Krankenkassen zahlen für „Verhinderungspflege“: Entlastung für pflegende Angehörige
Einen pflegebedürftigen Menschen zu versorgen, verlangt eine Menge Kraft. Damit pflegende Angehörige auch einmal auftanken können, gibt es die so genannte „Verhinderungspflege“. Diese Standardleistung der Kassen ist kaum an Bedingungen geknüpft und umfasst bis zu 1550 Euro im Jahr. Mit diesem Geld kann Ersatz für den pflegenden Angehörigen bezahlt werden.
„Wird dieses Budget nicht in Anspruch genommen, so verfällt der Betrag zum Jahresende“, informiert Julia Kersten von der Diakoniestation im Kreis Unna. „Und vielen pflegenden Angehörigen ist diese Möglichkeit noch nicht bekannt.“ Die Pflegedienstleiterin der Diakoniestation rät: „Schöpfen Sie Ihre Möglichkeiten aus und nutzen Sie Ihre Freiräume, um Kraft zu tanken!“
Die Verhinderungspflege kann am Stück für volle Tage oder Wochen in einer stationären Einrichtung in Anspruch genommen werden – oder auch stundenweise in den eigenen vier Wänden. „Unser Pflegedienst entlastet zum Beispiel eine Angehörige, die sich einmal im Monat auswärts mit ihren Freundinnen treffen möchte. In einem anderen Fall sind wir nur ein einziges Mal gekommen, damit die Pflegeperson ein Familienfest besuchen konnte.“
Dabei kann der Pflegedienst im Rahmen der Verhinderungspflege in ganz unterschiedlicher Form tätig werden: „Das Spektrum reicht vom geselligen Gespräch bis hin zur Hilfe bei der Körperpflege“, so Kersten. Manchmal ergebe sich auch eine Beratung zur häuslichen Pflegesituation. „Der Patient soll immer rundum gut versorgt sein und sich wohlfühlen.“
Auch ein Theaterbesuch, der regelmäßige Gang ins Schwimmbad oder die wöchentliche Chorprobe werden durch die Verhinderungspflege möglich. „Für die Pflegepersonen sind solche kleinen Auszeiten wichtig“, weiß Julia Kersten. „Die Angehörigen kehren enorm gestärkt zu der verantwortungsvollen Aufgabe der Pflege zurück, das erleben wir immer wieder.“
Der Pflegedienst hilft dabei, zu klären, ob die Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Verhinderungspflege erfüllt sind. Auch bei der Abwicklung mit der Krankenkasse bietet der Pflegedienst fachkundige Beratung.
Die Mitarbeiterinnen der Diakoniestation Unna sind nicht nur in der Stadt Unna unterwegs, sondern auch in Kamen, Bergkamen, Fröndenberg und Holzwickede. Sie beraten jederzeit gerne. Kontakt: Julia Kersten und Constance Behrens, Tel. (0 23 03) 25024-600, jkersten@diakonie-ruhr-hellweg.de