Gemeinsam #könnenlernen: IHK zu Dortmund bei bundesweiter Ausbildungskampagne mit am Start

Junge Menschen für die duale Ausbildung begeistern: Das ist das Ziel der ersten bundesweiten Ausbildungskampagne der Industrie- und Handelskammern (IHKs), die heute (9. März) startet und an der sich auch die IHK zu Dortmund beteiligt. Denn obwohl eine Ausbildung unzählige Karrierechancen bietet, ist das Image – vor allem im Vergleich zum Studium – ausbaufähig. Gleichzeitig suchen viele Unternehmen derzeit händeringend nach qualifiziertem Nachwuchs.

Maike Fritzsching, Geschäftsführerin Berufliche Bildung der IHK zu Dortmund.

„Das Westfälische Ruhrgebiet bietet viele Ausbildungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen. Dennoch fehlt es in fast allen Berufszweigen an Fachkräftenachwuchs. Umso wichtiger ist es, dass wir mit dieser Kampagne auf die Möglichkeiten einer Ausbildung aufmerksam machen und Betriebe mit potenziellen Auszubildenden zusammenbringen“, so Maike Fritzsching, IHK-Geschäftsführerin und Leiterin des Bereichs Berufliche Bildung und Fachkräftesicherung.

Unter dem Hashtag #könnenlernen wurde eine Kampagne generiert, die mit Slogans, wie „Statt irgendwas werden: in irgendwas richtig gut“ oder „Was wir mal werden wollen: stolz auf uns“, Jugendlichen, Schülerinnen und Schülern sowie Umsteigern ein neues Bewusstsein für das Thema Ausbildung geben soll.

Gemeinsam mit ihren Ausbildungsbetrieben wollen die IHKs in den nächsten Monaten, unter dem Motto: #könnenlernen, den Berufsweg Ausbildung bekannter machen. Hierzu werden Auszubildende aus ganz Deutschland auf verschiedenen Social-Media-Kanälen, u.a. https://www.tiktok.com/@die.azubis, über ihr Leben rund um die Ausbildungssuche und ihren Alltag als Azubi berichten und Tipps für den Berufseinstieg geben. Zahlreiche, regionale Aktionen zum Ausbildungsstart, Messen und Beratungsangebote sind geplant.

Die IHK-Organisation will damit die Attraktivität des Berufsweges Ausbildung für die Karriere und für ein positives Lebensgefühl aufzeigen. Zudem baut die Kampagne auf die Unterstützung der Unternehmen. Hierfür wird ein eigenes Werbemittelpaket geboten, welches von den Betrieben auch für die Rekrutierung ihrer Azubis genutzt werden kann. Denn insbesondere die mehr als 3.000 Ausbildungsbetriebe in Dortmund, Hamm und im Kreis Unna sind wichtige Multiplikatoren, um das Lebensgefühl Ausbildung zu transportieren. Interessierte Ausbildungsbetriebe können sich hierzu bei der IHK zu Dortmund melden.

Die Kampagne ist auf mehrere Jahre angelegt und soll in Zukunft mit weiteren Schwerpunkten ausgebaut werden. Weitere Infos unter www.ihk.de/dortmund/koennenlernen.




Auftaktveranstaltung zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus am 16.03.2023: Für ein weltoffenes und solidarisches Miteinander

Die bundesweite Aktion „Internationale Wochen gegen Rassismus“ wird auch in diesem Jahr federführend vom städtischen Integrationsmanagement in Bergkamen organisiert.

Vom 20. März bis zum 02. April 2023 werden bundesweit verschiedene Veranstaltungen zum Thema „Rassismus“ durchgeführt.

Rassismus betrifft alle Menschen, dagegen anzugehen ist daher eine gemeinsame Aufgabe. Um diesen Gedanken einer möglichst breiten Öffentlichkeit in Bergkamen nahezubringen, plant das städtische Integrationsmanagement verschiedene Veranstaltungen, an denen viele Bergkamener Vereine, Organisationen und Einzelpersonen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen beteiligt sind. Sie alle eint das Anliegen, sich gegen Rassismus zu engagieren.

Auftakt der Internationalen Wochen gegen Rassismus stellt dabei das Zusammenkommen am Donnerstag, 16. März 2023 auf dem Marktplatz in Bergkamen-Mitte dar. In der Zeit von 10:00 bis 12:00 Uhr laden das Organisationsteam des Vereins „Bergkamen for all“ und die städtische Integrationsmanagerin Hevidar Yildirim dazu ein, gemeinsam Haltung gegen Rassismus zu zeigen.

Am „Stand gegen Rassismus“ können Bürger:innen durch eine Fotoaktion ein Zeichen gegen Rassismus setzen, sich mit beteiligten Akteuren austauschen und sich über die anstehenden Internationalen Wochen gegen Rassismus und deren Veranstaltungen informieren. Alle Besucher:innen erhalten ein kleines Dankeschön.

In den kommenden zwei Wochen finden weitere Aktionen an unterschiedlichen Standorten in Bergkamen statt. Größere Veranstaltungen werden in diesem Jahr ein Fachtag zum Thema „Rassismus im Bildungssystem“ und das gemeinsame „Fastenbrechen gegen antimuslimischen Rassismus“ sein.

Weiterhin werden verschiedene Informationsveranstaltungen und „Vielfaltsfeste“ in der Stadtbibliothek, am Gymnasium, in verschiedenen Kitas, der DITIB-Moscheegemeinde Oberaden sowie im Pestalozzihaus durchgeführt.

Begleitet werden diese auch durch einen interaktiven Teil, in dem Aussagen gegen Rassismus eine Rolle spielen. Ziel der Wochen ist es sichtbar zu machen, dass Rassismus in Bergkamen keinen Platz hat sowie die Bürger:innen für das schwierige Thema weiter zu sensibilisieren. Das gesamte Programm ist auf der Homepage des Vereins „Bergkamen for all“ unter www.bergkamen-for-all.de zu finden.

Weitere Informationen gibt es beim städtischen Integrationsmanagement unter 02307/965-132 oder per E-Mail unter h.yildirim@bergkamen.de




Probealarm am 9. März: Cell Braodcast (Alarmierung übers Handy) inklusive

In der Leitstelle für Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz des Kreises Unna laufen alle Fäden zusammen. Foto: Linda Peloso

Im Kreis Unna und in ganz NRW werden am Donnerstag, 9. März um 11 Uhr die Sirenen heulen. Das Land NRW ruft an jedem ersten Donnerstag im März und September den landesweiten Probealarm aus. Damit soll auf die Bedeutung der Warnsignale hingewiesen werden und die Warnmittel getestet werden. Diesmal klingeln auch die Handys – das Land NRW steuert sie über das neue Warnmittel „Cell Broadcast“ an.

Wird es ernst, setzten die Bevölkerungsschützer auf das Modulare Warnsystem (MoWaS). Darin enthalten sind Warnmittel wie Sirenen, Warn-Apps wie etwa NINA, Cell Broadcast, Radio- und Fernsehdurchsagen oder Einblendungen auf öffentlichen, digitalen Hinweistafeln.

Diese Warnmittel kommen beim Probealarm zum Einsatz:

Rund 170 Sirenen im Kreis Unna, gesteuert von der Leitstelle Kreis Unna
Warn-App NINA, gesteuert von der Leitstelle Kreis Unna
Cell Broadcast, gesteuert vom Land NRW

Sirenen
Hauptziel ist, die Bevölkerung für die Töne der Sirenen zu sensibilisieren: Mit dem Heulen der Sirenen wird die Bevölkerung auf großen Schadenslagen und Katastrophen aufmerksam gemacht. Dann sollen sie sich aktiv informieren – über das Radio, das Internet und das Handy. Quelle sind beispielsweise die Internetseiten der Städte und Gemeinden sowie deren die Social Media-Kanäle. Beim Kreis Unna werden solche Informationen unter www.kreis-unna.de/warnungen gesammelt.

Möglich ist die Warnung der Bevölkerung über Sirenen in allen Städten im Kreis Unna. Je nach Ausbaustufe des Sirenennetzes werden aber nicht überall im Kreisgebiet die Sirenen zu hören sein – im ländlichen Bereich etwa kann es sein, dass Sirenen nicht zu hören sind. Deshalb ist wichtig, auch alternative Warnmittel zu nutzen. Daher steuert die Rettungsleitstelle des Kreises auch eine entsprechende Meldung über die Warn-APP NINA. Sie wird zeitgleich mit dem Start des Probealarms Informationen auf die Smartphones liefern.

Cell Broadcast
Auch auf das Handy kommen Informationen vom Land NRW über Cell Broadcast. Das Handy gibt dann einen Warnton ab und auf dem Display erscheint eine Meldung zum Probealarm – dafür benötigen die Handys nicht mal eine Internetverbindung. Sie müssen nur empfangsbereit sein. Mehr zum Cell Broadcast-System ist unter bbk.bund.de zu finden.

Signalfolge des Probealarms und Bedeutung ab 11 Uhr

Dauerton, eine Minute lang, Bedeutung: Entwarnung
An- und abschwellender Ton, eine Minute lang, Bedeutung: Warnung! Radio einschalten, auf Durchsagen achten, Informationen über das Internet einholen.
Dauerton, eine Minute lang, Bedeutung: Entwarnung

Informationen zum Probealarm gibt es auf der vom Land geschalteten Internetseite www.warnung.nrw und unter www.kreis-unna.de/warnungen und in den Social Media-Kanälen des Kreises (www.facebook.com/KreisUnnawww.twitter.com/kreis_UN). PK | PKU




Mehr als Vermessen: Freie Ausbildungsplätze in der Vermessungstechnik beim Kreis Unna

Die beiden Azubis Miguel Marques dos Santos (l.) und Julius Firzlaff (r.) bei der Arbeit. Foto: Peter Heinrichsmaier – Kreis Unna

Vermessungstechnik ist sowohl im Innendienst als auch im Außendienst ein vielseitiger Beruf. So haben zwei Azubis das Museum Haus Opherdicke in 3D fotografiert und bearbeitet. Wer auch mit neuster Technik an interessanten Projekten im Bereich der Vermessung mitarbeiten möchte: Die Kreisverwaltung bietet noch für dieses Jahr zwei Ausbildungsplätze für zukünftige Vermessungstechniker und Vermessungstechnikerinnen an.

Azubi-Projekte der Vermessungstechnik
Während im Außendienst Daten durch Lage- und Höhenvermessungen im Gelände erfasst werden, werden im Innendienst diese gewonnen Daten ausgewertet und anschließend Karten oder Lagepläne erstellt. Ebenso können auch 3D-Modelle von Gebäuden oder Straßen erstellt werden.

So haben die Auszubildende des dritten Lehrjahres Julia Nolte und Florian Heßler ein 3D-Projekt haben die zum Museum Haus Opherdicke erstellt. Hierfür haben sie zunächst ein Drohnenflug geplant, um Bilder für das 3D-Modell aufzunehmen. Die Bilder wurden anschließend ausgewertet, geordnet und zusammengefügt, um einen schöneren Gesamteindruck zu erhalten. Das Projekt ist im 3D- und Schrägluftbildviewer vom Kreis Unna unter https://kreis-unna.virtualcitymap.de/ veröffentlicht.

Die Beiden Auszubildenden des ersten Lehrjahres Miguel Marques dos Santos und Julius Firzlaff haben das Projekt ergänzt und einen virtuellen Rundgang durch das Haus Opherdicke erarbeitet. Sie sind mit einer 360°-Kamera durch die Räume gegangen, haben die Bilder sortiert und zu einer Tour zusammengesetzt. Die Tour soll Besuchern bereits im Vorfeld einen detaillierten Eindruck vom Museum verschaffen. Zu finden ist die Tour auf der Internetseite des Kreis Unna unter www.kreis-unna.de/rundgang-haus-opherdicke.

Freie Ausbildungsplätze
Wer sich auch vorstellen kann, mit neuster Technik tolle Projekte zu erarbeiten: Zwei freie Ausbildungsplätze in der Vermessungstechnik sind noch zu besetzten. Start der Ausbildung ist noch im August 2023. „Die Ausbildung beim Kreis Unna ist durch die Projekte abwechslungsreich und vielseitig“, so Julius Firzlaff, Azubi im ersten Lehrjahr.
Interessierte können sich auf dem Karriere-Portal des Kreises Unna online Bewerben: www.kreis-unna.de/Ausbildung. Bewerbungsschluss ist am Sonntag, 16. April. PK | PKU




Vorstoß für kreisweite Sozialberichterstattung: Armut im Mittelpunkt der SPD-Sozialpolitiker im Kreis Unna

Die sozialpolitischen Sprecher:innen der SPD im Kreis Unna trafen sich bei der Werkstatt im Kreis Unna zum Austausch.

Auf Einladung von Angelika Chur, SPD-Kreistagsmitglied aus Bergkamen und Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Inklusion und Familie, kamen am vergangenen Samstag die sozialpolitischen Sprecher:innen der Ratsfraktionen zu einem Austausch in Unna zusammen. In den Räumen der Werkstatt im Kreis Unna stand das Thema Armut im Mittelpunkt.

Werkstatt-Geschäftsführer Herbert Dörmann (1. v. r.) stellte das Modellprojekt „KoBrA“ vor. Zwar habe der Sozialstaat viele Hilfen, die Betroffene aber oft nicht erreichen und somit auch nicht aus der Not befreien würden. Das Modellprojekt beschritt daher von Juli 2020 bis Ende 2022 neue Wege im Kreis Unna. Unter Federführung der Werkstatt im Kreis Unna arbeiteten die AWO (für das Quartier Kamen „Lüner Höhe“), IN VIA (für das Quartier Unna „Gartenvorstadt“), die Umwelt-Werkstatt (für Lünen Brambauer), das Jobcenter Kreis Unna, sowie die Städte Kamen, Lünen und Unna unter der Devise „Kooperative Bearbeitung regionaler Armut“ (KoBrA) zusammen. Rund 1,5 Mio. Euro flossen aus Mittel des Bundes und des Europäischen Sozialfonds in das Projekt.

Aufsuchende Arbeit und Vernetzung als „Erfolgsfaktoren“
„Wir sind aktiv und gleichermaßen behutsam auf die Armutsbetroffenen zugegangen und zwar dort, wo sich ihr Leben abspielte“, erläuterte Herbert Dörmann. Das waren zum Beispiel die Kindertageseinrichtungen oder Schulen. Da sind Eltern mit mangelnden deutschen Sprachkenntnissen, die von Formularen überfordert sind. Andere kennen mögliche Hilfsangebote einfach gar nicht. Zum Beispiel bei Eltern, die einen Anspruch auf das Bildungs- und Teilhabepaket hatten – und damit z. B. auf das kostenfreie Mittagessen. Hier konnten die Berater:innen bei der Antragsstellung und vor allem beim Umgang mit Jobcenter und kommunalen Stellen unterstützten. „Entscheidend war, dass alle Beteiligten in den Ämtern und Behörden mitwirken.“, betont Herbert Dörmann. Oft stünden hier aber Vorschriften und Zuständigkeiten im Weg. „Vom Betroffenen, vom Hilfesuchenden her zu denken, das braucht klare Vereinbarungen der Verantwortlichen in den Behörden, es braucht eine ganze Portion „Vertrauen“ der Helfer*innen untereinander und abgestimmte Arbeitskonzepte.“

Welche Lehren werden aus dem Projekt gezogen? Für Herbert Dörmann ist klar, dass der aufsuchende Ansatz in den Quartieren, die verbindliche Fallverantwortung und das fachübergreifende Arbeiten in den Kommunalverwaltungen wesentliche Garanten für eine gute Beratung und Unterstützung der Betroffenen sind.

„Das Projekt KoBrA zeigt, dass eine integrierte und strategische Sozialplanung immer wichtiger wird. Uns ist aber auch deutlich geworden, dass man dafür eine gute Grundlage braucht. Das ist aus unserer Sicht ein Bericht zur sozialen und wirtschaftlichen Lage im Kreis Unna.“, resümiert Angelika Chur den Vortrag. Die SPD-Kreistagsfraktion Unna hat daher einen Antrag auf den Weg gebracht, die den Landrat bittet, im Rahmen der Bürgmeister:innen-Konferenz sowie der Sozialdezernent:innen-Konferenz ein Stimmungsbild abzufragen, inwieweit ein Bericht zur sozialen und wirtschaftlichen Lage im Kreis Unna erstellt werden kann. Ziel soll es sein, kreisweit ein gemeinsam getragenes Konzept für eine einheitliche Berichterstattung über die verschiedenen Betrachtungsräume (Kreis, Kommune, Sozialräume) zu erstellen und damit einhergehend auch gemeinsame integrierte Handlungsstrategien zu entwickeln.

Bei einer möglichen Umsetzung könnte auch die G.I.B. (Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH) eingebunden werden, die als landeseigene Gesellschaft die Kommunen bei der kleinräumigen Sozialberichterstattung und der Entwicklung von ressort- und institutionsübergreifenden Arbeitsstrukturen unterstützt.




62.565 Frauen im Kreis Unna arbeiten versicherungspflichtig, Teilzeit als Erfolgsmodell

Martina Leyer

Zum Weltfrauentag am 8. März wirft die Arbeitsagentur einen Blick auf die Situation von Frauen auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna. Die allgemeine Beschäftigungslage erreichte im vergangenen Jahr auch im Kreisgebiet einen Höchststand. Davon haben zwar auch die Frauen profitiert bleiben jedoch nach wie vor zahlenmäßig deutlich hinter den Männern in Beschäftigung.

Seit Beginn der Pandemie 2020 ist die Zahl der arbeitslosen Frauen im Kreisgebiet im vergangenen Jahr wieder gesunken. Durchschnittlich waren 6.752 Frauen im Jahr 2022 als arbeitslos registriert. Gegenüber 2021 waren dies 122 Frauen weniger, was knapp zwei Prozent entspricht. Auffällig ist allerdings, dass 63 Prozent der arbeitslosen Frauen im Kreis Unna keine abgeschlossene Berufsausbildung haben.

Dem gegenüber hat sich die Zahl der Frauen in sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung gegenüber 2021 um 3.214 Personen auf 62.565 gesteigert. Davon arbeiten, 62 Prozent als Fachkraft und 18 Prozent als Spezialistin oder Expertin, jedoch nur 20 Prozent auf Helferniveau.

Für Martina Leyer, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt, eine Ausgangssituation, die erheblichen Raum für Verbesserung lässt: „Wenn aktuell nur 20 Prozent der Frauen nur auf Helferniveau arbeiten, dem gegenüber sich jedoch 63 Prozent der Frauen nur auf Helferstellen bewerben können, weil sie keine abgeschlossene Berufsausbildung haben, zeigt das, wieviel Entwicklungspotenzial für die Fachkräfteentwicklung hier noch besteht. Der Schlüssel zum Erfolg bleibt die abgeschlossene Berufsausbildung.“ Hinzu komme, dass nur jeder dritte Ausbildungsbewerbende weiblich ist.

Auf dem Weg in das Berufsleben scheinen Teilzeitmodelle gerade für Frauen das entscheidende Kriterium darzustellen. So liegt der Anteil der Frauen bei den in Vollzeit Arbeitenden  nur bei knapp 50 Prozent. Das sieht auch Marina Leyer so: „Genau hier setzen wir bei der Beratung an, denn die Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben sich verbessert bis hin zur Ausbildung in Teilzeit. Hier hilft die Agentur für Arbeit jeder Ratsuchenden beim Aufzeigen der Möglichkeiten und bei der Entscheidungsfindung.“

Für Martina Leyer ist es wichtig, Frauen auf Jobsuche oder mit dem Wunsch zur Neuorientierung umfassend zu informieren und ihnen so zu einer durchdachten Karriereplanung zu verhelfen: „Ein Beruf muss Freude machen, das ist nicht verhandelbar. Aber genauso müssen die Rahmenbedingungen passen, seien es Gehalt oder Lage und Verteilung der Arbeitszeit.“ Die Arbeitsmarktexpertin ist überzeugt, dass Arbeitgeber einen Wettbewerbsvorteil bei der Fachkräftegewinnung haben, wenn sie Teilzeitarbeit ermöglichen: „Viele Frauen haben neben dem Beruf familiäre Verpflichtungen, meist eigene Kinder oder pflegebedürftige Angehörige. Nicht umsonst nutzen fast die Hälfte der Frauen Teilzeitmodelle, während das nur gut zehn Prozent der Männer tun. Arbeitgeber, die dieser Nachfrage mit flexibler Arbeitszeitgestaltung begegnen, können sich motivierte Fachkräfte sichern, die nach der Familienphase oft auf Vollzeit erhöhen.“

Martina Leyer berät interessierte Frauen in Hamm zu individuellen Jobchancen und Qualifizierungsmöglichkeiten: 02381/9102167 oder Hamm.BCA@arbeitsagentur.de.

 




Erstmals wird die Bergkamener Müllabfuhr über drei Tage bestreikt: Tonnen werden ab Donnerstag nicht geleert

ver.di ruft in Hamm und Bergkamen die Entsorgungbetriebe erstmals zu einem mehrtägigen Streik auf. Mülltonnen werden deshalb von Donnerstag bis Samstag nicht geleert. „Vor allem untere Entgeltgruppen müssen deutlich angehoben werden“, fordert ver.di.

Zwischen 2.456,51 € im ersten Berufsjahr und 3.033,74 € nach 15 Jahren verdienen nach Angaben von ver.di die Menschen, die täglich den Müll abholen. „Das sind natürlich die Bruttobeträge. Nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen bleiben den Kolleg*innen zwischen knapp 1.650 und rund 1.950 € netto übrig“, rechnet Gudrun Janßen vor. „Große Sprünge kann man davon sowieso nicht machen, wenn dann aber die Preise für Strom und Heizenergie durch die Decke gehen und die Lebensmittel deutlich teurer werden, wird es echt eng.“ Deshalb erwarten die Beschäftigten in der Entsorgung in der Tarifrunde für den öffentlichen Dienst eine kräftige Tariferhöhung, so die zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin in Hamm.

Und dafür gehen sie von Donnerstag bis Samstag auf die Straße. In Hamm und Bergkamen werden deshalb am Donnerstag, Freitag und Samstag die Mülltonnen nicht geleert. Betroffen sind auch die Bereiche Straßenreinigung und Recyclinghöfe. In Hamm wird von Donnerstag bis Samstag das Müllheizkraftwerk bestreikt, so dass keine gewerbliche oder private Müllanlieferung stattfinden kann. Ebenso beteiligen sich die Beschäftigten der Recyclinghöfe in Hamm von Donnerstag bis Samstag am Streik.

Treffen werden sich die Streikenden am Donnerstag um 10:00 vor der Müllverbrennungsanlage in Hamm und werden ihren Forderungen Nachdruck verleihen. „Gemeinsam wollen wir unseren Arbeitgebern für den kommenden Verhandlungstermin die Rote Karte zeigen! Der Mindestbetrag muss für unsere Kolleg*innen drin sein. Wir sind streikbereit – notfalls auch für einen Erzwingungsstreik!“ schildert Nicole Czyzmowski, Gewerkschaftssekretärin.

Der dreitägige Warnstreik in Hamm und Bergkamen ist Teil von landesweit stattfindenden Streikmaßnahmen der Abfallentsorgung und Straßenreinigung in Nordrhein-Westfalen.

„Die Kolleg*innen sind wirklich stinksauer“, beschreibt Gudrun Janßen die Situation. „In der 2. Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber ab Oktober, also nach neun „Nullmonaten“ 3 Prozent Steigerung angeboten. Für die Müllwerker*innen sind das brutto zwischen 70 und 90 €, davon bleiben netto rund 45 bis 60 € übrig. Damit wird die Preissteigerung nicht mal ansatzweise aufgefangen“, so die Gewerkschafterin.

Und die angebotene Einmalzahlung verpufft. „Sie hilft vielleicht kurzfristig, aber die Preise bleiben doch langfristig hoch“, befürchtet die Gewerkschaftssekretärin. Daher müsse ver.di vor der entscheidenden dritten Verhandlungsrunde Ende März den Druck erhöhen.




Keine Karten mehr für das Martinée zum Bergkamener Frauentag am kommenden Sonntag

Damen-Doppel Piplies und La Minga. Foto: Johannes Haas

Damit haben das Bergkamener Frauentagsteam und die Gleichstellungsbeauftragte Martina Bierkämper nicht gerechnet: Die Matinée zum Bergkamener Frauentag am kommenden Sonntag, 12. März, ist bereits eine knappe Woche vor dem traditionellen Ereignis ausverkauft. „Wir haben schon jetzt keine Karten mehr“, teilt Martina Bierkämper stellvertretend für das Frauentagsteam mit. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ nimmt das Team den Ausverkauf des beliebten Events zur Kenntnis.

„Wir haben schlicht keinen Platz mehr,“ sagt die Gleichstellungsbeauftragte. Die verfügbaren 120 Karten sind vergeben. Ein selbstverständlich erfreuliches Ergebnis, das davon zeugt, welch großen Zuspruch der traditionelle Frauentag in Bergkamen erfährt. Doch all jenen, die jetzt keine Eintrittskarte mehr erhaschen konnten, bleibt die Hoffnung auf das kommende Jahr. „Natürlich werden wir auch dann wieder einen Frauentag in bewährter Manier anbieten“, meldet Martina Bierkämper schon jetzt an.

In diesem Jahr heißt es aber erst einmal „Wichtiger denn je“. Angekündigt ist das Kabarett-Duo „Piplies & LaMinga“ mit „Antworten auf alle Fragen des Lebens“. Dazu bleibt für die Gäste viel Zeit zum Austausch mit anderen Besucherinnen, Vertreterinnen der vielen beteiligten Organisationen und Institutionen und das Knüpfen neuer Kontakte. Mit dem Erlös aus den Eintrittskarten werden lokale Mädchen- und Frauenprojekte unterstützt. Der Frauentag beginnt am Sonntag, 12. März, um 11 Uhr im Treffpunkt an der Lessingstraße 2.




ver.di ruft am Frauentag auch Mitarbeiter:innen der städt. Kitas zum Streik- und Aktionstag auf

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am Internationalen Frauentag (8. März 2023) die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zu einem bundesweiten Branchenstreik- und Aktionstag auf. Dabei wird es in NRW zu flächendeckenden Warnstreiks in kommunalen Einrichtungen und Dienststellen des Sozial- und Erziehungsdienst kommen.
Konkret aufgerufen werden im ver.di-Bezirk Westfalen die Jugendämter, Jugendhilfedienste und Sozial- und Erziehungseinrichtungen (Kindergärten) der Städte, Bergkamen, Bönen, Castrop-Rauxel, Fröndenberg, Hamm (inkl. Heilpädagogisches Kinderheim), Lünen, Kamen, Schwerte, Selm, des Kreises und der Stadt Unna, sowie die Einrichtungen und Dienststellen aller kreisangehörigen Kommunen des Kreises Soest und des Hochsauerlandkreises.

„Der internationale Frauentag steht seit über 100 Jahren dafür, Gleichberechtigung und eine faire Bezahlung von Frauen durchzusetzen. Gerade in der Sozialen Arbeit, in der nach wie vor  überwiegend Frauen arbeiten, zeigt sich bis heute, dass wir in der Auseinandersetzung um die faire Bezahlung von Frauen in dieser Gesellschaft noch nicht am Ende angekommen sind“, so Andrea Becker, Landesbezirksfachbereichsleiterin.
Die Soziale Arbeit ist mit 83 Prozent eine Branche, in der überwiegend Frauen arbeiten, beispielsweise in Kindertageseinrichtungen, Jugendämtern und Beratungsstellen. Dabei sind die Arbeitsbedingungen häufig prekär. Ob in Teilzeit und/oder als befristet Beschäftigte, spüren Frauen die Folgen der aktuellen Krisen am deutlichsten. Zudem mangelt es vielfach an finanzieller Anerkennung für die Arbeit in den sozialen Berufen. „Das Angebot der Arbeitgeber ist ein Affront an die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit, die regelmäßig trotz und wegen hoher Krankenstände, Fachkräftemangel oder personeller Unterbesetzung, an die Grenze ihrer persönlichen Belastung gehen“, so Becker weiter.
In den Tarifverhandlungen für die mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen wurde der Forderung von ver.di nach 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, erneut eine klare Absage erteilt – trotz steigender Preise, hoher Inflation und großer Personallücken, gerade auch in der Sozialen Arbeit.
In Nordrhein-Westfalen finden an diesem Tag in über 15 Städten Kundgebungen und Aktionen im Rahmen der Warnstreiks statt, zu denen mehrere tausend Teilnehmer*innen erwartet werden.




Informationen zum Bundesfreiwilligendienst im BIZ der Arbeitsagentur

Seit Juli 2011 ersetzt der Bundesfreiwilligendienst den Zivildienst. Er steht allen Frauen und Männern jeder Nationalität und jedes Alters offen, die sich gerne für das Allgemeinwohl engagieren möchten, sei es im sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereich, im Sport, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz.

Uwe Schönbier vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben stellt am Donnerstag, dem 9. März, um 14:30 Uhr den Bundesfreiwilligendienst im BiZ der Arbeitsagentur (Bismarckstraße 2) vor.

Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich im BiZ unter 02381/910-1001 oder an hamm.biz@arbeitsagentur.de




Neue Kita des Lebenszentrums in Weddinghofen geht im Sommer an den Start und hat noch freie Plätze

Ein neuer vierzügiger Kindergarten soll im Sommer am Kleiweg in Weddinghofen (Wohnvoll Village) an den Start gehen. Betrieben wird er vom Lebenszentrum Königsborn. Eltern, die noch einen Kita-Platz suchen, können ihre Kinder bereits jetzt anmelden. Dazu bietet das Lebenszentrum Informationsgespräche in der AWO-Kita Vorstadtstrolche, Schulstraße 8, bis zum 14. März dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils von 14.30 bis 17 Uhr Informationsgespräche an. Eine Anmeldung bei Silke Wicknig unter der Telefonnummer 02303/9670 – 279 bzw. per E-Mail s.wicknig@lebenszentrum-koenigsborn.de ist erforderlich.
Der neue Kindergarten bietet zukünftig Plätze für die Kinder ab vier Monaten bis sechs Jahren mit unterschiedlichen Betreuungsstunden. Die neue moderne Einrichtung befindet sich im einen Generationshaus neben dem künftigen Gesundheitszentrum am Kleiweg.
Die vier Gruppen werden sich wie folgt aufschlüsseln:
In der Gruppenform II werden 10 Kinder im Alter von 4 Monaten bis 3 Jahren betreut. In der Gruppenform I werden 20 Kinder im Alter von 2 Jahren bis zur Einschulung betreut (Zwei Gruppen). Die Gruppenform III bietet eine Betreuung für bis zu 25 Kinder im Alter von 3 bis zur Einschulung. Insgesamt 22 Kinder unter 3  und 53 über 3.
Übrigens: Das Lebenzentrum suchet auch noch Erzieher:innen und pädagogische Fachkräfte. Bewerbungen gerne über das Bewerberportal https://www.lebenszentrum-koenigsborn.de/karriere/.