Infoabend für Ehrenamtliche in der rechtlichen Betreuung: Gesundheitssorge im Fokus
Wenn Menschen wegen ihres Alters oder einer Erkrankung wichtige Entscheidungen nicht mehr allein treffen können, wird eine rechtliche Betreuung notwendig: eine verantwortungsvolle Aufgabe, vor allem dann, wenn es um die Gesundheit der zu betreuenden Menschen geht. Der Betreuungsverein der Diakonie Ruhr-Hellweg lädt am Mittwoch, 06. April, alle ehrenamtlichen rechtlichen Betreuer*innen des Aufgabenkreises Gesundheitssorge zu einem Infoabend in die Evangelische Friedenskirche in Bergkamen ein.
Die Veranstaltung nimmt die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Ehrenamtlichen in den Blick. Was muss ich tun und wo sind die Grenzen? Wie kann ich mich gut auf ein Arztgespräch vorbereiten? Diese und mehr Fragen werden diskutiert. Weitere Informationen sind erhältlich bei Claudia Lechleitner unter Tel. (0 23 07) 9 83 00 20 oder clechleitner@diakonie-ruhr-hellweg.de.
Spendenlauf an der Gerhart-Hauptmann-Schule für die Ukraine-Hilfe
Am kommenden Mittwoch findet an der Gerhart-Hauptmann-Schule von 11.45 – 13.15 Uhr ein Spendenlauf unter dem Motto „Kinder laufen für Kinder“ statt. Jedes Kind sucht sich Sponsoren, die für jede Runde, die es läuft Geld zahlen. Die Anzahl der Runden werden auf Laufkarten dokumentiert. Zusätzlich werden Waffeln und Kaffee angeboten. Der Erlös ist für die Ukraine-Hilfe gedacht und wird über den Verein „Helping Hands Unna e.V.“ weitergeleitet.
In den 1x monatlich stattfindenden Kinderkonferenzen thematisierten die Kinder ihre Unsicherheiten und Ängste bzgl. des Kriegs in der Ukraine. In diesen Gesprächen wurde deutlich, dass die Kinder der OGS das Bedürfnis haben zu helfen, aber wie? Ideen wurden gesammelt und Zusammengetragen. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Schule und OGS, kommunizierte Frau Hasse die aktuelle Bedarfslage sowie die Ideensammlung der OGS-Kinder mit der stellv. Schulleitung Frau Grzenda. Daraufhin folgten engmaschige Absprachen bzw. Planungen zwischen Gruppenleitung Frau H. und stellv. Schulleitung Frau G. Zeitnah entwickelten die Schülerinnen und Schüler die Idee eines „Spendenlaufs“. Die Kinder gestalteten aus Pappe Friedenstauben, Spardosen und die Vielfalt der außereuropäischen Nationen die sich an der GHS vereinen auf zwei Plakate.
Weiterer Transport von Hilfsgütern für polnische Partnerstadt Wieliczka gestartet
Am Wochenende ist ein weiterer Transport mit Hilfsgütern für Flüchtlinge aus der Ukraine nach Wieliczka gestartet.
Nachdem die Stadt Bergkamen mit einem Hilfsgüter-Transport Ende der 2. März-Woche bereits die Arbeit ihrer polnischen Partnerstadt Wieliczka bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine unterstützt hatte, war schnell klar, dass weitere Spenden dringend benötigt werden.
So wurde ein erneuter Aufruf gestartet und es kamen nochmals mehr als 12 Paletten mit dringend gebrauchten Gütern zusammen.
Die Stadt Bergkamen bedankt sich für die große Spendenbereitschaft ihrer Bürgerinnen und Bürger und freut sich, dass mit Unterstützung der Spedition Dachser aus Dortmund am vergangenen Wochenende ein weiterer Transport nach Wieliczka auf den Weg gebracht werden konnte.
Die humanitäre Hilfe, die die Bergkamener Partnerstadt am Montag erreichte, wird zum einen für die dort untergebrachten Flüchtlingen benötigt, aber auch an die polnisch-ukrainische Grenze weiter verschickt.
Stadt ruft zur Teilnahme auf: Tag der Nachbarn“ am 20. Mai steht ganz im Zeichen des Kriegs in der Ukraine
Ein gutes nachbarschaftliches Miteinander ist Grundvoraussetzung für Zusammenhalt und Frieden. Das gilt im Großen wie im Kleinen, für Staaten genauso wie für Menschen. Wohl nichts verdeutlicht das momentan anschaulicher als der erschütternde Krieg in der Ukraine. Auf Ebene der Städte und Gemeinden erinnert traditionell der „Tag der Nachbarn“ daran, nachbarschaftliches Miteinander und gegenseitiges Verständnis zu fördern. Wie in den vergangenen Jahren ruft die Stadt Bergkamen auch jetzt wieder dazu auf, sich an dem Aktionstag zu beteiligen – diesmal jedoch mit einem anderen Schwerpunkt. „Aus aktuellem Anlass appellieren wir daran, ein deutliches Zeichen der Solidarität mit den Menschen aus der Ukraine zu setzen“, betont Bürgermeister Bernd Schäfer.
Die gesamte Öffentlichkeit – Einzelpersonen, Vereine, Organisationen aller Art, Städte und kommunale Einrichtungen – sollten den „Tag der Nachbarn“ am 20. Mai 2022 deshalb dazu nutzen, sich gegenseitig zu unterstützen und ihre Verbundenheit mit den Menschen aus der Ukraine zu zeigen. Zum Beispiel mit Wohnungen für Geflüchtete und Spendenaktionen. Mitmachen ist einfach: Egal ob mit einer kleinen Nachbarschaftsaktion oder (je nach Pandemie-Lage) mit einem Nachbarschaftsfest. Alle Interessierten können ab sofort ihre Aktion auf www.tagdernachbarn.de anmelden und bekommen auf Wunsch ein kostenloses Mitmach-Set zugeschickt. Darin befinden sich Materialien, die dabei helfen eine gelungene Nachbarschaftsaktion auf die Beine zu stellen.
Der deutschlandweite „Tag der Nachbarn“ geht auf die Stiftung nebenan.de zurück und hat sich zur Aufgabe gemacht, Nachbarschaft zu stärken. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt rund 5.000 Aktionen. Das große nachbarschaftliche Engagement, das sich in der Pandemie gezeigt hat, soll jetzt weiter gestärkt werden. Unterstützt vom deutschen Städtetag und dem Bundesfamilienministerium bringt der Aktionstag jedes Jahr Menschen zusammen, die sich im Alltag oft nur flüchtig begegnen. Bei Nachbarschaftsfesten und -aktionen kommen Menschen ins Gespräch, verbringen Zeit miteinander und fördern so den Zusammenhalt. Dieser soziale Faktor macht die Orte lebenswerter und stärkt die Gesellschaft.
Treffen der pflegenden Angehörigen in der Kapelle Heil
Wer Angehörige pflegt, ist oft großen Belastungen ausgesetzt – körperlich und psychisch. Dann hilft es, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen. Die Stadt Bergkamen hat aus diesem Grund die Gruppe „Pflegende Angehörige“ ins Leben gerufen, die sich jeden letzten Montag im Monat in der Kapelle in Heil trifft. Die nächste Zusammenkunft findet am 28. März von 15.00 Uhr bis 16.30 Uhr statt.
Es sind alle Angehörigen eingeladen, die sich in einer Betreuungs- oder Pflegesituation befinden. Diejenigen, die der Gruppe bereits seit Längerem angehören, wissen: Sich auszutauschen, eigene Erfahrungen weiterzugeben und anderen zuzuhören, kann sehr entlastend und unterstützend sein. Auch neue Angehörige sind deshalb herzlich willkommen.
Die Treffen finden unter der fachlichen Leitung von Margarete Krabbe und den aktuellen Bestimmungen der Corona-Schutzverordnung statt. Für weitere Informationen steht die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen in Unna gerne zur Verfügung. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Telefon 02303/272829, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de
POCOs Hilfstransport für Kriegsopfer aus der Ukraine ist gestartet
Nur wenige Tage nach dem Entschluss, Kriegsopfer aus der Ukraine zu unterstützen, verließ Dienstag, den 22.03.2022 um 13 Uhr ein 40 Tonner LKW das Firmengelände der POCO Einrichtungsmärkte in Richtung Polen. An Bord 31 Paletten mit Hilfsgütern, die dringend für die Versorgung der Flüchtenden in Polen benötigt werden.
„Unbürokratisch und direkt“, so erhoffte sich CEO Thomas Stolletz die Unterstützung, die das Unternehmen leisten sollte: „Wir beschäftigen Mitarbeiter aus allen Gegenden dieser Welt. Einige haben Krieg und Vertreibung selbst erlebt und können die Verzweiflung der Flüchtenden nachvollziehen. Bereits unmittelbar nach Ausbruch des Krieges erreichten uns die ersten Stimmen unserer Kollegen, ob und wie POCO in dieser humanitären Katastrophe helfen kann.“, so Thomas Stolletz.
In Absprache mit den Partnern in Polen wurden auch einige Paletten mit Tiernahrung auf den Weg gebracht.
Im Zusammenspiel mit Mitarbeitern, Partnern und anderen engagierten Unternehmen wurde innerhalb weniger Tage ein LKW bereitgestellt. Nach Abstimmung mit Verantwortlichen in Polen wurde eine Liste der benötigten Dinge erstellt und die Beschaffung organisiert.
Unterstützung fand die Initiative des Bergkamener Unternehmens im eigenen Partnerkreis: Die Medienagentur Sommer & Gossmann aus Aschaffenburg und das Technologieunternehmen Factor 11 GmbH beteiligten sich umgehend an der Beschaffung der benötigten Nahrungs- und Hygienemittel sowie Tiernahrung. Auch die Firma Fressnapf unterstützte die Aktion großzügig und unbürokratisch: Sie stellte innerhalb kürzester Zeit mehrere Paletten Tiernahrung und Transportboxen zur Verfügung, die ebenfalls dringend benötigt werden. „Diesen engagierten Menschen und Ihren Unternehmen gilt unser ganz besonderer Dank“, so Thomas Stolletz. Pragmatisch wurde gemeinsam angegangen, was gemeistert werden muss. Dies sei das Fundament, auf dem unsere Gemeinschaft fußt, so der gebürtige Nordrhein-Westfale. Er ist sich sicher, dass dieser LKW-Transport ein Auftakt zu weiteren Aktionen sein wird, die gemeinsam mit Partnern dazu beitragen werden, die Härten Einzelner abzumildern.
SuS Oberaden: 5.200 Euro „plus x“ für die Ukraine
von Andreas Milk
Das hat sich gelohnt: Am vergangenen Sonntag hatte die Leichtathletik-Abteilung des SuS Oberaden zum Spendenlauf ins Römerbergstadion gebeten. Ein erster Kassensturz Anfang der Woche ergab 5.200 Euro für die Opfer des Kriegs in der Ukraine. Einige Spenden dürften noch dazu kommen. Das berichtet der Verein auf seiner Homepage. Schön sei es gewesen, zu sehen, wie viele Menschen sich für die gute Sache begeistern ließen.
Und tatsächlich kam da alles zusammen, was Beine hat – vom Kleinkind an der elterlichen Hand bis zum Laufsport-Veteran. 210 Jungen, Mädchen, Männer, Frauen waren es am Ende binnen zwei Stunden, angefeuert von mindestens so vielen Zuschauern. Jede gelaufene Runde füllte die Spendenkasse: „Externe“ zahlten für sich selbst, für die Abteilungsmitglieder übernahm das der Verein. 3.080 Runden wurden absolviert – macht 1.232 Kilometer. Der SuS merkt an: Das sei fast schon die Strecke Bergkamen – Lwiw (1.357 Kilometer). Der Spendenlauf habe „gezeigt, dass unsere Abteilung nicht nur kreativ ist, sondern auch, dass wir in kürzester Zeit in der Lage sind, eine solche Idee mit vielen Helfern zu bewerkstelligen. Unsere Veranstaltung lässt die Hoffnung zu, dass wir immer Menschen finden, die sich für eine Mitarbeit begeistern lassen“.
Laufen für die Ukraine scheint ohnehin angesagt zu sein: Am kommenden Sonntag veranstalten die Dortmunder Endorphinjunkies einen Spendenlauf auf Phoenix West. Und in Kamen läuft die 10-jährige Lotta samt Hund Theo täglich noch bis diesen Donnerstag. Für jeden Kilometer, den das Mädchen zurücklegt, leisten Sponsoren eine Spende.
Gespendetes Blut rettet Leben – aber nur, wenn es da ist, wenn man es braucht
Der nächste Blutspendetermin in Bergkamen ist am Montag, 28. März, von 16 bis 19.30 Uhr im Martin-Luther-Zentrum, Preinstraße 38, in Oberaden.
Damals ist es ein mutiges Experiment gewesen, heute ist es Routine: Viele Millionen Menschen spenden Blut beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) oder verdanken ihre Genesung einer Bluttransfusion. Im Jahr 1950 mussten nach einem Grubenunglück auf einer Zeche zahlreiche Blutkonserven aus Frankreich geholt werden, um die Verletzten zu behandeln. In Deutschland stand gespendetes Blut nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Das DRK übernahm die Verantwortung zur Versorgung der Patienten mit Blut. Von Beginn an bedurft es verantwortungsvoller Frauen und Männer, die Blut spenden. Heute, nach über 70 Jahren, gehören Blutspender immer noch zu einer kleinen Gruppe von Menschen, die durch ihr Handeln gesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Regelmäßige Appelle bleiben trotzdem unverzichtbar. Bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit überlebenswichtigen Blutpräparaten beginnt der Blutspendedienst tagtäglich erneut bei null. Etwa 14.000 Blutspenden werden in Deutschland jeden Tag benötigt; daher ist Kontinuität beim Blutspenden so wichtig. „Nur wenn wir immer wieder die Ärmel hochkrempeln, kann der gleichbleibende Bedarf an Blutpräparaten beispielsweise für krebskranke Menschen gedeckt werden.“ berichtet Stephan David Küpper, Pressesprecher des Blutspendedienst West und ergänzt: „Bereits 24 Stunden nach einer Blutspende steht das gespendete Blut als „medizinisches Wunder“ zum Einsatz bereit. Bitte nutzen Sie das breit gefächerte Angebot und reservieren Sie sich einen Termin in Ihrer Region unter www.blutspende.jetzt“
Seit Ende 2021 gilt auf allen Blutspendeterminen vom DRK-Blutspendedienst West (NRW/Rheinland-Pfalz/Saarland) eine 3G-Regelung. Zutritt erhalten ausschließlich Menschen, die den Status geimpft, genesen oder getestet (Antigen-Schnelltest nicht älter als 24 Stunden oder PCR-Test nicht älter als 48 Stunden) vorweisen können. Es besteht zusätzlich FFP2-Maskenpflicht. Terminreservierungen bleiben Bestandteil des Corona-Schutzkonzeptes. www.blutspende.jetzt Sie reduzieren Warteschlangen und sichern Abstände. Aktuell gibt es anstelle der Bewirtung zum Abschluss der Blutspende einen kleinen Imbiss als „Lunch-ToGo“. Blut spenden kann jeder ab 18 Jahren; Neuspender bis zum 69. Geburtstag. Zur Blutspende muss immer ein amtlicher Lichtbildausweis mitgebracht werden. Männer dürfen sechs Mal und Frauen vier Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden müssen 56 Tage liegen. Für alle, die mehr über die Blutspendetermine in Wohnortnähe erfahren wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter 0800 -11 949 11 werden montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr alle Fragen beantwortet. Weitere Informationen und Corona-FAQ finden Sie unter www.blutspendedienst-west.de/corona
Neuer Webauftritt des Pflegewegweisers NRW: Hilfsangebote für ältere Menschen
Moderner, übersichtlicher, besser gegliedert – so präsentiert sich der neue Webauftritt des Pflegewegweisers NRW. Ältere Menschen und deren Angehörige haben es damit ab sofort noch einfacher, in der größten Datenbank für Senioren- und Pflegberatung in ganz Nordrhein-Westfalen passende Beratungsstellen und Kontaktbüros der Pflegeselbsthilfe zu finden. Unterstützt wird der übersichtliche Aufbau durch eine nutzerfreundliche Menüführung, die schnellen Zugriff auf die umfangreichen Informationen ermöglicht.
Das attraktive Angebot des Pflegewegweisers wird ergänzt durch eine kostenlose Hotline, unter der Ratsuchende viele hilfreiche Tipps rund um das Thema Pflege erhalten. Dazu gehört auch eine Übersicht an Beratungsstellen, die in den unterschiedlichsten Pflege- Situationen weiterhelfen können. Das Beratungstelefon ist unter 0800 40 40 044 montags, dienstags, mittwochs und freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr und donnerstags von 14 Uhr bis 17 Uhr besetzt. Weitere Informationen unter: https://www.pflegewegweiser-nrw.de/
2. Tarifrunde: BergAUF solidarisiert sich mit den Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste
Zur zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Sozial- und Erziehungsdienste hat das Bergkamener Personenwahlbündnis BergAUF eine Solidaritätserklärung für die Beschäftigten abgegeben. Darin heißt es:
„Liebe Kolleginnen und Kollegen der Sozial- und Erziehungsdienste, Lieber Mitglieder von ver.di,
als überparteiliches, kommunales Personenwahlbündnis in Bergkamen, sprechen wir euch die volle Solidarität im Kampf für eure berechtigten Forderungen in der laufenden Tarifrunde „mehr braucht mehr“ aus.
Die Aufwertung eurer Arbeit, bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung ist notwendig, sowohl für euch und eure Familien genauso wie für alle Familien, denn das wären wichtige Beiträge, um den Mangel an Erziehern schnellstmöglich zu beheben. Über zwei Jahre werden nun die Folgen der Corona-Pandemie auch auf euch abgewälzt, nun kommen die Folgen des menschenverachtenden Kriegs in der Ukraine dazu. Für die Vorbereitung der unmittelbaren Beteiligung an zukünftigen Kriegen durch die Bundeswehr, stellt die Bundesregierung von jetzt auf gleich 100Mrd. Euro bereit, während es bei euch auch weiterhin heißen soll: „Kein Geld da“. Zur Rechtfertigung wird von Karin Welge/SPD als Präsidentin der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeber und Oberbürgermeisterin in Gelsenkirchen behauptet, eure Forderungen seien überzogen. Natürlich sind die kommunalen Haushalte oft hoch verschuldet, aber das ist nicht die Verantwortung der kommunal Beschäftigten – ob Erzieher, Baubetriebshof oder Verwaltung – das ist die Verantwortung von Bunds- und Landesregierungen, die den Kommunen Aufgaben auferlegen, ohne die ausreichende Finanzierung zu gewährleisten – das muss grundsätzlich geändert werden, und zwar nicht auf dem Rücken der Beschäftigten.
Bereits bei unserer Kundgebung am 8.März haben wir euren Kampf bekannt gemacht und wünschen euch für eure heute startendende zweite Verhandlungsrunde, sowie weitere Aktionen viel Kampfkraft und Erfolg.“
Beschäftigte im Gastgewerbe besonders betroffen: In der Pandemie 1.400 Minijobs im Kreis Unna verloren gegangen
Wenn der Cappuccino kein Lächeln mehr hat: Wer in der Gastronomie arbeitet, hat oft nur einen Minijob. Doch in der Pandemie werden solche Stellen oft zur Falle, sagt die NGG. Die Gewerkschaft warnt mit Blick auf die Pläne der Bundesregierung vor mehr „wackeligen Jobs im neuen 520-Euro-Format“. Foto: NGG | Alireza Khalili
Wenn Corona den Job kostet: In der Pandemie ist die Zahl der Minijobs im Kreis Unna deutlich zurückgegangen. Mitte vergangenen Jahres gab es im Kreis rund 33.000 Stellen auf 450-Euro-Basis – das sind 1.400 weniger als zwei Jahre zuvor (minus 4 Prozent). Besonders betroffen ist das Gastgewerbe: Hier gingen im selben Zeitraum 930 Minijobs verloren – ein Einbruch von 24 Prozent. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mit. Die NGG beruft sich hierbei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
„450-Euro-Kräfte zählen zu den Hauptverlierern der Pandemie. Von der Küchenhilfe im Restaurant bis zur Verkäuferin an der Bäckereitheke – viele Minijobber leben in ständiger Angst, gekündigt zu werden. Dabei haben sie weder Anspruch auf das Arbeitslosen- noch auf das Kurzarbeitergeld“, kritisiert Torsten Gebehart, Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. Der Gewerkschafter warnt davor, dass künftig noch mehr Menschen in solche unsicheren Jobs abrutschen könnten und damit zu prekären Bedingungen arbeiten müssten. „Wenn die Bundesregierung die Verdienstgrenze bei den Minijobs anhebt, dann dürfte das viele reguläre Arbeitsplätze verdrängen. Für die Betroffenen, zu einem Großteil Frauen, wird das zur Karrierefalle. Und spätestens im Alter ist Armut vorprogrammiert“, so Gebehart.
Nach den Plänen der Berliner Ampel-Koalition sollen Minijobber künftig 520 statt wie bislang 450 Euro im Monat verdienen können – ohne dafür beispielsweise automatisch arbeitslosenversichert zu sein. Den entsprechenden Gesetzentwurf, über den der Bundestag noch im Frühjahr beraten wird, kritisiert die Gewerkschaft scharf: „Die Politik baut prekäre und krisenanfällige Stellen weiter aus, statt sie einzudämmen. Das ist ein Irrweg – gerade nach den Erfahrungen mit Corona. Viele Minijobber haben bei der Kurzarbeit in die Röhre geguckt oder ihre Stelle verloren.“
Die NGG verweist auf den Koalitionsvertrag. Darin schreiben SPD, Grüne und FDP, es müsse verhindert werden, „dass Minijobs als Ersatz für reguläre Arbeitsverhältnisse missbraucht oder zur Teilzeitfalle werden“. Die Gewerkschaft ruft deshalb die heimischen Bundestagsabgeordneten der Ampel-Koalition dazu auf, sich an dieses Versprechen zu halten und „das Gesetz auf solide Füße zu stellen“. Abhilfe könne langfristig allerdings nur eine grundlegende Reform schaffen: Für Minijobs müsse bereits ab dem ersten Euro die Sozialversicherungspflicht gelten. Erst wenn Sozialabgaben, Kranken-, Pflege- und Rentenversicherungsbeiträge gezahlt würden, könnten Beschäftigte wirksam geschützt werden.
Nach Einschätzung von NGG-Regionalchef Torsten Gebehart hätte dies positive Effekte vor Ort: „Die Abschaffung der Sonderregelungen für Minijobs würde dabei helfen, den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Im Kreis Unna klagen vor allem Hoteliers und Wirte, kein Personal mehr zu finden. Aber Fachleute gewinnt man nicht, indem man kaum abgesicherte Stellen mit wenigen Wochenstunden bietet, sondern reguläre Arbeitsverträge mit Perspektive und sozialem Netz. Davon würden am Ende alle profitieren – die Beschäftigten, die Betriebe und durch höhere Einnahmen auch der Staat und die Sozialversicherungen.“