Tourismus zieht im Kreis Unna wieder an: 173.000 Gäste-Übernachtungen im ersten Halbjahr

Wachsende Reiselust: Die Zahl der Gäste-Übernachtungen im Kreis Unna ist nach dem Einbruch zu Beginn der Pandemie wieder deutlich gestiegen. Die Gewerkschaft NGG warnt jedoch vor fehlendem Personal in Hotels und Pensionen – und fordert attraktive Arbeitsbedingungen. Foto: NGG | Alireza Khalili

Tourismus-Boom nach Corona-Flaute: Der Kreis Unna verzeichnete im ersten Halbjahr des Jahres rund 173.000 Übernachtungen von Gästen aus dem In- und Ausland – 157 Prozent mehr als in der ersten Jahreshälfte 2021. Im vergangenen Jahr galt zum Teil noch ein Beherbergungsverbot bei Privatreisen, das als „Tourismus-Bremse“ gewirkt hat. Darauf macht die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten aufmerksam. Die NGG beruft sich dabei auf aktuelle Angaben des Statistischen Landesamtes.

„Dass wieder viel mehr Urlauber und Geschäftsreisende in den Kreis Unna kommen, ist für das Hotel- und Gaststättengewerbe eine gute Nachricht – vor allem auch für die Beschäftigten. Nach zweieinhalb Jahren Pandemie kehrt die Branche Stück für Stück auf das alte Niveau zurück“, sagt Torsten Gebehart, Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. Von der „Normalität“ seien viele Hotels, Pensionen und Restaurants aber noch weit entfernt. Der Grund: Den Unternehmen gelingt es nach Beobachtung der Gewerkschaft kaum, genug Personal für die wachsende Arbeit zu finden.

Zwar hätten derzeit viele Branchen mit dem Mangel an Fachleuten zu kämpfen, doch im Gastgewerbe falle die Suche nach qualifizierten Kräften besonders schwer. Das liege vor allem an den Arbeitsbedingungen, urteilt Gebehart. So klagen im aktuellen Ausbildungsreport des DGB NRW 80 Prozent der angehenden Hotelfachleute und 60 Prozent der Azubis in der Küche, regelmäßig Überstunden machen zu müssen – ein Spitzenwert. „Wer im Gastgewerbe arbeitet, ist nicht nur spätabends oder am Wochenende im Einsatz. Die Beschäftigten erfahren oft auch erst am Vortag vom Chef, dass sie einspringen sollen. Zum Beispiel, weil sich die Wettervorhersage geändert hat und einen Run auf den Biergarten erwarten lässt. So kann aber niemand seinen Alltag planen – schon gar nicht, wer Kinder hat“, so Gebehart. Nach Einschätzung des Gewerkschafters ist ein erheblicher Teil der rund 4.460 Menschen, die das Gastgewerbe im Kreis Unna laut Arbeitsagentur beschäftigt, von dieser „Arbeit auf Abruf“ betroffen.

Wer sich für die Branche entscheide, wisse, dass die Arbeitszeiten anders seien als in einem Büro-Job. „Wichtig ist zugleich eine Personaldecke, die dick genug ist, um auch kurzfristig Events wie Geburtstage oder Hochzeiten ausrichten zu können“, betont Gebehart. Um Arbeitszeit und Dienstplanung fair zu regeln, sollten sich die Betriebe zu tariflichen Standards bekennen. Dort, wo es einen Betriebsrat gebe – etwa in Hotelketten oder in der Systemgastronomie – könnten sozialverträgliche Lösungen mit der Arbeitnehmervertretung gefunden werden.

In einem entscheidenden Punkt seien Hotels und Gaststätten als Arbeitgeber bereits attraktiver geworden: Die Löhne in der Branche sind nach dem aktuellen Tarifvertrag für Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr um bis zu 28 Prozent gestiegen. „Das ist ein enormer Schub fürs Portemonnaie der Beschäftigten. Jetzt kommt es darauf an, dass die Firmen den Tariflohn auch zahlen – und bei den Arbeitsbedingungen nachlegen“, so die NGG.




Bildungsscheck: Von geförderter Weiterbildung profitieren – WFG Kreis Unna berät Interessierte kostenlos

Schnell sein lohnt sich für Betriebe und Beschäftigte aus dem Kreis Unna, die in diesem Jahr noch eine berufliche Weiterbildung planen: Denn mit dem Bildungsscheck fördert das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW unter bestimmten Voraussetzungen 50 Prozent der Kosten oder maximal 500 Euro pro Weiterbildung.

„Seit dem Beginn der neuen Förderphase Anfang Juli verzeichnen wir einen regelrechten Ansturm auf den Bildungsscheck NRW. Da die Mittel jedoch begrenzt sind und das Budget fast ausgeschöpft ist, sollten sich Interessierte jetzt schnell kümmern“, so Sascha Dorday, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Kreis Unna (WFG). Sein Team übernimmt die obligatorische Beratung zu dem Programm, die selbstverständlich kostenlos ist, und stellt bei Erfüllung der Förderbedingungen
die Schecks aus.

So profitieren Beschäftigte: Der individuelle Bildungsscheck greift, wenn sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fortbilden und die Kosten dafür selbst tragen. Bei einer Verdienstobergrenze von 40.000 Euro Jahreseinkommen für Alleinstehende bzw. 80.000 Euro Jahreseinkommen bei gemeinsam veranlagten Personen, unterstützt der Bildungsscheck eine breite Gruppe der Beschäftigten mit einer Übernahme der Kosten von bis zu 50 Prozent, maximal 500 Euro bei einem zugelassenen Bildungsträger.

So profitieren Unternehmen: Der betriebliche Bildungsscheck wiederum bietet finanzielle Unterstützung für die Ausgaben einer beruflichen Weiterbildung, die ein Unternehmen den Beschäftigten ermöglicht. „Neu ist, dass nur noch Betriebe mit weniger als 50 Vollzeitarbeitsplätzen Schecks für ihre Beschäftigten beantragen können“, so Viktoria Berntzen von der WFG, die die Beratung übernimmt und bei entsprechender Prüfung der Fördervoraussetzungen die Bildungsschecks ausstellt. Sie ist telefonisch unter 02303/27- 1890 bzw. per Mail v.berntzen@wfgkreis-unna.de erreichbar.




AWO heißt mehr als 60 Auszubildende im Bereich Kindertagesbetreuung willkommen

Mehr als 60 neue Auszubildende sind bei der AWO Ruhr-Lippe-Ems im Bereich der Kindertagesbetreuung gestartet. Die Begrüßungsveranstaltung fand im Circus Travados in Unna statt. Foto: AWO

„Vorhang auf für die neuen AWO-Azubis“ hieß es gestern im Zirkus Travados. Insgesamt kamen 64 Auszubildende für den Bereich Kindertagesbetreuung aus dem gesamten Ruhr-Lippe-Ems-Raum in Begleitung ihrer Praxisanleitungen nach Unna. „Wir begrüßen Sie ganz herzlich und freuen uns, dass Sie sich für eine Ausbildung bei der AWO entschieden haben“, leitete Daniel Frieling, Bereichsleiter Kindertagesbetreuung, die Veranstaltung ein.

„Kleine Entdecker suchen Wegbegleiter“ stand auf einem Banner im Zirkuszelt – und zu diesen wertvollen Wegbegleitern sollen die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden. „Sie haben sich einen der schönsten Berufe ausgesucht“, versicherte Christiane Klanke vom Unterbezirksvorstand. Spätestens die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die frühkindliche Bildung und somit der Job der Erzieher*innen sei. Die angehenden
Fachkräfte könnten sich also sicher sein: Sie werden gebraucht! Der stellvertretende AWOGeschäftsführer Jens Degelmann ergänzte: „Wir sind froh und stolz, dass wir so viele Ausbildungsplätze besetzen konnten.“ Er sicherte den Nachwuchskräften auch gleich eine Übernahmegarantie zu, sofern diese ihre Ausbildung erfolgreich beenden.

Ein Großteil absolviert eine Praxisintegrierte Ausbildung Unter den 64 Azubis sind acht angehende Fachkräfte, die ihr Berufspraktikum in einer der insgesamt 60 AWO-Kitas im Kreis Unna, Hamm und dem Kreis Warendorf absolvieren. Die anderen Auszubildenden haben sich für eine so genannte Praxisintegrierte Ausbildung (PiA)
entschieden: 42 von ihnen als Erzieher*in oder Heilerziehungspfleger*in, 14 als Kinderpfleger*in.

Bei PiA handelt es sich um eine dreijährige duale Ausbildung mit stetem Wechsel zwischen Schule und Praxis. Dieses Ausbildungsmodell wird sowohl für die Einrichtungen als auch für die angehenden Fachkräfte immer attraktiver: Im Vergleich zu der klassisch schulischen Ausbildung erhalten die PiA-Azubis vom ersten Tag an eine Vergütung und arbeiten fest angestellt in einer Kita, in der sie ihr theoretisch erworbenes Wissen direkt in die Praxis umsetzen können.




Info-Veranstaltung der AWO-Integrationsagentur Kreis Unna für Bergkamener Kinder zum Thema „Fahrrad fahren und Verkehrsregeln“

Von Polizeihauptkommissar Rainer Gayer erfuhren die Kinder viel übers Fahrradfahren und Verkehrsregeln

Die AWO-Integrationsagentur Kreis Unna hat am 15.08.2022 die Info-Veranstaltung für Kinder zum Thema „Fahrrad fahren und Verkehrsregeln“ im Rahmen des Projektes „Integration durch Sprachförderung und Information für zugewanderte Kinder und Mütter“ in Kooperation mit der Stadt Bergkamen durchgeführt.

Als Referent konnte Polizeihauptkommissar Rainer Gayer von der Polizei NRW Kreis Unna gewonnen werden. Er klärte die Kinder iranischer und afghanischer Herkunft über das Thema „Fahrrad fahren und Verkehrsregeln“ auf. Unterstützt wurde er dabei von Huda Feroughi, die den Vortrag in Farsi und Dari übersetzte.

Viele Kinder aus der Gruppe haben aufgrund der Migration die Fahrradschulung in der Schule verpasst, bzw. nicht erhalten. Rainer Gayer hat mithilfe des eigenen Dienstfahrrades als Beispiel die notwendige Ausstattung des Fahrrades gezeigt und viele Fragen dabei beantwortet, z. B: Wie sieht ein funktionierendes Fahrrad aus? Gibt es
vordere und hintere Bremsen? Wo müssen Reflektoren sein? Welches Licht muss vorhanden sein? Wie trage ich den Helm richtig, um mich beim Hinfallen zu schützen etc.?

Die wichtigsten Verkehrsregeln wurden dabei erläutert und mit situativen Beispielen auf dem Flipchart gezeichnet: z. B. das Verhalten im Bereich des Fußgängerüberweges, das Fahren auf dem Bürgersteig nach Altersstufen und im Kreisverkehr. Im Anschluss der Veranstaltung hat der Polizeihauptkommissar die Kinder aufgemuntert und aufgeklärt, dass die Polizei da ist, um zu helfen und zu schützen.




Familienpaten such MitstreiterInnen: 2. kreisweiter Fachtag im Treffpunkt an der Lessingstraße

Die Teilnehmerinnen am 2. Fachtag für Familienpaten im Treffpunkt an der Lessingstraße.

In den Räumen der VHS Bergkamen fand jetzt der kreisweite 2. Fachtag der Familienpaten statt. Diesmal stand der Fachtag unter dem Motto „Kommunikation“.

Familienpaten kümmern sich in der Regel einmal wöchentlich für ca. vier Stunden um Familien oder Alleinerziehende, die sich eine Unterstützung wünschen. Sie haben ein offenes Ohr für Alltagssorgen von Kindern und Eltern und sorgen so für Entlastung.

Die Referentin Christine Neumann, Systemische Supervisorin, Coach und Trainerin (DGsP) sprach die Herausforderungen einer guten Kommunikation an und die Paten diskutierten darüber, was eigentlich ein „gutes Gespräch“ ausmacht. Die Paten konnten das Gehörte während einer Übung direkt in
die Tat umsetzen.

Die Kaffeepause war durch lebhafte Gespräche geprägt. Die Koordinatorinnen aus acht verschiedenen Kommunen des Kreises Unna und das Bündnis für Familien haben großen Wert darauf gelegt, dass genügend Zeit zum Kennenlernen und für den gemeinsamen Erfahrungsaustausch blieb.

Die unterschiedlichen Patenprojekte in den Städten des Kreises Unna haben sich zu einem erfolgreichen und nachgefragten Angebot für die Familien entwickelt, auch in Bergkamen. Die Angebote sind vielfältig und auf den Bedarf der Bedingungen vor Ort
abgestimmt.

Abschließend dankten die Koordinatorinnen des Projekts den Familienpaten für ihr ehrenamtliches Engagement und ihren unermüdlichen Einsatz. Zudem war es nicht selbstverständlich, dass viele Paten trotz der hohen
Temperaturen an der Veranstaltung teilgenommen haben.

In den verschiedenen Kommunen warten Familien noch auf eine Patenschaft. Aus diesem Grund wird es Schulungen für angehende Familienpaten im Spätherbst geben. Wer sich über das Projekt Familienpaten informieren möchte, kann sich an die jeweiligen Kommunen wenden.

Interessierte, die in Bergkamen wohnen können sich an die Familiäre Kinder-Tagesbetreuung, Erich-Ollenhauer Str. 34 wenden. Ansprechpartnerinnen sind Simone Pelzer und Kordula Plancke. Sie sind unter 02307 280633 oder per E-Mail an buero@famkitabe.de zu
erreichen.

Neue Paten sind jederzeit willkommen!




AWO-Einrichtung Schatzinsel in Bergkamen-Mitte hat jetzt das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“

Nur 17 Monate nach Eröffnung der Einrichtung erhielt die Kita das Gütesiegel „Familienzentrum NRW“. Fachberater Christoph Peppler gratuliert Einrichtungsleitung Riccardo Conte und seinem Team für die herausragende Arbeit.

„Die Zertifizierung ist der erste Schritt, das Team ist motiviert und bereit das Angebot des Familienzentrums noch weiter auszubauen“, lobte Riccardo Conte seine Mitarbeiter*innen




Floristik: Kräftiges Lohn-Plus für 310 Beschäftigte im Kreis Unna

Mit Blumen machen sie anderen eine Freude – nun können sie sich selbst über steigende Einkommen freuen: Gelernte Floristinnen kommen jetzt auf einen Stundenlohn von 13,31 Euro, so die IG BAU. Die Gewerkschaft rät den Beschäftigten zum Lohn-Check. Foto: IG BAU | Tobias Seifert

Arbeit mit Blumen besser bezahlt: Für die rund 310 Beschäftigten der Floristikbranche im Kreis Unna gibt es deutlich mehr Geld. Eine gelernte Floristin kommt jetzt auf einen Stundenlohn von 13,31 Euro. Zusammen mit einer weiteren Erhöhung zum Sommer kommenden Jahres beläuft sich das Plus für Fachleute auf gut 17 Prozent. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit – und appelliert an die Beschäftigten, ihren aktuellen Lohnzettel zu prüfen. Das zusätzliche Geld müsse mit der Juli-Abrechnung auf dem Konto sein. Wer leer ausgehe, solle sich an die IG BAU Westfalen Mitte-Süd wenden, rät Bezirksvorsitzender Friedhelm Kreft.

„Das starke Einkommensplus sorgt dafür, dass die Beschäftigten trotz hoher Inflationsrate mehr Geld zum Leben haben. Außerdem liegt die Floristik über der künftigen Mindestlohngrenze von zwölf Euro pro Stunde“, so der Gewerkschafter. Selbst für ungelernte Kräfte liege der Einstiegsverdienst aktuell bereits bei 12,36 Euro. Ab Juli 2023 kommen sie nach Angaben der Floristen-Gewerkschaft IG BAU auf einen Stundenlohn von 13,01 Euro – und haben damit 24 Prozent mehr im Portemonnaie als bislang. Die IG BAU hatte sich in den Tarifverhandlungen mit dem Fachverband Deutscher Floristen (FDF) für einen deutlichen Abstand zur gesetzlichen Lohnuntergrenze starkgemacht.

„Blumengeschäfte und Gartencenter haben auch während der Pandemie gute Geschäfte gemacht. Eine bessere Bezahlung ist ein wichtiger Beitrag, dringend gesuchtes Personal für die Floristik zu finden“, unterstreicht Kreft. Dabei werde die Branche auch für den Nachwuchs attraktiver. Azubis bekommen bis August nächsten Jahres durchschnittlich 23 Prozent mehr Geld – und verdienen im dritten Ausbildungsjahr dann sogar 1.000 Euro im Monat.




Themen-Cafés im Familienzentrum „Tausendfüßler“

Das Familienzentrum „Tausendfüßler“ bietet Themen-Cafés für interessierte Eltern aus dem Sozialraum an. Hier sollen ganz gezielt Fachthemen rund um das Kind besprochen werden.

Start ist am 19.09.2022 mit dem Thema „Kreativität fällt nicht vom Himmel“.

Es folgen am:

  • 17. 10. 2022: „Spiel und Spaß bei Bewegungsangeboten in der Natur“
  • 21. 11. 2022: „Mediennutzung im Alltag“
  • 19. 12. 2022: „Nachhaltigkeit geht uns alle an“
  • 16. 01. 2023: „Mehrsprachigkeit“

Die Themen-Cafés beginnen jeweils um 16:00 Uhr.

Präsenzveranstaltungen, die aufgrund der pandemischen Lage nicht stattfinden können, werden nach Möglichkeit über digitale Medien angeboten.

Anmeldungen sind bis eine Woche vor Beginn des jeweiligen Themen-Cafés zwingend erforderlich und werden im Familienzentrum unter der Rufnummer 02306-80141 oder per Mail unter tausendfuessler@helimail.de entgegengenommen.

 




Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern bietet Sprechstunden im Familienzentrum „Tausendfüßler“ an

Es gibt eine Vielzahl von Fragen, die Eltern bewegen und manchmal ist es schwierig, alleine passende Lösungen zu finden. Im Rahmen von Sprechstunden haben deshalb Eltern und Anwohner aus dem Sozialraum Oberaden die Möglichkeit ihre Anliegen, Unsicherheiten oder Sorgen vertraulich zu besprechen. Frau Hagemeier (Diplom-Sozialpädagogin) oder Herr Ronge (Diplom-Psychologe) von der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen stehen hierfür jeden dritten Freitag im Monat von 9:00 bis 11:00 Uhr im Familienzentrum „Tausendfüßler“ zu Verfügung.

Die Termine im Überblick:

19.08.2022

16.09.2022

21.10.2022

18.11.2022

16.12.2022

Aufgrund der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Infektionsschutzmaßnahmen ist eine Voranmeldung unter der Rufnummer 02306/80141 zwingend erforderlich.




AWO kritisiert bevorstehendes Ende des Bundesprogramms „Sprach-Kitas“

Besuch bei der AWO (v.l.): Rainer Goepfert, Erika Terstiege, Michael Sacher und Daniel Frieling .

Nur wenige Wochen nach Amtsantritt des Bundestagsabgeordneten Michael Sacher folgte der Grünen-Politiker aus Unna der Einladung der AWO Ruhr-Lippe-Ems (RLE) zu einem gemeinsamen Austausch in der AWO-Kita „Sternstunde“ in Kamen. Mit Poltiker*innen aus der Region ins Gespräch zu kommen, sei der AWO sehr wichtig, betont Unterbezirks-Geschäftsführer Rainer Goepfert. Dabei lag ihm und den Gesprächsteilnehmenden Erika Terstiege (Kita-Einrichtungsleitung) und Daniel Frieling (Bereichsleitung Kindertagesbetreuung) ein Thema ganz besonders am Herzen: das angekündigte Ende des Bundesprogramms „Sprach-Kitas“.  

Seit 2011 fördert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung. Dabei richtet sich das Programm vorwiegend an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit sprachlichem Förderbedarf besucht werden. 26 von den insgesamt 60 AWO-Kitas im Kreis Unna, Hamm und dem Kreis Warendorf sind Sprach-Kitas. Allein für das Jahr 2022 erhält die AWO RLE Fördergelder in Höhe von 853.000 Euro, um 33 Sprachfachkräfte und Fachberatungen zu finanzieren. Circa 2089 Kinder profitierten in den Sprach-Kitas der AWO RLE von der Arbeit dieser zusätzlichen Fachkräfte. Doch damit soll bald Schluss sein: Mitte Juli verkündete das Bundesministeriums, dass es im Jahr 2023 keine Förderung für „Sprach-Kitas“ mehr geben soll.

Rainer Goepfert: „Das Ende des Förderprogramms ist ein großer Fehler!“

Die Kita „Sternstunde“ ist eine der 26 AWO-Sprach-Kitas. Rund die Hälfte der 80 Kinder, die die Einrichtung besuchen, haben eine andere Muttersprache als Deutsch. Mit der Förderung wurde bisher eine halbe Stelle für eine Sprachfachkraft finanziert, die für das Team rund um Einrichtungsleiterin Erika Terstiege Gold wert ist: „Sie hat uns schon viele tolle Anregungen gegeben, wie wir den Kindern das Thema Sprache spielerisch näherbringen und auch wie wir Erzieher*innen durch unseren Umgang mit den Kindern zur Sprachförderung beitragen können.“ Die Sprachförderung ohne Unterstützung durch eine zusätzliche Fachkraft auf diesem hohen Niveau zu halten, sei nahezu unmöglich. Genau das ist auch die Sorge von Geschäftsführer Rainer Goepfert: „Das Programm und die qualitative Entwicklung frühkindlicher Bildung müssen erhalten bleiben! Wenn es keine Förderung für Sprachfachkräfte in den Kitas mehr gibt, wirkt sich das auf zahlreiche Kinder nachteilig aus – von Chancengleichheit kann dann keine Rede mehr sein“, ist er überzeugt. „Es ist ein großer Fehler, das Programm nicht fortzuführen – vor allem ausgerechnet jetzt, wo viele Kinder zusätzlich noch die auf die Pandemie zurückzuführenden Defizite aufarbeiten müssen.“

Bereichsleiter Daniel Frieling kann ihm nur beipflichten: „Jetzt all die Fortschritte, die in den elf Jahren erreicht wurden, einfach aufzugeben, macht keinen Sinn. Die Entscheidung der Bundesregierung hat weitreichendere Folgen als auf den ersten Blick erkennbar: Wenn wir jetzt in der frühkindlichen Bildung Abstriche machen, verschlechtern sich die Bildungschancen der Kinder ungemein. Da brauchen wir uns nicht wundern, wenn wir in einigen Jahren keine geeigneten Fachkräfte mehr finden.“ Rainer Goepfert ergänzt: „Die Sprachprobleme sind ja weiterhin da. Wenn die Erzieher*innen jetzt aber zusätzlich die Arbeit der wegfallenden Sprachfachkraft auffangen sollen, bringt sie das an ihre Grenzen – und das steigert nicht gerade die Attraktivität des Berufs.“

Michael Sacher zeigt Verständnis für Sorgen der AWO

Nachdem sich Michael Sacher vor Ort ein Bild von einer AWO-Sprach-Kita gemacht und sich die Sorgen der AWO angehört hatte, zeigte er sich verständnisvoll: „Ich kann voll und ganz nachvollziehen, dass das Ende des Förderprogramms ein großer Qualitätsverlust in der frühkindlichen Bildung mit weitreichenden Folgen wäre. Besonders ärgerlich ist, dass die Förderung so kurzfristig auslaufen soll.“ Obwohl das Thema nicht zu 100 Prozent in seinen Zuständigkeitsbereich falle, wolle er sich diesbezüglich mit seinen Kolleginnen und Kollegen austauschen. „Hierbei geht es nicht darum, der AWO einen Gefallen zu tun, sondern die Chancengleichheit und die Qualität der frühkindlichen Bildung aufrechtzuerhalten.“

Für die AWO war das Treffen damit schon ein Erfolg: „Uns ist es wichtig, auf das Thema aufmerksam zu machen und alles in unserer Macht Stehende zu tun, um das Ende des Programms zu verhindern“, sagt Rainer Goepfert. „Und wenn wir am Ende zum Protestieren auf die Straße gehen müssen, dann werden wir auch das tun!“




Erlös aus Matinée und Comedytheater zum Frauentag am 28. August verplant

Wenn sich am Sonntag, 28. August, die Besucher*innen des Internationalen Frauentages auf ihren Plätzen im Treffpunkt niederlassen, um zunächst das Comeytheater „Lennhardt + Lennhardt“ mit ihrem Programm „Frisiert und aufgemöbelt“ sowie anschließende Begegnungen zu genießen, haben sie längst etwas Gutes getan: Denn ein Teil des Erlöses der Eintrittskarten ist für Mädchen und Frauen in Bergkamen bestimmt.

Genauer: Die eine Hälfte des Geldes erhält traditionell das Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk, die andere Hälfte ist in diesem Jahr für ein Projekt des Frauenforums im Kreis Unna im Rahmen von Präventionsarbeit bestimmt. Dies entschied das Bergkamener Frauentagsteam gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Martina Bierkämper während des letzten Treffens vor dem Frauentag in der Stadtbibliothek.

Zuvor hatte Britta Buschfeld, neue geschäftsführende Vorständin des Frauenforums im Kreis Unna, über jene Zielgruppe junger Frauen berichtet, denen das Geld nun ebenfalls teils zugute kommen soll. „Um mehr Frauen in MINT-Berufe zu vermitteln, werden wir ein Projekt starten, das Mädchen und Frauen mit Abschluss innerhalb einer neunmonatigen Schulung diesen Einstieg bereits ermöglicht“, kündigte Britta Buschfeld an.

MINT steht für die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik und nach Angaben Britta Buschfelds ist auf der einen Seite sowohl der Bedarf als auf der anderen auch das Interesse der jungen Frauen und Mädchen da, einen technischen Beruf auszuüben. Das Frauentagsteam jedenfalls will das neue Projekt nun mit einem finanziellen Beitrag unterstützen.

Der Kartenvorverkauf über die Gleichstellungsstelle unter Tel. 02307/965-339 oder m.bierkaemper@bergkamen.de und die Geschäftsstellen der einzelnen Fraktionen läuft bereits, zudem werden Karte wie gewohnt an der Tageskasse angeboten. Der Preis für eine Karte beträgt 10 Euro und beinhaltet wahlweise u.a. ein Kaltgetränk, eine Waffel und Sekt.