Equal Pay Day 2024: Das Netzwerk Frau und Beruf lädt zu einem Online-Vortrag ein

Das Netzwerk Frau und Beruf organisiert anlässlich des Equal Pay Days eine Zoom-Veranstaltung zum Thema „Mental Load – Wenn eine für alle an alles denkt“. Foto: Kreis Unna

Der Equal Pay Day fällt in diesem Jahr auf den 6. März, da die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen aktuell 18 Prozent beträgt. Leonie Engelhardt, Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Unna, erläutert den Zusammenhang: „Rechnet man die 18 Prozent in Tage um, dann arbeiten Frauen die ersten 66 Tage des Jahres umsonst.“

Zwei Prozentpunkte lassen sich allein darauf zurückführen, dass Frauen im Durchschnitt in geringerem Umfang beschäftigt sind als Männer und den Großteil der Sorgearbeit übernehmen.

Fokus auf zusätzlicher Belastung
In diesem Jahr steht der Tag unter dem Motto „Höchste Zeit für equal pay!“ und legt den Fokus auf den Zusammenhang von Zeit und Geld. Das Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna organisiert zu diesem Anlass am Mittwoch, 6. März, eine digitale Veranstaltung zum Thema „Mental Load – Wenn eine für alle an alles denkt“.

An diesem Tag und bei der Veranstaltung geht es nicht nur um faire Bezahlung. Bei der Online-Veranstaltung macht das Netzwerk Frau und Beruf auf eine weitere zusätzliche Belastung aufmerksam, die oftmals Frauen betrifft: Mental Load bezieht sich auf die unsichtbare, oft unerkannte mentale Arbeit, die im Alltag anfällt. Es ist die Kombination aus Planung, Organisation, Aufgaben und Verpflichtungen, die in Familie und Beruf anfallen. Daraus entsteht zusätzlicher Stress.

Die Summe der unbezahlten Arbeit ist für Frauen oft ein Grund dafür, dass weniger bezahlte (Erwerbs-)Arbeit geleistet werden kann und/oder die berufliche Karriere zurückgestellt wird.

Stefanie Daiber, Diplom-Pädagogin und Gesundheitscoach aus Unna, gibt bei der Online-Veranstaltung Hinweise und Tipps, wie Frauen ihren beruflichen und privaten Alltag gleichberechtigter und entlastend gestalten können. Sie eröffnet eine andere Sichtweise auf Arbeitsverteilung und gibt einfach umzusetzende Strategien für eine entspannte, gerechtere Verteilung von Verantwortung.
Die Veranstaltung findet statt am Mittwoch, 6. März von 17 bis 18 Uhr über Zoom. Alle Interessierten sind herzlich zu einer Teilnahme eingeladen. Die Veranstaltung ist kostenfrei und ohne Anmeldung. Informationen und den Zugang zur digitalen Plattform gibt es im Flyer im Anhang und unter www.kreis-unna.de/gleichstellung. PK | PKU




Kundgebung für Toleranz und Vielfalt auf dem Stadtmarkt

Am Freitag, 15. März findet ab 16 Uhr auf dem Stadtmarkt in Bergkamen eine Kundgebung für Toleranz und Vielfalt statt. Während der Internationalen Wochen gegen Rassismus organisiert das Vielfaltsnetzwerk „Bergkamen for all“ auf dem Marktplatz in Bergkamen eine bunte Versammlung.

Bürgermeister Bernd Schäfer und weitere Redner:innen werden auf der Bühne das Wort ergreifen. Die Organisatoren laden alle Bergkamener Bürgerinnen und Bürger ein, mit bunter Kleidung oder bunten Tüchern ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz zu setzen. Sportmannschaften können z. B. auch gerne in Vereinskluft kommen, Tanzvereine in Kostümen, oder, oder, oder….. Je bunter, je besser.




Equal Pay Day im Familientreff: Expertinnen servieren Arbeitsmarktchancen zum Frühstück

Martina Leyer

Zu Kaffee und Brötchen erwartet die Besucherinnen des Familientreffs im Pestalozzihaus, Pestalozzistraße 6, am Mittwoch, 6. März, noch ein zusätzliches Bonbon: Martina Leyer von der Agentur für Arbeit in Hamm und Regina Kroll-Markowski vom Jobcenter nehmen ebenfalls im Frühstückscafé Platz und servieren den Müttern mögliche neue Chancen auf dem aktuellen Arbeitsmarkt. Initiiert hat diese besondere Begegnung zum Equal Pay Day das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk.

„Ob Ausbildung, Teilzeit oder Wiedereinstieg – Chancen, arbeiten zu gehen, bietet der aktuelle Markt gerade viele“, sagt Martina Leyer, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit Hamm und ebenfalls Mitglied des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerkes. Im Frühstückscafé erfahren die Frauen unter anderem, wie sie nach Stellenangeboten suchen, welche Ausbildungsformen es gibt, welche Weiterbildungs- und Umschulungswege möglich sind und wie die Agentur für Arbeit sowie das Jobcenter den Neustart und Wiedereinstieg unterstützen können.

Der Equal Pay Day ist ein Aktionstag, der daran erinnert, dass weltweit Frauen weniger verdienen als Männer. Er markiert die statistische Lohnlücke in Höhe von aktuell 18 Prozent und steht symbolisch für den Tag, bis zu dem Frauen unbezahlt arbeiten, während Männer ab dem 1. Januar  2024 für ihre Arbeit entlohnt werden.

„Wir freuen uns, dass wir gerade zum Equal Pay Day im Familientreff in entspannter Atmosphäre ein so umfassendes Angebot machen können“, sagt Bergkamens Gleichstellungsbeauftragte und Netzwerksprecherin Martina Bierkämper. Sie wird gemeinsam mit Andrea Brinkmann als Multiplikatorin des Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerks zu diesem ganz besonderen Frühstück kommen.

Das Frühstückscafé im Familientreff ist am Mittwoch, 6. März, von 9 bis 12 Uhr geöffnet, die Teilnahme an Gesprächen und Beratung zu Chancen auf dem Arbeitsmarkt ist kostenlos. Anmeldungen sind nicht erforderlich.

Das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk existiert seit 1998, bestehend aus Vertreterinnen von über 19 Beratungseinrichtungen, von der Agentur für Arbeit über die AWO und das Frauenforum bis hin zu Beratungseinrichtungen der Kommune selbst. Das Netzwerk bündelt und verstärkt die Aktivitäten für Mädchen und Frauen. Die einzelnen Mitglieder wirken als Multiplikatorinnen und sorgen für die Vertretung von Frauenbelangen in ihren Einrichtungen und durch gezielte Aktionen in der gesamten Stadt. Ansprechpartnerin ist die gewählte Sprecherin Andrea Brinkmann, Leiterin der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Kamen und Bergkamen, und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bergkamen, Martina Bierkämper. Mehr unter: www.frauen-netz-bergkamen.de




MomentMa(h)l: Gemeindefrühstück in der Friedenskirche am 1. März

Jeweils am ersten Freitag im Monat, also jetzt am 1. März, um 9:30 Uhr gibt es ein gemeinsames Frühstück in der Friedenskirche ein. Eingeladen sind alle, unabhängig von Alter oder Familienstand. In der Regel werden die Gäste um eine Spende gebeten, um einen Teil der Kosten zu decken.

Um besser planen zu können, bitten die Verantwortlichen aber um eine Voranmeldung bis zum Dienstag vor dem Gemeindefrühstück, entweder im Gemeindebüro (Tel. 984263) oder direkt in der Friedenskirche.




Spielzeugbörse „Kinderkram“ ist am Samstag in der Auferstehungskirche wieder geöffnet

Die Spielzeugbörse „Kinderkram“ der ev. Friedenskirchengemeinde ist am Samstag, 24. Februar, in der Auferstehungskirche, Goekenheide 7 in Weddinghofen, wieder von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

„Kinderkram“ wird dieses Angebot genannt, weil hier Kinder und Erwachsene aus momentan sozial schwachen Familien kostenfrei nach Büchern und Geschenken kramen und stöbern dürfen.

Selbstverständlich kann in dieser Zeit auch neues oder sehr gut erhaltenes Spielzeug abgegeben werden. Hier sind die Organisatoren dringend auf IHRE Spenden angewiesen. Bitten Sie ihre Kinder doch einmal, die Zimmer oder Dachböden zu durchforsten. Sicher gibt es dort einige nie gelesene Bücher oder Spielzeuggeschenke, aus denen sie herausgewachsen sind.

Die Organisatoren freuen sich uns über jede Spende.




Erste Blutspenderehrung durch das DRK Bergkamen nach der Corona-Pause

Blutspenderehrung durch den DRK-Ortsverein Bergkamen.

Am vergangenen Sonntag lud der DRK-Ortsverein Bergkamen e.V. zur ersten Blutspenderehrung im Jahr 2024 ein. Aufgrund der Corona-Pandemie musste der Ortsverein in den letzten Jahren auf die Ehrung der Blutspendenden verzichten. Da trotz Pandemie die Blutspende-Termine weiterhin angeboten und auch fleißig wahrgenommen wurden, dürfen wir insgesamt ca. 200 Spender und Spenderinnen auszeichnen.

Zur ersten Ehrung lud das DRK sechzig Jubilare ein und durften 43 davon auf der Ehrung auszeichnen. Die Ehrung wurde von Bürgermeister Bernd Schäfer, Herrn Janz vom Blutspendedienst West und den Vorsitzenden Des DRK-Ortsvereins Bergkamen
Christian Thomé und Jan Wiemhoff vorgenommen. Bernd Schäfer unterstrich als selbst aktiver Blutspender, wie wichtig diese Spenden für unsere Gesellschaft seien und lobte das Engagement eines jeden Einzelnen. Herr Janz lieferte einen spannenden Einblick hinter die Kulissen des Blutspendedienstes sowie zur Weiterverarbeitung und Verteilung der Blutprodukte und Herr Thomé bedankte sich, im Namen des Deutschen Roten Kreuz – Ortsverein Bergkamen e.V., für die langjährige Treue der Spender.

Das DRK bedankt sich uns bei folgenden Spendern:

• 25. Blutspende: Siegfried Uwe Bressin, Markus Ferkau, Hannelore Gründler, Margot Kensy, Marc-Oliver Knappmann, Ann-Katrin Laschober, Jan Laschober, Marion Lipinski, Susanne Schmidt, Volker Seidel, Markus Stahlberg, Maik Stille, Frank Vorac

• 50. Blutspende: Gerd Bösehage, Sigrid Dreier, Petra Feller, Elisabeth Hildebrand, Iris Josch, Markus Josch, Christoph Knepper, Regina Knepper, Thomas Kräher, Sarah Krahlemann, Ute Lamparski, Martina Loer, Rainer Saupe, Kerstin Stahlberg, Ralf Stiebinger, Mechthild Turk, Nicole Wenigtin Kniebeler, Ralf Laschober, Tanja Martin, Assunta
Plattfaut, Paul Plattfaut, Burkhard Stobbe

• 100. Blutspende: Inge Dieckmann, Hartwig Feller, Marc Großpietsch, Ingo Hildebrand, Gabriele Schmidt

• 125. Blutspende: Dieter Benz, Klaus Großpietsch, Eva Klingelbeil, Jutta Runte

• 150. Blutspende: Heinz de Gruisbourne, Klaus Vossmann




Gedenkveranstaltung mit ukrainischen Familien am Samstag: Sammlung für gebrauchten Krankenwagen

Gedenkveranstaltung ukrainischer Flüchtlinge am 24. Februar 2023 vor der Stadtbibliothek.

Am Samstag, 24. Februar,wird von den ukrainischen Familien von11 bis 17 Uhr eine Gedenkveranstaltung anlässlich des zweiten Jahrestags des Überfalls russischer Soldaten in der Ukraine organisiert. In Bergkamen, Präsidentenstraße, vor dem HausFrieden (Nr.45) und am Herbert-Wehner-Platz (gegenüber).

Neben Informationen, ukrainischen Souvenirs, Gesprächen und vielem mehr gibt es auch typische ukrainische Speisen kostenlos zu probieren. Wer möchte, kann einen Beitrag in die Spenden-Box werfen. Es wird für den Kauf eines gebrauchten Krankenwagens für die Ukraine gesammelt.



SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert Hauptredner beim 1. Mai in Oberaden.

Kevin Kühnert. Foto: SPD/MK

Die IG BCE Ortsgruppen, Betriebe, VLK und Betriebsgruppen Bergkamen/Kamen veranstalten im Namen des DGB am 1. Mai 2024 unter dem Motto „Mehr Lohn. Mehr Freizeit.“ ihre traditionelle Maikundgebung.

Hauptredner der Kundgebnung in Oberaden ist SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert.

„Wir freuen uns , das es auch im diesem Jahr wieder gelungen ist, mit Kevin Kühnert einen hochkarätige Politiker am 1. Mai hier bei uns in Bergkamen-Oberaden, begrüßen zu können“, erklärt der Vorsitzender IG BCE-Ortsgruppe Oberaden Volker Wagner.




Online-Workshop des Umweltzentrums: Gewaltfreie Kommunikation

In welcher Welt wollen wir leben? Wie möchten wir miteinander umgehen? Um diese Fragen geht es bei der Gewaltfreien Kommunikation (GFK) nach Marshall B. Rosenberg. Er lehrt uns, wie wir weg von Urteilen (was macht eine Person falsch?) hin zu unseren Werten (was ist uns wichtig?) kommen. So erhöhen wir die Wahrscheinlichkeit, wirklich zu verstehen und wirklich verstanden zu werden. Wir können (besonders in Konflikten und festgefahrenen Situationen) neue Wege gehen und zu einem guten Miteinander kommen.

Diese Themen behandelt der Online-Workshop „Gewaltfreie Kommunikation“ von Dr. Christina Goesmann am Mittwoch, 06. März, 19:00 – 21:00 Uhr. Eine Anmeldung unter Angabe der Mail-Adresse ist bis zum 28. Februar beim Umweltzentrum Westfalen, Sandrine Seth, 02389 980911, sandrine.seth@uwz-westfalen.de, notwendig.




Kranzniederlegung am Ehrenmal: Grubenunglück auf Grimberg 3/4 forderte 405 Todesopfer

Kranzniederlegung am Ehrenmal für die Opfer des Grubenunglücks auf Grimberg 3/4 am 20. Februar 1946.

Zum 78. Jahrestag des großen Grubenunglücks auf der Schachtanlage Grimberg 3/4 mit 405 Todesopfern hatten der Knappenverein und die IG BCE-Ortsgruppe Weddinghofen zu einer Gedenkveranstaltung mit Kranzniederlegung am Ehrenmal auf dem Waldfriedhof eingeladen.

Es habe kaum eine Familie in den damaligen Gemeinden Weddinghofen und Bergkamen gegeben, die nicht von diesem Unglück betroffen gewesen sei, erklärte Bürgermeister Bernd Schäfer in seiner Gedenkrede. Kurz nach 12 Uhr am 20. Februar 1946 erschütterte eine gewaltige Explosion im Bergwerk Grimberg 3/4 die Gemeinden. Die Wucht der Explosion war so gewaltig, dass über Tage die Schachthalle einstürzte. Eine 300 Meter hohe Stichflamme schlug aus dem Schacht. Die Bunkeranlagen und Seilfahrtaufgänge wurden zerfetzt, das Strebengerüst beschädigt und die Schachteinbauten mit den Fördereinrichtungen völlig zerstört. Der Seilfahrtkorb jagte in den Turm und wurde auf ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe zusammengestaucht. Tag und Nacht waren Grubenwehren aus dem gesamten östlichen Ruhrgebiet im Einsatz, um Überlebende zu bergen. Drei Tage dauerten die dramatischen Rettungsaktionen, die bis zur Unerträglichkeit durch ungeheuren Wetterzug und die in den Schacht herabstürzenden kalten Wassermassen erschwert wurden. Nach zwei Nachexplosionen am 21. und 22. Februar 1946 breiteten sich in der Grube die Brände weiter aus.

Drei Tage nach der Katastrophe wurden acht Überlebende gerettet

Wartende Menschen vor der Unglückszeche Grimberg 3/4.

Als die Rettungstrupps am Abend des dritten Tages aufgeben wollten, fanden sie schließlich weitere acht Überlebende. In der Nacht zum 24. Februar wurden sie über den Schacht Grillo in Kamen zu Tage gebracht. Zu den Todesopfern zählten auch drei Offiziere der britischen North German Coal Control (NGCC). Die Söhne englischer Bergwerksbesitzer interessierten sich damals für einen modernen Kohlehobel, der auf Grimberg 3/4 eingesetzt wurde.

Regierungspräsident Fritz Fries setzte sich in seiner Rede während der Trauerfeier am 3. März für Verbesserungen der Sicherheit im Bergbau ein: „In den vergangenen zwölf Jahren ist leider auf diesem Gebiete nicht alles Notwendige geschehen. Der Raubbau des Nazisystems im Bergbau bedingte schwere Versäumnisse in den Sicherheitsmaßnahmen. Aber auch in den vergangenen Monaten hätte man schneller an die Korrigierung der Unterlassungen in den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen gehen können.“ Berghauptmann Nolte vom Oberbergamt Dortmund forderte die Klärung der Ursache des Unglücks. Er versprach, die Verantwortlichen streng zur Rechenschaft zu ziehen.

Mahnmal erinnert an 405 Tote

Mahnmal für die Opfer des Grubenunglücks.

Genau sechs Jahre nach dem Unglück wurde am 20. Februar 1952 auf dem damaligen neuen Kommunalfriedhof in Weddinghofen (heute der Waldfriedhof am Südhang) das neun Meter hohe Mahn- und Ehrenmal eingeweiht. Der dreieckige Turm zeigt vorn links einen Bergmann, der sich auf einer Hacke stützt, und vorn rechts eine Bergmannsfrau, die tröstend ihr Kind hält. Auf der dem Wald zugewandten Rückseite sind die Namen aller Todesopfer eingemeißelt worden. Das Denkmal versinnbildlicht den Schachtturm, durch den die Bergleute eines Tages einfuhren und durch ein verheerendes Unglück überrascht wurden. Am Fuß des Turms befindet sich ein Sarkophag mit den Symbolen des Bergmannberufs „Schlägel und Eisen” mit aufgelegtem Lorbeer.

Die Ursache der verheerenden Katastrophe ist bis heute nicht restlos geklärt. Immer noch kursieren Gerüchte über Sabotage. Der Betriebsrat von Kuckuck, wie die Schachtanlage Grimberg 3/4 im Volksmund genannt wird, setzte eine Belohnung von 1000 Reichsmark für die endgültige Klärung des Unglücks aus. Als sicher anzusehen ist jedenfalls, dass eine Schlagwetterexplosion eine Kohlenstaubexplosion nach sich zog.

 

Die wirtschaftliche Lage der Hinterbliebenen war denkbar schlecht. Zwar setzte direkt nach Bekanntwerden der Katastrophe eine Spendenflut aus ganz Deutschland ein, doch sowohl die Verteilung der Gelder als auch der Umfang der Unterstützung wurden damals von den Hinterbliebenen kritisiert. Auch die Sonderzuwendung der Zechenverwaltung von 200 Reichsmark und der Verzicht der Zeche auf das Sterbegeld der Ruhrknappschaft in Höhe von 150 RM zugunsten der Angehörigen konnten die Not nicht wesentlich lindern.

Deutlich wird die Kritik an der Unterstützung der Hinterbliebenen in dem Rechenschaftsbericht von Valentin Schürhoff, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Grimberg-Spende, vom 30. August 1949. Valentin Schürhoff war bereits vor der NS-Zeit Betriebsrat auf Monopol sowie SPD-Fraktionsvorsitzender im Kamener Stadtrat. Nach Kriegsende ernannte ihn die britische Militärregierung im Mai 1945 zum Beigeordneten (stellv. Bürgermeister) der Stadt Kamen.

Das Kuratorium der Grimberg-Spende wurde vom damaligen Landesarbeitsminister Halbfeld auf Anregung der Gewerkschaft eingesetzt und hatte alleinige Vollmacht über die Spendengelder. Insgesamt waren 2,8 Millionen Reichsmark zusammengekommen. Bis zur Währungsreform wurde an die Hinterbliebenen die Hälfte der Spendengelder ausgezahlt: Jede der etwa 300 Witwen erhielt 3000 und jedes Kind 600 Reichsmark. Doch durch die Währungsreform blieben von der zweiten Hälfte nur noch zehn Prozent, 140 000 Mark, übrig, die wiederum, so Valentin Schürhoff, zur Hälfte blockiert waren.

Da eine weitere allgemeine Unterstützung den Kuratoriumsmitgliedern mit den begrenzten Mitteln nicht mehr möglich schien, beschlossen sie im Oktober 1948, die Beträge, die für das Studium der Kinder vorgesehen waren, sicherzustellen. An alle Schulabgänger sollten 100 Mark zur Anschaffung von Berufskleidung und an alle Frauen mit vier oder mehr Kindern 15 Mark für Einkellerungskartoffeln gezahlt werden. Gerade der letzte Punkt stieß auf Kritik. Viele Witwen forderten die gleiche Unterstützung. Doch da die Rentenzahlung nur die ersten drei Kinder mitberücksichtigte, entschloss sich das Kuratorium die schlechter gestellten Familien mit vier und mehr Kindern besonders zu unterstützen.

Währungsreform ließ Spendensumme schrumpfen

Auch die Bemühungen Valentin Schürhoffs bei den amerikanischen und britischen Offizieren, die 1,4 Millionen Reichsmark im Sinne der Hinterbliebenen nur auf 30 Prozent abzuwerten, blieben erfolglos. Am 6. September 1949 legte das Kuratorium den Witwen im Bergkamener Kino „Schauburg“ an der Bambergstraße Rechenschaft ab. Gegen zwei Kuratoriumsmitglieder sollen sogar gegen Ende des Jahres 1946 gerichtliche Schritte wegen Schludereien bei der Verteilung eingeleitet worden sein. Eindeutige Quellen, die diese Vorwürfe belegen könnten, sind allerdings nicht bekannt.

Lediglich 64 Grimberg-Kumpel konnten trotz des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Grubenwehren lebend geborgen werden. Eine effektivere Rettungsaktion, und das war eine bittere Lehre des Grubenunglücks, verhinderte die schlechte technische Ausrüstung der Grubenwehrmänner. So ließ es der begrenzte Aktionsradius der Beatmungsgeräte nicht zu, dass die Rettungskräfte bis zur 2. Sohle vordringen konnten. Dort lag der Ausgangspunkt des Unglücks. Als Konsequenz aus dem Bergkamener Grubenunglück und den deutlichen Versäumnissen im „Dritten Reich“ und der anschließenden Besatzungszeit wurde die Entwicklungen im Sicherheitsbereich sowohl für die Grubenwehr als auch für den einzelnen Bergmann energisch vorangetrieben.




Gedenken an das große Grubenunglück auf Grimberg 3/4: Dienstag Kranzniederlegung am Ehrenmal

Denkmal für die 405 Opfer des Grubenunglücks auf Grimberg 3/4.

Die Mitglieder der IG BCE OG Weddinghofen treffen sich am Dienstag, den 20.02.2024 um 10.40 Uhr zur Gedenkfeier anlässlich des Grubenunglücks von 1946 auf Grimberg 3/4 am Ehrenmal ,  Friedhof „ Am Südhang „. Zu Ehren der Verstorbenen werden die IG BCE OG Weddinghofen und der Knappenverein Glück Auf Weddinghofen Kränze niederlegen.