„Gewalt kommt nicht in die Tüte“: Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen

„Gewalt kommt nicht in die Tüte“ lautet das Motto der diesjährigen Kampagne zum Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna haben gemeinsam mit dem Frauenforum Kreis Unna e.V. und vielen Sponsoren 60.000 Brötchentüten mit dem Motto bedrucken und verteilen lassen. Fotos: Leonie Joost – Kreis Unna

Alle 45 Minuten wird eine Frau in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt. Jede dritte Frau ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen. Seit 40 Jahren setzen sich Menschenrechtsorganisationen am Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen – dem 25. November – für Frauen ein. Auch in diesem Jahr findet wieder eine landesweite Aktionswoche statt. Im Kreis Unna sind zahlreiche Veranstaltungen zwischen dem 25. November und 1. Dezember geplant.

Gewalt kommt nicht in die Tüte
Die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Unna kämpfen schon lange gemeinsam gegen jegliche Gewalt an Frauen. Für die Aktionswoche haben sie sich mit dem Frauenforum im Kreis Unna e.V. und vielen Kooperationspartnern zusammengeschlossen und die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ ins Leben gerufen. Dank der Sponsoren Bäcker-Innung Hellweg Lippe, Weißer Ring, Grobe Bäckermeister, Hochschule am Standort Unna, Zonta Club Hamm/Unna sowie dem Lions-Club Schwerte – Caelestia werden am 25. November 60.000 Brötchentüten mit dem Aufdruck „Gewalt kommt nicht in die Tüte“ und den Telefonnummern des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“ und des Frauenforums Unna in Bäckereifilialen im gesamten Kreisgebiet verteilt und an Kundinnen und Kunden ausgegeben.
Ab dem 25. November finden im Kreis noch viele weitere Aktionen statt: Zum Beispiel wird – wie schon jedes Jahr seit 2001 –in allen Kommunen und auch am Kreishaus in Unna die Fahne gegen Gewalt an Frauen von Terre des Femmes gehisst. Begleitend gibt es in vielen Kommunen Infostände der Veranstaltenden auch in Kooperation mit der Polizei, wie dem Kommissariat Kriminalprävention.

„Orange your City“
Auch die orangene Beleuchtung öffentlicher Gebäude am 25. November ist ein bekanntes Zeichen gegen Gewalt an Frauen. „Orange your City“ ist ein Projekt der Union deutscher Zonta Clubs und schließt sich damit der weltweiten UN-Aktionstage „Orange the World“ an. Auch im Kreis Unna werden in der Aktionswoche öffentliche Gebäude orange beleuchtet. Darunter das Rathaus in Fröndenberg, der „Glitzerwald“ in Selm oder Gebäude in der Werner Innenstadt. In Unna wird bereits am 23. November ein orangener Laternenumzug durch die Innenstadt ziehen.

Über alle Termine und Veranstaltungen informiert ein Flyer zur Aktionswoche. Zu finden ist er auf den Webseiten der Städte und Gemeinden und www.kreis-unna.de jeweils im Bereich für Gleichstellung.

Hoher Beratungsbedarf
Wie wichtig es ist, auf das Thema aufmerksam zu machen, zeigen aktuelle Zahlen, die das Frauenforum Unna veröffentlicht: In 2023 haben die Mitarbeiterinnen bis Ende Oktober mehr als 500 Frauen in der Frauen- und Mädchenberatungsstelle in weit über 1000 Beratungsgesprächen zum Thema Gewalterfahrung beraten. Darunter waren Frauen aus allen Alters- und Bildungsgruppen, davon zunehmend Frauen mit akademischer Bildung und Frauen mit Flucht- und Migrationshintergrund. Die Beratungsinhalte umfassen dabei alle Formen von Gewalt (Vergewaltigungen, Stalking, sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz, im Sportverein und in der Schule, psychische Gewalt, digitale Gewalt).

Auch im Frauenhaus ist die Tendenz steigend: 2023 wurden bis Ende Oktober 35 Frauen mit 37 begleitenden Kinder aufgenommen. Und es hätten weit mehr sein können. 40 Frauen mussten bisher aufgrund des fehlenden Platzes abgelehnt werden. Innerhalb von zwei Stunden ist ein freier Platz im Frauenhaus wieder belegt.

Auch Landrat Mario Löhr betont, dass man vor dem Thema nicht die Augen verschließen darf: „Es ist wichtig, dass die Fälle gemeldet und bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden, damit eine Strafverfolgung stattfinden kann.“ „Wegsehen und verschweigen“, appelliert Löhr an die Gesellschaft, „ist die falsche Strategie.“

Hilfsangebote
Am 25. November soll auch betroffenen Frauen Mut gemacht werden, sich entweder bei der Frauenberatungsstelle des Frauenforums unter Tel. 0 23 03 / 8 22 02 zu melden oder das rund um die Uhr erreichbare Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ anzurufen. Die Einrichtung des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben gibt es seit 2013 als Ergänzung zu den Fachberatungsstellen und Frauenhäusern. Als bundesweites Angebot ist das Hilfetelefon an 365 Tagen im Jahr unter Tel. 08000 116 016 und über die Online-Beratung unter www.hilfetelefon.de erreichbar – anonym, kostenlos, barrierefrei und in 15 Sprachen. PK | PKU




SuS Rünthe gewinnt den Zukunftspreis vom Stiftungsbündnis „Fußball stiftet Zukunft e.V.“

Der SuS Rünthe hat den Zukunftspreis vom Stiftungsbündnis Fußball stiftet Zukunft e.V. mit den Projekt Projekt „Rünther Dorfmeisterschaft“ gewonnen. Die Preisverleihung fand am Mittwoch im DFB-Fußballmuseum in Dortmund statt.

Das Stiftungsbündnis „Fußball stiftet Zukunft“ hat fünf Fußballvereine für ihr nachhaltiges Engagement im Sinne des Umweltschutzes und des sozialen Zusammenhalts in Deutschland ausgezeichnet. Dem als eingetragener Verein organisierten Bündnis gehören 29 Fußballstiftungen an, darunter die DFL Stiftung, die DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger sowie die Stiftungen der aktuellen und ehemaligen Nationalspieler Manuel Neuer, Robin Gosens, Lukas Podolski, Gerald Asamoah und Toni Kroos. Die Preisverleihung fand am Mittwochabend im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund statt.

Die mit insgesamt 25.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an fünf Fußballvereine, die mit innovativem Engagement soziale oder ökologische Impulsgeber in ihrem lokalen Umfeld sind und damit auch Vorbilder für andere. Im Rahmen der Preisverleihung wurde jedes Projekt vorgestellt. „Wer unseren ersten Vorsitzenden kennt, der weiß, dass maximal fünf Minuten Redezeit für ihn die größte Herausforderung an dem Abend war“, so Dennis Franke vom SuS Rünthe. „Auf der einen Seite sind wir unendlich dankbar für die Würdigung und Auszeichnung und auf der anderen Seite möchten wir uns auch nochmal an dieser Stelle für die vielen ehrenamtlichen Helfer bedanken! – Ohne euch wären Projekte wie unsere Rünther Dorfmeisterschaft schlichtweg niemals möglich.“




Wettbewerb „PLUSPUNKT FAMILIE“: Stadt Bergkamen mit einer Urkunde ausgezeichnet

Bürgermeister Bernd Schäfer hat die Urkunde für die Stadt Bergkamen entgegen genommen, links Pfarrerin Anna Josefowitz vom Ev. Kirchenkreis Unna, rechts Landrat Mario Löhr. Foto: Kreis Unna

Pluspunkt für familienfreundliche Unternehmen: Das Bündnis für Familie Kreis Unna hat zum siebten Mal den Preis „PLUSPUNKT FAMILIE“ an Unternehmen, die die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf besonders fördern, vergeben. Am Mittwoch, 15. November fand die Preisverleihung auf Haus Opherdicke statt. Die Stadt Bergkamen wurde mit einer Urkunde ausgezeichnet

„Beruf und Pflege unter einen Hut zu bekommen, ist für viele eine große Herausforderung“, so Landrat und Schirmherr Mario Löhr. „Wer sich als Arbeitgeber darauf einstellt, kann in Zeiten von Fachkräftemangel nur gewinnen. Die 21 Unternehmen, die sich beworben haben, haben das erkannt.“

Viele Möglichkeiten, ein Ziel
21 Unternehmen aus dem Kreis Unna haben sich für den Wettbewerb in 2023 beworben. Alle erhielten eine Urkunde, welche sie als familienfreundliches Unternehmen im Kreis Unna auszeichnet. Mit einer Plakette sind sieben Unternehmen ausgezeichnet worden, die sich im Bereich Pflege und Beruf besonders einsetzen.

Alle teilnehmenden Unternehmen haben eine Urkunde erhalten – viele machen beim Wettbewerb seit Jahren mit und loben den Austausch untereinander. Der Wettbewerb hat so mittlerweile ein wichtiges Ziel erreicht: Vernetzen, untereinander in den Austausch zu gehen und über individuelle Lösungen zu informieren, die dann Nachahmer in anderen Unternehmen finden.

„Ich freue mich über die rege Teilnahme und hoffe, dass viele der guten Ideen weitergetragen werden“, so Sandra Ruiz, Geschäftsführerin des Bündnisses für Familie, das den Wettbewerb mit vielen weiteren Partnern organisiert. Der Pluspunkt Familie wird unterstützt von: Jobcenter Kreis Unna, Kreis Unna, Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, Evangelischer Kirchenkreis, Competentia NRW, WFG Kreis Unna, Bundesagentur für Arbeit Hamm, Handwerkskammer Dortmund, Unternehmensverband Westfalen Mitte. PK | PKU




Amnesty International am SGB: Frauenrechte, Rollenklischees und Gender Pay Gap

Foto: SGB

Gaby Fendel, ehrenamtliche Jugendreferentin von Amnesty International Dortmund, informierte am 08.11.23 die Amnesty-Schulgruppe am Städtischen Gymnasium Bergkamen zum Thema Frauenrechte.

Sie schlug einen weiten Bogen von der Rolle der Frauen in der Steinzeit, der Antike und dem Mittelalter über die drei Wellen der Frauenrechtsbewegung bis hin zur aktuellen Situation weltweit. Trotz zahlreicher Konventionen und Gesetze, werden heute noch Frauen in zahlreichen Staaten massiv in ihren Rechten eingeschränkt; die Entwicklungen in Afghanistan und dem Iran sind nur zwei Beispiele, die dies sehr deutlich zeigen. Zur Lage in Deutschland berichtete sie, dass hier alle grundlegenden Frauenrechte gesichert seien, jedoch weiterhin „Nachbesserungsbedarf“ in den Bereichen Gender Pay Gap, berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Abbau von Rollenklischees sowie den daraus resultierenden einschränkenden Verhaltensweisen gegenüber Frauen besteht.




AWO-Kreisverband Unna wählt neuen Vorstand: Silvia Gosewinkel folgt Karin Schäfer als Vorsitzende

v.l.n.r.: Udo Ohlies, Britta Fehr-Günther, Rainer Goepfert, Siegfried Scholz, Rolf Ohligschläger, Silvia Gosewinkel, Hans-Michael Haustein, Christel Jachmann, Wolfgang Wandersee, Monika Holtsträter, Klaus Tibbe, Petra Schumann, Wolfram Kuschke
Auf dem Bild fehlen Detlef Garus, Kurt Potthoff und Jürgen Wiechert. Foto: AWO

In der Stadthalle Kamen hat der AWO Kreisverband Unna seine Kreiskonferenz abgehalten. Die Kreiskonferenz ist das höchste Gremium innerhalb des AWO Kreisverbandes Unna. Einstimmig wählten die 47 anwesenden Delegierten des Kreisverbandes Unna Silvia Gosewinkel zu ihrer neuen Vorsitzenden. Zu ihren Stellvertreter*innen wählten sie Udo Ohlies, Petra Schumann sowie Klaus Tibbe.

Neben der Neuwahl des Vorstandes wurde auch über eine Satzungsänderung diskutiert und anschließend abgestimmt. Diese wurde von den Anwesenden angenommen. Inhaltlich ging es bei der Änderung um die Einführung der so genannten AWO-Gruppen. Durch die
Einführung von AWO-Gruppen soll es in Zukunft leichter sein, sich innerhalb der AWO ehrenamtlich engagieren zu können.

Silvia Gosewinkel ist für die Mitglieder und Mitarbeitenden keine Unbekannte: Seit 2022 ist die gelernte Logopädin Abgeordnete im Landtag von Nordrhein-Westfalen und hat dort die Schwerpunkte Kinder, Jugend, Migration, Inklusion und Schule. „Ich freue mich
sehr heute hier sein zu dürfen. Denn ihr seid durch euer ehrenamtliches Engagement das, was wir immer als „Kitt unserer Gesellschaft“ bezeichnen. Herzlichen Dank für euren Einsatz und das mir entgegengebrachte Vertrauen“.

Silvia Gosewinkel tritt in große Fußstapfen. Ihre Vorgängerin Karin Schäfer aus Bergkamen war sieben Jahre Vorsitzende des Kreisverbands und hat sich immer mit großem Engagement, Fachkenntnis und Empathie um die Belange der Mitglieder gekümmert.
„Du warst einfach eine Freundin“; so beschreibt der Unterbezirksvorsitzende Wolfram Kuschke die langjährige AWO- Unterbezirksvorsitzende Ruhr-Lippe-Ems in seiner Laudatio, in der er sich sehr emotional für die Verdienste von Karin Schäfer bedankte.
Die Grußworte hielten Anja Butschkau, stellvertretende Vorsitzende des AWO Bezirksverbandes Westliches-Westfalen, der örtliche Bundestagsabgeordneten Oliver Kaczmarek sowie die Kamener Bürgermeisterin Elke Kappen.

Als Beisitzer*innen wurden gewählt: Britta Fehr-Günther, Detlef Garus, Hans-Michael Haustein, Monika Holsträter, Christel Jachmann, Rolf Ohligschläger, Kurt Potthoff, Jürgen Wiechert, Siegfried Scholz, Wolfgang Wandersee




Gute Chancen für Jugendliche mit Schulabschluss, neue Herausforderungen für Ausbildungsbetriebe

(v.l.): Arbeitsagenturchef Thomas Helm, Landrat Mario Löhr, JobcenterLeiter Uwe Ringelsiep und Martin Wiggermann als Vorsitzender der Trägerversammlung Jobcenter reflektieren den Ausbildungsmarkt 2022/2023 im Kreis Unna mit guten Chancen für Auszubildende. [Foto: Kreis Unna]
Der Ausbildungsmarkt und seine Bilanz für den Kreis standen im Mittelpunkt eines Pressegesprächs bei Landrat Mario Löhr mit den Leitern der Agentur für Arbeit Hamm und des Jobcenters Kreis Unna. Die Chancen für Jugendliche auf eine Ausbildung haben sich verbessert. Zwar sind die Bewerberzahlen rückläufig, doch das Ausbildungsangebot ist auf dem hohen Niveau der Vorjahre geblieben. Die
Entwicklung zu Gunsten der Bewerber hat sich damit fortgesetzt Für Arbeitgeber wird es zunehmend schwerer, Nachwuchskräfte zu finden und offene Stellen zu besetzen. Doch bis zum Jahresende ist noch viel in Bewegung.

Der Chef der Agentur für Arbeit Hamm, Thomas Helm, zieht eine gemischte Bilanz für den Ausbildungsmarkt. „Die ausgezeichnete Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ist unverändert, während es bei den interessierten Jugendlichen einen Rückgang gegeben hat, den
man nicht mit der Demografie erklären kann, sondern mit dem generell nachlassenden Interesse an der dualen Ausbildung. Dadurch erleben die, die sich gemeldet haben, so gute Chancen wie noch nie. Und das ist auch noch bis zum Jahresende so, denn es tut sich noch
viel und nachträgliche Einstiege ins bereits laufende erste Ausbildungsjahr sind durchaus möglich.“

Insgesamt meldeten die Betriebe und Ausbildungsträger im Kreis zwischen Oktober 2022 und September 2023 der Agentur für Arbeit 2.426 Berufsausbildungsstellen. Das sind genau zwei Ausbildungsstellen (0,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr und sogar 85 mehr als vor der Pandemie im Jahr 2019. Der Großteil entfiel auf betriebliche Ausbildungsstellen. Mit 2.318 war ein Plus von 19 (0,8 Prozent) zu verzeichnen, gegenüber 2019 von 112 Stellen. Dem gegenüber standen 2.376 gemeldete Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 100 weniger als im Vorjahr (-4,0 Prozent), aber schon 486 weniger als noch vor der Pandemie. Zum Ende des Berichtsjahres am 30. September waren 206 Ausbildungsstellen unbesetzt, 30 mehr als im Vorjahresvergleich, aber 46 mehr als im Jahr 2019. Dagegen waren 100 Jugendliche Ende September noch unversorgt und damit 75 weniger als vor einem Jahr (-42,9 Prozent). Der Vergleich mit 2019 ergibt aktuell acht unversorgte Jugendliche mehr.

Von den 2.376 Bewerbern sind 1.078 in Berufsausbildung eingemündet, 191 haben Arbeit aufgenommen, 341 gehen weiter zur Schule, 54 haben ein Studium aufgenommen, einer ein Praktikum, 31 haben Wehr-, Zivil- oder Freiwilligendienste angetreten und 56 sind in
Bildungsmaßnahmen gegangen. Weitere 305 haben keinen Verbleib mitgeteilt, aber auch keine aktive Hilfe bei der Ausbildungssuche mehr nachgefragt.

Im Laufe des Ausbildungsjahres standen im Kreis Unna für jeden Bewerber statistisch 1,02 Stellen zur Verfügung. Dies ist ein Plus gegenüber der Relation von 0,98 aus dem letzten und 0,92 aus dem vorletzten Jahr. Im Landesschnitt beträgt die Relation 1,04.
„Die unbesetzten Stellen und unversorgten Bewerber Ende September sind überwiegend auf die Passungsprobleme zurückzuführen. Angebot und Nachfrage sind nicht deckungsgleich“, so Helm weiter. „Für alle Partner gilt, dass die Attraktivität der dualen Ausbildung gesteigert und für die Jugendlichen sichtbar werden muss. Für Ausbildungsbetriebe ist es deshalb eine gute Entscheidung, proaktiv auf die jungen Menschen auch in der Schule zuzugehen, verschiedene Formen von Praktika anzubieten und sich auf Ausbildungsmessen oder
ähnlichen Veranstaltungen zu präsentieren. Die Jugendlichen erhalten dabei mehr als nur Einblicke in die Arbeitswelt und erleben, dass sie willkommen sind.“ Denn insgesamt verstärkt sich der Druck auf die Unternehmen bei der Suche nach den Nachwuchskräften. Sie haben heute eine kleinere Auswahl an ausbildungswilligen jungen Menschen als noch vor wenigen Jahren und werden perspektivisch noch mehr investieren müssen, um ihre Stellen zu besetzen.

„Für die noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber werden die Vermittlungsaktivitäten bis mindestens Ende des Jahres fortgesetzt“, so Helm abschließend. „Außerdem melden sich in den nächsten Wochen erfahrungsgemäß noch junge Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen (wieder) auf der Suche nach einer Ausbildung sind. Auch Betriebe melden Ausbildungsstellen, die frei geworden sind. Allen interessierten Jugendlichen bieten wir in der Beratung individuelle Lösungen!“

Trotz der Disparitäten sieht der Agenturleiter eher positiv in die Zukunft: „Auch im Vergleich mit anderen Regionen zeigt sich, dass das gemeinsame Engagement aller Akteure auf dem Ausbildungsmarkt in den vergangenen Jahren im Kreis Unna in die richtige Richtung ging. Projekte wie die Landratsinitiative zur Stärkung der dualen Ausbildung sind beispielhaft im Interesse der Fachkräftesicherung.“




„PRAXISPORTAL regional“: Unternehmen können Langzeitpraktika anbieten

Vor einem Jahr ging das „PRAXISPORTAL regional“ des Dienstleistungszentrums Bildung an den Start. Seitdem konnten auf dem Portal bereits zahlreiche Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Unna einen Praktikumsplatz finden. Seit Neustem können Unternehmen durch das Portal auch Plätze für Langzeitpraktika anbieten.

In der Schulzeit sind mehrere Praxisphasen vorgesehen, von eintägigen Praktika in der achten Klasse bis hin zu mehrwöchigen Praktika in der neunten Klasse oder in der Oberstufe. Die Schülerinnen und Schüler nutzen die Möglichkeit, um in typische Tätigkeiten verschiedener Berufe hineinzuschnuppern und erste Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Aber nicht nur aus Schülersicht ist ein Praktikum sinnvoll. Unternehmen können bereits die Auszubildenden von Morgen kennenlernen und so dem Fachkräftemangel frühzeitig entgegenwirken.
 
Kostenlose Registrierung
Das Zusammenbringen von Jugendlichen und Betrieben ist nicht nur für die berufliche Orientierung wichtig, sondern spielt auch für den Fachkräftemarkt eine große Rolle. Unternehmen können auch auf sich aufmerksam machen und junge Menschen für ihre angebotenen Berufe begeistern. Hierfür können sich alle interessierten Unternehmen auf dem Praxisportal registrieren und die Praktikumsplätze online anbieten.

Die Registrierung ist kostenlos. Das Praxisportal ist unter https://kreis-unna.bfe-nrw.de erreichbar. PK | PKU




Vorweihnachtliches Treffen der ZWAR-Gruppe

Die in Bergkamen etablierte ZWAR-Gruppe (Zwischen Arbeit und Ruhestand) lädt Interessierte recht herzlich zum Vorbeischauen und Mitmachen ein. Das nächste Treffen ist für den 19.12.2023 ab 18:00 Uhr geplant. Es wird entlang der vorweihnachtlichen Stimmung ausgerichtet sein.

Gründe für den Besuch der ZWAR-Gruppe können vielfältig sein. „Änderungen in der Lebenssituation, zum Beispiel durch den Berufsaustritt, Vorruhestand, durch eine Langzeitarbeitslosigkeit oder einen familiären Umbruch, können herausfordernd sein und ein persönliches Umdenken erfordern“, betont Tobias Stacke, Sozial- und Altenhilfeplaner der Stadt Bergkamen. Das kostenfreie Angebot richtet sich daher an interessierte Menschen ab etwa 50 Jahren in vergleichbaren Lebenslagen.

Die ZWAR-Gruppe orientiert sich ausschließlich an den Interessen der Teilnehmenden. So werden zum Beispiel in Eigeninitiative sportliche Aktivitäten, Ausflüge, Kinobesuche oder Spielenachmittage geplant. „Alles kann, nichts muss. Der Spaß an der Sache und das Knüpfen von Kontakten sollten im Vordergrund stehen“, beschreibt Arnim Müller, Ansprechpartner der ZWAR-Gruppe, das Angebot treffend.

Alle zwei Monate, jeweils am dritten Dienstag im Monat, trifft sich die ZWAR-Gruppe in der VHS Bergkamen (Lessingstraße 2). Die nächsten drei Termine sind dementsprechend der 19.12.2023, 20.02.2024 und 16.04.2024. Einfach unverbindlich vorbeikommen, es lohnt sich.

Nähere Informationen sind unter www.zwar-bergkamen.de zu finden oder in der ZWAR APP (für Android und iPhone). Bei Rückfragen können Sie auch eine E-Mail unter zwar-bergkamen@gmx.de schreiben.




Närrischer Karnevals-Kaffeeklatsch im Martin-Luther-Haus

Bereits aus der Ferne waren am vergangenen Samstag die aus der Karnevalszeit geläufigen Narrenrufe aus dem Martin-Luther-Haus deutlich zu hören. Gemeinsam begangen etwa 110 ältere Karnevalistinnen und Karnevalisten beim Kaffeeklatsch der Stadt Bergkamen den Start in die sogenannte fünfte Jahreszeit.

Entsprechend war dabei nicht nur der Saal dekorativ gestaltet, auch viele der Besucherinnen und Besucher sowie alle Helferinnen und Helfer prunkten mit bunten Kostümen und schrillen Outfits. Zu dem Angebot aus vierzehn Kuchen, die von den ehrenamtlichen Kuchenpatinnen und Kuchenpaten gestellt wurden, gab es obendrauf noch für alle einen Berliner spendiert. Der Alleinunterhalter Damian Reichel (DJ Damian) sorgte für eine ausgelassene Stimmung und viel Musik zum Mitschunkeln. Dabei wurde auch die Gelegenheit für die eine oder andere Polonaise nicht ausgelassen.

„Die Stimmung war sehr ausgelassen und am Ende des Nachmittags war auf vielen Gesichtern eine entspannte Heiterkeit zu lesen“, beschreibt Tobias Sackte, einer der Helfenden vor Ort, die Stimmung.

Der nächste Kaffeeklatsch findet in vorweihnachtlicher Stimmung am Samstag, den 09.12.2023 (14:30 bis 17:00 Uhr) im Martin-Luther-Haus (Goekenheide 5) statt.

Die Veranstaltung wird vorwiegend ehrenamtlich durchgeführt und ist daher kostenlos.

Zwecks Planung wird um eine Anmeldung gebeten. Sie können uns gerne eine E-Mail an kaffeeklatsch@bergkamen.de schreiben. Eine Anmeldung per Telefon ist auch möglich unter der 02307 / 965 -274 oder -283. Falls Interesse am Mitmachen bestehen sollte, genügt ein Anruf oder eine E-Mail, um alle nötigen Fragen zu klären.




1.260 Jahre Treue zur AWO: 69 Jubilarinnen und Jubilare geehrt

Was in vergangenen Generationen oft selbstverständlich war, gilt heute nicht mehr unbedingt. Seinem Arbeitgeber über mehrere Jahrzehnte die Treue halten, das ist in der heutigen Vorstellun6g vieler junger Arbeitnehmer*innen nicht mehr attraktiv.

Mit den Menschen für die Menschen. Das ist das Motto der AWO Ruhr-Lippe-Ems (AWO RLE). Für manche mag dies nach einer Floskel klingen, für andere ist es aber ein Lebensmotto. So auch für 69 Mitarbeitenden, die in diesem Jahr ihr Dienstjubiläum bei der AWO RLE gemeinsam feierten. Die Feier hat am vergangenen Freitag in der Neuen Schmiede in Unna stattgefunden. Das erste Mal nach der Corona-Pandemie fand wieder eine Präsenzveranstaltung statt. Es wurde gefeiert, gelacht und gut gegessen. Also all das nachgeholt, was während der Pandemie auf der Strecke geblieben ist.

Während der Corona-Pandemie haben die Mitarbeitenden, die ihr Dienstjubiläum hatten, ein Paket erhalten. Geehrt wurden jetzt Mitarbeitende sowohl der AWO RLE als auch der Tochterunternehmen DasDies und Bildung+Lernen für 10, 20, 25, 30, 35, 40 und 45 Jahre Betriebszugehörigkeit. Auch 8 ehemalige Mitarbeitende, die in diesem Jahr das Unternehmen aufgrund des Eintritts in den Ruhestand verlassen haben, wurden für ihre Treue geehrt. Einige „Highlights“ waren auch dabei. Es gab Mitarbeitende, die ihr ganzes Berufsleben bei der AWO gearbeitet haben und diese Zeit sogar in der selben Einrichtung verbracht haben. An diesem Abend kamen rund 1.260 Jahre Betriebszugehörigkeit bei der AWO zusammen.

Rainer Goepfert, Geschäftsführer der AWO RLE sagt: „Es ist mir immer eine besondere Freude, unseren Mitarbeitenden zu gratulieren. Wir haben in den zurückliegneden Jahren wirklich sehr herausfordernde Aufgaben bewältigt. Deshalb gebührt besonders denen, die sich teilweise seit mehreren Jahrzehnten Tag für Tag mit ihrer Arbeitskraft für unser Unternehmen einsetzen meine höchste Anerkennung und besonderer Dank. Mit Blick auf den Wandel in der Arbeitswelt freut es mich dann noch einmal mehr zu sehen, wie vielen Mitarbeitenden wir allein in diesem Jahr für ihre lange Betriebszugehörigkeit gratulieren durften.“

Neben verschiedenen Redebeiträgen sorgte Rainer Goepfert persönlich für die musikalische Begleitung der Veranstaltung. Dies war unter anderem sein persönlicher Dank und Anerkennung für die Leistung der Jubilarinnen und Jubilare. Und auch Wolfram Kuschke, Vorsitzender des AWO Unterbezirks Ruhr-Lippe-Ems findet: „Das ist wirklich erstaunlich, wie viele Jahre die Mitarbeitenden teilweise schon bei uns arbeiten. Sie verdienen meine höchste Anerkennung. Durch ihre tägliche Arbeit setzen Sie sich für das Gemeinwohl ein und das schon eine sehr lange Zeit. Das verdient einfach unseren Respekt und Anerkennung.“ Genau das ist es, was Geschäftsführung und Vorstand mit der Festveranstaltung ausdrücken möchten.




Pflegeberatung im Bergkamen Rathaus: Kostenfrei und neutral

Mit Eintritt eines Pflegefalles stehen Betroffene und Angehörige vor vielen Fragen: „Wie beantrage ich einen Pflegegrad?“, „Welche Leistungen bietet die Pflegeversicherung?“ oder „Wo gibt es Betreuungsangebote für Menschen, die an Demenz erkrankt sind?“. Informationen und Hilfe gibt es vor Ort in den Sprechstunden der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna.

In Bergkamen findet die nächste Sprechstunde der Pflegeberatung am Donnerstag, 16. November, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr statt. Die Beraterin Elke Möller ist dort im Rathhaus , Rathhausplatz 1 im Raum 600 in Bergkamen und bietet eine individuelle und kostenfreie Beratung an.

In der Beratung geht es um Fragen rund um das Thema Pflege, wie zum Beispiel zu den verschiedenen Leistungen der Pflegeversicherung oder der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Ebenfalls informiert die Beraterin über ortsnahe Betreuungs- und Pflegeangebote und deren Finanzierung. Informationen gibt es auch zu Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige. Die Beratung ist kostenlos und anbieterunabhängig.

Um eine vorherige Terminvereinbarung unter Fon 08 00 27 20 02 00 (kostenfrei) wird gebeten.

Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, später noch Fragen hat oder einen Hausbesuch vereinbaren möchte, erreicht die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen unter Fon 0 23 72 89 90 60 oder 08 00 27 20 02 00 (kostenfrei).

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff Pflege- und Wohnberatung). PK | PKU