10 kommunale „Klima-Experten“ haben Zertifikat erhalten

10 Teilnehmer und Teilnehmerinnen des hiesigen VHS-Kurses „Klima.fit – Klimawandel vor der Haustür! Was kann ich tun!“ haben am Mittwoch von der Ersten Beigeordneten Christine Busch und dem Technischen Beigeordnete Jens Toschläger ihre Zertifikate als Multiplikator:innen für den Klimaschutz erhalten.

Sie haben erfolgreich in 21 Unterrichtseinheiten konkretes Wissen u.a. zu folgenden Themen erlangt:

  • Klimaschutz und Klimaanpassung im politischen Kontext
  • Unterschied zwischen Wetter und Klima
  • Das Klimasystem und seine Komponenten
  • Natürlicher und anthropogener Treibhausgaseffekt
  • Die Bedeutung der 2°-Celsius-Obergrenze
  • Pro-Kopf-Emissionen und ihre Auswirkungen
  • Der CO2-Fußabdruck

Die kommunale Herausforderung wurde mit der Klimaschutzbeauftragten der Stadt Bergkamen, Kristina van Ryskwick, lebhaft diskutiert.

In zwei Online-Kursabenden waren die Teilnehmenden im direkten Dialog mit führenden Expert:innen über relevante Fragen des Klimawandels. In Vorbereitung auf die Abende wurden aus dem Kurs heraus Fragen formuliert, die direkt am Abend und/oder anschließend schriftlich beantwortet wurden.

Der 4. Kursabend stand unter dem Motto: Was können wir selbst tun? Dazu hatte die Kursleiterin Christiane Reumke kommunale Initiativen eingeladen: Der Nabu hat sein 40-jähriges Engagement zur Pflege von Feucht- und Nasswiesen in Bergkamen vorgestellt. Vertreter des ADFC-Bergkamen (Allgemeiner Deutscher Fahrradclub) und des Aktionskreises Wohnen und Leben in Bergkamen e.V. berichteten über ihre Tätigkeiten und haben um Mitstreiter:innen geworben. Die Initiative „L821n NEIN!“ stellte heraus, wie sich aus einer „Ein-Punkt-Bewegung“ eine Initiative für den Klimaschutz entwickelt hat. „Ganz neu war für mich das Nachhaltigkeitsforum der Fa. Bayer als betriebliches Engagement kennenzulernen“, so eine Teilnehmerin. Zusätzlich wurden die „Solidarische Landwirtschaft“ und „Vegans for Future“ als regionale Initiativen vorgestellt.

Die Teilnehmenden haben vielfältige Anregungen erhalten, im Alltag ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele zu leisten. Insbesondere die Energieeinsparung, die Nutzung erneuerbarer Energien aber auch den Umstieg aufs Rad haben sie sich vorgenommen.

Der letzte Kursabend am 07.06.2023 stand ganz im Zeichen des Weitermachens. Sowohl die Erste Beigeordnete Christine Busch als auch der Techn. Beigeordnete Jens Toschläger wünschten sich ein kommunales Engagement der Teilnehmer und Teilnehmerinnen und sagten ihre Unterstützung seitens der Verwaltung zu. Die Teilnehmenden haben das gerne aufgegriffen. „Ich bin konkret bereit mich für ein Bürgerwindrad in Bergkamen zu engagieren“, meldete ein Teilnehmer sein Interesse an. Ein Teilnehmer aus Rünthe will sich „für blühende Vorgärten und gegen Schottergärten“ einsetzen. „Auch bei dem energetischen Quartierskonzept bringe ich mich gerne ein.“

Im Gegenzug hoffen die Teilnehmenden, dass auch die Verantwortlichen alle erforderlichen Schritte mutig und entschlossen in die Wege leiten. Sie haben erkannt, dass die Lage ernst ist, dass aber noch die Chance besteht, die verheerenden Folgen einer Erderwärmung von über 1,5 Grad abzuwenden.




Landschaftsverband fördert Biologische Stationen mit 1,46 Millionen Euro – auch in Bergkamen

Im Rahmen eines neuen Programmes zur Förderung Biologischer Stationen und vergleichbarer Einrichtungen unterstützt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in diesem Jahr erstmals 18 Projektvorhaben mit etwa 1,46 Millionen Euro. Im LWL-Klima- und Umweltausschuss haben die Abgeordneten in Münster, gemeinsam mit dem Kulturausschuss, die Förderung von unterschiedlichen Projekten aus ganz Westfalen-Lippe in den Bereichen Kulturlandschaftspflege, Klimaschutz, Umweltbildung und Inklusion beschlossen. Rund 83.000 Euro erhält die Biologische Station Kreis Unna / Dortmund e.V. auf der Ökologiestation in Bergkamen. Durch ein Buchprojekt sollen Naturschutzgebiete des Kreises Unna und der Stadt Hamm vorgestellt werden.–

Bis zur Antragsfrist der Pilotphase Ende Februar waren 34 Anträge mit einem Gesamtvolumen von drei Millionen Euro eingegangen. „Die vielen Förderanträge in der ersten Antragsphase spiegeln das große Interesse am Fördertopf wider und zeigen, dass der LWL hier ein wichtiges, bisher fehlendes Fördersegment für die Region ergänzt hat“, so der Direktor des LWL, Dr. Georg Lunemann.

„Der LWL setzt mit dem neuen Förderprogramm ein starkes Zeichen für Kulturlandschaftspflege und Klimaschutz in Westfalen-Lippe“, sagte die Vorsitzende des Klima- und Umweltausschusses Ausschusses, Martina Müller, in der Sitzung. Und der stellvertretende Vorsitzende des Kulturausschusses, Dieter Gebhard, erklärte: „Wir freuen uns, dass wir darüber jetzt und in Zukunft so viele gute Ideen und fundierte Konzepte nachhaltig unterstützen können.“

Unter den ausgewählten Förderprojekten finden sich etwa Vorhaben zum Schutz von nachtsensiblen Tierarten, Fledermäusen sowie seltenen Amphibien. Gleich zwei Projekte beschäftigen sich mit Streuobstwiesen als Teil der westfälischen Kulturlandschaft. Zahlreiche Bildungsprojekte unter anderem zu den aktuellen Themen Klimaschutz und Biodiversität sind ebenfalls vertreten. Auch die Teilhabe aller Menschen am Naturerleben zeigt sich als inklusives Querschnitts-Ziel in mehreren Projektideen. Die Förderung von Ausstellungselementen für drei naturkundliche Besucherzentren und ein Buchprojekt über Naturschutzgebiete vervollständigen das Portfolio.

Das Projekt mit der höchsten Fördersumme von rund 220.000 Euro setzt sich für die Vernetzung und Verbesserung von Lebensräumen für die seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge als Schirmarten insektenreicher Verkehrswege und Grünlandflächen im Kreis Siegen-Wittgenstein ein. Die Biologische Station Siegen-Wittgenstein hat nun drei Jahre Zeit, das umfangreiche Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Eine Zuwendung von etwa 43.000 Euro erhält das „LIZ Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald Möhnesee“ für die kurzfristige Realisierung eines neuen Ausstellungselementes mit dem Titel „Von Möhnewasser und Trinkwasser“ (vollständige Förderliste siehe unten).

Neben der Förderung konkreter Projekte unterstützt der LWL auch die Netzwerkarbeit von Biologischen Stationen und vergleichbaren Einrichtungen. In Kooperation mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) fördert der LWL aktuell die Veranstaltung „Naturparke 24“. Am 17. und 18. Juni erwarten die zwölf Naturparke in Nordrhein-Westfalen Erwachsene und Kinder mit einem facettenreichen Programm. Nähere Informationen hierzu finden sich unter http://www.naturparke24.de oder bei facebook: https://www.facebook.com/naturparkenrw. Für die Zukunft sind weitere Fach- und Netzwerkveranstaltungen des LWL in Planung.

Nächster Antragsschluss für Projektförderungen ist der 30. November 2023. Informationen dazu im Internet unter: http://www.lwl-kultur.de/de/kulturforderung/finanzielle-forderung/forderung-biologischer-stationen. Als Fachberaterin steht Elke Happe telefonisch unter 0251-591-7510 oder unter elke.happe@lwl.org zur Verfügung.

LWL-Förderung Biologischer Stationen und vergleichbarer Einrichtungen, das Förderprogramm der Pilotphase 2023 im Überblick:

In der ersten Förderphase 2023 wurde eine Gesamtfördersumme von rund 1,46 Millionen Euro für 18 Projekte in und für Westfalen-Lippe bewilligt.

1) Biologische Station Siegen-Wittgenstein: 220.978 EUR
Netzwerk Ameisenbläulinge im Kreis Siegen-Wittgenstein:
Vernetzung und Optimierung von Habitaten für die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge als Schirmarten insektenreicher Verkehrswege und Grünlandgesellschaften

2) Biologische Station Hochsauerlandkreis e. V.: 103.220 EUR Anschaffung traktorgeführter Mähbalken zur insektenschonenden Wiesenpflege, Bildung eines Maschinenringes

3) Landschaftsstation im Kreis Höxter e.V.: 80.255 EUR
Die Amphibienarche – Ein Schutzprojekt zum Erhalt stark bedrohter Amphibienarten und Bildung

4) Naturschutzzentrum Kreis Coesfeld .V.: 53.000 EUR
Wo die wilden Pflanzen leb(t)en – Eine Ausstellung zur Veränderung unserer kulturhistorischen Landschaft im Münsterland

5) Biologische Station im Kreis Wesel e.V.: 99.081 EUR
Nacht in der Büngerner / Dingdener Heide: Datenerhebung gefährdeter nachtsensibler Arten, Bildungsprogramm, Maßnahmenkonzept, Kooperation mit LVR

6) NABU-Naturschutzzentrum Münsterland e.V.: 97.250 EUR
Ausbildung von Biodiversitäts- und Klima-Coaches

7) Landschaftsinformationszentrum Wald und Wasser Möhnesee e.V.: 42.733 EUR
Von Möhnewasser und Trinkwasser- inklusive Modernisierung des interaktiven Liz-Ausstellungsbereiches in 2023

8) Biologische Station Kreis Unna / Dortmund e.V.: 83.079 EUR
Buchprojekt (zwei Bände): Naturschutzgebiete des Kreises Unna und der Stadt Hamm

9) Biologische Station Lippe e.V.: 72.000 EUR
Wissen wachsen lassen – Ausbau des Streuobstwiesen-Netzwerkes im Kreis Lippe

10) Biologische Station Kreis Recklinghausen e.V.: 52.686 EUR
Ausbildung und Zertifizierung von Streuobstpädagogen

11) Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V.: 148.500 EUR
Naturerlebnis für Alle – Barrierefreie Infrastruktur und Biotopanlagen an neuem Standort: Teich für Alle, Garten für Alle etc.

12) Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e.V.: 64.000 EUR
Natur und Kultur – Wandern im Kreis Herford

13) Biologische Station Kreis Paderborn-Senne e.V.: 95.192 EUR
Neuaufstellung der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung für die Heidschnucken-Schäferei Senne

14) Biologische Station Hochsauerlandkreis e.V.: 39.391 EUR
Fledermaus-Winterquartiere im Hochsauerlandkreis: Grundlagendaten, Konzept, Netzwerk

15) Biologische Station Gütersloh/Bielefeld e.V.: 89.000 EUR
Biologische Vielfalt erleben, Artenkenntnisse erwerben – und damit zum Schutz der Artenvielfalt beitragen!

16) Biologische Station Westliches Ruhrgebiet e.V.: 27.525 EUR
Klimawandel, Artenvielfalt, Nachhaltigkeit – Naturmodule für die Schule (KANNS), Kooperation LVR

17) Biologische Station Kreis Recklinghausen e.V.: 36.949 EUR
Umgestaltung der Ausstellung der Station als Naturparkhaus, Ausstellungselement „Pilze“

18) Biologische Station Soest: 59.846 EUR
Artenvielfalt vor der Haustür! – Naturbewusstsein im regionalen Umfang fördern




Die Faire Metropole Ruhr feiert zehnjähriges Bestehen – Bergkamen ist dabei

Als Fairtrade-Town setzt sich die Stadt Bergkamen seit 8 Jahren für den fairen Handel ein. Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums zum Titel „Faire Metropole Ruhr“ als erste Fairtrade-Region überhaupt, dessen Mitglied auch die Stadt Bergkamen ist, montiert Bürgermeister Bernd Schäfer symbolisch das neue Ortseingangsschild, mit dem er sein Engagement für gerechten Handel weltweit in der Öffentlichkeit besonders ausschildert.

In diesem Jahr wurde der Stadt Bergkamen durch die Prüfkommission von Fairtrade Deutschland für weitere zwei Jahre der Titel „Fairtrade-Town“ verliehen.

„Die Titelerneuerung ist eine schöne Bestätigung für Bergkamen. Der Titel ist eine gemeinsame Auszeichnung, die ohne das große Engagement der vielen Aktiven nicht möglich wäre. Insbesondere möchte ich der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe meinen Dank aussprechen“, so Bürgermeister Bernd Schäfer.

Faire Metropole Ruhr

2013 erhielt die Faire Metropole Ruhr die Auszeichnung zur Fairen Region von Fairtrade Deutschland zum ersten Mal und als erste Region überhaupt. Dies war nur möglich, weil sich unzählige Menschen in den Kommunen des Ruhrgebiets für Fairen Handel einsetzen und sich mit unterschiedlichsten Aktionen, Veranstaltungen und ehrenamtlichem Engagement gegen Menschenrechtsverletzungen und für gerechte Lebensbedingungen in Produktionsländern weltweit stark machen. Heute leben in der Fairen Metropole Ruhr bereits über 4,8 Mio. Menschen in insgesamt 39 Fairtrade-Towns bzw. zwei Fairtrade-Kreisen.

Die Faire Metropole Ruhr ist ein Netzwerk von zivilgesellschaftlichen, kirchlichen und kommunalen Aktiven im Ruhrgebiet. Das Netzwerk bündelt seit über einem Jahrzehnt die Aktivitäten rund um das Eine-Welt-Engagement und den Fairen Handel, um die Ideen des Fairen Handels und der Fairen öffentlichen Beschaffung stärker im Ruhrgebiet zu verankern.

Das aktuelle Projekt wird durch Engagement Global mit ihrer „Servicestelle Kommunen in der Einen Welt“ mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie durch die „Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen“ unterstützt.

Mit dieser ruhrgebietsweiten Ortsschilderaktion zeigen die Städte, Gemeinden und Kreise ihre Zugehörigkeit zur fairen Metropolregion und zu den gemeinsamen Projekten wie der „Charta Faire Metropole Ruhr 2030“, der Fairfassung für das Ruhrgebiet. https://www.faire-metropole-ruhr.de/charta.html. Diese haben mittlerweile 11 Kommunen unterzeichnet. Dazu gehört auch die Stadt Bergkamen.

Fairtrade-Towns vernetzen Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft

Die Kampagne Fairtrade-Towns vernetzt Aktive aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Für den Titel müssen die Städte insgesamt fünf Kriterien erfüllen:

  • einen formellen Ratsbeschluss zur Unterstützung des fairen Handels,
  • die Bildung einer Steuerungsgruppe, welche alle Aktivitäten steuert,
  • eine Auswahl lokaler Geschäfte und Gastronomiebetriebe, die Produkte aus fairem Handel anbieten,
  • öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Vereine oder Kirchen, die Informations- und Bildungsaktivitäten zu fairem Handel organisieren sowie
  • Medien, die über den fairen Handel und über das Engagement der Stadt berichten.

Bergkamen ist eine von über 820 Fairtrade-Towns in Deutschland. Neben Deutschland ist die Kampagne in insgesamt 35 Ländern weltweit vertreten. www.fairtrade-towns.de Träger ist der gemeinnützige Verein Fairtrade Deutschland e.V. Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet konkrete Handlungsoptionen zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals – SDG´s), die 2015 verabschiedet wurden. Unter dem Motto „global denken, lokal handeln“ leistet Bergkamen einen wichtigen Beitrag.

Das Engagement in Bergkamen ist vielfältig: Infoveranstaltungen, Organisation des Verkaufs von fair gehandelten Bio-Orangen, Quiz und Spiele zum Thema sowie Ausschank von Fairtrade-Kaffee bei verschiedenen Festen. Im September ist eine Kleidertauschbörse mit Musik und Infos zur Herstellung von Fair-Fashion geplant. Wer sich gemeinsam mit der Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe engagieren möchte, melde sich gerne unter organisation@bergkamen.de




Aktion Klimabäume – Drei neue Streuobstwiesen für Bergkamen

Der Regionalverband Ruhr (RVR) rief in diesem Frühjahr gemeinnützige und öffentliche Institutionen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit zur Bewerbung um eine Streuobstwiese auf. Auch Institutionen aus Bergkamen haben sich beworben und den Zuschlag erhalten.

Insgesamt werden in Bergkamen drei neue Streuobstwiesen entstehen. Die Overberger Schule, die Realschule Oberaden sowie das Stadtmuseum Bergkamen können sich im November über ein Pflanzpaket freuen. Damit wird es in Bergkamen noch ein Stückchen grüner und vor allem nachhaltiger, denn Streuobstwiesen sind wahre Alleskönner. Sie bieten nicht nur Lebensorte für zahlreiche Tiere und Pflanzen und tragen so zur Biodiversität bei, sondern binden auch viel klimaschädliches CO2 und senken die Temperaturen in Hitzesommern im Umfeld spürbar.

Doch noch ist Geduld gefragt. Bevor die Pflanzpakete mit den Obstbaum-Hochstämmen und regionalen Wiesensamen an die teilnehmenden Institutionen im November 2023 übergeben werden, bekommen Kinder/Jugendliche und Betreuer*innen auf dem GreenDay – dem umweltpädagogischen Tag im Rahmen der Aktion –  praxisnahes Wissen zur Pflanzung, Pflege und Funktion einer Streuobstwiese vermittelt.

Insgesamt werden mit der Aktion nun 76 neue Streuobstwiesen in der gesamten Metropole Ruhr entstehen. Neben Schulen, Jugendzentren und Kindergärten, haben sich auch verschiedene Vereine, Verbände und Kirchengemeinden erfolgreich beworben.




Bauantrag gestellt: Bayer-Pharmaproduktionsstandort Bergkamen bekommt „grünen“ Dampf vom benachbarten Biomassekraftwerk

Der Bayer-Standort Bergkamen. Fotos: Bayer AG

Bayer und E.ON kooperieren am Standort Bergkamen, um bei der nachhaltigen Energieversorgung einen entscheidenden Schritt voranzukommen. E.ON wird in der Zukunft Bayer mit „grünem“ Dampf versorgen, der CO2-neutral in seinem in unmittelbarer Nähe zum Industriepark befindlichen Biomasseheizkraftwerk aus Altholz produziert wird.

Dieter Heinz, Leiter Supply Center Bergkamen (r.), mit Patrick Schneckenburger, Geschäftsführer der E.ON Energy Solutions GmbH.

„Für uns ist die zusätzliche Versorgung mit Dampf aus dem Biomassekraftwerk ein wichtiger Baustein, um das Ziel der Klimaneutralität unseres Standorts bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Damit wird auch unsere Versorgungssicherheit gestärkt“, sagt Dieter Heinz, Leiter Supply Center Bergkamen. Bayer hat sich konzernweit das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 gesetzt. Die Kooperation entlaste dabei das unternehmenseigene Kraftwerk, das weiterhin für die Hauptversorgung des Standortes mit Dampf sorge.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit Bayer den Weg zu einem klimaneutralen Standort zu gestalten und als verlässlicher Partner zur Dekarbonisierung der Energieversorgung in Bergkamen beizutragen. Durch den erfolgreichen Vertragsabschluss sichern wir die Dampfversorgung des Standortes und zeigen, dass sich Investitionen in nachhaltige Energien lohnen“, erläutert Patrick Schneckenburger, Geschäftsführer der E.ON Energy Solutions GmbH.

Das Biomasseheizkraftwerk Bergkamen erzeugt aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz CO2-neutral Energie in Form von Wärme und Strom. Die Wärme wird als Fernwärme zu Verbrauchern in der Nähe geliefert und der Strom ins Netz der Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen, Bönen, Bergkamen (GSW) eingespeist. Hier möchte E.ON Energy Solutions die Zusammenarbeit mit den GSW bei der Fernwärmeversorgung fortsetzen, erklärte Schneckenburger. Der „grüne“ Dampf wird künftig aus der bestehenden Dampfturbine ausgekoppelt und über eine neue Leitung dem Industriepark zur Verfügung gestellt.

Im Biomasseheizkraftwerk wird altes, recyceltes Holz umweltfreundlich entsorgt und zur Produktion CO2-neutraler, grüner Energie genutzt. Moderne Feuerungstechnik (Wirbelschichtfeuerungsanlage) und Filtertechniken gewährleisten eine regionale und umweltfreundliche Energieproduktion. Insgesamt werden so jedes Jahr circa 67.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu einer konventionellen Erzeugung eingespart.

Die erste Dampf-Lieferung von E.ON an Bayer ist für das dritte Quartal 2024 geplant. Bayer wird dabei E.ON spezielles, demineralisiertes, Wasser zur Verfügung stellen, welches nach behördlichen Vorgaben zur Erzeugung von Dampf für dessen Einsatz in der pharmazeutischen Wirkstoffproduktion zu verwenden ist. Dafür wird im Vorfeld eine gesonderte Leitung vom Bayer-eigenen Kraftwerk zum Biomasseheizkraftwerk von E.ON verlegt werden. Der Dampf selbst wird dann über eine ebenfalls neu zu errichtende Rohrtrasse auf einer Stahltrassenkonstruktion in das Dampfnetz von Bayer eingespeist werden. Die Liefermenge soll dann zwischen sechs und 18 Tonnen pro Stunde betragen. Die Inverstitionssumme bezifferte Schneckenburger auf rund 3,9 Millionen Euro.

Bayer wird damit 20 Prozent seines gesamten Dampfbedarfs am Standort Bergkamen decken können. Dampf dient dem Produktionsstandort als Energieträger und wird vor allem für die Wärmegewinnung eingesetzt. Mit dem von E.ON gelieferten „grünen“ Dampf spart Bayer rund 12.500 Tonnen CO2 einschließlich weiterer klimaschädlicher Gase pro Jahr ein. Dies entspricht einer Reduzierung der gesamten Emissionen an CO2 und weiterer Klima-Gase des Bergkamener Bayer-Standorts um circa 15 Prozent. Bayer profitiert aber auch finanziell von diesem Geschäft mit E.ON, weil das Unternehmen für den Bergkamener Standort weniger teures Gas einkaufen muss.

Bayer und E.ON haben die Kooperation zunächst für zehn Jahre vereinbart.

Das Supply Center Bergkamen

Das Supply Center Bergkamen ist der größte Produktionsstandort von Bayer für pharmazeutische Wirkstoffe. Mit circa 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einschließlich Auszubildenden in acht Berufen ist Bayer der größte Arbeitgeber und eines der Unternehmen mit der höchsten Ausbildungsquote in der Region. Neben dem Standort Bergkamen gehört ein Mikronisierbetrieb in Berlin, in dem die Wirkstoffe zermahlen und aufbereitet werden, zum Supply Center.

Weltweit bekannt ist der Standort seit sechs Jahrzehnten für die Produktion von hormonellen Wirkstoffen für Produkte der Empfängnisverhütung und der Frauengesundheit sowie für die Herstellung von Kontrastmitteln. Einzigartig ist die Kompetenz von Bayer, hormonelle Wirkstoffe in komplexen Synthesen und in hoher Reinheit industriell herzustellen und dabei chemische Synthese-Stufen und mikrobiologische Biotransformationsschritte zu kombinieren. Das erste Kontrastmittel der Welt für die Magnetresonanztomografie wurde 1988 in Bergkamen produziert.

Als weiterer Schwerpunkt neben Wirkstoffen für Produkte der Frauengesundheit und der Radiologie kommt seit Neuem die Herstellung von Wirkstoffen für innovative Therapeutika hinzu. Im Jahr 2022 wurden Investitionen in Höhe von mehr als 60 Millionen Euro getätigt.

Das Supply Center Bergkamen ist Teil eines Netzwerks von Bayer für die Produktion pharmazeutischer Wirkstoffe. Zu ihm gehören in Deutschland ebenfalls der Standort Wuppertal sowie die Standorte La Felguera in Spanien und Orizaba in Mexiko.




Arbeitskreis „Rettet die Lippe“ setzt seine Arbeit fort und terminiert das nächste Treffen

Der kürzlich verstorbene Vorsitzende des Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e. V. Charly Röcher, hatte einen Arbeitskreis „Rettet die Lippe“ initiiert.  Dieser Arbeitskreis wird seine Arbeit fortsetzen.

Am 10. Mai 2023. trafen sich nun 24  Interessierte aus den umliegenden Gemeinden und Vertreter von Verbänden zur konstituierenden Sitzung in der Ökostation in Bergkamen-Heil.

Ziel aller Anwesenden ist es, die Einleitung des Grubenwassers des ehemaligen Bergwerks Haus Aden in die Lippe nur dann zuzulassen, wenn alle Giftstoffe zuvor ausgefiltert wurden. Die ungefilterte Einleitung des sehr salzhaltigen und mehrfach kontaminierten Grubenwassers bedeutet eine unkalkulierbare Gefahr für die Lippe und ihre Vorfluter. Die anwesenden Fischerei-Experten berichteten über die Gefährdung des Fischbestandes durch die Grubenwassereinleitung. Die Europäische Wasserrichtlinie beinhaltet einen strengen Schutz u. a. von Fließgewässern und steht dem Vorhaben der RAG entgegen. Darüber hinaus sehen die Teilnehmer eine Gefahr durch den unter Tage verbrachten hochgiftigen Sondermüll, der bereits vom ansteigenden Grubenwasser umspült wird.

Auch verändert sich durch das ansteigende Grubenwasser der Druck im Deckgebirge, weshalb neue Oberflächenschäden wie Hebungen und Risse befürchtet werden. Die ersten leichten Beben deuten darauf hin.

Die Teilnehmer waren sich einig: Es gibt viele Gründe, den Arbeitskreis aktiv weiter fortzuführen und weitere Mitstreiter dafür zu gewinnen. Die nächsten Termine sind schon vereinbart. Das nächste Treffen ist am 7. Juni 23 um 18.00 Uhr, wieder in der Öko-Station, die freundlicherweise wieder ihre Räume zur Verfügung stellt.




NABU-Spaziergang zu den Knabenkräutern am Wegesrand in Bergkamen-Heil

Breitblättriges Knabenkraut (Foto: Bernd Margenburg)

Seit 1982 wird die Nasswiese in Bergkamen-Heil durch den ehrenamtlichen Naturschutz gepflegt. Der NABU-Kreisverband Unna organisiert die Mahd und das Abtragen des Mahdgutes. Im Jahr 2019 haben wieder zahlreiche Helferinnen und Helfer der Südkamener Kindertageseinrichtung „Unter dem Regenbogen“ bei dieser Arbeit geholfen.

Ohne diese gemeinsamen Arbeitseinsätze hätte der Lebensraum des Breitblättrigen Knabenkrautes und zahlreicher Wiesenpflanzen nicht bis heute geschützt werden können. Das Ergebnis der Pflegemaßnahmen, Informationen zum Schutz unserer einheimischen Orchideen und Neues aus der Orchideenwelt des Kreises Unna werden bei einer Wanderung am Sonntag, 21.05., 10:00 Uhr,  entlang der Orchideenwiesen vorgestellt. Treffpunkt ist die Feuerwehr Bergkamen, Nördliche Lippestraße 21, 59192 Bergkamen. Für NABU-Mitglieder ist die Wanderung kostenlos, ansonsten werden 2 Euro Teilnehmergebühr fällig.




Schöpfungs- und Nachhaltigkeitstag auf der Ökologiestation

Zusammen mit dem evangelischen Kirchenkreis Unna, der evangelischen Martin-Luther-Kirchengemeinde Bergkamen und dem ADFC Kreis Unna feiert das Umweltzentrum Westfalen den ersten Schöpfungs- und Nachhaltigkeitstag. Am 21. Mai laden wir Sie ein, von 11:00 – 15:00 Uhr, einen besonderen Gottesdienst mit anschließendem Picknick und tollen Mitmachaktionen auf dem Gelände der Ökologiestation zu erleben.
Mehr Infos unter: https://bit.ly/41kY9Z7



Energie- und Umweltberatung: Neues Beratungsangebot für Betriebe im Kreis Unna

Betriebe haben es nicht leicht – die heutige Zeit ist geprägt von erhöhten Energiekosten bei gleichzeitig abnehmender Ressourcenverfügbarkeit. Gleichzeitig gibt es mehr gesetzliche Regelungen zum Klimaschutz und Betriebe kommen in die Situation, ihre bisherige Strategie zu überdenken. Für diese neuen Herausforderungen bietet der Kreis Unna eine neutrale, individuelle und kostenfreie Beratung rund um die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz an.

Das Angebot richtet sich an gewerbliche Unternehmen im Kreis Unna. Die Beratung wird vom Fachbereich Mobilität, Natur und Umwelt des Kreises durchgeführt.

Bei der Beratung werden verschiedene Fragen und Aspekte unter die Lupe genommen. Mögliche Themen sind unter anderem, welche Prozesse oder Betriebsabläufe sich optimieren und verbessern lassen, wie ein Energie- beziehungsweise Umweltmanagementsystem eingerichtet und erhalten wird, welche Möglichkeiten zur Nutzung von regenerativen Energien im Betrieb vorhanden sind und auf welchem Stand die Energietechnik ist. Innerhalb des Beratungsangebotes gibt es zwei Teilbereiche: Den Energiecheck und die Umweltberatung.

Energiecheck
Der Energiecheck umfasst erste Auswertungen der vorhandenen energetischen Verbrauchsdaten sowie Unterstützung bei der Abschätzung von Energieeinsparungen. Zusätzlich werden vorhandene Erzeugungseinrichtungen (Wärme und Kälte) bewertet. Falls detaillierte Daten vorliegen, kann hier auch eine Lastganganalyse durchgeführt werden. Anhand der vorhandenen Daten kommt es zur Ausarbeitung und Ermittlung von Maßnahmen zur Energieeinsparung.

Umweltberatung
Innerhalb der Umweltberatung unterstützt der Kreis Unna bei der Abschätzung von CO₂-Emissionen und bei deren Einsparung. Zusätzlich werden Betriebe über alternative Energiesystemen, regenerative Energien, neue Technologien und Fördermittel beraten.

Ansprechpartner beim Kreis Unna für Termine und bei Fragen ist Steffen Tacke aus dem Fachbereich Mobilität, Natur und Umwelt, erreichbar unter Fon 0 23 03 27-16 71 oder unter der E-Mail Adresse steffen.tacke@kreis-unna.de.
Weitere Informationen rund um das Thema Klimaschutz finden sich unter www.kreis-unna.de/Umwelt/Klima/. Dort ist auch ein Infoblatt mit allen Infos zum Energiecheck zu finden (Suchwort „Energiecheck“). PK | PKU




Das „Bergkamen Beet“ soll die Schottergärten ersetzen

Im Rahmen der städtischen Förderung zur Entsiegelung von Schottergärten hat die Stadtverwaltung gemeinsam örtlichen Fachbetrieben ein eigenes Pflanzenpaket entwickelt.

Versiegelte und dicht bebaute Bereiche können kaum Regenwasser speichern. Daher heizen sie sich bei Sonnenstrahlung schnell auf und verfügen über ein ungünstiges Bioklima. Vor diesem Hintergrund ermutigt die Stadt Bergkamen die Bürgerinnen und Bürger zum Rückbau von Schottergärten und versiegelten Vorgartenflächen.

Mit einem Investitionszuschuss von bis zu 1.500 € unterstützt die Stadt jetzt bereits im zweiten Jahr die Umwandlung ökologisch wertloser Flächen in naturnahe, bepflanzte Vorgärten – zum Vorteil für das Klima, die Artenvielfalt und die Aufenthaltsqualität.

Für alle, die ihren Schottergarten in Eigenleistung entsiegeln wollen, gibt es jetzt zusätzliche Hilfestellung. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Fachanbietern wurde das Bergkamen Beet entwickelt. Dazu hat die Stabsstelle für Klimaschutz und Mobilität einen Flyer mit Pflanzplänen für ein Schattenbeet und ein Sonnenbeet erstellt.

„Damit bieten wir einen besonderen Service an, der in der Region bislang einzigartig ist,“ sagt der Technische Beigeordnete Jens Toschläger. „Alle, die jetzt selbst anpacken wollen, können den Pflanzplan direkt nutzen und ihren Vorgarten in ein blühendes Kleinod zu verwandeln. Fördermittel stehen noch in ausreichender Höhe zur Verfügung.“

Interessierte können einfach mit dem Flyer in die örtlichen Fachverkaufsbetriebe gehen und sich beraten lassen! Die Betriebe halten die Pflanzen des Bergkamen Beets vorrätig und können je nach Lage des Vorgartens Änderungen und Ergänzungen vornehmen. Die Anzahl der Stauden, Sträucher, Bodendecker und Blumen wird individuell auf die jeweilige Beetgröße festgelegt. Die Betriebe sind selbstverständlich auch eingestellt auf weitere Fragen zur Umwandlung eines versiegelten Vorgartens in ein grünes Paradies eingestellt.

Als örtliche Fachbetriebe sind dabei:

Garten-Center röttger GmbH, Erlentiefenstraße 31 in 59192 Bergkamen

Giesebrecht Garten & Pflanzen, Im Dorf 23 in 44532 Lünen

Menningmann GmbH, Baumschule + Gartencenter, Romberger Straße 27 in 59077 Hamm

Der Flyer und kleine Musterbeete werden zur Blumenbörse am 07.Mai 2023 auf dem Stadtmarkt durch den Leiter der Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität, Norman Raupach, vorgestellt.




Bio-Energie in Bergkamen-Heil: Besichtigung mit dem Umweltzentrum Westfalen

Am Donnerstag, 11. Mai, besteht die Möglichkeit, mit dem Umweltzentrum Westfalen die drei Blockheizkraftwerke der Bioenergieanlage des Naturlandhofes Willeke in Bergkamen-Heil (Dorfstraße 7, 59192 Bergkamen) zu besichtigen. Die Anlage verwertet mehr als 75 Prozent Mist aus Tierhaltungen der Region, der nach der Umsetzung wieder als hochwertiger Dünger ausgebracht werden kann. Damit werden Bio-Stoffe als Energieträger nachhaltig und naturverträglich verwendet, unter anderem für eine öffentliche Ladestelle für Elektro-PKW.

Ludger Willeke, der auch Mutterkuhhaltung mit Anbau der hierfür notwendigen Futtergrundlage ebenso wie Ackerbau und Grünlandbewirtschaftung betreibt, erläutert die Funktionsweise der Anlage und die Zusammenhänge der Stoffkreisläufe.

Die etwa eineinhalbstündige Führung findet ausschließlich im Freien statt und beginnt um 16.00 Uhr. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) oder 0 23 89 – 98 09 0 beim Umweltzentrum Westfalen notwendig.