidorn (l.)

Es ist übrigens nicht der erste Hauptgewinn, den die Bergkamener Kegelschwestern und Kegelbrüder bei der Sparlotterie einfuhren. Vor etwa 15 Jahren waren es 10.000 DM, die ihnen Fortuna in die Kasse spülte. Damals lüftete Dirk Müller als offizieller Ansprechpartner bei der Sparkasse das freudige Geheimnis erst bei einem vorweihnachtlichen Essen des Clubs. Das ging diesmal nicht. Schließlich gab es einen festen Abholtermin für das Auto. Spätestens dann musste der neue Besitzer feststehen.

Als Hans-Werner Maidorn vom großen Losglück des Kegelclubs erfuhr, dachte er: Das wäre doch etwas für uns. Er besprach die Angelegenheit zunächst mit Ehefrau Brigitte. Nachdem die beiden sich für den Golf entschieden hatten, unterbreiteten sie den anderen vier Paaren des Kegelclubs bei einem gemeinsamen Essen ein Angebot. Wie dieses Angebot aussah, wollte niemand am Freitagnachmittag bei der offiziellen Übergabe des Hauptgewinns in der Hauptstelle der Sparkasse verraten. Natürlich war der gesamte Club zu diesem schönen Termin gekommen. Es gab Kaffee und Kuchen. Die Stimmung sagte nur eins: An dem Golf, übrigens ein Benziner, ist hier keine Freundschaft zerbrochen.

Immerhin Kegeln die fünf Paare schon seit 32 Jahren gemeinsam. Das schweißt zusammen. Heimisch ist er in den Kuhbachstuben in Weddinghofen. Auch der Club-Name sagt eigentlich schon alles: „Ruhig Blut“.




Stadtbahn Dortmund-Bergkamen-Hamm wird wieder ein Thema

Bleibt die Stadtbahn Dortmund-Bergkamen-Hamm ein Traum? Mag sein, doch die Stadt Bergkamen lässt nicht locker. Sie will jetzt dieses Zukunftsprojekt für den neuen ÖPNV-Bedarfsplan NRW  ab 2017 anmelden.

So könnte es in Zukunft an Rathaus und Busbahnhof aussehen: Die Stadtbahn rollt ein. (Fotomontage: Kreis Unna)
So könnte es in Zukunft an Rathaus und Busbahnhof aussehen: Die Stadtbahn rollt ein. (Fotomontage: Kreis Unna)

Die Bezirksregierung hatte die Kommunen aufgefordert, Vorschläge für diesen Bedarfsplan zu entwickeln. Das soll jetzt für die Stadtbahn Dortmund-Unna-Hamm geschehen. Sollte hier der Regionalrat und das Landes-Verkehrsministerium positiv zustimmen und ihn in die Stufe 1 befördern, heißt das allerdings nicht, dass in zwei Jahren Baustart ist. Der neue Bedarfsplan hat eine Laufzeit bis 2030.

Hier glaubt aber die Stadt, gute Argumente auf ihrer Seite zu haben. In der nächsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 3. November steht das Projekt Stadtbahn auf der Tagesordnung. Hierzu heißt es in der Vorlage:

„Das Projekt ist für Bergkamen aufgrund der derzeit fehlenden Schienenanbindung für den Personenverkehr von grundsätzlicher Wichtigkeit. Darüber hinaus hat das Projekt gegenüber der früheren IGVP-Anmeldung durch die Lage benachbart zur Wasserstadt Aden weiter an Bedeutung gewonnen. Zudem hat die RegionalStadtBahn bereits textlich und zeichnerisch Eingang in verschiedene Planwerke gefunden. Neben einer Darstellung im gültigen Regionalplan (Gebietsentwicklungsplan (GEP) Regierungsbezirk Arnsberg, Teilabschnitt Oberbereich Dortmund, westlicher Teil (Dortmund – Kreis Unna – Hamm)) ist der Trassenverlauf in den 2014 beschlossenen und von der Bezirksregierung Arnsberg genehmigten Flächennutzungsplan der Stadt Bergkamen aufgenommen worden und damit Ziel der Stadtentwicklung. Aus diesen Gründen soll es erneut für den neuen ÖNPV-Bedarfsplan gemeldet werden.“




Straßenbau auf Rünther Straße und Schachtstraße

Die Stadt Bergkamen beabsichtigt ab Mitte November die Fahrbahnen von großen Teilbereichen der Rünther Straße und der Schachtstraße in Rünthe zu sanieren. Im Vorfeld lädt das Dezernat für Bauen und Stadtentwicklung zu einer Bürgerinformationsveranstaltung ein. Diese findet am kommenden Montag, 2. November, um 19:00 Uhr in der Mensa der ehem. Hellweg-Hauptschule an der Rünther Straße statt. Dort werden die Baumaßnahmen und der geplante Bauablauf vorgestellt.

Die Rünther Straße erhält von der Kreuzung „Zum Schacht III“ auf einer Länge von rd. 1.000 m Richtung Osten bis zum Kreisverkehr Overberger Straße einen neuen Fahrbahnbelag. Die vorhandenen Betonsteinpflasterflächen werden entfernt und der Asphalt abgefräst. Anschließend wird eine neue Asphaltdecke über die gesamte Fahrbahn gezogen. Zum Abschluss werden in den Randbereichen neue Angebotsstreifen für Fahrradfahrer abmarkiert. Die Gehwege bleiben unangetastet. Die Bauarbeiten werden halbseitig abschnittsweise durchgeführt, so dass die Rünther Straße während der Bauzeit für den Anliegerverkehr ebenso befahrbar bleibt wie für die Feuerwehr und die Buslinien der VKU.

In der Schachtstraße wird zwischen dem Ostenhellweg im Norden und der Einmündung „In der Dille“ ebenfalls eine neue Asphaltdecke auf der Fahrbahn aufgebracht. Diese ersetzt die in die Jahre gekommene Betonsteinpflasterung aus den 1970er Jahren. Die Verkehrsführung der Schachtstraße wird während der Bauzeit von der Zufahrt „In der Dille bis zum „Hellweg“ in Einbahnstraßenrichtung, d.h. von Süd nach Nord erfolgen. Das kurze Teilstück zwischen den Straßen „Hellweg“ und „Ostenhellweg“ wird in beide Richtungen befahrbar bleiben, anschließend wird der Richtung Süden fahrende Verkehr über den Hellweg umgeleitet. Auch in der Schachtstraße bleiben die Gehwege von der Baumaßnahme unberührt.

Die Stadt geht davon aus, die Bauarbeiten bei entsprechender Witterung bis März/April des kommenden Jahres abschließen zu können. Durch den geschilderten Bauablauf und die Verkehrsführung sollen die Beeinträchtigungen für Anlieger und Verkehrsteilnehmer, die sich zwangsläufig durch die Baumaßnahme ergeben, so gering wie möglich gehalten werden.

 




VW-Abgasskandal: Caddy aus Bergkamen im Deutschen Bundestag

Viele Bergkamener Dieselfahrzeuge sind vom VW-Skandal betroffen. Ein Caddy mit dem 1,6 Liter Motor der Baureihe EA 189 erlangte inzwischen einen größeren Bekanntheitsgrad, weil er Gegenstand der Beratungen im Deutschen Bundestag war.

So oder so ähnlich könnte der Caddy aussehen.
So oder so ähnlich könnte der Caddy aussehen.

Dieses Auto gehört zum Bestand des Bergkamener Biohofes Ostendorff und wird als Lieferfahrzeug genutzt. Bauer und Bundestagsabgeordneter Friedrich Ostendorff beklagte in der Beratung des Antrags seiner Fraktion „Aus dem Pkw-Abgasskandal Konsequenzen ziehen – Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie sichern“ die möglichen negativen wirtschaftlichen des Diesel-Skandals für seinen Betrieb. Vielleicht könne er mit dem Fahrzeug bald nicht mehr die Kunden in der Umweltzone Ruhrgebiet beliefern, sagte er zum CDU-Verkehrsexperten Oliver Wittke. Auch befürchtet er einen Wertverlust seines Caddys. Scharf kritisierte er die Informationspolitik von VW.

Oliver Wittke zeigte sich in seiner Antwort optimistisch. Wenn die Autos mit den betroffenen Diesel-Motoren in der Werkstatt nachgebessert worden, dann hätten der Besitzer Autos, die den gesetzlichen Anforderungen genügten und ein Wertverlust trete nicht.

Frage und Antwort können Interessierte in der Mediathek sehen und hören. Hier sind die Links:

Frage von Friedrich Ostendorff Bündnis 90/Die Grünen):

http://www.bundestag.de/mediathek/?contentArea=common&isLinkCallPlenar=1&categorie=Plenarsitzung&action=search&instance=m187&mask=search&ids=5974896

Antwort von Oliver Wittke (CDU): http://www.bundestag.de/mediathek/?contentArea=common&isLinkCallPlenar=1&categorie=Plenarsitzung&action=search&instance=m187&mask=search&ids=5974897




Ortsumgehung L 821n legt weiterhin die Nerven blank

Beim ersten Hinhören klingt der Antrag von SPD und Grünen harmlos bis eigentlich selbstverständlich: Die Verwaltung solle verkehrslenkende Maßnahmen entwickeln, die den Schwerlast aus Bergkamener Wohngebiete herausholen sollte. Trotzdem führte dieser Antrag am Donnerstagabend zu einer rund einstündigen Diskussion im Bergkamener Stadtrat. Um es vorwegzunehmen: Er wurde mit großer Mehrheit beschlossen.

Aufforderung zum Bau der L 821n an der Kampstraße in Weddinghofen.
Aufforderung zum Bau der L 821n an der Kampstraße in Weddinghofen.

Der Anlass zur emotionalen Aufregung steckt in der Begründung. Nach Einschätzung der Grünen und der SPD wird der Bau der L821n wegen der Finanzlage des Landes gar nicht oder erst in späteren Jahren kommen. Diese Aussage habe der Landesverkehrsminister vor Ort erklärt und später auch schriftlich bestätigt. Deshalb müsse man jetzt nach alternativen verkehrslenkenden Maßnahmen suchen.

Anders beurteilen CDU-Fraktionschef Thomas Heinzel und CDU-Parteichef Marco Morten Pufke die Lage. In ihren Augen seien die Chancen für den Bau der L821n noch nie so groß wie heute, erklärten beide. Der Antrag von SPD und Grünen sei deshalb ein Signal zur Unzeit. Er könnte so verstanden werden, als wolle Bergkamen die Umgehungsstraße nicht mehr.

Hoffnung schöpft die CDU durch einen Vorschlag des RVR für den Bau von neuen Landesstraßen in NRW in 2016. Auf diese Miniliste befinden sich drei Neubauprojekte: zwei im Rheinland und eine in Westfalen, eben die L821n. Es sind die einzigen Neubauprojekte in NRW, für die Baurecht besteht.

Über diesen Vorschlag der RVR-Verwaltung stimmt übrigens am heutigen Freitag (18. September) die RVR-Versammlung ab. Vorher soll, so die Order des Regionalverbands, Technischer Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peters, telefonisch mitteilen, wie die Abstimmung im Bergkamener Stadtrat verlaufen ist. Dies will Peters, wie er im Stadtrat erklärte, nicht ohne Erläuterungen tun. Einerseits ginge es sich nur um verkehrslenkende Maßnahmen und nicht um Baumaßnahmen. Andererseits stehe weiterhin der Ratsbeschluss, der den Bau der L 821n fordert.

Peters geht davon aus, dass jetzt mit Straßen NRW über solche verkehrslenkende Maßnahmen mit Blick auf die Schulstraße verhandelt werden können. Maßnahmen wie die Einschränkung des Lkw-Verkehrs, das Verbot für den Transport gefährlicher Stoffe oder ein generelles Tempo 30 seien damals, als die Ortsdurchfahrt mit Landesmitteln ihr heutiges Gesicht erhalten worden, kategorisch abgelehnt worden. Peters glaubt, dass jetzt mit Straßen NRW über solcher verkehrslenkenden Maßnahme gesprochen werden könne.




Nur eins ist sicher: Lippebrücke muss neu gebaut werden

Sicher ist nur eins: Die in die Jahre gekommene Lippebrücke in Rünthe muss wegen mangelnder Standfestigkeit rundum erneuert werden. Dies könnte ab 2018 geschehen, erklärten Vertreter von Straßen NRW im Bergkamener Ausschuss für Umwelt, Bauen und Verkehr.

Alles andere ist noch in der Schwebe – auch die Frage, wie während der Bauphase von ein bis eineinhalb Jahren die Bergkamener und Werner auf die jeweils andere Seite der Lippe kommen. Die Ideallösung für Straßen NRW wäre der Verzicht auf eine Ersatzbrücke. Das wäre am billigsten und ginge am schnellsten.

Dieser Plan stößt aber sowohl in Werne als auch in Bergkamen auf erheblichen Widerstand, weil die dann zu fahrenden Umwege sehr lang werden. Gegen eine „kleine Lösung“ sperrt sich zurzeit noch der RVR: die Nutzung der ehemaligen Zechenbahnbrücke über die Lippe für Linienbusse und Rettungsfahrzeuge. Der Regionalverband hatte die Zechenbahntrasse und die Brücke selbst mit hohem Kostenaufwand zu einem Radweg umgebaut.

Vielleicht wissen die Bergkamener und die Werne im kommenden November mehr. Dann will Straßen NRW die Bürgerbeteiligung für den Brückenneubau durchführen. Bis zum Jahresende sollen dann die Planungen konkretisiert werden.




SPD und Grüne fordern alternatives Verkehrskonzept zur Entlastung von Schul- und Jahnstraße

Seit Jahren fordern Anlieger von Schul- und Jahnstraße, aber auch SPD und CDU, den Bau der L 821n. Jetzt liegt dem Bergkamener Stadtrat ein gemeinsamer Antrag von SPD und Grünen vor, nachdem die Verwaltung beauftragt wird, „alternative Verkehrskonzepte zu entwickeln, welche geeignet sind, Lkw-Verkehre so zu leiten, dass Straßen mit Wohnbebauung eine Entlastung erfahren.

Aufforderung zum Bau der L 821n an der Kampstraße in Weddinghofen.
An den baldigen Bau der L 821n, wie hier an der Kampstraße in Weddinghofen gefordert, mögen SPD und Grüne nicht so recht glauben..

Dahinter steckt die Vermutung, dass der Bau der Entlastungsstraße zwischen Lünener Straße und Erich-Ollenhauer-Straße in weite Ferne gerückt ist, auch wenn der Planfeststellungsbeschluss nach einem Gerichtsurteil inzwischen Rechtskraft hat.

Wörtlich heißt es in der Begründung:

„Einige Straßen – insbesondere im Ortsteil Weddinghofen – werden seit Jahren durch Lkw-Verkehre belastet, welche die Anschlussstelle 15 „Kamen/Bergkamen“ der Bundesautobahn A2 nutzen, um diverse Betriebe und Unternehmen in Bergkamen zu erreichen. Vermehrt wird der Ortsteil Weddinghofen von diesen Lkw durchquert. Seit Jahrzehnten fordert der Rat der Stadt Bergkamen den Bau der Landesstraße 821 n, um eine Entlastung u.a. an dieser Stelle herbeizuführen.

Zuletzt hat der Rat der Stadt Bergkamen in seiner Sitzung am 21.05.2015 einen Aufruf an die Landesregierung beschlossen, die Realisierung der L 821 n wieder mit höchster Priorität zu verfolgen.

Neben dem Aufruf durch die Verwaltung haben sich Vertreter der SPD-Fraktion höchstpersönlich auf den Weg nach Düsseldorf zu Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Verkehr und Stadtentwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen, gemacht, um mit Nachdruck nochmals den Bau der L 821 n zu fordern.

Sowohl in dem Gespräch als auch in dem Schreiben an die Verwaltung hat der Minister deutlich gemacht, dass die Finanzierung der L 821 n eine große Herausforderung für das Land darstellt. Das Land NRW sieht im Rahmen einer nachhaltigen Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur den Vorrang in der Instandsetzung und dem Ausbau, nicht im Neubau von Straßen und Schienen.

Im Jahr 2015 betrug der Etat für Neubauprojekte in ganz NRW insgesamt 37 Mio. Euro. Allein die ca. 1,9 km lange geplante L 821 n wird mit Kosten von 12 Mio. Euro prognostiziert. In der Ausgabe 7- 8/2015 der Zeitschrift „Städte- und Gemeinderat“ des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein- Westfalen heißt es, dass in den kommenden 15 Jahren mind. 7,2 Mrd. Euro jährlich fehlen, um den Substanzverlust von Straße, Schiene und Wasserstraße bei Bund, Ländern und Kommunen zu stoppen und den Sanierungsstau der zurückliegenden Jahre aufzulösen. Diese Größenordnung sei in Forschung und Politik inzwischen weitgehend unbestritten.

Angesichts dieser Ausgangslage ist eine kurzfristige Entlastung der Anwohner, insbesondere im Ortsteil Weddinghofen, durch den Bau der L 821 n nicht absehbar.

Auch im Rahmen einer nachhaltigen Finanzierung von Straßen und Wegen in Bergkamen ist die Entwicklung von alternativen Verkehrskonzepten geeignet, auf sinnvolle Art und Weise, ganzheitliche, zukunftsorientierte und nachhaltige planerische Gedanken zu entwickeln und effektiv umzusetzen.“