NGG zum Frauentag am 8. März: Im Kreis Unna verdienen Frauen 12 Prozent weniger als Männer

Kellnerin im Café: In Branchen wie der Gastronomie arbeiten viele Frauen zu geringen Löhnen und häufig für wenige Wochenstunden. Die Gewerkschaft NGG fordert Unternehmen und Politik auf, mehr für die Gleichberechtigung am
Arbeitsmarkt zu tun. Foto: NGG | Alireza Khalili

Frauen beim Lohn weiterhin im Nachteil: Zum Internationalen Frauentag an diesem Dienstag [f. d. Red.: 8. März] weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf große Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern im Kreis Unna hin. Frauen, die eine Vollzeitstelle haben, verdienen im Kreis aktuell zwölf Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Während der mittlere Vollzeit-Verdienst von Männern bei 3.295 Euro pro Monat liegt, kommen Frauen lediglich auf 2.909 Euro, so die NGG-Region Dortmund unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Es kann nicht sein, dass Frauen in puncto Bezahlung trotz gleicher Arbeitszeit systematisch den Kürzeren ziehen“, kritisiert Gewerkschafter Torsten Gebehart.

Die Corona-Pandemie habe die Situation teils verschärft – und alte Rollenbilder verfestigt. „In Zeiten von Lockdowns und Schulschließungen waren es in vielen Familien gerade die Frauen, die beruflich zurückstecken und sich um Kinder und Haushalt kümmern mussten“, sagt Gebehart. In Branchen wie dem Gastgewerbe habe die Krise Frauen zudem besonders stark getroffen – etwa weil sie überdurchschnittlich oft in Minijobs arbeiteten. Diese Stellen seien nach zwei Jahren Pandemie in großem Stil abgebaut worden. Die Betroffenen stünden nach dem Job-Verlust ohne Arbeitslosenversicherung da und hätten auch keinen Anspruch auf das Kurzarbeitergeld.

Neben prekären Arbeitsverhältnissen gebe es aber in vielen Betrieben nach wie vor einen großen ,Gender Pay Gap‘, also eine erhebliche Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. „So verdienen Bäckereifachverkäuferinnen in Nordrhein-Westfalen bei Vollzeit rund 400 Euro weniger als Bäcker. Dabei haben beide eine dreijährige Ausbildung hinter sich und es im Arbeitsalltag mit genauso hohen Anforderungen zu tun“, betont Gebehart. Der NGG-Geschäftsführer ruft die Unternehmen in der Region dazu auf, die Ungleichbehandlung zu beenden und „gleichen Lohn für gleiche Arbeit“ zu zahlen. Gerade mit Blick auf den Fachkräftemangel im Lebensmittel- und Gastgewerbe sollten die Firmen alles daransetzen, durch attraktive Arbeitsbedingungen Frauen zu gewinnen. „Hier schlummert ein enormes Potential für den heimischen Arbeitsmarkt“, so Gebehart.

Allerdings stehe auch die Politik in der Pflicht, mehr für die Gleichberechtigung zu tun. Die NGG kritisiert insbesondere das Ehegattensplitting. „Das Steuersystem bietet Frauen, deren Partner ein gutes Einkommen haben, kaum Anreize, selbst beruflich durchzustarten. Durch hohe Abzüge in der Steuerklasse V bleiben viele von ihnen doch zuhause oder machen nur einen Minijob. Hier muss die Bundesregierung eine Reform anpacken“, fordert Gebehart.

Die Gewerkschaft verweist zugleich auf Fortschritte. Nach einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung haben Frauen Männer bei den Bildungsabschlüssen in den letzten Jahren überholt. Hatten im Jahr 2005 bundesweit lediglich 26 Prozent aller Frauen die Hochschulreife, waren es im Jahr 2019 gut 40 Prozent (Männer: 29 bzw. 39 Prozent). Auch die Zahl der Haushalte, in denen Frauen das Haupteinkommen beisteuerten, ist zuletzt deutlich – auf ein Achtel aller Haushalte – gestiegen. Allerdings sind Führungspositionen nach Angaben des WSI weiterhin überwiegend in männlicher Hand. Einer der Gründe: Frauen haben weitaus häufiger eine Teilzeitstelle als Männer.

Nach Einschätzung der NGG könnte die Pandemie jedoch langfristig zu einem Umdenken beitragen: „Corona kann auch eine Chance für mehr Gleichberechtigung sein. Viele Männer haben in den letzten zwei Jahren erstmals richtig erfahren, welche Arbeit Kinderbetreuung und Haushalt machen – aber auch, wie wichtig ihre Unterstützung zuhause ist“, so Gebehart weiter.




Aus der Gaststätte Sportlertreff in Rünthe wird Spendenlager für Flüchtende aus der Ukraine

Helfende der Akuthilfe für die Ukraine bei der Übergabe von Hilfsgütern an der polnisch-ukrainischen Grenze. Foto: privat

Die vergangene Woche war für den Verein „Akuthilfe für die Ukraine Werne und Umland“ sehr erfolgreiche. So konnten die drei dezentralen Lagerräume in privaten Kellern zugunsten eines zentralen Sammellagers im ehemaligen Sportlertreff am Stadion in Bergkamen-Rünthe mit Hilfe zahlreicher Helfenden aufgelöst werden. Deshalb können ab sofort wieder Spenden gemäß der Empfehlungen des Dachverbandes ukrainischer Organisationen in Deutschland angenommen werden.

Zudem wurden mit diesen Spenden die ersten Flüchtenden aus der Ukraine – darunter auch ein Kind von 18 Monaten – eingekleidet. Besonders berührt hat die Helfenden, dass eine ukrainische Frau direkt ihre Hilfe angeboten hat und in unserem Sammellager trotz Sprachschwierigkeiten („Die kann man mit dem Google-Übersetzer überwinden“) unterstützen möchte.

„Des Weiteren haben wir, in Kooperation mit dem ebenfalls noch jungen Verein Mensch hilft Mensch e.V. zwei Fahrten mit knapp 2t Hilfsgütern an die polnisch-ukrainische Grenze organisieren und umsetzen können. In dem Zusammenhang konnten auch Kontakte zu polnischen Helfenden anderer Organisationen vor Ort für weitere Fahrten geknüpft werden. Hierdurch konnten wir zudem einen noch besseren Überblick darüber gewinnen, was vor Ort gebraucht wird“, erklärt Vereinssprecher Oliver Schröder

Und: „Natürlich kann man uns ebenfalls mit Geldspenden unterstützen:
• Akuthilfe für die Ukraine Werne und Umland
IBAN: DE25 4415 2370 0000 0760 00
• Mensch hilft Mensch
IBAN: DE09 4416 0014 6643 4979 00

Was tun wir mit den Geldspenden? Wir…
• … übernehmen die Spritkosten für die Transportfahrten zur polnisch-ukrainischen Grenze,
• … kaufen diverse Hilfsgüter,
• … unterstützen Familien, die privat Geflüchtete aufnehmen, die Zimmer entsprechend auszustatten,
• … kaufen Essen,
• … bezahlen Materialkosten für das zentrale Sammellager in Bergkamen-Rünthe.“




Spende aus Bergkamen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine im polnischen Rybnik hoch willkommen

Die Feuerwehr nahm i Rybnik die Spenden aus Bergkamen entgegen. Foto: privat

Um die Ukrainer in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, hat der POCO Einrichtungsmarkt in Bergkamen kurzerhand Hilfstransporte für Flüchtlinge organisiert. Zwei Wagen mit Hygieneartikeln, Decken, Nahrungsmitteln und Kleidung sind am Mittwoch zur polnischen Stadt Rybnik nah der Grenze zur Ukraine aufgebrochen. An einem Steuer saß auch POCO-Marktleiter Markus Blacha.

Zum POCO-Team gehörte Andreas Hinz. Er berichte, das in Rybnik die Feuerwehr der polnische Stadt die Spenden entgegengenommen habe. Die Ankunft der beiden Lkw aus Bergkamen hat eine für eine für ihn unglaubliche Reaktion ausgelöst: „Die Örtliche Presse ist sofort gekommen. Der stellvertretender Bürgermeister mit seinen Abgeordneten war auch da. Es ist durch so viele Medien gegangen, da es vorher noch nie so eine große Spende an die Stadt und Ihre Kriegsflüchtlinge gegeben hat“, berichtet Andreas Hinz. Er will zeigen,, dass auch wirklich alles da ankommt, wo es dringend gebraucht wird. „Und dass es dann zu 100 Prozent an die Mütter und Kinder geht. Sowie auch an die Alten, Schwachen und Bedürftigen“, betont er.

 




ver.di ruft Beschäftigte in Kitas und im sozialen Bereich zum erstem Warnstreik am 8. März auf

„Dass die Arbeitgeber in den Verhandlungen am vergangenen Freitag die Chance vertan und kein Entgegenkommen bezüglich der Entlastungen für die
Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst gezeigt haben, hat die Beschäftigten maßlos enttäuscht“, betont Martin Steinmetz von der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in Dortmund. Damit hätten die Arbeitgeber die aktuelle brisante Situation in den Einrichtungen nicht ernst genommen. „Nach zwei Jahren besonderer Herausforderungen durch die Pandemie fühlen sie sich im Regen stehen gelassen. Das hat zu großem Unmut geführt.“ Die Beschäftigten wollten sich nun mit Nachdruck für ihre Forderungen einsetzen. Deshalb hat ver.di die kommunalen Beschäftigten der Kitas, der sozialen Dienste und der Behindertenhilfe im Bezirk Westfalen zu einem ersten Warnstreik am 8. März aufgerufen.

Es ist unverständlich, dass die Arbeitgeber in der Auftaktrunde unsere Vorschläge zur Entlastung der Beschäftigten nicht aufgenommen haben– allein im ver.di-Bezirk Westfalen handelt es sich um ca. 5.000 Beschäftigte. So werde beispielsweise die Forderung nach Zeit für Vor- und Nachbereitung der
pädagogischen Arbeit von den Arbeitgebern kritisch gesehen. Seit Jahren gebe es aufgrund der mangelhaften Arbeitsbedingungen und nicht
angemessenen Gehälter eine starke Fluktuation, die sich auch in der Sozialen Arbeit im Dortmunder Jugendamt sehr deutlich darstellt. Daher fordere ver.di in den Tarifverhandlungen die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die finanzielle Anerkennung der Arbeit.
Gegen diese Forderungen verhielten sich die Arbeitgeber jedoch weitgehend  abwehrend.

„Uns ist es besonders wichtig, im öffentlichen Dienst endlich eine Gleichstellung der sozialen Berufe mit den Männer-dominierten Berufen zu erreichen“, so
Steinmetz. „In der heutigen Zeit ist es nicht nachvollziehbar, dass beispielsweise Sozialarbeiterinnen weniger verdienen als Ingenieure, bei gleichwertigem
Studienabschluss. Dennoch bekommen die Ingenieure bis zu 280 Euro monatlich mehr.“ Die Tarifverhandlungen für die sozialen Berufe – in denen insgesamt rund 83 Prozent Frauen tätig seien, bei den Erzieherinnen in Kitas sogar 94 Prozent – sei also auch eine Auseinandersetzung um die Gleichstellung von Frauen im Arbeitsleben. Daher rufen wir gerade am Internationalen Frauentag zu diesem Warnstreik auf.

„Die Arbeitgeber tun gut daran, dieses Signal und die Forderungen der Beschäftigten ernst zu nehmen“, betont Steinmetz abschließend.
Informationen zum Ablauf des Warnstreiks: 
7:30 Uhr Platz der Alten Synagoge: Sammel- und Aufstellort sowie Startpunkt für den Protestzug über den Dortmunder Wall.
9:00 Uhr: Start des Protestzuges rechts in Richtung Hiltropwall, Hoher Wall, Königswall, Burgwall, Ostwall, Südwall, re. in Kleppingstr., li. In
Olpe auf den Friedensplatz.
10:15 Uhr* Ankunft Friedensplatz
11:00 Uhr* Beginn Abschlusskundgebung
Aufgerufen haben sind ca. 1.000 Beschäftigte aus allen Bereichen des Sozial-und Erziehungsdienstes des ver.di-Bezirks-Westfalen.
Aufgerufen sind Beschäftigte aus nachfolgend aufgeführten Verwaltungen und Arbeit; Kreis Unna und Stadt Unna Soziale Arbeit; Stadt Schwerte Kitas und Soziale Arbeit; Castrop-Rauxel Kitas und Soziale Arbeit; Stadt Lünen Kitas und Soziale Arbeit; Stadt Dortmund: Jugendamt, Gesundheitsamt, Jugendamt, Fabido; Sozialdienst und Wohnverbund beim LWL Dortmund.



„Fake oder War doch nur Spaß“: Gesamtschüler sahen Theaterstück zum Thema Cyber-Mobing

Die Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen machte am 24.02.2022 im Studiotheater die Bühne frei für das Theaterprojekt „Fake oder War doch nur Spaß“ des Theater-Ensembles Radix

Das Theater-Ensemble Radix. Fotos: Türkan Luisi

. Obwohl Mobbing kein neues Phänomen ist, nimmt es mit dem Fortschritt der Digitalisierung neue Dimensionen an, sodass vor allem Cyber-Mobbing einen sensiblen Umgang mit der digitalen Medienwelt fordert.

Im Rahmen des Theaterprojekts „Fake oder War doch nur Spaß“ wurden Themen wie Mobbing, insbesondere Cyber-Mobbing, sowie die persönlichen und rechtlichen Folgen von Beleidigungen, Bedrohungen und sexueller Belästigung über das Internet und Handy dargestellt. Gleichzeitig warf das Stück einen Blick auf die Erlebnis- und Medienkultur der Heranwachsenden im Zusammenhang mit sozialen Netzwerken und den „Neuen Medien“.

Das in Zusammenarbeit mit erfahrenen Lehrkräften und SozialpädagogInnen konzipierte Stück dient der Gewaltprävention, um Heranwachsende für die vorgenannten Themenbereiche zu sensibilisieren und so ein respektvolles Miteinander zu erörtern, zu fördern und zu stärken. Darauf zielt auch die Willy-Brandt-Gesamtschule in Bergkamen




POCO Bergkamen organisiert Hilfstransporte für ukrainische Flüchtlinge

Bereit zur Abfahrt: Zwei mit Hilfsgütern beladene, vom POCO-Einrichtungsmarkt Bergkamen organisierte Transporter sind auf den Weg nach Polen. POCO-Mitarbeiter, Freunde und Bekannte packten fleißig mit an.

Um die Ukrainer in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, hat der POCO Einrichtungsmarkt in Bergkamen kurzerhand Hilfstransporte für Flüchtlinge organisiert. Zwei Wagen mit Hygieneartikeln, Decken, Nahrungsmitteln und Kleidung sind am Mittwoch nach Polen aufgebrochen. An einem Steuer sitzt POCO-Marktleiter Markus Blacha.

Das ganze Team hat gespendet

„Wir haben überlegt, wie wir auf schnellem Wege Hilfe leisten können“, sagt der Marktleiter. „So kam die Idee, dass ich gemeinsam mit weiteren Freiwilligen nach Polen fahre, um die dort ankommenden ukrainischen Flüchtlinge mit nützlichen Artikeln zu versorgen.“ Die beiden Transporter sind zum einen mit Hygieneartikeln und warmen Decken aus dem Bergkamener POCO-Markt gefüllt. Weitere Hilfsgüter konnten dank der Spenden des Teams eingekauft werden. „Jeder einzelne Mitarbeiter aus unserem Markt hat sich mit einer Spende an der Aktion beteiligt. Die Solidarität ist unglaublich!“, sagt Markus Blacha. Die Einnahmen wurden zusätzlich von POCO aufgestockt, sodass zwei volle Hilfsgüter-Ladungen zustande kamen.

Am Mittwoch brachen die beiden Transporter in Richtung Polen auf. „Wir hoffen, dass wir mit unserer Lieferung zumindest ein wenig zum Wohlbefinden der Menschen beitragen können“, sagte Markus Blacha kurz vor der Abfahrt. Wann genau das Team zurückkehrt, hängt von der Situation in Polen ab: „Wir schauen, wie wir vor Ort noch helfen können und sind auch durchaus bereit, Ukrainer mit nach Deutschland zu nehmen.“




Krieg in der Ukraine: Ministerpräsident Wüst und Landrat Löhr besuchen Geflüchtete in der Erstaufnahmeeinrichtung in Unna

Gemeinsam mit dem zuständigen Landesminister Joachim Stamp und Regierungspräsident Hans-Josef Vogel besuchten Ministerpräsident Hendrik Wüst und Landrat Mario Löhr am Donnerstag, 3. März, die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge des Landes in Unna-Massen. Vom persönlichen Gespräch mit den ersten Geflüchteten, die in der Einrichtung Zuflucht gefunden hatten, zeigten sich alle vier tief beeindruckt.

„Ich muss die Berichte von Krieg und Flucht, über zurückgelassene Familienmitglieder und die Ungewissheit auf die Zukunft erstmal verdauen“, sagt Landrat Mario Löhr nach den beeindruckenden Schilderungen der Geflüchteten. „Aber klar ist mehr denn je: Wir werden hier vor Ort alles unternehmen, um denen die bei uns Schutz vor dem Krieg des Herrn Putin suchen, alles zu geben, was benötigt wird,“ so Löhr weiter. Aktuell bereiten sich alle Städte und Gemeinden kreisweit auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor. Aus der Bevölkerung kommen zudem eine Vielzahl von konkreten Hilfsangeboten bis hin zu Aufnahme in der eigenen Wohnung oder der Breitstellung von Ferienhäusern.

Ministerpräsident Wüst wiederholte seine Zusage zur Unterstützung der Kommunen bei dieser Aufgabe und Minister Stamp betonte, dass der Aufenthaltsstatus aktuell nicht die Sorge der Flüchtlinge sein brauche, man arbeite mit großer Einigkeit auf europäischer Ebene an einer pragmatischen Lösung und bereite parallel die Umsetzung in Bundes- und Landesrecht vor.

Landrat Mario Löhr, Ministerpräsident Hendrik Wüst, Landesminister Joachim Stamp, Bürgermeister der Stadt Unna Dirk Wigant und Regierungspräsident Hans-Josef Vogel im Gespräch mit den ersten Geflüchteten. Foto: Anita Lehrke – Kreis Unna

Unter den Ersten, die den Weg in die Erstaufnahmestelle in Unna-Massen gefunden haben, befinden sich nicht ausschließlich ukrainische Staatsangehörige. Die Ukraine selbst war Ziel von Flüchtlingen etwa aus Afghanistan nach der Machtübernahme durch die Taliban. So auch für einen Familienvater, der in Kiew studiert und für die afghanische Armee als Computerfachmann gearbeitet hatte. Er hatte mit seiner Familie in Kiew Aufnahme gefunden und flieht nun mit seiner Frau und drei Kindern zum zweiten Mal vor Krieg und Terror. Landrat Löhr leitet daraus eine noch größere Verpflichtung ab, nun denen Schutz zu gewähren, die bislang selbst ihr Land für Flüchtende geöffnet hatten. PK | PKU




DRK bittet um Geldspenden für wirkungsvolle humanitäre Hilfe in der Ukraine

DRK-Kreisvorsitzender Michael Makiolla. Foto: Linda Peloso, Kreis Unna

Die Not der Ukrainerinnen und Ukrainer sowohl im Land als auch auf der Flucht und damit ihr Bedarf an humanitärer Hilfe ist immens und wächst immer weiter. „Wir wissen, dass die Betroffenheit in der deutschen Bevölkerung angesichts der entsetzlichen Ereignisse in der Ukraine groß ist und der Wunsch, den betroffenen Menschen Unterstützung zu bieten, ebenso. Es ist überwältigend zu sehen, wie schnell und engagiert die
Zivilgesellschaft in Deutschland auf allen Ebenen zu helfen bereit ist. Dies trifft auf unzählige Privatpersonen, kleine und große Initiativen, Unternehmen und natürlich auch auf all unsere ehrenamtlichen und hauptamtlichen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler zu“, so Michael Makiolla, der Vorsitzende des DRK-Kreisverbandes.

Dennoch betont er: „Auch wenn es für viele vermeintlich unpersönlich und ungreifbarer erscheinen mag, sind Geldspenden in der gegenwärtigen Lage tatsächlich die beste und wirkungsvollste Art, um die humanitäre Hilfe im Ausland zu unterstützen. „Damit die Hilfe tatsächlich ankommt, bitten uns all unsere Schwestergesellschaften in der Ukraine und den Nachbarländern sehr eindringlich darum, die stark beanspruchten Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser, und binden Transport- und Sortierkapazitäten. Dadurch helfen sie leider weniger, sondern behindern vielmehr die humanitäre Arbeit vor Ort.“

Aktuell bestehen seitens der Rotkreuz-Schwestergesellschaften keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht zentral abgesprochener und nicht zentral
angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote. Geldspenden sind gegenüber Sachspenden wesentlich effektiver: Ihr großer Vorteil ist, dass sie sehr flexibel eingesetzt werden können. Damit lässt sich die humanitäre Hilfe gezielter an die jeweiligen Bedarfslagen vor Ort anpassen. Dies ist absolut erforderlich in Situationen, die sich beständig  ändern und höchst unvorhersehbar sind, wie aktuell in der Ukraine und ihren Nachbarländern.

Das DRK bittet deshalb um Spenden für die betroffene Bevölkerung an:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Ukraine




AWO hilft: Spenden kommen Menschen in der Ukraine und vor Ort zugute

Der Aufruf der AWO Ruhr-Lippe-Ems für die Menschen in der Ukraine zu spenden, stößt auf breite Resonanz. Aufgrund zahlreicher Anfragen weist die AWO darauf hin, dass alle Spenden, die bis Montag, 7. März, 12 Uhr in den vier Secondhand-Kaufhäusern „Die Stöberei“ in Bergkamen, Bönen, Lünen und Kamen eintreffen, für den Transport zur rumänisch-ukrainischen Grenze bestimmt sind. Alles, was darüber hinaus gespendet wird, wird an ukrainischen Kriegsflüchtlingen vor Ort vermittelt.

Benötigt werden warme Kinderdecken und Damenkleidung, Decken und Schlafsäcke, Hygiene- und Kosmetikartikel, Windeln und Babynahrung, haltbare Lebensmittel und Medizinprodukte. Alle gespendeten Artikel müssen in einwandfreiem Zustand, gut verpackt und beschriftet sein. Den Transport zur rumänisch-ukrainischen Grenze organisiert der AWO-Arbeitskreis Humanitäre Hilfe. Unterstützt wird er dabei unter anderem vom Deutschen-Roten Kreuz in Temeswar (Timișoara).

Auch Geldspenden sind wichtig, um zielgerichtete Unterstützung bieten zu können. „Wir werden das Projekt auf jeden Fall kontinuierlich begleiten. Geldspenden sind beispielsweise erforderlich, um Transportfahrzeuge anzumieten“, gibt AWO-Geschäftsführer Rainer Göpfert ein Beispiel für mögliche Verwendungszwecke.  Geldspenden sind unter:

AWO Kreisverband Unna

DE46443500600000036335

WELADED1UNN

Stichwort: Nothilfe Ukraine

 

willkommen.

 




Krieg in der Ukraine: Willy-Brand-Gesamtschule startet Spendenaktion für Flüchtende

Die Willy-Brandt-Gesamtschule führt vom 7. bis 9. März eine Spendensammelaktion zugunsten geflüchteter Ukrainer*innen durch. Sachspenden können jeweils von 9.30 bis 14 Uhr im Multimediaraum abgegeben werden.

Dazu heißt es auf der Homepage der Gesamtschule: „Das Kriegsgeschehen in der Ukraine hinterlässt uns an der WBGE und die ganze Welt in Schock und bringt unfassbares Leid über die Menschen in der Ukraine. Wir an der WBGE wollen ein Zeichen der Solidarität setzen und Sachspenden sammeln. Dafür brauchen wir dich und deine Sachspende, die dann an den Dortmunder Verein Train of Hope e.V. weitergeleitet und von dort an geflüchtete Ukrainer*innen geschickt werden kann. Hier eine Liste mit benötigten Sachspenden, nähere Infos zur Abgabe findest du auf dem Flyer (Grafik oben):

Liste mit benötigten Sachspenden

  • Kleidung Männer Frauen von Größe xs bis xl
    • Leggins, Unterwäsche, Socken (nur Neuware!!!)
    • Schals, Handschuhe
    • Pullover, Hoodies, Sweater
    • Sweatshirt-Jacken
    • Langarmshirts, T-shirts,
    • Winterjacken, Regenjacken
    • Hosen, Jogginghosen
  • Hygieneartikel (alles ungeöffnet, nur Neuwaren!!!)
    • Zahnpasta und Zahnbürsten
    • Waschmittel, Shampoo
    • Binden, Tampons
    • Deo
    • Handtücher
    • Taschentücher, Feuchttücher
    • Einwegmasken
    • Verbandsmaterial, mindestens 6 Monate haltbar
    • Desinfektionsmittel
    • Einweghandschuhe
  • Equipment:
    • festes Schuhwerk, Sneaker ab Größe 36-46
    • Decken ohne Daunenfüllung
    • Rettungsdecken
    • Schlafsäcke, Isomatten
    • Rucksäcke
    • Konserven (mind haltbar 6 Monate)
    • Powerbanks, Taschenlampen

WICHTIG:

  • alle Sachspenden müssen in einem guten Zustand sein; das heißt:
    • Kleidung muss sauber sein
    • keine Löcher in Kleidung
    • Hygieneartikel neu und ungeöffnet
    • auf Mindesthaltbarkeitsdatum bei Konserven und Verband achten
  • Faustregel: würde ich die Kleidung noch tragen bzw. die Gegenstände noch nutzen?



Breites gesellschaftliches Bündnis zur Unterstützung von Menschen in Not: Hilfe für ukrainische Kriegsopfer

Der russische Angriff auf die Ukraine und die daraus resultierenden Folgen sind mehr als besorgniserregend. Das menschliche Leid, welches der Krieg in der Ukraine verursacht, hat aber auch eine Welle der Solidarität ausgelöst – in ganz Europa und darüber hinaus. Auch in Bergkamen ist die Hilfsbereitschaft groß. Den Bürgerinnen und Bürgern, die auf diese Weise ein Zeichen für Menschlichkeit und Miteinander setzen, dankt die Stadt Bergkamen herzlichst. Darüber hinaus gibt sie nachfolgend einen Überblick über Möglichkeiten, den Not leidenden Ukrainerinnen und Ukrainern möglichst effizient zu helfen:

Sachspenden

Als Sammelstelle für Sachspenden hat die evangelische Kirchengemeinde das ehemalige Restaurant Gate to Asia in der Marina Rünthe. Hafenweg 10, eingerichtet. Die dort während der Öffnungszeiten – montags bis freitags 9-13 Uhr und 14-18 Uhr, samstags 9-13 Uhr – abgegebenen Spenden transportiert sie mit Unterstützung durch die katholische Kirche, den Flüchtlingshelferkreis, Parteien, örtliche Unternehmen und den Einrichtungen des Kitawerks Unna in den polnischen Grenzort Przemysl. Die Vorbereitungen für diese Hilfstransporte, die bereits in den nächsten Tagen starten sollen,  laufen auf vollen Touren. Artikel, die von den ukrainischen Kriegsopfern besonders dringend benötigt werden, sind:

  • Erste-Hilfe-Sets
  • Thermodecken
  • Wolldecken
  • Bettwäsche
  • Bettlaken
  • Schlafsäcke
  • Isomatten
  • Regenmäntel (Einweg)
  • Batterien
  • Streichhölzer und Feuerzeuge
  • Taschenlampen (gebrauchsfertig)
  • Kerzen
  • Campinggeschirr (tiefe Teller, Tassen und Besteck aus Kunststoff)
  • Müllsäcke
  • Hand- und Fußwärmer
  • Reisesets mit Duschgel, Shampoo usw.
  • Zahnpasta
  • Zahnbürsten (auch für Kinder)
  • Einwegrasierer
  • Rasierschaum
  • Deo (kein Glas)
  • Haarbürsten
  • Konserven
  • Fertiggerichte
  • Energieriegel
  • Tierfutter (kleine Packungen)

Für den Hilfstransport werden zusätzlich Umzugskartons, stabile Kartons, Klappboxen, 3-l-Zippbeutel und Klebeband benötigt. Zur Finanzierung des Hilfsgütertransports – Kosten für Benzin und Fahrer – und weiterer Sachspenden hat die evangelische Martin-Luther-Kirchengemeinde ein Spendenkonto eingerichtet:

Ev. Martin-Luther-Kirchengemeinde

KD-Bank

IBAN DE17 3506 0190 2011 4980 11

Verwendungszweck: Mandant 52119 Abr. Obj. 211706 Ukraine Spendenaufruf

Geldspenden

Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, Geld zu spenden. Listen unabhängiger Organisationen, die sich für die Menschen in der Ukraine und die Milderung der Kriegsfolgen einsetzen, sind unter anderem auf den Webseiten der Nachrichtenportale zu finden – beispielsweise unter https://www.tagesschau.de/ Die Stadt Bergkamen verweist in diesem Zusammenhang auf die Spendenkonten folgender Hilfsorganisationen:

  • Deutsches Rotes Kreuz, IBAN DE63 3702 0500 0005 0233 07, Stichwort: Nothilfe Ukraine
  • Diakonie Katastrophenhilfe, IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02, Spendenstichwort: Ukraine-Krise
  • SOS-Kinderdörfer weltweit, IBAN DE22 4306 0967 2222 2000 00, Stichwort: Humanitäre Hilfe Ukraine
  • UNICEF, IBAN DE57 3702 0500 0000 3000 00, Stichwort: Ukraine
  • Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, IBAN DE95 3706 0193 0000 0010 31, Stichwort: Kinder in der Ukraine – P 41 A 1
  • Uno-Flüchtlingshilfe, IBAN DE78 3705 0198 0020 0088 50, Stichwort: Nothilfe Ukraine
  • Bündnis Entwicklung Hilft (BEH) & Aktion Deutschland Hilft (ADH), IBAN DE53 2004 0060 0200 4006 00, Stichwort: Nothilfe Ukraine

Blutspenden

Die DRK/BRK-Blutspendedienste weisen darauf hin, dass ein kontinuierlicher Nachschub an Blutspenden unerlässlich ist, um in Krisensituationen sofort helfen zu können. Daher bitten sie, die vielfältigen Angebote zum Blutspenden generell wahrzunehmen. Blutspenden sind auch für neue Spenderinnen und Spender eine sehr gute Gelegenheit, sich solidarisch zu zeigen. Über Blutspendetermine in Bergkamen und Umgebung informiert das Deutsche Rote Kreuz unter: www.drk-blutspende.de

Ehrenamtliche Hilfe

Die zentrale Sammelstelle in der Marina Rünthe benötigt Freiwillige, um die Sachspenden annehmen, sortieren, auflisten und verpacken zu können. Wer dabei ehrenamtlich mithelfen möchte, kann sich gerne an Johanna Löw, Telefon: 02307/88177, oder Pfarrerin Petra Buschmann-Simons, Telefon: 02307/84873, E-Mail: petra.buschmann-simons@ekvw.de, wenden.

Wohnraum

Nach aktuellem Stand sind bislang rund 700.000 Ukrainerinnen und Ukrainer vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet. Es ist zu befürchten, dass angesichts der fortgesetzten und mit unverminderter Härte geführten Kampfhandlungen viele weitere die Flucht ergreifen werden. Menschliche Fürsorge und demokratische Grundwerte gebieten es, allen Schutz suchenden Flüchtlingen eine sichere Unterkunft zur Verfügung zu stellen. Aktuell finden auf allen staatlichen Ebene intensive Gespräche darüber statt, wie der Bedarf an Wohnraum ermittelt und wie die Unterbringung Geflüchteter koordiniert werden kann. Sobald Klarheit darüber besteht, wie viel Wohnraum tatsächlich erforderlich ist, wird sich die Stadt Bergkamen umgehend mit einem Aufruf an die Öffentlichkeit wenden.

Allgemeine Informationen

Wer Fragen zu Hilfsangeboten hat oder selbst Hilfe anbieten möchte, kann sich gerne an das Bürgermeisterbüro der Stadt Bergkamen wenden, Telefon: 02307/965-237, E-Mail: buergermeisterbuero@bergkamen.de