Noch bis zum 20. September bietet UBIKU.ruhr jungen Menschen die Möglichkeit, ihr Foto oder Video zum Thema „Natur im Kreis Unna“ einzureichen. Dabei kann Natur vieles sein: ein Baum, ein Teich aber auch eine Pflanze, die in einem weggeworfenen Hamburgerkarton wächst!
Das Foto oder Video muss im Kreisgebiet Unna aufgenommen und die Fotografin oder der Fotograf unter 21 Jahre alt sein. Zu gewinnen ist die unentgeltliche Teilnahme an einer UBIKU.ruhr Veranstaltung nach Wahl, z.B. Flechten mit Naturmaterialien oder ein Einführungskurs in das Schnitzen mit Holz. Die Internetplattform „UBIKU.ruhr“ informiert über das vielfältige Angebot der Natur- und Umweltbildung „vor unserer Haustür“. Ob alleine oder mit Freunden, Familie, Schulklasse, zum Kindergeburtstag oder Freizeitausflug – auf UBIKU.ruhr finden sich unterhaltsame, lehrreiche und spannende Naturerlebnisse zahlreicher Vereine, Organisationen und Initiativen im Kreis Unna für jede Altersgruppe.
Fotos oder Videos können eingereicht werden unter der E-Mailadresse umweltzentrum_westfalen@t-online.de bei Michael Bub vom Umweltzentrum Westfalen, Westenhellweg 110, 59192 Bergkamen. Weitere Infos gibt es auch telefonisch unter 0 23 89 – 98 09 11.
Was heißt „ökologisch imkern?“: Vortrag in der Ökologiestation
Am Mittwoch, 9. September, stellt der Kamener Imker und Pädagoge Heinrich Behrens in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil Betrachtungen über eine artgerechte und nachhaltige Bienenhaltung an.
Die Honigbiene ist weltweit in vielfacher Hinsicht bedroht, zuvorderst durch die Varroamilbe und durch die von ihr übertragenen, hauptsächlich viralen Erkrankungen, durch in der Landwirtschaft oder in Privatgärten eingesetzte Insektizide, durch Klimaveränderungen oder durch die Verarmung der Landschaft an für die Bienen essentiell wichtigen Trachtpflanzen.
Spielt aber auch die Bienenhaltung in diesem Kontext eine Rolle? Es gibt verschiedene imkerliche Betriebsweisen, die ertragsorientierte, die zuchtoptimierte, die trachtoptimierte oder die wesensgemäße. Doch welche tut dem Bienenvolk gut, stärkt seine Widerstandskraft gegenüber den externen, schädlichen Einflüssen ? Welche Erkenntnisse liefert heute die wissenschaftsbasierte Bienenkunde über eine artgerechte Bienenhaltung? Wie muss die Naturausstattung des Lebensraums von Apis mellifera aussehen, damit Biene und Umwelt eine sich gegenseitig unterstützende ökologische Einheit bilden?
Auf solche Fragen möchte Heinrich Behrens in seinem Vortrag Antworten finden.
Die etwa zweistündige Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr und kostet 5,- € pro Teilnehmer. Eine Anmeldung ist notwendig beim Umweltzentrum unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter), da die Teilnehmerzahl coronabedingt begrenzt wird. Bitte an eine Mund-Nasen-Bedeckung für den Weg zum Sitzplatz denken.
Führung durch den Muster-Schweinestall der Ökologiestation
Im Sommer 2004 Jahren wurde auf dem Gelände der Ökologiestation ein Musterstall für Mastschweine eröffnet. Die etwa 80 Tiere werden in kleinen Gruppen auf Stroh, mit einem Auslauf nach Neuland- und Bioland-Richtlinien gehalten. So wird das Futter der Schweine, die aus eigener Zucht alter, robuster Rassen stammen, fast ausschließlich selbst erzeugt.
Die Bauernfamilie Höhne, die für den Betrieb des Stalls sorgt, erläutert am Dienstag, 8. September, bei einer Führung die Besonderheiten tiergerechter und umweltverträglicher Tiermast. Die ungefähr einstündige Führung beginnt um 16.00 Uhr und ist gleichermaßen für Erwachsene und Kinder spannend und lehrreich. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89-98 09 11 (auch Anrufbeantworter) beim Umweltzentrum Westfalen wegen coronabedingter begrenzter Teilnehmerzahl unbedingt erforderlich. Bitte eine Mund-Nasen-Bedeckungen mitbringen.
Neue Fünftklässler des Gymnasiums: Geheimnisumwobene „Waldrallye“ als Einstieg ins Schulleben
Die Aufnahme zeigt Schülerinnen und Schüler der neuen Klassen 5 bei einer der Herausforderungen der „Wald-Rallye“: Es galt, den Grundriss des Klassenzimmers mithilfe von Ästen nachzustellen. Foto: SGB/Menzel.
Einen ganz besonderen Einstieg ins Schulleben am Städtischen Gymnasium erlebten die neuen Schülerinnen und Schüler des 5. Jahrgangs: Sie unternahmen eine geheimnisumwobene „Rallye“ im benachbarten Wald.
Am ersten Schultag stellten die Kinder erstaunt fest, dass das Klassenmaskottchen nicht mehr an seinem Platz lag. Stattdessen fand sich dort ein angekokelter Brief, in dem Waldfeen mitteilten, dass die Waldtrolle das Klassenmaskottchen „entführt“ hätten. Durch das gemeinsame Lösen von Aufgaben im Wald sei es möglich, Textschnipsel zu erhalten, die zusammengesetzt das Versteck des Maskottchens verraten würden.
Sofort wurden aus den Tischreihen Gruppen gebildet, die hochmotiviert in den Wald stürmten und mit Hilfe einer Karte den Lagerplatz fanden. Von dort aus zog jede Gruppe in ihr Abenteuer: Man musste auf der Slackline balancieren und beweisen, dass man sich gegenseitig helfen kann, sie als Gruppe gemeinsam überqueren, ohne sie zu berühren, indem man gemeinsam die richtige Strategie ausknobelte, Dosen von einer Schaukel abwerfen, Wasser ohne Hilfsmittel aber mit viel Erfindergeist transportieren und sein räumliches Vorstellungsvermögen unter Beweis stellen, um den Grundriss des Klassenzimmers aus herumliegenden Ästen nachzubilden.
Tatsächlich gelang es allen Gruppen die Aufgaben gemeinsam zu lösen und aus den Textschnipseln den Satz zu bilden, der auf das Versteck hinwies.
Nach all diesen Mühen war die Freude riesengroß, als das Maskottchen unter der Wurzel eines großen Baumes ganz in der Nähe gefunden wurde. Auch das gegenseitige Vertrauen war schon etwas gewachsen und die Lehrerinnen und Lehrer konnten ihre neuen Schülerinnen und Schüler in ihren ganz individuellen Stärken wahrnehmen.
„Uns Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern war es wichtig, mit dieser Rallye auch ein Zeichen dafür zu setzen, dass das Städtische Gymnasium nicht nur für gutes fachliches Lernen, sondern auch für ein gutes Miteinander (auch mit der Natur) und für die Entwicklung der Persönlichkeit steht“, sagt Thomas Menzel, Klassenlehrer der neuen 5b, stellvertretend für die drei neuen Klassen am SGB. „Wir sind unserer Kollegin Anna Feger sehr dankbar für ihre Initiative. In der Vorbereitung steckt viel Herzblut und Arbeit. Alle haben voll mitgezogen
Dorothee Albrecht hat als Klimaschutzmanagerin des Kreises Unna die Arbeit aufgenommen
Antrittsbesuch: Dorothee Albrecht wurde von Landrat Michael Makiolla (r.), Umweltdezernent Ludwig Holzbeck und Fachbereichsleiter Peter Driesch (l.) begrüßt. Foto: Constanze Rauert – Kreis Unna
Mit Dorothee Albrecht hat die neue Klimaschutzmanagerin des Kreises Unna ihre Arbeit zum 1. August aufgenommen. Landrat Michael Makiolla begrüßte die Diplom-Umweltwissenschaftlerin jetzt im Kreishaus. Die 39-Jährige ist beim Kreis Unna keine Unbekannte.
„Wir freuen uns sehr, dass wir Frau Albrecht für diese wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen konnten“, sagt Landrat Michael Makiolla. „Sie hat bereits umfangreiche Erfahrungen als Klimaschutzmanagerin gesammelt, kennt den Kreis Unna gut und ist eine Bereicherung für uns.“
Klimaschutzkonzept begleitet
Als Wissenschaftliche Projektmanagerin bei der LAG 21 NRW begleitete sie das Förderprojekt „Klimaschutzkonzept und Klimaschutzmanagement“ des Kreises Unna von Anfang an. Auf Basis der Klimaschutzleitlinien, die in der nächsten Kreistagssitzung verabschiedet werden sollen, wird sie ein Klimaschutzkonzept für den Kreis Unna entwickeln. Zu den weiteren Aufgaben zählen unter anderem die Koordination der Klimaschutz-Aktivitäten der Kreisverwaltung und die Organisation und Durchführung von Kreisklimakonferenzen, Workshops und Netzwerktreffen.
Arbeitsgruppe unterstützt
Dabei wird die neue Kollegin nicht allein gelassen: Eine hausinterne Arbeitsgruppe ist bereits gebildet und treibt den Klimaschutz in allen Bereichen der Kreisverwaltung voran. „Es geht zum einen um konkrete Möglichkeiten zur Verbesserung der CO2-Bilanz, Schwerpunkte meiner Arbeit liegen aber auch in der Öffentlichkeitsarbeit und der Vernetzung mit den Akteuren vor Ort“, sagt Dorothee Albrecht. Gefördert wird ihre Stelle durch das Bundesumweltministerium.
Zur Person:
Die Diplom-Umweltwissenschaftlerin Dorothee Albrecht verfügt über langjährige Erfahrung als Klimaschutzmanagerin. Diese Position füllte sie bereits von 2012 bis 2018 beim Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirchen von Westfalen in Schwerte aus. Nach einer Zwischenstation als Wissenschaftliche Projektmanagerin bei der LAG 21 NRW kam sie zum Kreis Unna. Dorothee Albrecht ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Weitere Informationen unter www.kreis-unna.de/klimaschutz und direkt bei Dorothee Albrecht unter Tel. 0 23 03 / 27-36 69 oder per E-Mail an dorothee.albrecht@kreis-unna.de. PK | PKU
Verzehrempfehlung fürs Umfeld des Industriegebiets: Bezirksregierung rät vorsorglich zum Verzicht auf Blattgemüse
Vorsicht bitte in den schraffierten Gebieten im Umfeld des Industriegebiets.
Wegen erhöhter PCB-Werte in Löwenzahnproben im Umfeld der Industriegebiete nördlich der Erich-Ollenhauer-Straße rät die Bezirksregierung Arnsberg in Abstimmung mit der Stadt Bergkamen und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bis auf weiteres vorsorglich auf den Verzehr von selbst angebautem Blattgemüse in den betroffenen Stadtgebieten zu verzichten.
Betroffen sind die Stadtgebiete nördlich der Fritz-Husemann-Straße im Bereich Buchenweg, Nußbaumweg, Zum Großen Holz, Körnerstraße und einem Teilabschnitt Gartensiedlung sowie nördlich und südlich der Erich-Ollenhauer-Straße im Bereich östlich der Einmündung Binsenheide.
Weitergehende Untersuchungen notwendig
Im Rahmen des Wirkungsdauermessprogramms des LANUV wurden Ende 2019 erste Hinweise auf PCB-Einträge im Industriegebiet gefunden. Die folgenden Löwenzahnuntersuchungen in benachbarten Wohngebieten sollten Bereiche aufzeigen, in denen weitergehende Untersuchungen notwendig sind. Dazu wurde im Frühjahr 2020 an vier Messpunkten im Umfeld der Industriegebiete Löwenzahn untersucht.
An zwei von vier Messpunkten wurden sowohl für PCB als auch für dl-PCB Werte festgestellt, die den Orientierungswert für den maximalen Hintergrundgehalt in NRW überschreiten. Der ausschließlich für dl-PCB geltende EU-Auslösewert wurde jedoch unterschritten. Die Werte für PCDD/F sind an allen Messpunkten unauffällig.
Das LANUV empfiehlt in seiner Bewertung der Messergebnisse, dass vorsorglich in den betroffenen zwei Stadtbereichen auf den Verzehr von selbst angebautem Blattgemüse verzichtet werden sollte, bis Untersuchungen von Nahrungspflanzen erfolgt sind. Zu den Blattgemüsen zählen Grünkohl, Mangold, Spinat, Pflücksalat, Feldsalat, Rucola, Rübstiel, Staudensellerie, Kräuter und weitere Gemüse, von denen die Blätter verzehrt werden.
Nicht betroffen: kopfbildende Salate und Kohlsorten
Nicht betroffen sind Kopfsalat und andere kopfbildende Salate, Weiß- und Rotkohl, Blumenkohl, Rosenkohl und weitere kopfbildende Kohlsorten, Wurzel- und Knollengemüse, wie Möhren, Radieschen und Kartoffeln sowie Fruchtgemüse wie Tomaten, Salatgurken, Erbsen und Bohnen. Grundsätzlich sollten alle Obst- und Gemüsesorten vor dem Verzehr oder der Weiterverarbeitung sorgfältig gewaschen werden.
Im nächsten Untersuchungsschritt werden durch das LANUV im Laufe des Jahres 2020 Grünkohlpflanzen im Bereich der betroffenen Stadtgebiete ausgebracht. Grünkohlpflanzen nehmen als Blattgemüse stärker als andere Pflanzen Schadstoffe aus der Luft auf und erreichen dadurch höhere Belastungen. Sie werden im Rahmen des Wirkungsdauermessprogramms des LANUV daher regelmäßig als Indikatorpflanzen verwendet.
Parallel zu den Untersuchungen im Umfeld der Industriegebiete führt die Bezirksregierung Arnsberg auch unter Berücksichtigung der historischen Nutzung eine Verursacher- und Ursachenanalyse durch. Bisher wurde ein ansässiger Industriebetrieb als ein möglicher Emittent ermittelt. Erste Maßnahmen zur Minderung möglicher PCB-Freisetzungen wurden bereits umgesetzt, weitere werden geprüft.
Ausstellung in der Ökologiestation: Günter P. Reinartz – Augenblicke in der Natur
Ein Graureiher beim Fischfang: Fotografiert von Günter P. Reinartz
Zur Eröffnung der neuen Ausstellung mit Arbeiten des Kamener Naturfotografen Günther P. Reinartz am Donnerstag, 13. August, um 19.00 Uhr in der Ökologiestation in Bergkamen-Heil lädt das Umweltzentrum Westfalen recht herzlich ein.
Im 15. Lebensjahr erwarb der Kamener Naturfotograf Günter P. Reinartz seine erste Spiegelreflex-Kamera, die ihn dann auch während des Studiums und im späteren Berufsleben fast ständig begleitete.
Zwergtaucher mit seinen Jungen.
Eine Ausstellung in der Ökologiestation, die bis zum 11. Oktober zu sehen sein wird, zeigt seine Erinnerungen, Begegnungen und Erfahrungen mit der Natur: die ungewöhnlichen Zeichnungen an Tieren, seltene Gäste wie Ibis, Löffler oder Schwarzstorch, die Art in der ein Käfer seine Flügel faltet oder die besondere Stärke einer Ameise. Bezaubern ließ sich Günter P. Reinartz auch vom Anblick eines Schmetterlings, dem Start eines Storches aus seinem Nest, zufällig entdeckten Waschbären beim Spiel aber auch einfach nur einem Blumenteppich und buntem Herbstlaub.
Da coronabedingt nur eine beschränkte Personenzahl im Ausstellungsraum zulässig ist, ist vor einem Besuch eine Anmeldung unter 0 23 89 – 98 09 11 oder 0 23 89 – 9 80 90 notwendig.
Tierdrama am Schwanenweiher: Jungschwäne gerettet – Eltern vermutlich gestorben
Die fünf Jungschwäne haben nach der Rettungsaktion von GSW Wasser Plus eine gute Überlebenschance. Fotos: Jochen Wehmann
Auf und am Schwanenweiher an der Erich-Ollenhauer-Straße hat sich in den vergangenen Tagen ein Tierdrama abgespielt. Höhepunkt war am Donnerstag die Rettungsaktion für die fünf Jungschwäne. Das Gewässer war fast ausgetrocknet. Zwei Oberadenerinnen schlugen Alarm. Letztlich sorgten Mitarbeit von GSW Wasser Plus dafür, dass der Schwanenweiher über eine Schlauchleitung von einem Hydranten an der Schlenke mit Wasser wieder aufgefüllt wurde.
Doch das Drama begann schon früher. Das Schwanen-Männchen wird seit mindestens einer Woche vermisst. Das Weibchen ist seit Mittwoch nicht mehr gesehen worden. Da Schwanen-Eltern sich in der Regel nicht von ihren Jungen entfernen, vermuten Experten, dass sie nicht mehr leben, etwa einem Fuchs zum Opfer gefallen sind.
Der fast ausgetrocknete Schwanenweiher an der Erich-Ollenhauer-Straße.
Die Rettungsaktion durch GSW Wasser Plus hatte der Fraktionschef der Bergkamener Grünen Jochen Wehmann initiiert. Er informierte zunächst das Bergkamener Ordnungsamt und bat anschließend die GSW um Hilfe. Wehmann gehört dem GSW-Aufsichtsrat an.
Danach wurden auch andere Stellen informiert und waren auch vor Ort. Ein Mitarbeiter des Lippeverband, der sich die ganze Geschichte sachkundig angesehen hat. Er sagte, dass die Einspeisung von Wasser in ein austrocknendes Gewässer im Kreis Unna einmalig sei. Dies sei wohl der Situation geschuldet, dass die Jungschwäne noch nicht flugfähig seien und somit wahrscheinlich sterben würden.
Der Leiter der unteren Naturschutzbehörde, Peter Driesch, ist ebenfalls eingeschaltet worden. Die Naturschutzbehörde gab Auskunft darüber, dass die Jungschwäne, wenn der Teich mit Wasser gespeist würde, gute Überlegungschancen hätten, da die Tiere schon drei Monate alt sind und nicht mehr durch die Eltern gewärmt werden müssten.
Lebendige Lippe: Fluss soll zwischen Werne, Bergkamen und Lünen länger und kurvenreicher werden
Im Rahmen des Programms „Lebendige Lippe“ plant der Lippeverband gleich mehrere Maßnahmen am Gewässer zwischen Werne und Lünen. Durch Laufverlängerungen, die Schaffung von Auen und das Anheben der Sohle setzt der Wasserverband im Auftrag des Landes NRW die Wasserrahmenrichtlinie um. Grafik: EGLV
Im Rahmen des Programms „Lebendige Lippe“ plant der Lippeverband gleich mehrere Maßnahmen am Gewässer zwischen Werne, Bergkamen und Lünen. Durch Laufverlängerungen, die Schaffung von Auen und das Anheben der Sohle setzt der Wasserverband im Auftrag des Landes NRW die Wasserrahmenrichtlinie um. Auch die Horne soll nach einer Umgestaltung natürlicher in die Lippe müden. Durch die Renaturierungsarbeiten schafft der Lippeverband wichtige Lebensräume unter anderem für Fische, Amphibien und Pflanzen.
„Das Projektvorhaben ist ein Beispiel für eine Vielzahl großer und kleinerer Maßnahmen, die wir als Lippeverband für das Land Nordrhein-Westfalen umsetzen. Sie alle dienen einem Zweck: Die Lippe soll lebendiger werden. Mit der Renaturierung stellen wir langfristig intakte Fluss-Auen-Ökosysteme wieder her oder verbessern sie“, erläutert Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Lippeverbandes: „Die Lippe wird so zum Erlebens-, Natur- und Bewirtschaftungsraum, zum Mitmachort und verbindenden Element zwischen den Kommunen.“ Die Maßnahme böte die perfekte Grundlage für das geplante Projekt „Naturerlebnis Lippeaue“, das durch die Naturförderungsgesellschaft des Kreises Unna (NFG) realisiert wird.
Lippe wird 1,2 Kilometer länger
Die ersten Planungen (Abschnitt 1) zur Neugestaltung durch den Lippeverband umfassen das Gebiet zwischen der Rochuskapelle und dem Lippeaue-Wehr „Schlagt“. Dieser Bereich ist aktuell etwa 3,5 Kilometer lang – durch die Laufverlängerung könnte die Lippe hier nach Abschluss der Bauarbeiten 4,7 Kilometer lang sein – also 1.200 Meter länger als bisher! Neue Kurven im Flussverlauf schaffen mehr Auenbereiche an der Lippe, in denen sich das Wasser bei höheren Wasserständen kontrolliert ausbreiten darf. So könnten langfristig Hochwasserspitzen in regelmäßig betroffenen Bereichen abgemildert werden.
Erhöhte Flusssohle bietet Vorteile für Flora und Fauna
Auf Höhe der Rochuskapelle soll die Flusssohle der Lippe angehoben werden. Ein neu angelegtes Übergangsbauwerk, ähnlicher einer Fischtreppe, wird dann den Übergang zwischen den verschiedenen Sohlhöhen regeln. Ein großer Vorteil für die Flora und Fauna weil die Fließgeschwindigkeit so naturnahen Verhältnissen angepasst werden kann. Auch für die Horne plant der Lippeverband eine Umgestaltung: Der Nebenlauf der Lippe soll in eine neue Trasse verlegt werden und damit einen naturnäheren Anschluss an die Lippe erhalten.
Renaturierung könnte Ende 2023 beginnen
Noch ist das Projekt nicht im Genehmigungsverfahren. Die Planung zum Abschnitt 1 sollen Ende 2020 bei der Bezirksregierung Arnsberg eingereicht werden. Die Bauausführung kann dann nach Erteilung der Genehmigung und den Vergabeverfahren voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2023 beginnen. Zwei Jahre werden die Arbeiten zur Renaturierung der Lippe dann in diesem Bereich mindestens andauern.
Hintergrund: Programm „Lebendige Lippe“
Die Lippe ist ein 220 Kilometer langer Nebenfluss des Rheins. Sie entspringt in Bad Lippspringe und mündet in Wesel in den Rhein. Auf der rund 147 Kilometer langen Strecke zwischen Lippborg und Wesel fließt die Lippe durch das Gebiet des Lippeverbandes. Hier hat das Land NRW die Unterhaltung und den Ausbau des Flusses an den Lippeverband übertragen.
Der Lippeverband übernimmt neben der allgemeinen Pflicht der Gewässerunterhaltung auch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie an der Lippe. Hierzu hat der Lippeverband im Auftrag des Landes NRW im Jahre 2013 das Programm „Lebendige Lippe“ für seinen Zuständigkeitsbereich aufgelegt und neben der Fortsetzung der bestehenden Projekte mehrere neue Projekte begonnen.
Das übergeordnete Ziel ist die langfristige Verbesserung und Wiederherstellung eines intakten Fluss-Auen-Ökosystems mit einer Erhaltung und Entwicklung von fluss- und auentypischen Strukturen und Lebensgemeinschaften. Für das Landesgewässer Lippe werden zu 100 % Landesmittel eingesetzt.
Lippeverband
Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt.
Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de
„Tag der Daseinsvorsorge“ am 23. Juni: Ohne funktionierende Abwasseranlagen wäre die Region von Seuchen bedroht
Eine Aufnahme aus dem Jahr 1959: Auf der Lippe am Wehr Buddenburg in Lünen hat sich Schaum gebildet. In den 1990-er Jahren wurde begonnen, Sünden der Vergangenheit in Teilbereichen zu kompensieren und die Kläranlagen weiter auszubauen. Die ersten Erfolge sind schnell sichtbar: Tier- und Pflanzenarten kehren zurück, renaturierte Bereiche werden von der Natur rasch erobert.
An diesem Dienstag, 23. Juni, ist „Tag der Daseinsvorsorge“. „Insbesondere in der Corona-Krise zeigt sich die Bedeutung von Kläranlagen, Pumpwerken und Deichen als unverzichtbare Einrichtungen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Denn ein Zusammenbruch der Wasserwirtschaft hätte dramatische Folgen“, so Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband.
Die regionalen Wasserwirtschaftsverbände Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) sorgen dafür, dass bei der Abwasserentsorgung und beim Hochwasserschutz alles „im Fluss“ bleibt. Zu den Kernaufgaben von EGLV gehört unter anderem der Betrieb von rund 60 Kläranlagen, mehr als 340 Pumpwerken, 55 Hochwasserrückhaltebecken, rund 1.465 Kilometer an Abwasserkanälen und knapp 780 Kilometer an Wasserläufen. Es versteht sich von selbst, dass alle Anlagen auch in Krisenzeiten weiterhin betrieben werden müssen – vor allem die Pumpwerke, die das Abwasser weiterbefördern, damit es in den EGLV-Kläranlagen gereinigt werden kann. Der reibungslose Ablauf wird dabei permanent von der im Einsatz befindlichen Belegschaft kontrolliert.
Investitionen statt Gewinnorientierung
Dass die Abläufe auch aktuell – zwischen „Klopapierkrise“ und Abstandsregelungen – so verlässlich funktionieren, ist zukunftsorientiertem Handeln in der Vergangenheit zu verdanken: Als Einrichtungen der kritischen Infrastruktur haben die öffentlich-rechtlichen Verbände Emschergenossenschaft und Lippeverband in den vergangenen Jahren kontinuierlich in die Instandhaltung ihrer Anlagen sowie in das Personal investiert. Anstelle von Einsparungen im Sinne von Profitorientierung stand bei den Non-Profit-Verbänden immer das Ziel im Fokus, auch in Krisenzeiten sowie dauerhaft für die Zukunft handlungsfähig zu sein. „Daher gehören hoheitliche Aufgaben wie Abwasserentsorgung und Hochwasserschutz in öffentliche Hand“, fordert Uli Paetzel.
Überschwemmungen und Seuchen
Denn was könnte passieren, wenn etwa Abwasserkanäle, Pumpwerke und Kläranlagen nicht mehr betrieben werden würden? Die Folgen wären fatal! Überschwemmungen mit Abwasser führten aufgrund der Keime und Bakterien zu Krankheitsausbrüchen und Seuchen in der Bevölkerung. Alles schon dagewesen: Ohne geregelte Wasserwirtschaft würden in der Region Zustände wie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts herrschen, als infolge von Abwasser-Überschwemmungen Krankheiten wie Typhus und Cholera ausbrachen. Diese Zustände waren es, die 1899 schließlich zur Gründung der Emschergenossenschaft als erstem Wasserwirtschaftsverband in Deutschland führten.
Hintergrund
Der „Tag der (öffentlichen) Daseinsvorsorge“ wurde im Jahr 2018 erstmals vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) ausgerufen, um Bürgerinnen und Bürger für die Leistungen öffentlicher Institutionen zu sensibilisieren, die oft als selbstverständlich betrachtet werden, aber für unseren Alltag, für Wohnen, Arbeitswelt, Verkehr und Freizeit unverzichtbar sind.
Tatsächlich wahrgenommen würde die Daseinsvorsorge erst, wenn es sie nicht geben würde: Wenn der Müll nicht abgeholt würde, das Abwasser in den Straßen und Vorgärten stünde oder das Hochwasser permanent über die Ufer treten würde…
Foto und Videowettbewerb von ubiku.ruhr „Natur im Kreis Unna“ für junge Fotografinnen und Fotografen
„UBIKU“ steht für „UmweltBildung Im Kreis Unna“. Dahinter verbirgt sich eine Internetplattform, https://ubiku.ruhr, auf der sich Interessierte über das „Was-Wo-Wie“ der vielfältigen Angebote im weiten Bereich der Natur- und Umweltbildung im Kreis Unna bequem vom heimischen PC, Smartfon, Tablet informieren können.
Nachdem im März ubiku.ruhr online gegangen ist, kam pünktlich der Lockdown für außerschulische Bildungsträger! Da nun die ersten Veranstaltungen wieder starten können (wenn auch grundsätzlich unter Corona-Vorbehalt), mach das Umweltzentrum Westfalen jetzt mithilfe eines Naturfotowettbewerbs auf ubiku.ruhr aufmerksam machen.
Das ist ubiku.ruhr
UmweltBildung Im Kreis Unna die Internetplattform „ubiku.ruhr“ informiert über das vielfältige Angebot der Natur und Umweltbildung „vor unserer Haustür“. Ob alleine oder mit Freunden, Familie, Schulklasse, zum Kindergeburtstag oder Freizeitausflug auf ubiku.ruhr finden sich unterhaltsame, lehrreiche und spannende Naturerlebnisse zahlreicher Vereine, Organisationen und Initiativen im Kreis Unna für jede Altersgruppe.
Das ist der Fotowettbewerb von ubiku.ruhr:
bis zum 31. August haben junge Menschen die Möglichkeit, ihr Foto oder Video zum Thema „Natur im Kreis Unna einzureichen. Dabei kann Natur vieles sein: ein Baum, ein Teich aber auch eine Pflanze, die in einem weggeworfenen Hamburgerkarton wächst!
Das sind die Bedingungen:
das Foto oder Video muss im Kreisgebiet Unna aufgenommen worden sein; das Foto sollte digital nicht größer als ca. 1 MB sein, das Video nicht länger als drei Minuten. Fotos können auch analog (als Abzug) abgegeben werden. Die Fotografinnen und Fotografen werden in zwei Altersgruppen eingeteilt: bis zu 14 Jahren und von 14 bis 21 Jahren. Die Fotos und Videos werden von einer Jury bewertet.
Das sind die Preise:
bis 3. Preis in jeder Altersgruppe ist die unentgeltliche Teilnahme an einer ubiku.ruhr Veranstaltung nach Wahl, z.B. Flechten mit Naturmaterialien oder Einführungskurs in das Schnitzen mit Holz. Möglichst alle eingereichten Fotos und Videos sollen auf ubiku.ruhr veröffentlicht werden!
Das sind die Regeln:
Das Foto oder Video kann bis zum 31. August 2020 in digitaler Form oder beim Foto auch als Abzug mit Angabe des Aufnahmeortes und des Alters des Fotografierenden oder Filmenden eingereicht werden bei: