Rekord bei „Mit dem Rad zur Arbeit“: Strampeln für das Klima

Die Radler der Stadt Bergkamen erzielten ein Rekordergebnis.

Für ein Rekordergebnis sorgten kürzlich 59 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bergkamen. Gemeinsam legten sie innerhalb von vier Monaten mehr als 17.800 km per Rad zurück – so viel wie nie zuvor in der 16-jährigen Geschichte der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“. Als Zeichen seiner Anerkennung für diese außergewöhnliche Leistung hat ihnen Bürgermeister Bernd Schäfer jetzt im Rahmen einer kleinen Feierstunde gedankt.

„Die Radlerinnen und Radler haben sich nicht nur für ihre eigene Gesundheit eingesetzt, sondern auch für das Klima“, betont Schäfer. Das lässt sich mit Zahlen belegen. Denn der zeitweise Verzicht auf das Auto ergibt bei einem angenommenen durchschnittlichen Benzinverbrauch von 8 Litern auf 100 km eine Einsparung von rund 3,3 Tonnen Kohlendioxid – und auf diese Weise einen erfreulichen Beitrag zum Umweltschutz. Besonders stolz darf Bianca Kretschmer sein. Mit 3.370 km hat sie zum wiederholten Mal die stärkste Einzelleistung geschafft.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Bergkamen beteiligen sich bereits seit 2005 an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“. Stand dabei zunächst die Gesundheit im Vordergrund, sind Vorsorge und Nachhaltigkeit heute gleichberechtigte Anliegen. Ziel ist es, von Anfang Mai bis Ende August an mindestens 20 Tagen das Fahrrad für den Arbeitsweg zu nutzen – entweder einzeln oder als Mitglied eines Teams. In diesem Jahr beteiligten sich bundesweit mehr als 250.000 Personen, die zusammen fast 7.000 Tonnen Kohlendioxid eingespart haben.




Praxis-Workshop des Umweltzentrums für Erwachsene: Bienenwachstücher selber herstellen

Genug von Frischhalte- und Alufolie? Sie möchten etwas für die Umwelt tun? Die wiederverwendbaren Bienenwachstücher sind eine natürliche Alternative. Praktisch, wiederverwendbar und plastikfrei – zum Einwickeln und Frischhalten von Sandwiches, Brot, Obst, Gemüse, Käse uvm. und zum Abdecken von Schüsseln.

Dieser Workshop wird am Donnerstag 18. November in der Zeit von 18.00 – 21.00 Uhr in der Ökologiestation angeboten. Die Teilnehmer lernen, wie die Bienenwachstücher hergestellt werden und erhalten Tipps und Tricks zur Handhabung, Reinigung und Pflege.

Das benötigte Material wird zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus kann gerne ein altes Bügeleisen, Zickzackschere oder Stoffschere mitgebracht werden. Durchgeführt wird der Praxis-Workshop von Christiane Hüdepohl.

Die Kosten für diesen Praxis-Workshop betragen 35 Euro je Teilnehmer (in den Kosten sind die Honorarkosten, Material und Getränke enthalten). Teilnehmen können maximal 10 Personen.

Anmeldung ab sofort bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder umweltzentrum_westfalen@t-online.de.




Online-Seminar informiert über Gebäudesanierung und Fördermöglichkeiten

Die Energiepreise sind derzeit so hoch wie nie. Wie kann ich mich als Verbraucherin oder Verbraucher davor schützen, in die Kostenfalle zu laufen? Ob Gebäudedämmung, Fensteraustausch oder weitere Sanierungsmaßnahmen sinnvoll und rentabel sind – darüber informiert das kostenlose Online-Seminar „Sanierung: Gebäudehülle und Fördermittel“, das die Verbraucherzentrale NRW in Kooperation mit der Stadt Bergkamen anbietet. Die Veranstaltung findet am 10. November statt und beginnt um 18.00 Uhr.

Im Mittelpunkt der unabhängigen Beratung stehen Fragen zur energetischen Sanierung von Wohn- und Gewerbegebäuden. Referent Jens Blome geht dabei insbesondere auf Möglichkeiten zum Energiesparen ein. „Damit greift das Seminar ein sehr aktuelles Thema auf, das eigentlich alle Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohn- und Gewerbeimmobilien interessieren dürfte“, unterstreicht  Swen Schmitz, Klimaschutzmanager der Stadt Bergkamen.

In seinem Vortrag nimmt der Experte der Verbraucherzentrale speziell die Gebäudehülle in den Blick – das Dach ebenso wie die Außenfassade. Darüber hinaus stellt er diverse Förderprogramme vor, von denen Privatpersonen profitieren können. „Zudem schonen Maßnahmen zur Energieeinsparung nicht nur den Geldbeutel, sondern tragen auch zum Klimaschutz bei“, sagt Amtsleiter Thomas Reichling, der bei der Stadt Bergkamen unter anderem für Klimaschutz zuständig ist.

Die Teilnahme am Seminar ist denkbar einfach. Einzige Voraussetzungen dafür sind ein Endgerät mit Internet und eine vorherige Anmeldung bei Swen Schmitz – telefonisch unter 02307/965-384 oder per E-Mail an sw.schmitz@bergkamen.de. Nach erfolgter Anmeldung erhalten interessierte Personen einen Link zur Veranstaltung zugeschickt.

Auch nach dem Online-Seminar können Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer die kostenlose Energieberatung der Verbraucherzentrale in Anspruch nehmen und Ratschläge zu Sanierungsmaßnahmen und Fördermöglichkeiten einholen. Weitere Informationen und Terminvereinbarung auf www.verbraucherzentrale.nrw/energieberatung oder unter 0211/33 996 555.




Neuer Mängelmelder für Emscher und Lippe: Bürgerinnen und Bürger können Hinweise nun direkt an die Wasserverbände übermitteln

Transparenz, Offenheit und Bürgernähe sind Werte, die für Emschergenossenschaft und Lippeverband (EGLV) eine wichtige Rolle einnehmen. Ab sofort bieten die Regionen-Entwickler ein neues digitales Mängelmelder-System an: Aufmerksame Bürgerinnen und Bürger können künftig Hinweise, aber auch Beschwerden, neben den bekannten Kommunikationswegen direkt online über den neuen Mängelmelder an EGLV übermitteln.

Erreichbar ist der EGLV-Mängelmelder im Internet unter www.eglv.de/hinweis oder über die bekannte Mängelmelder-App. Auf beiden Plattformen kann das Formular für ein neues Anliegen jederzeit ausgefüllt werden und wird dann zeitnah von den zuständigen Kolleginnen und Kollegen bei Deutschlands größtem Wasserwirtschaftsverband bearbeitet.

„Damit optimieren wir nicht nur die bisherigen Abläufe im Beschwerdemanagement unserer Verbände, sondern steigern durch die damit einhergehende Transparenz und Offenheit unserer Arbeit auch die Nähe zur Bevölkerung“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender von Emschergenossenschaft und Lippeverband.

Bearbeitungsstand ist transparent einsehbar

Das EGLV-Mängelmelder-System dient als Ergänzung zu bereits bestehenden städtischen Programmen. Bürgerinnen und Bürger erhalten künftig eine einfache Möglichkeit, Anliegen zu Flächen oder Anlagen von EGLV direkt an die beiden Verbände zu adressieren. Der jeweils aktuelle Bearbeitungsstand der Hinweise/Beschwerden wird dabei transparent im System einsehbar sein.

Bereits heute erhalten EGLV über das zentrale Beschwerdemanagement eine ganze Reihe wichtiger Hinweise von aufmerksamen Bürgerinnen und Bürgern – diese reichen von der illegalen Müllkippe auf EGLV-Flächen über Schäden am Radweg bis hin zu fehlenden Beschilderungen. Mit dem neuen EGLV-Mängelmelder, der ein Bestandteil der neuen Initiative „Mach mit am Fluss!“ ist, gehen Emschergenossenschaft und Lippeverband einen weiteren großen Schritt in Richtung „Partizipation am Fluss“. EGLV-Chef Uli Paetzel erklärt: „Bei zahlreichen Gelegenheiten haben wir jetzt schon erlebt, dass sich die Menschen ganz erheblich mit der Emscher-Lippe-Region identifizieren. Sie wollen teilhaben und Verantwortung übernehmen, vor allem für die neugeschaffene Natur im Rahmen des Emscher-Umbaus, der Seseke-Umgestaltung und der Lippe-Renaturierung. Diese Möglichkeiten bieten wir ihnen nun mit „Mach mit am Fluss!“ und dem Mängelmelder.“




Klimaschutz schneller vorantreiben: Kreistag fasst Beschlüsse

Wie ernst der Kreistag das Thema Klimaschutz nimmt, wurde in der Sitzung am vergangenen Dienstag in der Stadthalle Kamen deutlich: Die Politik fasste entsprechende Beschlüsse, um den Klimaschutz im Kreis Unna mit konkreten Maßnahmen noch schneller voranzutreiben.

So sollen mehr Naturschutzgebiete ausgewiesen werden, die sich unter anderem besonders positiv auf den Wasserhaushalt auswirken. Für ihren entsprechenden Antrag bekam die SPD mehrheitlich Zuspruch.

Klima-Prüfung vor Beschlüssen
Darüber hinaus wird es künftig eine Klimaprüfung vor klimarelevanten Beschlüssen der Kreis-Politik geben. Damit sollen die Kommunalpolitiker eine weitere Entscheidungsgrundlage an die Hand bekommen und vorher wissen, ob Beschlüsse positive oder negative Auswirkungen auf den Klimaschutz haben – oder ob sie klimaneutral sind.

Interfraktionelle Arbeitskreis „Klimaschutzkonzept“
Mit Resonanz und Impulsen will sich die Kreis-Politik darüber hinaus bei der derzeit laufenden Erstellung des Klimaschutzkonzepts einbringen. Deshalb wurde ein zehnköpfiger interfraktioneller Arbeitskreis gegründet. Den Vorsitz übernimmt Ludwig Holzbeck als Kreisdezernent für Mobilität, Natur und Umwelt.

Das Klimaschutzkonzept wird derzeit unter Federführung der Klimaschutzmanagerin Dorothee Albrecht erarbeitet. Derzeit geht es um die Entwicklung konkreter Klimaschutzmaßnahmen, parallel dazu läuft die Akteursbeteiligung. Im Frühjahr 2022 soll dem Kreistag das Klimaschutzkonzept zur Beratung vorgelegt werden. PK | PKU




Siedlergemeinschaft Schönhausen lädt ein: „Bäume in der Stadt“

Die Siedlergemeinschaft Schönhausen lädt am Mittwoch, 6. Oktober, um 16.30 zu einer Informationsveranstaltung auf die Grünfläche zwischen der Hansemann und der Russelstraße ein. (Sollte es regnen, stehen große Zelter zur Verfügung).

Gast des Nachmittags ist Dr. Götz-Heinrich Loos. Er spricht zum Thema „Bäume in der Stadt“. Hintergrund der Veranstaltung ist der inzwischen stornierte Plan, ein Großteil der Platanen in der Siedlung zu fällen und sie durch andere Bäume zu ersetzen. Ein wesentlicher Grund für die Fäll-Aktion sind die Schäden, die die Wurzeln der Platanen an der Kanalisation und an Gebäuden anrichten.




Stadtrat diskutiert über das Unwetter Mitte Juli und die Folgen für Bergkamen

Hochleistungspumpe im Einsatz auf Velmede. Foto: Feuerwehr Bergkamen

„Bergkamen ist noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.“ Mit diesen Worten beendete am Donnerstag im Stadtrat Stadtbrandmeister Dirk Kemke seinen umfangreichen Bericht zu den Überflutungen, die Mitte Juli vor allem die Stadtteile Oberaden und Rünthe heimgesucht haben.

Seit 16.30 Uhr waren am 14. Juli in Bergkamen bis zu 318 Kräfte im Einsatz gewesen. Die Bergkamener Feuerwehr hatte Vollalarm ausgelöst. Bis zum Morgen des nächsten Tags wurde sie von Feuerwehrleuten aus Selm, Hamm, Bönen, Werne und Schwerte unterstützt, um überflutete Straßen und vollgelaufene Keller abzupumpen. In dieser Nacht sei die Feuerwehr auf über 300 Einsätze gekommen. Im Einsatz waren auch das THW Kamen-Bergkamen und das DRK.

Als die Feuerwehr glaubte, das Schlimmste sei überstanden, kam ein Notruf vom Gut Velmede. Dort stieg das Wasser unaufhörlich und bedrohte die denkmalgeschützten Gebäude. Der Einsatz dort endete erst am Samstag, 17. Juli, um 19 Uhr beendet. Insgesamt war die Feuerwehr rund 90 Stunden am Stück im Einsatz gewesen.

Ein wesentlicher Grund für den Wasseranstieg in Velmede war der Ausfall eines städtischen Pumpwerks in diesem Bereich. Dessen und die Reparatur eines weiteren Pumpwerks werde allein rund 50.000 Euro kosten, erklärte der Leiter des Stadtbetriebs Entwässerung Marc Alexander Ulrich. Er präsentierte dem Stadtrat beeindruckende Fotos von den Wassermassen im Stadtgebiet.

Doch es wird nicht bei diesen Reparaturen bleiben. Es müssen neue Rückhaltebecken gebaut und vorhandene optimiert werden. Was darüber hinaus noch zu erledigen sein wird, soll Anfang nächsten Jahres im Betriebsausschuss diskutiert werden. Dann wird auch feststehen, was der Lippeverband, der unter anderem für Seseke und Kuhbach zuständig ist, unternehmen wird.

Fest steht für Ulrich, dass sich solche Unwetterlagen wiederholen können. Davon geht auch der Lippeverband aus. Wären in seinem Verbandsgebiet ähnlich große Wassermengen niedergegangen wie zum Beispiel in Hagen, dann wäre hier die Schadensbilanz noch viel größer ausgefallen.

Der Hochwasserschutz muss also verbessert werden. Ulrich erinnerte daran, dass die Investitionen des Lippeverbands sich in der jährlichen Beitragsrechnung wiederfinden werden. Doch auch Bürgerinnen und Bürger könnten aktiv werden, indem Dächer begrünt und Flächen entsiegelt werden und indem man das Niederschlagswasser versiegen lässt und nicht in die Kanalisation leitet.




Beim Bauern in der Lippeaue: Hofbesuch in Bergkamen-Heil

Auch im dichtbesiedelten Ruhrgebiet gibt es Bauernhöfe. Wie seit Jahrhunderten wird zum Beispiel das Grünland an der Lippe zwischen Lünen und Hamm für die Milchviehhaltung genutzt. Die Bedingungen haben sich allerdings erheblich verändert.  Am Donnerstag, 7. Oktober, ab 16.30 Uhr zeigt der Bauer bei einem etwa einstündigen Rundgang über seinen Hof in den Lippeauen in Bergkamen-Heil die Rinder- und Schweinehaltung auf Weiden und in Ställen. Er berichtet aus der Geschichte und über die Herausforderungen unserer Zeit für die bäuerliche Landwirtschaft.

Die Exkursion ist auch für Kinder sehr interessant! Sie können hier erfahren, dass Lebensmittel nicht einfach aus dem Supermarktregal kommen, sondern wie und wo sie produziert werden. Eine verbindliche Anmeldung ist bis zum 30. September unter 0 23 89-98 09 38 wegen coronabedingter begrenzter Teilnehmerzahl unbedingt notwendig. Erwachsene Teilnehmer müssen geimpft, genesen oder getestet sein. Bitte eine Mund-Nasen Bedeckung mitbringen.




Jugend-Uni zum Klimawandel: Noch Plätze frei

Jugend-Uni zu einem brandaktuellen Thema – und es sind noch Plätze frei: „Hochwasser und Hitze – Auswirkungen des Klimawandels“ lautet der Titel der Jugend-Uni am Mittwoch, 29. September in Lünen. Daran erinnert der Kreis Unna.

Intensive Niederschläge (Starkregen) haben in diesem Sommer zu Hochwasserereignissen geführt, bei denen nicht nur Sachschäden entstanden sind, sondern sogar viele Menschen gestorben sind. In den Sommermonaten der vergangenen Jahre war es lange trocken und sehr heiß. Zu viel oder zu wenig Regen – beides kann lebensbedrohlich sein.

In der Cineworld in Lünen (Im Hagen 3) geht es am Mittwoch, 29. September, ab 17 Uhr um genau diese Entwicklungen. Prof. Dr.-Ing. Helmut Grüning von der Fachhochschule Münster wird zunächst in einem Vortrag ins Thema einführen. Im Anschluss wird der Film „Geostorm“ gezeigt. Eingeladen sind Schülerinnen und Schüler ab 12 Jahren bis zur Oberstufe.

Die Teilnahme ist kostenlos. Ein Ticket für den Film muss allerdings vorab in der Cineworld Lünen oder im Internet unter www.cineworld-luenen.de reserviert werden.

Wichtige Hinweise
Neben den allgemein bekannten Auflagen im Sinne des Infektionsschutzes ist für Besucher unter anderem Folgendes zu beachten:

Zutritt nur nach 3-G-Regelung (geimpfte, genesene, getestete Personen), Schüler gelten als getestet.
Die Immunisierung oder Testung ist nachzuweisen und wird beim Zutritt zum Kinosaal kontrolliert.
Es gilt nach wie vor Maskenpflicht (OP-Maske oder FFP2-Maske).

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de  (Suchbegriff: Jugend-Uni). Ansprechpartnerin ist Jugenduni-Koordinatorin Martina Bier vom Kreis Unna, erreichbar unter Tel. 0 23 03 / 27-49 40. PK | PKU




Klimaschutzkonzept des Kreises Unna: Treibhausgasbilanz liegt vor und Einsparpotenziale benannt

2019 wurde der Klimanotstand für den Kreis Unna ausgerufen – verbunden mit einem klaren politischen Auftrag: Es wird ein Klimaschutzkonzept erstellt. Seitdem hat sich eine Menge bewegt. Die Treibhausgasbilanz als zentrale Grundlage für das Klimaschutzkonzept wurde jetzt vorgelegt. In den kommenden Wochen geht es an die Weiterentwicklung mit der Erarbeitung ganz konkreter Maßnahmen.

„Wir fangen nicht bei Null an. Aber die vor uns liegenden Aufgaben, um unseren Teil dazu beizutragen, um das 1,5-Grad-Ziel erreichen zu können, sind enorm“, erklärt Kreis-Umwelt-Dezernent Ludwig Holzbeck. „Wir arbeiten mit Nachdruck daran, unseren Beitrag als Kreis zu leisten und die Erderwärmung durch Treibhausgase zu begrenzen“.

1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens
Die Rahmenbedingungen sind dabei so klar wie herausfordernd: Die von der Kreis-Politik im vergangenen Jahr verabschiedeten klimapolitischen Leitlinien bekennen sich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens und werden im Zuge der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes weiter ausgearbeitet und konkretisiert. Hilfestellung bekommt der Kreis Unna dabei von der Firma Gertec GmbH Ingenieurgesellschaft aus Essen, die die Erstellung des Konzepts fachlich begleitet und nun erste Ergebnisse und die Treibhausgasbilanz vorgelegt hat.

„Die Treibhausgasbilanz für den Kreis Unna ist natürlich eine Hochrechnung der jeweiligen Bilanzen der zehn Städte und Gemeinden im Kreis“, erläutert Klimaschutzmanagerin Dorothee Albrecht. Wurden im Kreis Unna im Jahr 1990 noch 4,7 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, waren es 2017 noch rund 3,5 Millionen Tonnen. „Dieses Minus von 27 Prozent ist durch die Reduzierung des Energieverbrauchs, aber auch auf eine zunehmende Abkehr von Kohle und Heizöl hin zu Erdgas oder erneuerbaren Energien zurückzuführen“, sagt Dorothee Albrecht. „Deren Emissionsfaktoren sind teilweise weitaus geringer.“

Potenzial bei den „Erneuerbaren“
Aktuell, berichtet die Diplom-Umweltwissenschaftlerin aus den Gertec-Zahlen, liegen die Treibhausgas-Emissionen pro Einwohner im Kreis Unna im Bundesschnitt. Der Anteil im Kreis Unna genutzter erneuerbarer Energien sei allerdings geringer als im Bundesschnitt. „Hier liegt Potenzial, und da ist eine intensive Zusammenarbeit mit den Städten und Gemeinden nötig, um das auszuschöpfen.“

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind übrigens bestens: In allen zehn Städten und Gemeinden arbeiten inzwischen Klimaschutzmanagerinnen und Klimaschutzmanager, die miteinander vernetzt sind.

Vorbildfunktion der öffentlichen Hand
Denn allein, soviel ist klar, kann der Kreis nur wenig bewegen: Die ersten Ergebnisse der Firma Gertec weisen aus, dass die Kreisverwaltung unter anderem mit den kreiseigenen Gebäuden, Fuhrpark etc. für nur ein Prozent der Treibhausgas-Emissionen im Kreis verantwortlich ist. „Wir haben aber natürlich eine wichtige Vorbildfunktion“, unterstreicht Dezernent Ludwig Holzbeck. „Und es ist unser Anspruch, mit gutem Beispiel voranzugehen. Wir erkennen den dringenden politischen und praktischen Handlungsbedarf an, weil die Folgen des Klimawandels gravierend sind.“

Auch die Kreis-Politik will am Thema eng dranbleiben und die Aufstellung des Klimaschutzkonzepts mit einer Arbeitsgruppe begleiten. PK | PKU




Klimaschutzmanager für Bergkamen: Grubenwasser soll Neubau-Siedlungen und noch viel mehr erwärmen

Sorgen für ein besseres Klima in Bergkamen (v. l.): Dr. Hans-Joachim Peters, Swen Schmitz, Norman Raupach und der Leiter des Amts für Stadtplanung, Klimaschutz, Straßen und Grünflächen Thomas Reichling.

Dass die Gebäude der künftigen Wasserstadt Aden mithilfe von Grubenwasser erwärmt werden soll, ist eine ausgemachte Sache. Doch die GSW, die RAG und die Stadt planen noch mehr. In wenigen Jahren werden die GSW ihr gesamtes Fernwärmenetz von Haus Aden aus versorgen. Außerdem wird dieses Netz noch größer. Auch im neuen Baugebiet in Weddinghofen und an der Hermann-Stehr-Straße in Oberaden werden keine Gasversorgungsrohre verlegt.

Das erklärte der 1. Beigeordnete Dr. Hans-Joachim Peters am Donnerstag, als er mit Swen Schmitz den frisch eingestellten Klimaschutzmanager der Stadt Bergkamen vorstellte. Eine seiner wichtigen Aufgaben ist es, bei den Bürgerinnen und Bürger für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu werben, etwa durch Beratungsangebote zu den Themen Energiesparen im Alltag, energetische Sanierung und Photovoltaik.

Schmitz ist erstmal für zwei Jahre angestellt. In dieser Zeit wird sein Gehalt zu 70 Prozent vom Land gefördert. Am Ende müssen er und die Stadt Bergkamen gegenüber dem Land Rechenschaft ablegen über das Erreichte. Auf der Habenseite soll auch ein „energetisches Quartierskonzept“ stehen. Im Blick haben dabei der Klimaschutzbeauftragte und Peters die alten Zechenhäuser in Rünthe, für die noch eine Gestaltungssatzung gilt. Da verbietet sich zum Beispiel, die Fassaden mit einer Außenisolierung zu versehen. Trotzdem sei in Sachen Klimaschutz einiges möglich, betonte Peters. Was, das soll Schmitz mit den Bewohnerinnen und Bewohnern herausfinden. Schön wäre es, wenn sich die Ergebnisse auf andere Siedlungen in Bergkamen übertragen ließen.

Swen Schmitz sitzt mit dem Projektmanager Klima und Umwelt Norman Raupach in einem Büro. Beide sollen eng zusammenarbeiten. Zu Raupachs Aufgaben gehören unter anderem die Reduzierung des motorisierten Verkehrs durch verbesserte Angebote für Fußgänger und Radfahrer sowie Attraktivierung des öffentlichen Personennahverkehrs.

Die Einstellung von Schmitz sei eine direkte Folge des neuen Bergkamen Klimaschutzkonzepts, betonte Peters. Bisher wurde auch dieser Bereich von Norman Raupach bearbeitet. Dies sei durch das neue Konzept von einer Person nicht mehr zu stemmen gewesen.