Der Herbst zeigt sich zurzeit von seiner goldigen Seite. Das Licht der schon tief stehenden Sonne verstärkt die bunte Färbung der Baumblätter. Besonders idyllisch wirkt dieses Farbenspiel im Wasserpark. Einen zusätzlichen Reiz bringen die Wasserspiegelungen.
Leider haben viele Bergkamener nicht die Möglichkeit, sich an diesem Anblick zu erfreuen, weil er vor allem in den Morgenstunden wirkt. Hier gibt es allerdings Trost von den Wetterfröschen. Sie versprechen einen sonnigen Sonntag. Das müsste doch zu einem Spaziergang in der Natur locken.
Sauerkraut stampfen auf der Ökostation
Der Genuss von Sauerkraut hat in Deutschland eine lange Tradition. Auch die Witwe Bolte bei Wilhelm Buschs Max und Moritz hat für den Sauerkohl geschwärmt „…besonders wenn er aufgewärmt“. Unter Anleitung von Brigitte Sprenger kann man am Samstag, 7. November, von 11.00 bis 14.00 Uhr in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil die Herstellung von Sauerkraut erlernen.
Wurde früher in offenen Holzfässern oder Steinguttöpfen eingesäuert, geht es heute mit speziellen Gärtöpfen relativ einfach. Mit Hilfe eines Hobels wird der Kohl kleingeschnitten und mit etwas Salz bestreut. Nun wird so lange gestampft und geknetet, bis Zellwasser austritt. Es können Gewürze wie Lorbeerblätter, Wacholderbeeren oder Dilldolden mit eingeschichtet werden. Die eigentliche Milchsäuregärung findet dann bei jedem Teilnehmer zu Hause statt. Die Kohlköpfe liefert ein Bauer aus der Region. Zur Kräftigung der Teilnehmer gibt es ein Sauerkrautgericht.
Die Kosten betragen 20,- Euro je Teilnehmer inklusive Imbiss. Dazu kommen 1,50 Euro pro Kilo Weißkohl – je nach Gärtopfgröße. Mitzubringen sind ein Gärtopf und eine große fettfreie Schüssel, möglichst aus Emaille oder Porzellan. Eine Anmeldung ist bis zum 30. Oktober unter 0 23 89-98 09 11 beim Umweltzentrum Westfalen möglich. Dort können auch Bezugsquellen für Gärtöpfe erfragt werden.
Beim Bauern in der Lippeaue – Hofbesuch in Heil
Auch im dichtbesiedelten Ruhrgebiet gibt es Bauernhöfe. Wie seit Jahrhunderten wird zum Beispiel das Grünland an der Lippe zwischen Lünen und Hamm für die Milchviehhaltung genutzt. Die Bedingungen haben sich allerdings erheblich verändert.
Am Donnerstag, 5. November, ab 16.30 Uhr zeigt der Bauer bei einem etwa einstündigen Rundgang über seinen Hof in den Lippeauen in Bergkamen-Heil die Rinder- und Schweinehaltung auf Weiden und in Ställen. Er berichtet aus der Geschichte und über die Herausforderungen unserer Zeit für die bäuerliche Landwirtschaft. Die Exkursion ist auch für Kinder sehr interessant! Sie können hier erfahren, dass Lebensmittel nicht einfach aus dem Supermarktregal kommen, sondern wie und wo sie produziert werden. Eine verbindliche Anmeldung ist unter 0 23 89-98 09 11 beim Umweltzentrum Westfalen möglich.
Naturnahe Gartengestaltung: Vortrag in der Ökologiestation
Ein naturnaher Garten berücksichtigt die Bedürfnisse von Mensch, Pflanze und Tier gleichermaßen. Dazu muss man nicht nur die Bau- und Gestaltungsmaterialien kennen, sondern auch die Interessen der verschiedenen Gartenbewohner.
Altbewährte und neue Techniken einer naturnahen Gartengestaltung erläutert Karsten Banscherus am Mittwoch, 4. November u.a. anhand der im Außenbereich der Ökologiestation vorhandenen Elemente wie z.B. Trockenmauern oder Kräuterspirale. Außerdem werden Wasserspiele, kleine und große Teiche oder Wasserläufe sowohl als Gestaltungselemente als auch in ihrer Bedeutung für die ökologische Vielfalt im Garten vorgestellt.
In diesem Vortrag, der von 19.00 bis 21.00 Uhr dauert und 5,- Euro je Teilnehmer kostet, wird, angefangen von den Erdarbeiten bis zur Bestückung mit Pflanzen und Tieren, der praktische Ausbau vermittelt. Eine Anmeldung ist unter 02389-98 09 11 oder 02389-9 80 90 beim Umweltzentrum Westfalen möglich. Informationen über den Referenten finden sich unter www.banscherus.de.
Tag des Apfels 2015 – Das große Fest der Ökologiestation
Bald ist es wieder so weit: Die Ökologiestation feiert ihren Tag des Apfels. Am Samstag, 24. Oktober von 12.00 bis 18.00 Uhr locken zahlreiche Stände mit regionalen Produkten Jung und Alt nach Bergkamen-Heil.
Natürlich bietet der NABU wieder seinen Apfelkuchenwettbewerb: bis 14.00 Uhr können Freizeitkonditoren ihre Kuchen abgeben. Nach professioneller Geschmacksprobe werden dann um 15.00 Uhr die preiswürdigen Backwerke ausgezeichnet.
Apfelsaft aus der Apfelpresse
Ein Geruchserlebnis der besonderen Art erwartet die Besucher der Apfelausstellung. Viele kaum noch bekannte Sorten werden präsentiert. Zwei Pomologen, also ausgebildete Apfelkundige, bestimmen die unbekannten Sorten aus dem Garten. Mitgebrachte Äpfel können am Saftmobil direkt zu Saft-im-Schlauch gepresst werden. Hier ist eine Voranmeldung unter 0 23 73 – 39 79 540 unbedingt erforderlich!
Ein großer Markt regionaler Produkte, die Pflanzenbörse mit außergewöhnlichen Angeboten, und Informationsstände zu Natur- und Umweltschutz laden ein zum Schlendern, Verweilen, Informieren und Kaufen. Die Schnäpse eines der wenigen westfälischen Obstbrenner eignen sich hervorragend als Digestiv nach einem Neuland Steak oder dem Heckrindgulasch von der Biostation. Auch zu empfehlen: Reibekuchen am DRK-Stand, Biobackkartoffen, Erbsensuppe, begleitet von einem Bier der Unnaer Brauzwerg Brauerei oder ein Stückchen Landfrauen-Torte mit einer Tasse Kaffee.
Natürlich gibt es für Kinder zahlreiche Möglichkeiten zu Spiel und Spaß. Für die musikalische Unterhaltung sorgen in diesem Jahr die Dixieboys mit heißem Jazz und Blues, auch bei -eventuell- kühlem Wetter.
Von der Heilkraft der Gewürze – Medizin in der Küche
Am Donnerstag, 22. Oktober, erfährt man von Sabine Geisler in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil, dass Gewürze nicht nur unsere Speisen aromatisieren und das Essen bekömmlicher machen, sondern auch gesundheitsfördernde oder therapeutische Wirkungen haben.
Die Krankenschwester in der integrativen Medizin und Naturheilkunde stellt das Erfahrungswissen aus der klassischen Naturheilkunde sowie interessante Studien vor. Die medizinische Wirkung, Verwendung und Verarbeitung vieler Gewürze wird besprochen und eine Gewürzmischung für die Winterzeit zum Mitnehmen hergestellt. Dabei genießen die Teilnehmer gemeinsam einen leckeren Gewürztee. Seminarunterlagen werden zur Verfügung gestellt.
Die Veranstaltung, die um 19.30 Uhr beginnt und bis etwa 22.00 Uhr dauert, kostet 10,00 Euro je Teilnehmer, zusätzlich 3,00 Euro für Gewürztee und Seminarunterlagen. Eine Anmeldung ist bis zum 15.10. beim Umweltzentrum Westfalen unter 0 23 89 – 98 09 11 möglich, Vorabinformationen erhält man im Internet unter www.ayurveda-geisler.de.
GWA bietet kreisweite Lösungen an: Neue Regelungen für Elektroschrottverwertung
Der Gesetzgeber hat auf Basis EU-rechtlicher Vorgaben das neue „Elektrogesetz“ auf die Reise gebracht. Damit werden in Kürze schon im Oktober neue Regelungen in Kraft gesetzt, die die Rücknahme und Verwertung von ausgedienten Elektrogeräten betreffen und dazu beitragen sollen, die Recyclingquoten zu steigern. Unter dem Strich erhalten die Verbraucher mehr Abgabemöglichkeiten und die Anforderungen an den Handel werden steigen. Dem betroffenen Handel bietet die Kreisentsorgungsgesellschaft GWA ihre Unterstützung an.
Mit dem neuen Gesetz werden sich nicht nur die davon betroffenen Geräte und deren Aufteilung in verschiedene Gruppen ändern, sondern auch die Möglichkeiten, die Geräte zurück zu geben.
So müssen alle Händler, die eine Verkaufsfläche für Handy, Fernseher, Computer, Waschmaschinen oder andere Elektrogeräte von 400 m2 haben, in Kürze ausgediente Produkte auch anderer Hersteller oder Vertreiber zurücknehmen. Bei kleinen Geräten kann der Verbraucher solche Geräte auch unabhängig von einem Neukauf zurückgeben.
Für die Verbraucher bleiben die bewährten Entsorgungswege über die Wertstoffhöfe im Kreisgebiet Unna erhalten. Dort können weiterhin kostenlos alle nicht mehr benötigten Elektrogeräte abgegeben werden.
Für den von den neuen Rücknahmeverpflichtungen betroffenen Handel entwickelt die Kreisentsorgungsgesellschaft GWA ebenfalls schnell und unbürokratisch entsprechende Lösungen. Damit sich der regionale Handel weiter auf das Verkaufen von Produkten und nicht auf deren Rücknahme konzentrieren kann, bietet die GWA den betroffenen Elektrofachhändlern, Baumärkten und anderen Verkaufsstellen an, die Elektrogeräte über ein eigenständiges Sammelsystem der GWA zurückzunehmen.
Plastiktüten gehören nicht in die Biotonne – Keine Leerung überquellender Abfallbehälter
Der EntsorgungsBetriebBergkamen (EBB) macht erneut auf die Problematik mit den durch Müllbeutel und Plastiktüten verunreinigten Bioabfall aufmerksam. Während der Sammeltour stoßen die Fahrer immer wieder auf eine bunte Ansammlung verschiedenster Beutel. Da sich Plastiktüten jedoch nicht zersetzen, verursachen sie erhebliche Störungen im Kompostwerk in Fröndenberg-Ostbüren, wo sie wieder mühselig aus dem übrigen organischen Abfall aussortiert werden müssen, um die Kompostqualität nicht zu beeinträchtigen.
Auch die vermeintlich „kompostierbaren Tüten“ aus Maisstärke, die vom Handel angeboten werden, sind nicht geeignet. Deren Verrottungsdauer liegt deutlich über der des Bioabfalls. Im Kompostwerk wird der Bioabfall innerhalb von 11 bis 12 Wochen zu Kompost umgesetzt. So wird schließlich auch der sogenannte kompostierbare Plastikbeutel zum Störstoff.
Bei einem zu hohen Anteil an Störstoffen muss dann sogar die gesamte Fahrzeugladung zu Restmüll umdeklariert werden, was wiederum zu einer deutlichen Kostenmehrbelastung für den Bergkamener Gebührenzahler führt. Aus diesem Grunde weist der EBB nochmals darauf hin, dass bei wiederholter Falschbefüllung der Biotonne diese eingezogen und erhöhtes Restmüllmehrvolumen gebührenpflichtig aufgestellt werden kann.
Überquellende Abfallbehälter sind nicht nur optisch ein Ärgernis, sondern es besteht auch die Gefahr, dass Abfall beim Schüttvorgang mit dem Seitenlader-Abfallsammelfahrzeug auf die Straße fällt und diese verunreinigt. Im Extremfall kann der übervolle Abfallbehälter beim Schüttvorgang aus der Halterung rutschen und der gesamte Behälter fällt auf die Straße.
Ein weiterer Punkt ist die Gebührengerechtigkeit; wer sein Abfallvolumen ordnungsgemäß dem tatsächlichen Bedarf entsprechend wählt, finanziert letztendlich den Trittbrettfahrer mit, der Gebühren einspart, indem er einen übervollen Abfallbehälter bereitstellt. Dem EBB entstehen damit auch Einnahmeverluste aus entgangenen Gebühren. Diese Mehrkosten trägt dann die Gesamtheit der Gebührenzahler mit.
GSW investieren in Windkraft und Photovoltaik
Die Gemeinschaftsstadtwerkeweiten ihr Engagement in erneuerbare Energien aus. Mit einer Investitionssumme von 3 Millionen Euro beteiligen sich die GSWan der Trianel Erneuerbare Energien GmbH & Co.KG (TEE).
Windräder der GSW in Süddeutschland. Investiert werden soll aber auich in Fotovoltaikanlagen. Foto: GSW
Mit der TEE und ihren zukünftig rund 40 kommunalen Gesellschaftern wollen die GSW in den kommenden Jahren in ertragreiche Windparks und Photovoltaik-Freiflächenanlagen in ganz Deutschland investieren. Insgesamt planen die Gesellschafter der TEE ein 500 Millionen Euro-Investment in den Ausbau der erneuerbaren Energien. Bei der ersten Gesellschafterversammlung in Düsseldorf unterzeichnete GSW-Geschäftsführer Robert Stams den Konsortialvertrag der TEE.
„Die Energiewende ist ein Jahrhundertprojekt, das wir mitgestalten wollen“ erklärte Robert Stams anlässlich der Vertragsunterzeichnung. „In den nächsten Jahren werden wir uns mit der TEE noch breiter aufstellen können. Sinnvoll ist insbesondere die deutschlandweite Streuung der Projekte, die das Risiko windschwacher Jahre in bestimmten Regionen minimiert und die Chancen auf gleichmäßige Erträge erhöht.“
Innerhalb der kommenden Jahre sollen im Rahmen der TEE Windparks und Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 275 Megawatt aufgebaut werden. Das reicht rechnerisch für die Versorgung von weit über 100.000 Haushalten.
OrchideenZauber – Ausstellung in der Ökologiestation
Vom 25. bis 27. September findet in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil die Orchideenausstellung „OrchideenZauber“ statt. Neben einer Verkaufsausstellung für Pflanzen, Raritäten und Zubehör umfasst sie auch eine Schaupflanzung besonders attraktiver epiphytisch (aufsitzend) und terrestrisch wachsender Arten und Sorten.
Eine heimische Orchidee, das Breitblättrige Knabenkraut. Foto: Bernd Margenburg
Die ausstellenden Orchideengärtner können dank ihrer Erfahrung insbesondere das Wachstum der tropischen Orchideen auf sogenannten Epiphytenstämmen nachgestalten. Dazu gehören eine Menge handwerkliches Geschick und ein gutes gärtnerisches Auge. Es ist durchaus eine Kunst, einen solchen Epiphytenstamm optisch attraktiv zu gestalten und gleichzeitig das natürliche Wachstum der Orchideen anschaulich darzustellen. Dabei sind dann viele, vor allem kleine, aber auch besonders interessante Pflanzen zu bewundern. Es wird auch eine umfassende Beratung geben. Außer Fachsimpeleien können dabei alltägliche Kulturfragen zum Umtopfen, Gießen, Düngen und zur Schädlingsbekämpfung diskutiert werden.
Bereits am Vorabend, Donnerstag den 24. Oktober um 19.00 Uhr, findet ein Einführungsvortrag von Peter Kopf zum Thema statt. Die Ausstellung ist jeweils ab 10.00 Uhr geöffnet, am Freitag bis 19.00 Uhr, Samstag bis 18.00 Uhr und Sonntag bis 16.00 Uhr.
Fällkran zerlegt kranke Eschen am Kleiweg fast im Minutentakt
Solch einen Helfer hätte wohl jeder Gartenbesitzer gern – jedenfalls dann wenn es ums Fällen großer Bäume gern. Innerhalb weniger Minute hatte der sogenannte „Fällkran“ die Esche am Kleiweg in Weddinghofen flachgelegt, entastet und in für den Abtransport. Das machte er so sicher, dass die Straße nicht gesperrt werden musste.
Der Fällkran am Kleiweg in Aktion.
Bereits in der vergangenen Woche fiel bei leichten Windbewegungen in den Nachmittagsstunden ein trockener Ast mitten auf den Kleiweg. Ein Anwohner hatte dies gesehen und den Ast sofort beiseite geräumt. Er meldete der Stadt Bergkamen die durch herabfallende Äste bedingte Gefahrenquelle. Diese benachrichtigte daraufhin sofort den Eigentümer der Waldfläche, den Regionalverband Ruhr (RVR), der die Fläche vor Jahren von der Harpen AG erworben hat.
Diesen Vorfall nahm die für diese Fläche zuständige Revierförsterin Christiane Günther vom Forststützpunkt Ost des RVR in Bergkamen zum Anlass, sich sofort draußen vor Ort ein Bild vom aktuellen Zustand der Bäume zu machen. Erst im Monat Juli hatte eine Kontrolle der Bäume stattgefunden, mit dem Ergebnis, dass dieser Waldabschnitt noch nicht unter der Rubrik „unmittelbare Gefährdung/sofortiger Handlungsbedarf“ eingestuft wurde, aber dennoch den Vermerk „weiterhin zu beobachten“ erhielt.
Wie schnell der Schadensverlauf fortschreiten kann, zeigt dieses Ereignis. Die Situation in den vom Eschentriebsterben betroffenen Beständen hat sich in den letzten Jahren immer weiter verschlechtert. Bei der Gemeinen Esche handelt es sich um eine wuchskräftige mitteleuropäische Baumart mit großem Spektrum hinsichtlich des Wasserhaushaltes sowie einer bisher geringen Belastung durch biotische Schadorganismen. Beim Eschentriebsterben, einem Zurücksterben der Eschenkronen, handelt es sich um ein Phänomen, bei dem Äste, Zweige (Triebe), aber auch ganze Kronenpartien innerhalb kürzester Zeit erkranken.
Bereits 2006 wurde ein Pilz als Verursacher identifiziert. 2010 gelang dann der Nachweis, dass es sich um eine in Europa neue, aggressive Pilzart handelt, nämlich um das „Falsche Weiße Stengelbecherchen“. In 2011/2012 konnte dessen Herkunft aus Japan geklärt werden, wo der Pilz bisher jedoch symptomlos vorkommt. Sehr wahrscheinlich wurde er von Japan in die baltischen Republiken eingeschleppt, von wo aus er sich in Europa über vom Wind verfrachtete Pilzsporen ausbreitete. Milde Winter dürften das Pilzwachstum in Rinde und Holz beschleunigen und somit zu einer Verschärfung des Absterbeprozesses beitragen.
Die Sporen des „Falschen Weißen Stengelbecherchen“ infizieren die Blätter, woraufhin diese sich schon im Frühsommer braun verfärben. Von dort aus dringt der Pilz in das Mark der Zweige vor und löst krebsartige, beige-braune bis orange-braune Wucherungen an der Rinde aus, die sog. Rindennekrose. Die Geschwüre unterbrechen die Wasserführung des Astes. Junge Bäume sterben schnell, ältere verlieren zunächst Blätter oder verbuschen und sterben dann langsam ab. Da die erkrankten Äste abbrechen können, sollten die Waldbesitzer ihre Bäume gut im Blick behalten. Vor allem erkrankte Alteschen entlang von öffentlichen Verkehrsflächen müssen hinsichtlich der Verkehrssicherungspflicht verstärkt kontrolliert werden (Vitalitätsüberprüfung!). Abbruchgefährdete Baumteile müssen rechtzeitig entfernt werden. Ein Rückschnitt zur Rettung der Bäume macht aber aufgrund des Infektionsweges über Sporen keinen Sinn – die Bäume werden sich jedes Jahr wieder infizieren.
Aus diesem Grund reagiert der Waldeigentümer RVR mit der schnellen Beseitigung der erkrankten Bäume am Kleiweg, um eine Gefährdung des Straßenverkehrs, des parallel führenden Fuß-/Radweges sowie der gegenüberliegenden Wohnbebauung auszuschließen. Hierzu kommt am Freitag ein Spezialgerät, der sog. „Fällkran“ zum Einsatz, da ein manuelles Fällen durch mögliches unkontrolliertes Herabstürzen größerer Totastbereiche zu gefährlich ist. Von diesen Maschinen gibt es nur einige wenige in Deutschland. Der Vorteil der Maschine besteht darin, dass trotz seiner Größe, sehr bestandesschonend gearbeitet werden kann. Der Ausleger lässt sich 21 m weit ausfahren. An dessen Ende ist eine Art „Greifhand“ angebracht, die mit einer Säge bestückt ist. So kann der Kranführer ganz gezielt einzelne Bäume nach und nach abtragen, ohne die benachbarten Bäume zu beschädigen. Derartige Eingriffe in unmittelbarer Straßennähe sind auf diese Art und Weise gefahrlos und in kürzester Zeit durchzuführen.