760 Jahre Mitgliedschaft werden bei der AWO Bergkamen-Oberaden geehrt
Bei der Jubilarehrung der AWO in Oberaden am Dienstagnachmittag im Jugend- und Sportheim konnte Ortsvereinsvorsitzende Marita George nicht nur viele Mitglieder begrüßen, sie freute sich insbesondere über die zahlreichen Jubilare, die der Einladung gefolgt waren.
760 Jahre Mitgliedschaft galt es bei der Jubilarfeier der AWO Oberaden zu ehren: Marita George (hintere Reihe, 1. v.r.), Wilfried Bartmann (hintere Reihe, 1. v.l.), Rüdiger Weiß MdL (hintere Reihe 2. v.l.)
Bei dieser Jubilarfeier blickten 34 Mitglieder auf insgesamt 760 Jahre Mitgliedschaft zurück. In seinem Grußwort stellte der Kreisverbandsvorsitzende Wilfried Bartmann heraus, dass es heute nicht mehr selbstverständlich sei, dass sich Menschen über viele Jahrzehnte einem Verband zugehörig fühlten. Gemeinsam mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Rüdiger Weiß nahm er im Anschluss die Ehrungen vor. Dabei hatte der Abgeordnete eine Doppelrolle, da er selbst für seine 25 jährige Mitgliedschaft geehrt wurde.
Die Jubilare im Überblick:
10 Jahre: Elisabeth Böse, Maria Borsutzky, Irmgard Engeldinger, Karin Esper, Sofia Goeke, Brigitte Hermann, Torben Hitzenthaler, Karl Honak, Margarete Kärger, Marlies Marz, Ernst Suttrop
20 Jahre: Klaus Grawe, Alexandra Grau, Erika Rademacher, Peter Rickert
25 Jahre: Harri Andres, Martin Blom, Franz-Josef Brochtrup, Ingrid Brochtrup, Hans-Joachim Dragon, Elsbeth Grehl, Brunhilde Lokatis, Getrud Seidel, Rüdiger Weiß, Renate Wolter
30 Jahre: Edelgard Kiy, Alice Kuhligk, Siegfried Tempel
Bachkreis-Spende ein Dankeschön für DRK-Flüchtlingshelfer
Anlässlich des 11. Galakonzertes des Bachkreises zum Abschluss der Jubiläumsfeier des Gymnasiums am 20. September hatte der Vorsitzende des Orchesters Peter Schäfer um Spenden zugunsten des DRK-Ortsvereins Bergkamen gebeten. Zusammengekommen ist ein Betrag in Höhe von 501,00 €, den Peter Schäfer am Montag an die Rotkreuzleiterin Monika May und den Vorsitzenden des DRK-Ortsvereins Andreas Kray übergab. Mit dabei waren Schulleiterin Bärbel Heidenreich sowie der Leiterinnen des Bachkreises Bettina Jacka und Dorothea Langenbach.
Bachkreis-Spende für die Flüchtlingshelfer des Bergkamener DRK (v.l.): Andreas Kray, Monika May, Dorothea Langenbach, Bettina Jacka, Bärbel Heidenreich und Peter Schäfer.
Entsprechend dem Aufruf von Peter Schäfer soll das Geld für die Helferinnen und Helfer des DRK-Ortsvereins Bergkamen sowie die vielen zusätzlichen freiwilligen Helfer genutzt werden, die seit dem 10. August bei der Essenausgabe an die Flüchtlinge im Einsatz sind, die zurzeit in der Turnhalle in der Lessingstraße untergebracht sind. Die ehrenamtlich tätigen Helferinnen und Helfer sind dreimal täglich an sieben Wochentagen damit beschäftigt, Essen an die zum Teil über 50 Flüchtlinge auszugeben. Die Essenausgabe findet im DRK-Heim in Bergkamen-Mitte statt.
VfK Weddinghofen spielt gegen Fußballgruppe des Flüchtlingshelferkreises
Der VfK Weddinghofen wird am Samstag, 31. Oktober, um 15 Uhr ein Freundschaftsspiel gegen die Flüchtlinge der Fußballgruppe des Flüchtlingshelferkreises aus Bergkamen ausrichten.
Die Fußballgruppe des Flüchtlingshelferkreises beim Training auf dem VfK-Platz.
Diese Veranstaltung wird die erste ihrer Art sein, die „öffentlich“ ist. Dort haben Bergkamener Bürger in einem lockeren sportlichen Rahmen die Chance, mit den Flüchtlingen in Berührung zu kommen. Bisher hat der Flüchtlingshelferkreis nur gesonderte Veranstaltungen für die Flüchtlinge organisiert.
„Die Idee des VfK ein Freundschaftsspiel auszurichten, wird sehr gut aufgenommen und könnte wieder ein kleiner und wichtiger Schritt sein, die Menschen in Bergkamen zu integrieren und Berührungsbarrieren zu überwinden. Dadurch, dass auch das Fußballspiel im Focus steht und nicht die Flüchtlinge per se, soll die Aktion als freundschaftliche und integrative Geste gelten. Unser Motto ist dabei ‚Aus Fremden werden Nachbarn'“, so der Sportkoordinator des Flüchtlingshelferkreises Christian Stadtler.
Der Helferkreis bietet nun seit einigen Wochen den Fußballtreff auf dem VfK-Platzan, der unter den Flüchtlingen sehr gut ankommt. Dort haben die Menschen die Möglichkeit aus ihrem tristen Alltag und auch ihrer problematischen persönlichen Situation für kurze Zeit herauszubrechen und ein wenig Spaß beim Fußballspielen zu haben. Stadtler: „Wir kooperieren da mit dem VfK Weddinghofen, der sich sehr offen zu diesem Thema zeigt und viele Ideen hat, auch die Flüchtlinge in das eigene Vereinstraining zu integrieren. Vom Verein haben wir schon viele Sachspenden bekommen, denn die Menschen haben meist keine Fußballausrüstung.“
Bürgermeister Roland Schäfer ist auch eingeladen und wird einige begrüßende Worten sprechen. REWE Liebendahl in Oberaden unterstützt den Helferkreis mit 300 Würstchen, die an dem Tag kostenlos an die Flüchtlinge ausgegeben werden.
Pflege- und Wohnberatung im Bergkamener Rathaus
Mit Eintritt eines Pflegefalles stehen Betroffene und Angehörige vor vielen Fragen. Hilfe gibt es vor Ort in den Sprechstunden der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna.
In Bergkamen findet die nächste Sprechstunde der Pflege- und Wohnberatung am Donnerstag, 15. Oktober von 10 bis 12 Uhr statt. Die Pflegeberaterin Anne Kappelhoff ist im Rathaus, Rathausplatz 1, Raum 600 zu erreichen. Eine telefonische Kontaktaufnahme ist unter Tel. 0 23 07 / 965-218 möglich.
Bei der Beratung geht es um alle Fragen rund um das Thema Pflege, wie zum Beispiel zu den Leistungen der Pflegeversicherung, zum Pflegetagebuch oder der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst. Informationen gibt es auch zu den Leistungen, die an einer Demenz erkrankten Menschen zustehen.
Auch wer einen Gesprächskreis für pflegende Angehörige, einen ambulanten Pflegedienst, eine Tages- oder Kurzzeitpflegeeinrichtung oder ein Pflegeheim sucht, bekommt Adressen und Informationen über ortsnahe Angebote. Außerdem werden Fragen zur Finanzierung dieser Hilfeangebote beantwortet. Die Beratung ist kostenlos und anbieterunabhängig.
Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, später noch Fragen hat oder einen Hausbesuch vereinbaren möchte, erreicht die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen unter Tel. 0 23 07 / 28 99 060 oder 0 800 / 27 200 200 (kostenfrei).
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff Pflege- und Wohnberatung).
Montag kommen die ersten Flüchtlinge und es steht noch kein Bett in der Zeltstadt
Die ersten Flüchtlinge sollen am Montag, 5. Oktober, an der Zentralen Unterkunftseinrichtung des Landes NRW auf dem Parkplatz des Wellenbads ankommen. Bis dahin gibt es noch eine Menge zu tun. Die inzwischen eingestellten 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Einrichtungsleiterin Lena Kärger werden ein sehr arbeitsintensives Wochenende haben. Dass zeigte ein Blick hinter die Kulissen der kleinen Zeltstadt, die rund 600 Flüchtlinge aufnehmen wird.
Über 300 Menschen finden im großen Speisezelt Platz. Das Essen wird von einer Großküche geliefert.
Hauptgrund für das unruhige Wochenende: In den neun Schlafzelten mit jeweils 72 Plätzen lagern zwar schon die Matratzen, doch es steht noch kein einziges Bett. 324 Doppelbettgestelle hatte der Einsatzleiter bei den Johannitern, Andreas Kleff, bei einer Firma bestellt. Doch es wird noch ein wenig dauern, bis sie von den Herstellungsorten in Italien und Spanien geliefert werden. Da die Bezirksregierung in Arnsberg ein starkes Interesse daran hat, dass die Zeltstadt in Bergkamen möglichst an den Start geht, gibt es nun die neuen Betten aus dem eigenen Fundus. Die Betten, die vielleicht schon auf dem Weg nach Deutschland sind, werden dann andernorts eingestellt.
Betten und Spinde nur sehr schwierig zu bekommen
Die Matratzen sind da, die dazugehörenden Bettgestellen sollen an diesem Wochenende geliefert und aufgebaut werden.
Wie Betten sind auch Spinde zurzeit nur sehr schwierig zu bekommen. Die künftigen Bewohner werden wohl, so schätzt Kleff, ein oder zwei Wochen aus dem „Koffer“ leben müssen. Immerhin werden die Metall-Schränke nicht wie in anderen Einrichtungen zur Abtrennung der kleinen Schlafbereiche mit bis zu acht Plätzen benötigt. Hier sorgen relativ stabile Wände für ein Minimum an Intimität, sie schützen aber nicht vor den Geräuschen aus den anderen Kabinen.
Fast vollständig eingerichtet sind das Speisezelt mit über 300 Plätzen an den Bierzeltgarnituren und auch das Sanitärzelt mit Duschen, Waschbecken und Toiletten. Dort lief bereits beim Besichtigungstermin das Heizgebläse und sorgte für eine muckelige Wärme. Dem Augenschein nach sind die Zelte tatsächlich winterfest. Problematisch könnte es aber werden, wenn die Bewohner vom Duschen wieder in ihre Wohn- und Schlafzelte wollen. Haar-Föhne seien nicht vorgesehen, erklärte Andreas Kleff.
Vertrag mit einem Radiologen
Lena Kärger und Andreas Kleff erläutern die Einrichtungen des Sanitärzelts mit Waschbecken, Duschkabinen und Toiletten.
Für den Krankheitsfall ist auch gesorgt. Im Sanitätszelt mit zwei Behandlungskabinen tun drei spezialisierte Krankenschwestern ihren Dienst. Inzwischen gibt es auch einen Vertrag mit einem Radiologen. Zu ihm werden Flüchtlinge gebracht, wenn im Rahmen der Tuberkulosevorsorge Röntgenaufnahmen notwendig werden sollten.
Der Aufnahmebereich: Hier werden die frisch ankommenden Flüchtlinge registriert. Dafür wurde am Freitag eine Computeranlage istalliert.
Etwas trostlos sieht es noch im Spielzelt für die Kinder aus. Hier setzen die Johanniter auf die Spendenbereitschaft der Bergkamener. Dringend benötigt wir Spielzeug, aber auch Kinderbetten, Wickeltische, Hochstühle für die Mahlzeiten etc. Spenden werden gern von den Mitarbeitern des Wachdienstes entgegengenommen. Von Kleiderspenden soll zunächst Abstand genommen werden. Die bereits vorhandenen Depots bei „CARIert“ an der Präsidentenstraße und von „Dies&Das“ am Stadion sind bis zur Obergrenze dank der großen Spendenbereitschaft bis zu Obergrenze gefüllt.
Lager für Verbrauchsgüter im ehemaligen Getränkemarkt
Ändern könnte sich das, wenn das eigene Lager für Verbrauchsmaterialien funktionsfähig ist. Dafür sind bereits die Räume des inzwischen ebenfalls geschlossenen Getränkemarkts neben dem Ex-Aldi in Weddinghofen angemietet worden. Dort soll dann auch eine zentrale Spendenannahmestelle eingerichtet werden.
Das Aufnahmezelt von außen.
Die Zeltstadt wird jetzt auch nach Westen durch einen Zaun abgeschottet. Die Zufahrt zu den Sportplätzen und zum Landwirt Ostendorff ist weiterhin möglich.
Auf Unterstützung aus der Bevölkerung setzen die Johanniter auch bei der Betreuung der Flüchtlinge. Das Angebot der Friedenskirchengemeinde, das Martin-Luther-Haus für ein Café und Sprachkurse zu öffnen, haben Andreas Kleff und Lena Kärger gern angenommen. Zusammenarbeiten möchten sie auch mit dem Bergkamener Flüchtlingshelferkreis, der nicht weit von der Unterkunft entfernt vom Albert-Schweitzer-Haus agiert.
Hier wird es unter anderem darum gehen, dass die Menschen die drei bis sechs oder auch mehr Wochen in Bergkamen leben, ihre „freie“ Zeit sinnvoll verbringen. Langeweile in so beengten Verhältnissen ist schon schlimm genug. Wenn dann noch hinzukommt, dass sie über das Leid und Elend, vor dem sie geflohen sind, immer wieder nachdenken müssen, könnte eine Situation entstehen, die mit dem Begriff „Lagerkoller“ nur sehr unzureichend umschrieben ist.
Das wissen die Johanniter, dessen Regionalverband östliches Ruhrgebiet, jetzt vier große Flüchtlingseinrichtungen betreut, nur zu gut.
Flüchtlinge spielen Fußball beim VfK: fair und durchaus gekonnt
Es wird ja immer wieder gesagt, dass Flüchtlinge unser gesellschaftliches Leben bereichern können. Dass dies auch beim Sport möglich ist, hofft der Vorsitzende des VfK Weddinghofen Ingo Klostermann. Denn nicht ganz ohne einen kleinen Hintergedanken, stellt der Fußballverein seine Plätze am Häupenweg dem Bergkamener Flüchtlingshelferkreis zur Verfügung.
Zum ersten Training der zwei Dutzend Männer aus mindestens sieben Kriegs- und Krisengeschüttelten Ländern wie Afghanistan oder Syrien war auch Bürgermeister Roland Schäfer gekommen. Er bedankte ausdrücklich sich beim VfK für diese Initiative und beim Flüchtlingshelferkreis für sein ehrenamtliches Engagement. Gerade weil sie ihre Arbeit jetzt selbst organisieren, werde einiges für die Stadt einfacher, erklärte er.
Am Tag davor war Schäfer wieder einmal in Berlin in seiner Funktion als Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebund. Und wieder hat er dort Angela Merkel getroffen. Die Bundeskanzlerin habe die Bedeutung des Sports in dieser Veranstaltung hervorgehoben. Dabei ging es ihr nicht nur um dessen integrative Kraft. Sport sei gerade in großen Flüchtlingsunterkünften ein Weg aus der Langweile und böte den Flüchtlingen die Möglichkeit, einmal kräftig Dampf abzulassen.
Vor diesem Hintergrund will VfK-Geschäftsführer Uwe Hühnerbein jetzt Kontakt mit den Johannitern aufnehmen, die die Betreuung der großen Flüchtlingsunterkunft auf dem Parkplatz des Wellenbads übernommen haben. Wenn dort die ersten Bewohner vielleicht schon in der nächsten Woche ankommen, sehen sie, wenn sie nach Süden schauen, einen schönen Kunstrasenplatz.
Beim Sport für Flüchtlinge soll es nicht beim Fußball bleiben. Volleyball für Frauen, Basketball und Schwimmen sollen schon bald das Sportprogramm ergänzen, wie Christian Stadtler, der Sportkoordinator des Bergkamener Flüchtlingshelferkreises betont. Sein Spendenaufruf nach Sportkleidung und Schuhe haben auch schon Wirkung gezeigt. Nur einer kickte in dicken Socken, viele spielten in Dress berühmter Mannschaften in Schwarz/Gelb oder Bayern-Rot.
Natürlich werden immer noch Sportschuhe und Sporthosen gesucht, erklärt er. Hier baut der Helferkreis gerade eine eigene Spendenlinie jenseits der beiden bekannten Abgabestellen auf. Wer spenden möchte, wird gebeten, sich per Mail unter sport@fluechtlingshelferkreis-bergkamen.zu melden.
Der VfK hofft übrigens, wie Ingo Klostermann erklärte, das eine oder andere Talent unter den Flüchtlingen zu entdecken. Was sie am Mittwoch auf den Kunstrasen am Häupenweg brachte, konnte sich durchaus sehen lassen. Und noch etwas war auffällig: der faire Umgang miteinander. Ein Schirri, so er denn dagewesen wäre, hätte nichts zu pfeifen gehabt.
Martin-Luther-Haus öffnet sich für Flüchtlinge: Deutschkurse, Kochen und Nachrichten aus der Heimat
Das Leitungsgremium der Friedenskirchengemeinde hatte Christine Busch, Sozialreferentin der Stadt Bergkamen, zu Gast. Thema war die geplante Flüchtlingsunterkunft in Weddinghofen. Bereits in der letzten Sitzung hatte das Presbyterium einstimmig beschlossen, sich die Willkommenskultur der Landeskirche zu eigen zu machen und Angebote für die vielen kommenden Flüchtlinge anzubieten.
Christine Busch konnte ausführlich berichten, was geplant sei und welche Hilfe sie sich und die vielen ehrenamtlichen Helfer unserer Stadt noch wünschen:
Einen Raum für regelmäßigen Deutschunterricht
Eine Möglichkeit, mit Menschen fremder Kulturen zu kochen, d. h. ihnen die Zubereitung unserer Lebensmittel zu erklären
Einen Fernsehraum um Nachrichten aus der Heimat zu sehen
„Alle Wünsche konnte das Presbyterium erfüllen: Im Martin-Luther-Haus in Weddinghofen wird dazu Gelegenheit sein. Wir freuen uns, so aktiv Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, die Eingliederung in ihr neues Lebensumfeld zu erleichtern“, heißt es in einer Erklärung der Friedenskirchengemeinde
Im Martin-Luther-Haus findet bekanntlich am Mittwoch, 30. September, ab 17.30 Uhr die zweite Bürgerversammlung zur Flüchtlingsunterkunft auf dem Parkplatz des Wellenbads statt.
2. Bürgerversammlung zur Flüchtlingsunterkunft wieder im Martin-Luther-Haus
Der Ort der zweiten Bürgerversammlung zur Flüchtlingsunterkunft auf dem Wellenbad-Parkplatz steht nun fest. Bürgermeister Roland Schäfer lädt erneut am kommenden Mittwoch, 30. September, um 17.30 Uhr ins Martin-Luther-Haus ein. Mit dabei sind wieder die zuständige Regierungsdezernentin Nikola Rademacher, Vertreter der Verbindungsstelle der Polizei und ein Vertreter des Betreuungsverbandes der Johanniter. Moderiert wird die Versammlung von Thorsten Wagner, Chefredakteuer „Antenne Unna“.
Die großen Zelte, in denen die Flüchtlinge schlafen, sowie die das Sanitärzelt und das Speisezelt sind bereits aufgebaut.
Das Projekt wurde in einer ersten Bürgerversammlung vorgestellt und der Beginn des Aufbaus aus zeitlicher Notwendigkeit heraus zügig vorgenommen. Mittlerweile ist die Struktur der Anlage deutlich erkennbar und auch eine große Zahl der Bauten hergestellt, so dass die Fertigstellung in Kürze zu erwarten ist.
Um die weiteren Abfolge bei der Fertigstellung der ZUE darzulegen und einen Ausblick auf den Beginn der Aufnahmetätigkeit dieser Anlage zu geben, lädt Bürgermeister Roland Schäfer zu einer zweiten Bürgerversammlung in Weddinghofen ein.
Flüchtlinge spielen beim VfK Fußball: Sportkleidung und Schuhe werden dringend benötigt
Im Vorfeld der Bürgerversammlung im Martin-Luther-Haus hatte es der VfK Weddinghofen, jetzt öffnet der Fußballverein die Sportanlage am Häupenweg für Flüchtlinge.
Dafür benötigt der Bergkamener Flüchtlingshelferkreis dringt Sportkleidung und natürlich Sportschuhe in allen Größen. „Viele Flüchtlinge spielen in Jeans und sogar teilweise Barfuß oder in Socken. Wir versuchen zwar da über private Spenden zu helfen aber das reicht noch bei weitem nicht aus“ berichtet der Ansprechpartner des Helferkreises für die sportlichen Aktivitäten Christian Stadtler.
Der tiefere Sinn des Fußballtreffs ist es, den Menschen etwas Abwechslung zu bieten. Stadtler: „Sport ist eine schöne Gelegenheit um sich interkulturell auszutauschen und sich über Sprachgrenzen hinaus zu verständigen. Wir als ehrenamtlicher Flüchtlingshelferkreis sind froh, den VfK Weddinghofen dabei als Partner gewonnen zu haben. Sie lassen uns ihren Platz nutzen und sind sehr offen gegenüber dem Flüchtlingsthema. Der Verein bietet sogar an, Flüchtlinge, die ein gewisses fußballerisches Niveau haben, bei ihren Trainings zu integrieren. Bald wird es auch Sport nur für Flüchtlingsfrauen geben und weitere Sportangebote wie Basketball, Schwimmen etc.“
Johanniter suchen ehrenamtliche Helfer für die Betreuung der Flüchtlinge in Weddinghofen
Die Arbeiten für den Aufbau der Zeltstadt auf dem Wellenbad-Parkplatz sind voll angelaufen. Schon jetzt ist zu erkennen, wie von außen die Notunterkunft von 600 Flüchtlingen aussehen wird. Betreut werden die Flüchtlinge durch die Johanniter, die etwa 84 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einsetzen werden. Doch schon auf der Bürgerversammlung im Martin-Luther-Haus ließen Bürgermeister Roland Schäfer, Beigeordnete Christine Busch und Andreas Kleff von den Johannitern keine Zweifel aufkommen, dass es nicht ohne den ehrenamtlichen Einsatz engagierter Bürgerinnen und Bürger gehen wird.
Die Aufbauarbeiten für die Flüchtlingsnotunterkunft auf dem Parkplatz des Wellenbads laufen auf Hochtouren.
Für alle, die die Betreuung der Bewohner unterstützen wollen, haben die Johanniter inzwischen auf ihrer Homepage im Internet eine Seite speziell für die Notunterkunft in Weddinghofen eingerichtet. Hier ist der Link. Dort befindet sich eine Eingabemaske, in der Interessierte neben den Namen und der Mail-Adresse/Telefonnummer ihre Fremdsprachenkenntnisse und ihre „Angebote“ angeben können. Natürlich ist es auch möglich, Fragen zu stellen.
Dazu gibt es eine lange Liste von Zielen und Aufgaben, die sich die Johanniter selbst gestellt haben und für die sie um Unterstützung bitten:
Durchbrechung der gesellschaftlichen Isolation und sozialen Ausgrenzung
Unterstützung bzw. Begleitung von Flüchtlingen zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Schaffung eines breiteren Verständnisses für die Lebenslage von Flüchtlingen in Deutschland, sowie ein Austausch von kulturellen Gegebenheiten durch gegenseitiges Kennenlernen
Koordination der Ehrenamtsarbeit
Soziale Betreuung der Flüchtlinge
Durchgehende Kinderbetreuung
Begleitung bei Amts- und Ärztegänge (Bundesamt, Ausländeramt, Sozialamt, Schulamt, Standesamt, Gesundheitsamt)
Unterstützung bei der Wohnraumsuche Vermittler / Bindeglied zur Bevölkerung und Nachbarschaft Organisation der Spendenbereitschaft
Übersetzungsunterstützung
Besuch der erkrankten Bewohnern in den Krankenhäusern
Sicherung der Gesundheitsversorgung
Begleitung und Vermittlung im Asylverfahren
Vermittlung von Schulpflichtigen an die entsprechenden Schulen
Engmaschige Zusammenarbeit mit der örtlichen Polizei
Parkplatz am Wellenbad gesperrt – Aufbau der Flüchtlingsunterkunft startet in Kürze
In Kürze beginnen die Aufbauarbeiten für die Zentrale Unterbringungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen für Flüchtlinge am Freizeitzentrum Häupenweg in Weddinghofen.
Lageplan der künftigen Flüchtlingsunterkunft auf dem Parkplatz am Wellenbad.
Aufgrund von vorbereitenden Sofortmaßnahmen wie die Herstellung von Kanal- und Wasseranschlüssen sowie der Stromversorgung sei es unvermeidbar, den Parkplatz des Freizeitzentrums ab sofort zu sperren, erklärt Technischer Beigeordneter Dr. Hans-Joachim Peter. Die Stadt bittet daher diejenigen Halter, deren Fahrzeuge noch auf dem Parkplatz stehen, diese kurzfristig wegzufahren. Die Zufahrt zum Sportplatz bleibt weiterhin geöffnet. Die Stadt bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Verständnis.
In der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses erläuterte Beigeordnete Christine Busch weitere Einzelheiten zur Flüchtlingsunterkunft. Sie zeigte auch einen Lageplan mit den diversen Einrichtungen. Auf dem Parkplatz werden neun Großzelte errichtet, die eine Fläche von 25 mal 10 Metern haben und die jeweils bis zu 72 Flüchtlinge untergebracht werden können. Dazu gibt es ein Spielzelt für die Kinder, ein Sanitätszelt sowie ein großes Aufenthalts- und Speisezelt. Aufgebaut werden auch Sanitärblöcke mit Duschen und Toiletten.
Obligatorisch ist, dass solche Zeltunterkünfte durch einen hohen Zaun gesichert werden. In Weddinghofen wird er mit Planen als Sichtschutz verhangen. Es wird auch eine Zugangskontrolle geben – weniger für die Bewohner, aber für alle Neugierigen, die mal eben schauen wollen, wie Flüchtlinge so leben. Die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer werden Ausweise erhalten, so Christine Busch.
Die Wohnzelte, die beheizt sind und eine Belüftung haben, sind durch Stellwände und Spinde unterteilt. Diese Abteile haben jeweils acht Plätze mit vier Doppelstockbetten. Hier bleiben Familien unter sich. Benötigen sie nicht die acht Schlafplätze, dann bleiben diese unbesetzt, sodass für Familien doch eine gewisse Privatsphäre gewahrt bleibt.
Die ersten Flüchtlinge werden Ende September / Anfang Oktober eintreffen. Diese rund 600 Personen werden auf die Aufnahmequote der Stadt Bergkamen angerechnet. Christine Busch geht davon aus, dass Bergkamen selbst mindestens ein Jahr lang keine eigenen Flüchtlinge aufnehmen wird. Sie sollen weiterhin in angemieteten Wohnung untergebracht werden. Wegen der Zuweisungsspitze im August und September hat die Stadt die Turnhalle in eine Notunterkunft mit bis zu 60 Plätzen. Die Beigeordnete rechnet damit, dass bis zum Jahresende auch für sie geeignete Wohnungen gefunden werden und dass dann wieder die Turnhalle von den Vereinen und der Freiherr-vom-Stein-Realschule genutzt werden kann.
In dieser Turnhalle leben übrigens nur Familien und Paar. Auffallend sei der unbedingte Wille bei den meisten, möglichst schnell Deutsch zu lernen. Die Nähe der VHS im Treffpunkt, die entsprechende Sprachkurse anbietet, sei deshalb sehr günstig. Sprachen zu lernen geht übrigens nicht nur in eine Richtung. Der eine oder andere des Betreuungspersonals und auch der Ehrenamtlichen des Bergkamener Roten Kreuzes, das die Flüchtlinge mit Essen versorgt, beherrscht inzwischen das eine oder andere arabische Wort.