Arbeitskreis „Rettet die Lippe“ setzt seine Arbeit fort und terminiert das nächste Treffen

Der kürzlich verstorbene Vorsitzende des Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e. V. Charly Röcher, hatte einen Arbeitskreis „Rettet die Lippe“ initiiert.  Dieser Arbeitskreis wird seine Arbeit fortsetzen.

Am 10. Mai 2023. trafen sich nun 24  Interessierte aus den umliegenden Gemeinden und Vertreter von Verbänden zur konstituierenden Sitzung in der Ökostation in Bergkamen-Heil.

Ziel aller Anwesenden ist es, die Einleitung des Grubenwassers des ehemaligen Bergwerks Haus Aden in die Lippe nur dann zuzulassen, wenn alle Giftstoffe zuvor ausgefiltert wurden. Die ungefilterte Einleitung des sehr salzhaltigen und mehrfach kontaminierten Grubenwassers bedeutet eine unkalkulierbare Gefahr für die Lippe und ihre Vorfluter. Die anwesenden Fischerei-Experten berichteten über die Gefährdung des Fischbestandes durch die Grubenwassereinleitung. Die Europäische Wasserrichtlinie beinhaltet einen strengen Schutz u. a. von Fließgewässern und steht dem Vorhaben der RAG entgegen. Darüber hinaus sehen die Teilnehmer eine Gefahr durch den unter Tage verbrachten hochgiftigen Sondermüll, der bereits vom ansteigenden Grubenwasser umspült wird.

Auch verändert sich durch das ansteigende Grubenwasser der Druck im Deckgebirge, weshalb neue Oberflächenschäden wie Hebungen und Risse befürchtet werden. Die ersten leichten Beben deuten darauf hin.

Die Teilnehmer waren sich einig: Es gibt viele Gründe, den Arbeitskreis aktiv weiter fortzuführen und weitere Mitstreiter dafür zu gewinnen. Die nächsten Termine sind schon vereinbart. Das nächste Treffen ist am 7. Juni 23 um 18.00 Uhr, wieder in der Öko-Station, die freundlicherweise wieder ihre Räume zur Verfügung stellt.




NABU-Spaziergang zu den Knabenkräutern am Wegesrand in Bergkamen-Heil

Breitblättriges Knabenkraut (Foto: Bernd Margenburg)

Seit 1982 wird die Nasswiese in Bergkamen-Heil durch den ehrenamtlichen Naturschutz gepflegt. Der NABU-Kreisverband Unna organisiert die Mahd und das Abtragen des Mahdgutes. Im Jahr 2019 haben wieder zahlreiche Helferinnen und Helfer der Südkamener Kindertageseinrichtung „Unter dem Regenbogen“ bei dieser Arbeit geholfen.

Ohne diese gemeinsamen Arbeitseinsätze hätte der Lebensraum des Breitblättrigen Knabenkrautes und zahlreicher Wiesenpflanzen nicht bis heute geschützt werden können. Das Ergebnis der Pflegemaßnahmen, Informationen zum Schutz unserer einheimischen Orchideen und Neues aus der Orchideenwelt des Kreises Unna werden bei einer Wanderung am Sonntag, 21.05., 10:00 Uhr,  entlang der Orchideenwiesen vorgestellt. Treffpunkt ist die Feuerwehr Bergkamen, Nördliche Lippestraße 21, 59192 Bergkamen. Für NABU-Mitglieder ist die Wanderung kostenlos, ansonsten werden 2 Euro Teilnehmergebühr fällig.




Schöpfungs- und Nachhaltigkeitstag auf der Ökologiestation

Zusammen mit dem evangelischen Kirchenkreis Unna, der evangelischen Martin-Luther-Kirchengemeinde Bergkamen und dem ADFC Kreis Unna feiert das Umweltzentrum Westfalen den ersten Schöpfungs- und Nachhaltigkeitstag. Am 21. Mai laden wir Sie ein, von 11:00 – 15:00 Uhr, einen besonderen Gottesdienst mit anschließendem Picknick und tollen Mitmachaktionen auf dem Gelände der Ökologiestation zu erleben.
Mehr Infos unter: https://bit.ly/41kY9Z7



Energie- und Umweltberatung: Neues Beratungsangebot für Betriebe im Kreis Unna

Betriebe haben es nicht leicht – die heutige Zeit ist geprägt von erhöhten Energiekosten bei gleichzeitig abnehmender Ressourcenverfügbarkeit. Gleichzeitig gibt es mehr gesetzliche Regelungen zum Klimaschutz und Betriebe kommen in die Situation, ihre bisherige Strategie zu überdenken. Für diese neuen Herausforderungen bietet der Kreis Unna eine neutrale, individuelle und kostenfreie Beratung rund um die Themen Energieeffizienz und Klimaschutz an.

Das Angebot richtet sich an gewerbliche Unternehmen im Kreis Unna. Die Beratung wird vom Fachbereich Mobilität, Natur und Umwelt des Kreises durchgeführt.

Bei der Beratung werden verschiedene Fragen und Aspekte unter die Lupe genommen. Mögliche Themen sind unter anderem, welche Prozesse oder Betriebsabläufe sich optimieren und verbessern lassen, wie ein Energie- beziehungsweise Umweltmanagementsystem eingerichtet und erhalten wird, welche Möglichkeiten zur Nutzung von regenerativen Energien im Betrieb vorhanden sind und auf welchem Stand die Energietechnik ist. Innerhalb des Beratungsangebotes gibt es zwei Teilbereiche: Den Energiecheck und die Umweltberatung.

Energiecheck
Der Energiecheck umfasst erste Auswertungen der vorhandenen energetischen Verbrauchsdaten sowie Unterstützung bei der Abschätzung von Energieeinsparungen. Zusätzlich werden vorhandene Erzeugungseinrichtungen (Wärme und Kälte) bewertet. Falls detaillierte Daten vorliegen, kann hier auch eine Lastganganalyse durchgeführt werden. Anhand der vorhandenen Daten kommt es zur Ausarbeitung und Ermittlung von Maßnahmen zur Energieeinsparung.

Umweltberatung
Innerhalb der Umweltberatung unterstützt der Kreis Unna bei der Abschätzung von CO₂-Emissionen und bei deren Einsparung. Zusätzlich werden Betriebe über alternative Energiesystemen, regenerative Energien, neue Technologien und Fördermittel beraten.

Ansprechpartner beim Kreis Unna für Termine und bei Fragen ist Steffen Tacke aus dem Fachbereich Mobilität, Natur und Umwelt, erreichbar unter Fon 0 23 03 27-16 71 oder unter der E-Mail Adresse steffen.tacke@kreis-unna.de.
Weitere Informationen rund um das Thema Klimaschutz finden sich unter www.kreis-unna.de/Umwelt/Klima/. Dort ist auch ein Infoblatt mit allen Infos zum Energiecheck zu finden (Suchwort „Energiecheck“). PK | PKU




Das „Bergkamen Beet“ soll die Schottergärten ersetzen

Im Rahmen der städtischen Förderung zur Entsiegelung von Schottergärten hat die Stadtverwaltung gemeinsam örtlichen Fachbetrieben ein eigenes Pflanzenpaket entwickelt.

Versiegelte und dicht bebaute Bereiche können kaum Regenwasser speichern. Daher heizen sie sich bei Sonnenstrahlung schnell auf und verfügen über ein ungünstiges Bioklima. Vor diesem Hintergrund ermutigt die Stadt Bergkamen die Bürgerinnen und Bürger zum Rückbau von Schottergärten und versiegelten Vorgartenflächen.

Mit einem Investitionszuschuss von bis zu 1.500 € unterstützt die Stadt jetzt bereits im zweiten Jahr die Umwandlung ökologisch wertloser Flächen in naturnahe, bepflanzte Vorgärten – zum Vorteil für das Klima, die Artenvielfalt und die Aufenthaltsqualität.

Für alle, die ihren Schottergarten in Eigenleistung entsiegeln wollen, gibt es jetzt zusätzliche Hilfestellung. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Fachanbietern wurde das Bergkamen Beet entwickelt. Dazu hat die Stabsstelle für Klimaschutz und Mobilität einen Flyer mit Pflanzplänen für ein Schattenbeet und ein Sonnenbeet erstellt.

„Damit bieten wir einen besonderen Service an, der in der Region bislang einzigartig ist,“ sagt der Technische Beigeordnete Jens Toschläger. „Alle, die jetzt selbst anpacken wollen, können den Pflanzplan direkt nutzen und ihren Vorgarten in ein blühendes Kleinod zu verwandeln. Fördermittel stehen noch in ausreichender Höhe zur Verfügung.“

Interessierte können einfach mit dem Flyer in die örtlichen Fachverkaufsbetriebe gehen und sich beraten lassen! Die Betriebe halten die Pflanzen des Bergkamen Beets vorrätig und können je nach Lage des Vorgartens Änderungen und Ergänzungen vornehmen. Die Anzahl der Stauden, Sträucher, Bodendecker und Blumen wird individuell auf die jeweilige Beetgröße festgelegt. Die Betriebe sind selbstverständlich auch eingestellt auf weitere Fragen zur Umwandlung eines versiegelten Vorgartens in ein grünes Paradies eingestellt.

Als örtliche Fachbetriebe sind dabei:

Garten-Center röttger GmbH, Erlentiefenstraße 31 in 59192 Bergkamen

Giesebrecht Garten & Pflanzen, Im Dorf 23 in 44532 Lünen

Menningmann GmbH, Baumschule + Gartencenter, Romberger Straße 27 in 59077 Hamm

Der Flyer und kleine Musterbeete werden zur Blumenbörse am 07.Mai 2023 auf dem Stadtmarkt durch den Leiter der Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität, Norman Raupach, vorgestellt.




Bio-Energie in Bergkamen-Heil: Besichtigung mit dem Umweltzentrum Westfalen

Am Donnerstag, 11. Mai, besteht die Möglichkeit, mit dem Umweltzentrum Westfalen die drei Blockheizkraftwerke der Bioenergieanlage des Naturlandhofes Willeke in Bergkamen-Heil (Dorfstraße 7, 59192 Bergkamen) zu besichtigen. Die Anlage verwertet mehr als 75 Prozent Mist aus Tierhaltungen der Region, der nach der Umsetzung wieder als hochwertiger Dünger ausgebracht werden kann. Damit werden Bio-Stoffe als Energieträger nachhaltig und naturverträglich verwendet, unter anderem für eine öffentliche Ladestelle für Elektro-PKW.

Ludger Willeke, der auch Mutterkuhhaltung mit Anbau der hierfür notwendigen Futtergrundlage ebenso wie Ackerbau und Grünlandbewirtschaftung betreibt, erläutert die Funktionsweise der Anlage und die Zusammenhänge der Stoffkreisläufe.

Die etwa eineinhalbstündige Führung findet ausschließlich im Freien statt und beginnt um 16.00 Uhr. Eine Anmeldung ist unter 0 23 89 – 98 09 11 (auch Anrufbeantworter) oder 0 23 89 – 98 09 0 beim Umweltzentrum Westfalen notwendig.




NABU-Exkursion zu den Gehözen in Weddinghofen

Auch wenn die Zahl der einheimischen Frühblüher nicht so hoch ist, herrscht in Wäldern, Hecken, an Säumen und Siedlungsrand ein ziemlich reiches Pflanzenleben, das teilweise auf eine interessante Geschichte zurückblicken kann.

Warum welche Pflanze vorkommt, ist der Schwerpunkt der Exkursion von Götz Loos am Sonntag, 30. April, von 14:00 – 16:00 Uhr. Treffpunkt ist in Bergkamen-Weddinghofen, Ecke Kleiweg/ Schulstraße (am Kreisverkehr). Für NABU-Mitglieder ist die Exkursion kostenlos, ansonsten werden 5 Euro Teilnehmergebühr fällig.




Jahreszeitliche Feuerküche für Jugendliche (von 12 bis 15 Jahren)

Am Samstag 20. Mai (10.00 – 1300 Uhr) qualmt es gleich aus mehreren Töpfen!

Die Teilnehmer bereiten unter freiem Himmel ein dreigängiges Outdoor-Menü mit frischen Zutaten aus der Natur zu. Dazu werden Kräuter, Beeren und anderes Essbares auf dem Gelände der Ökologiestation gesammelt. Gemeinsam schnibbeln, rühren und brutzeln die Jugendlichen am Feuer und sorgen dafür, dass die Kochstelle nicht erlischt. Zum gemeinsamen Mittagessen treffen sich alle an der selbstdekorierten Tafel, rücken in der wärmenden Sonne zusammen und lassen es sich schmecken.

Diese Aktion ist für alle Kinder/Jugendliche die Lust am gemeinschaftlichen Kochen über dem Feuer haben. Die Gerichte sind vegetarisch mit Zutaten aus der Natur und dem Bioladen.

Mitzubringen ist ein Getränk in einer Trinkflasche.

Die Kosten für diese Aktion betragen 35 Euro je Teilnehmer. Durchgeführt wird die Aktion von der Naturerlebnispädagogin Heike Barth. Die maximale Teilnehmerzahl ist auf 10 Jugendliche begrenzt.

Anmeldungen noch bis Do 4. Mai bei Dorothee Weber-Köhling (02389-980913) oder dorothee.weber-koehling@uwz-westfalen.de.




Stadt Bergkamen wirbt für Teilnahme an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ – der Gesundheit und der Umwelt zuliebe:

Werben für die Teilnahme an der Aktion „Mit den Rad zur Arbeit“ (v. l.): Bürgermeister Bernd Schäfer, Bergkamens Radbeauftragter Norman Raupach und Wolfgang Heese von der AOK NordWest.

Am 1. Mai starten die AOK NordWest und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, an der sich auch die Stadt Bergkamen beteiligt. Bürgermeister Bernd Schäfer ruft deshalb alle Beschäftigten – insbesondere natürlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung – dazu auf, in der Zeit bis zum 31. August das Auto stehen zu lassen und möglichst oft mit dem Rad zur Arbeit zu fahren. Diesem Appell schließen sich Wolfgang Heese von der AOK NordWest und Dr. Andreas Abels, 1. Vorsitzender des ADFC-Kreisverbandes, an.

Fit bleiben, die Kondition stärken und die Umwelt schonen – das waren schon immer ehrenwerte Ziele. In Zeiten hoher Energiekosten zahlt es sich jetzt noch mehr aus, das Fahrrad für den täglichen Weg zur Arbeit zu nutzen. Ob als Einzelperson oder im Team – Ziel ist es zunächst, im Aktionszeitraum vom 1. Mai bis 31. August 2023 an mindestens 20 Arbeitstagen in die Pedale zu treten. Wer mitmacht, kann sicher sein, in keinen Stau zu geraten, die Umwelt zu schonen und zusätzlich etwas für die Gesundheit zu tun.

„Das Fahrrad ist klimafreundlich und daher als Verkehrsmittel angesagt wie nie“, ist Bernd Schäfer zuversichtlich, mit der Aktion noch mehr Menschen und weitere Arbeitgeber für das Radfahren zu begeistern. Wer mitmachen möchte, findet alle erforderlichen Informationen im Internet unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de. Als zusätzliche Motivation zeichnet die AOK diejenigen Teams, die am meisten Kilometer mit dem Rad zurücklegen, mit attraktiven Gewinnen aus. Die Stadtverwaltung vergibt darüber hinaus weitere Preise in unterschiedlichen Kategorien.




Bergkamen ist weiterhin „Fairtrade-Stadt“

Auf dem Foto (v.l.): Hubert Fellmann, Silke Naruhn, Till Peters, Elke Grziwotz, Angelika Molzahn, Martina Eickhoff, Ursula Gildenstern und Sophie Ihne. Foto: Angelika Mohlzahn

„Herzlichen Glückwunsch zur Titelerneuerung Fairtrade-Town Stadt Bergkamen. Nach intensiver Prüfung Ihrer Angaben zur Titelerneuerung bestätigen wir Ihrer Stadt Bergkamen gerne den Titel „Fairtrade-Town“ für weitere zwei Jahre.“, so lautete die Rückmeldung der Prüfkommission von Fairtade Deutschland.

Seit dem 02.06.2015 ist Bergkamen bereits acht Jahre Stadt des Fairen Handels.

Besonders stolz ist die Sprecherin der Steuerungsgruppe Angelika Molzahn auf das dicke Lob der Prüferinnen: „Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für das umfassende Engagement für den fairen Handel in Ihrer Kommune bedanken. Aus Ihren Unterlagen ist zu entnehmen, dass Ihre Stadt sehr engagiert ist. Es ist richtig beeindruckend, was Ihre Steuerungsgruppe alles leistet. Es macht großen Spaß zu sehen, dass sich der Gedanke des fairen Handels verankert hat. Ganz besonders freut uns, dass Ihre Steuerungsgruppe trotz der schwierigen Lage nach wie vor aktiv ist und eine so gute öffentliche Präsenz zeigt.“

Das Engagement in Bergkamen ist vielfältig: eine Faire Kochshow, Infoveranstaltungen, Organisation des Verkaufs von fairgehandelten Bio-Orangen, Quiz und Spiel zum Thema auf dem Kinder-Friedensfest, Ausschank von Fairtrade-Kaffee auf dem Tag des Apfels…

Geplant ist im September eine Kleidertauschbörse mit Musik und Infos zur Herstellung von Fair-Fashion.

Die Fairtrade-Towns Kampagne bietet der Stadt Bergkamen auch konkrete Handlungsoptionen zur Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nation (Sustainable Development Goals – SDG´s), die 2015 verabschiedet wurden. Unter dem Motto „global denken, lokal handeln“ leistet Bergkamen mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag.

Bergkamen ist eine von über 820 Fairtrade-Towns in Deutschland. Das globale Netzwerk der Fairtrade-Towns umfasst über 2.000 Fairtrade-Towns in insgesamt 36 Ländern, darunter Großbritannien, Schweden, Brasilien und der Libanon.

Wer sich gemeinsam mit der Steuerungsgruppe engagieren möchte, melde sich gerne unter fairtrade.bergkamen@gmail.com




Aktionskreis gründet Arbeitskreis „Grubenwasser – rettet die Lippe als sauberen und naturnahen Fluss!“

Der Aktionskreis Wohnen und Leben Bergkamen e.V. hat einen Arbeitskreis „Grubenwasser – rettet die Lippe als sauberen und naturnahen Fluss!“ ins Leben gerufen. Für Mittwoch, den 10. Mai 2023, ist zu einer erste Gesprächsrunde in das Umweltzentrum Westfalen (Ökostation) eingeladen worden.
Dazu der Sprecher des Aktionskreises Karlheinz Röcher: „Der angesprochene Kreis von interessierten Menschen teilt die Auffassung des Aktionskreises, dass eine ungefilterte Einleitung des mit Salzen und PCB belasteten Grubenwassers aus der neu gebauten Pumpstation der RAG auf dem Gelände der ehemaligen Zeche „Haus Aden“ in die Lippe ab 2025 oder später verhindert werden muss.
Gleichwohl die geltende Europäische Wasserrahmenrichtlinie dieses ausschließt, ist nicht ausgemacht, dass das in der 2024 anstehenden wasserrechtlichen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durch das zuständige NRW-Wirtschaftsministerium und in der Ausführung die bergrechtliche Aufsichtsbehörde (Bez.Reg. Arnsberg, Abt. 6) bestätigt wird. Die Richtlinie verpflichtet alle Mitgliedstaaten, ihre natürliche Gewässer zu erhalten und den Zustand belasteter Gewässer zu verbessern, so dass jetzt eigentlich schon eine entsprechende Auflage/Anweisung des Wirtschaftsministeriums bei der Bezirksregierung vorliegen müsste.
In dem angelaufenen (regionalen) Grubenwasser-Monitoring-Prozess für die Wasserprovinz „Haus Aden/östliches Ruhrgebiet“, an dem auch der Landesverband der Bergbaubetroffenen/Aktionskreis teilnimmt, ist davon bislang nichts bekannt geworden. Die Konsequenz einer solchen Auflage wäre, schon jetzt das Filtern des Grubenwassers als notwendige Voraussetzung für die wasserrechtliche Erlaubnis der Einleitung des Grubenwassers durch das Bergbauunternehmen RAG festzulegen. Ein weitere Auflage könnte sein, die Einleitung von Grubenwasser in die Lippe überhaupt zu untersagen.
Letzteres könnte abgeleitet werden aus der seit Jahrzehnten durchgeführten Renaturierung der Lippe mit Milliarden Förderbeträgen aus Landes-, Bundes- und EU-Mitteln. Mit dem Stopp der Grubenwassereinleitung in die Lippe nach Ende des Steinkohlen-Bergbaus in 2018, dem dann einsetzenden Anstieg des Grubenwassers und dem in 2021 erloschenen wasserrechtlichen Erlaubnis der Einleitung hat sich der Zustand der Lippe unterhalb der ehemaligen/neuen Eileitungsstelle – vor allem für die Fische – klar verbessert. Das wäre auf jeden Fall das erwartbare Ergebnis, wenn entsprechende Untersuchungen seit 2019 gemacht und beim UVP-Verfahren vorliegen würden. Wenn die RAG ab 2025 oder später in Lünen-Beckinghausen erneut ungefiltertes Grubenwasser einleiten dürfte, würde sich der Zustand der Lippe unterhalb der Einleitungsstelle von Lünen bis Wesel wieder deutlich verschlechtern und letztlich die Europäische Wasserrahmenrichtlinie konterkarieren.
Der Arbeitskreis wird es sich zur Aufgabe machen, die Öffentlichkeit über diesen Sachverhalt zu informieren und weitere MitstreiterInnen/BürgerInnen/Anrainer-Kommunen für die strikte Anwendung der EU-Richtlinie zu gewinnen und durchzusetzen.“