IG BAU warnt: 52.300 Wohnhäuser im Kreis Unna sind „Asbest-Fallen“ bei Sanierung

So läuft Asbest-Sanierung: Overall, Atemschutzmaske,  Handschuhe und dazu noch eine Schutzbrille. „Komplett-
Schutz ist ein Muss“, sagt die Bau-Gewerkschaft. Foto: IG BAU | Alireza Khalili

Tonnen von Baumaterial mit Asbest stecken im Kreis Unna in Altbauten. „Von 1950 bis 1989 kamen Asbest-Baustoffe intensiv zum Einsatz. Es ist davon auszugehen, dass es in jedem Gebäude, das in dieser Zeit gebaut, modernisiert oder umgebaut wurde, Asbest gibt. Mal mehr, mal weniger“, sagt Friedhelm Kreft von der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Er spricht von „Asbest-Fallen“ und nennt Zahlen: „In den vier ‚Asbest-Jahrzehnten‘ wurden im Kreis Unna rund 52.300 Wohnhäuser mit 119.200 Wohnungen neu gebaut. Das sind immerhin 56 Prozent aller Wohngebäude, die es heute im Kreis gibt. Dazu kommen noch Gewerbegebäude, Garagen, Ställe und Scheunen in der Landwirtschaft.“ Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd verweist dabei auf die „Situationsanalyse Asbest“, die die Bau-Gewerkschaft beim Pestel-Institut (Hannover) in Auftrag gegeben hat.

„Asbest ist ein krebserregender Stoff. Wer in einem asbestbelasteten Haus wohnt, muss sich trotzdem erst einmal keine Sorgen machen. Erst bei Sanierungsarbeiten wird es kritisch. Dann kann Asbest freigesetzt und damit zu einem ernsten Problem werden“, sagt Friedhelm Kreft. Er warnt vor einer „unsichtbaren Gefahr“, wenn Altbauten zu Baustellen werden: „Alles fängt mit Baustaub und dem Einatmen von Asbestfasern an. Bauarbeiter und Heimwerker haben kaum eine Chance, diese Gefahr zu erkennen.“ Bis zu 30 Jahre dauere es, ehe es zur tragischen Diagnose komme: Asbestose – mit Lungen-, Bauchfell- oder Kehlkopfkrebs. Zum Komplett-Schutz bei einer Sanierung mit Asbest-Gefahr gehöre daher immer mindestens eine FFP3-Atemschutzmaske. Ebenso ein Muss: Overall, Schutzbrille und Handschuhe.

„Altbauten im Kreis Unna sind ein tonnenschweres Asbest-Lager. Die krebserregende Mineralfaser steckt in vielen Baustoffen. Die ‚Asbest-Fallen‘ lauern überall: Asbest ist oft im Putz und sogar in Spachtelmassen und Fliesenklebern. Vor allem aber im Asbest-Zement. Daraus wurden vorwiegend Rohre, Fassadenverkleidungen und Dacheindeckungen gemacht. Eternit war typisch für den Westen, Baufanit für den Osten“, sagt Friedhelm Kreft. Ein großes Problem sei Spritz-Asbest: „Hier sind die Asbestfasern schwächer gebunden. Sie können deshalb leichter freigesetzt werden. Vor allem Aufzugsschächte sowie Schächte mit Versorgungs- und Entsorgungsleitungen wurden früher intensiv mit Spritzasbest verkleidet“, erklärt Kreft.

Die IG BAU Westfalen Mitte-Süd spricht von einer neuen „Asbest-Gefahr“: „Wir stehen am Anfang von zwei Sanierungsjahrzehnten. Die energetische Gebäudesanierung wird enorm an Fahrt aufnehmen. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, wird auch im Kreis Unna in den nächsten Jahren ein Großteil der Altbauten ‚angefasst‘.“ Dabei bleibe es in den meisten Fällen nicht bei einer reinen Energiespar-Sanierung: „Wohnhäuser werden modernisiert, senioren- und familiengerecht umgebaut. Es wird angebaut und aufgestockt, um mehr Wohnraum zu bekommen“, so Kreft.

Mit der Sanierungswelle drohe deshalb jetzt auch eine ‚Asbest-Welle‘ auf dem Bau. „Sie ist eine Gefahr – für Bauarbeiter genauso wie für Heimwerker“, sagt der Bezirksvorsitzende der Bau-Gewerkschaft. Aber IG BAU und Pestel-Institut geben auch Entwarnung. Für die Menschen, die in Wohngebäuden leben, die mit asbesthaltigen Baustoffen gebaut wurden, haben sie eine klare Botschaft: „Eine unmittelbare Gefährdung für die Gesundheit gibt es nicht.“ Bei einer Sanierung im bewohnten Zustand sei es allerdings wichtig, mit „allergrößter Sorgfalt professionell vorzugehen“, mahnen Friedhelm Kreft und der Leiter des Pestel-Instituts, Matthias Günther.

Die IG BAU will der drohenden „Asbest-Welle“ auf dem Bau jetzt mit einem Maßnahmenpaket entgegentreten. Die Bau-Gewerkschaft hat dazu eine bundesweite „Asbest-Charta“ mit zentralen Forderungen für mehr Schutz vor Asbest vorgelegt. Der 5-Punkte-Katalog kann bei der IG BAU Westfalen Mitte-Süd angefordert werden: hamm@igbau.de. „Es geht dabei um bessere Informationen über Asbest-Gefahren bei Gebäuden, um die Förderung von Asbest-Sanierungen und vor allem auch um konsequenten Arbeitsschutz. Denn der bevorstehende Sanierungsboom darf nicht zu einer Krankheitswelle führen“, warnt Friedhelm Kreft.

Der Gewerkschafter fordert einen Schadstoff-Gebäudepass mit unterschiedlichen Gefahrenstufen für die jeweilige Asbest-Belastung eines Gebäudes. „Jeder Bauarbeiter und jeder Heimwerker muss wissen, auf was er sich einlässt, wenn er Fliesen abschlägt, Wände einreißt oder Fassaden saniert“, so Friedhelm Kreft.

Er plädiert außerdem für eine staatliche Sanierungsprämie. Dazu müsse der Bund ein KfW-Förderprogramm „Asbest-Sanierung“ schaffen. „Das hilft, Kosten abzufedern, die bei einer – beispielsweise energetischen oder altersgerechten – Gebäudesanierung in asbestbelasteten Wohnhäusern zusätzlich entstehen. Außerdem ließe sich damit auch eine ordnungsgemäße Entsorgung von alten Asbest-Baustoffen sicherstellen“, so der Vorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd.

Die Gewerkschaft fordert deshalb eine intensive Asbest-Aufklärung: „Bauarbeiter und Heimwerker müssen wissen, wie der optimale Schutz vor Asbest aussieht. Und das muss den Menschen in der Sprache gesagt werden, die sie verstehen – den ausländischen Beschäftigten also auch in ihrer Muttersprache“, so Friedhelm Kreft. Er fordert deshalb eine Informationskampagne des Bundes und der Länder. Die heimischen Bundestagsabgeordneten seien jetzt am Zug, den drohenden Gefahren einer „Asbest-Welle“ rechtzeitig mit einem effektiven Maßnahmenpaket entgegenzutreten.

Die Dimension und damit auch die Gefahr, die vom Asbest ausgehe, sei gewaltig: Insgesamt sind nach Angaben des Pestel-Instituts von 1950 bis 1990 bundesweit rund 4,35 Millionen Tonnen Asbest (Ost- und Westdeutschland) importiert worden. Daraus seien rund 3.500 Produkte hergestellt worden – die meisten davon für den Baubereich: Knapp 44 Millionen Tonnen asbestbelastetes Baumaterial stecken bundesweit im Gebäudebestand. In den vergangenen zehn Jahren sind nach Angaben der IG BAU 3.376 Versicherte der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) an den Folgen einer asbestbedingten Berufserkrankung gestorben – darunter allein 320 Baubeschäftigte im vergangenen Jahr.




„Geschenkepatenaktion“ – es wird weitergesucht!

Die Suche nach Geschenkepaten und älteren Personen, die zu beschenken sind, läuft im Rahmen der „Geschenkepatenaktion“ in diesem Jahr bereits auf Hochtouren. Vor allem über weitere Personen, die beschenkt werden sollen, würde sich das Organisationsteam der Stadtverwaltung freuen.

Beschenkt werden können ältere Personen in herausfordernden Lebenslagen. „Herausfordernd kann es für Ältere sein, wenn zum Beispiel keine nahe Verwandtschaft in der Nähe lebt, das finanzielle Auskommen spärlich ist oder andere Lebensereignisse den Alltag erschweren“, beschreibt Tobias Stacke (Stabsstelle „Integrierte Sozial- und Altenhilfeplanung“) die Zielgruppe der Aktion.

Am Donnerstag, den 16.11.2023 wird es im Rahmen der Aktion einen Stand auf dem Wochenmarkt (Bergkamen Mitte) geben. Hier können zum Beispiel Wünsche für ältere Personen eingereicht werden.

Wer als Geschenkepate mitmachen oder jemanden vorschlagen möchte, kann sich darüber hinaus auch gerne per E-Mail (geschenkepaten@bergkamen.de) oder telefonisch (02307 965 -240 bzw. -274) an das Organisationsteam wenden. Gerne werden hier auch alle offenen Fragen geklärt.

Die Geschenke müssen bis spätestens 15.12.2023 im Rathaus eingegangen sein.




Werkstatt protestiert gegen dramatische Einschnitte bei den Schwächsten

Angebot der Sozialkaufhäuser. Foto: Werkstatt

Sie bereiten Möbel auf und verkaufen sie an Menschen mit geringem Einkommen. Oder sie sammeln Lebensmittel ein und bereiten daraus warme Mahlzeiten für Bedürftige: Menschen, die in Projekten des Jobcenters zur Integration in das Arbeitsleben beschäftigt sind. Vielen dieser wichtigen Angebote droht nun das Aus. Grund sind die tiefgreifenden Sparvorgaben des Bundes für die Jobcenter. Diese treffen in der Konsequenz auch massiv die Beschäftigten bei Bildungseinrichtungen, die mit der Anleitung und pädagogischen Betreuung der ehemals Arbeitslosen betraut sind. Allein bei der Werkstatt rechnet man damit, dass 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im nächsten Jahr von Kündigungen betroffen sind.

„Die Entwicklung ist absolut dramatisch“, sagt Herbert Dörmann, der Geschäftsführer der Werkstatt im Kreis Unna und der Tochtergesellschaft Signal in Schwerte. „Das ist der gravierendste finanzielle Einschnitt, den wir in den letzten 10 Jahren erlebt haben! Und er trifft wieder einmal die schwächsten Mitglieder dieser Gesellschaft, die sich nicht wehren können!“ 700 Millionen € muss das Arbeitsministerium im Jahr 2024 bei den Jobcentern einsparen. Einerseits werden direkt die Mittel für Beschäftigungs- und Bildungsangebote gekürzt, die den Arbeitslosen zugutekommen. Zugleich streicht der Bund Mittel für den sogenannten Verwaltungshaushalt, und das, obwohl die Kosten für Personal (Tarifsteigerungen) und Energie explodiert sind. Im Kreis Unna hat das Jobcenter 2024 am Ende ganze 6 Mio. € zur Verfügung, um Angebote für Arbeitslose neu zu starten oder bewährte zu verlängern. „Das entspricht einem Rückgang von rund 50 %“, rechnet WerkstattChef Dörmann vor.

Damit muss das Jobcenter massiv in die Arbeitsförderung eingreifen. Angebote für Langzeitarbeitslose – etwa in den Arbeitsgelegenheiten der sogenannten 1-€-Jobs oder im Teilhabe-Chancengesetz – müssen drastisch gekürzt werden. Genau dies sind die Arbeitsstellen, in denen Menschen, die lange ohne Beschäftigung waren, schrittweise wieder Fuß fassen können und auch soziale Anerkennung erfahren. In Tafeln oder Sozialkaufhäusern arbeiten sie in Teams, trainieren, einen anstrengenden Arbeitstag zu überstehen und helfen zugleich vielen Menschen, die auf günstige Lebensmittel und Möbel angewiesen sind.

Die Werkstatt hat gerade erst in diesem Jahr mit Hilfe des Jobcenters 38 dieser AGH-Stellen in den Tafeln im Kreisgebiet geschaffen. Hierdurch werden in enger Zusammenarbeit mit vielen ehrenamtlichen Bürgern und Bürgerinnen über 2.000 bedürfte Menschen jede Woche mit Lebensmitteln versorgt. Seit kurzem bietet die Tafel in Unna zudem ein Frühstück und auch ein warmes Mittagessen an – „damit vor allem kranke oder ältere Bedürftige überhaupt zu einer warmen Mahlzeit gelangen, aber auch, um der Einsamkeit der Menschen zu begegnen“, erklärt Werkstatt-Chef Dörmann.

Diese soziale Infrastruktur, die im Kreis Unna von der Werkstatt, der Diakonie und der AWO organisiert wird, ist ohne die Förderung des Jobcenters nicht zu halten. „Wenn wir aber einmal ein Sozialkaufhaus schließen, dann wird das Angebot unwiederbringlich verloren gehen“, fürchtet Dörmann. Das trifft dann die besonders Benachteiligten gleich doppelt, einerseits als Arbeitslose, denen hundertfach die Beschäftigungs-Angebote fehlen werden, anderseits z.B. als Tafel-Kunden mit schmalen Haushalts-Budgets. Und es trifft auch diejenigen,
die sich bisher seit vielen Jahren engagiert um die Arbeitslosen gekümmert haben: Die 40 Beschäftigten der Werkstatt.

Werkstatt-Chef Dörmann appelliert daher gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden im Kreis Unna an die örtlichen Bundestagsabgeordneten, die massiven Kürzungen bei den Jobcentern zu stoppen. „Es darf nicht passieren, dass die seit Jahrzehnten bewährten Angebote für die besonders Benachteiligten einer kurzfristigen Sparoperation geopfert werden“, sagt Dörmann.




Bildung und Teilhabe: Mehr Menschen erreicht – Mitarbeiter ausgelastet

Immer mehr junge Menschen beantragen Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Im August 2022 sind 3.186 Anträge eingegangen, ein Jahr später waren es 5.712. Aufgrund der hohen Nachfrage musste die telefonische Erreichbarkeit jetzt eingeschränkt werden.

„Es ist toll, dass wir mit den Bildungs- und Teilhabemitteln mehr Menschen erreichen und so noch mehr Teilhabe ermöglichen können“, so Janina Schölzel, Sachgebietsleiterin Bildung und Teilhabe. „Der Anstieg hängt vermutlich auch mit der Einführung der neuen UpdateCard ICH 2.0 im Juni 2022 zusammen, mit der viel einfacher abgerechnet werden kann.“

Telefonische Erreichbarkeit eingeschränkt
Viele Neuanträge bedeuten allerdings auch mehr Arbeit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sodass die telefonische Erreichbarkeit eingeschränkt werden muss.

Die neuen Erreichbarkeiten sind:
Montag, Mittwoch, Freitag: 8 bis 12 Uhr
Dienstag, Donnerstag: 13 bis 16.30 Uhr.

Viele Fragen zum Bildungs- und Teilhabepaket werden unter www.familienportal.de/but beantwortet. Infos zur UpdateCard ICH 2.0 gibt es unter www.kreis-unna.de/but. PK | PKU




Pflegeberatung in Bergkamen-Rünthe: Kostenfrei und neutral

Elke Möller. Foto: Max Rolke / Kreis Unna

Mit Eintritt eines Pflegefalles stehen Betroffene und Angehörige vor vielen Fragen: „Wie beantrage ich einen Pflegegrad?“, „Welche Leistungen bietet die Pflegeversicherung?“ oder „Wo gibt es Betreuungsangebote für Menschen, die an Demenz erkrankt sind?“. Informationen und Hilfe gibt es vor Ort in den Sprechstunden der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna.

In Bergkamen-Rünthe findet die nächste Sprechstunde der Pflegeberatung am Donnerstag, 9. November, in der Zeit von 10 bis 12 Uhr statt. Die Beraterin Elke Möller ist dort im Gemeindebüro an der Christuskirche des Kreises Unna, Rünther Straße. 42 in Bergkamen-Rünthe und bietet eine individuelle und kostenfreie Beratung an.

In der Beratung geht es um Fragen rund um das Thema Pflege, wie zum Beispiel zu den verschiedenen Leistungen der Pflegeversicherung oder der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Ebenfalls informiert die Beraterin über ortsnahe Betreuungs- und Pflegeangebote und deren Finanzierung. Informationen gibt es auch zu Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige. Die Beratung ist kostenlos und anbieterunabhängig.

Um eine vorherige Terminvereinbarung unter Fon 08 00 27 20 02 00 (kostenfrei) wird gebeten.

Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, später noch Fragen hat oder einen Hausbesuch vereinbaren möchte, erreicht die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen unter Fon 0 23 07 2 89 90 60 oder Fon 08 00 27 20 02 00 (kostenfrei).

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff Pflege- und Wohnberatung). PK | PKU




Die Herbstbelebung ist offenbar schon vorbei: Arbeitslosigkeit zeigt sich kaum verändert

Im Kreis Unna stieg die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat minimal um fünf auf 15.486. Im Vergleich zum Oktober 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 169 (+1,1 Prozent). Die Arbeitslosenquote blieb mit 7,2 Prozent konstant. Vor einem Jahr betrug sie ebenfalls 7,2 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit bewegt sich im Berichtsmonat auf konstantem Niveau. Saisonal steht diese gleichbleibende Entwicklung von September auf Oktober allerdings einer Senkung von durchschnittlich 2,3 Prozent in den vergangenen acht Jahren gegenüber“, so Thomas Helm, Chef der Agentur für Arbeit Hamm. „Dabei steht den Zuwächsen in fast allen Personengruppen ein Abbau bei den Jugendlichen gegenüber, die jetzt ihre Ausbildungen angetreten haben. Trotz der im Oktober gemeldeten 500 Stellen stagniert der Bestand bei den Stellenangeboten“, erklärt der Arbeitsmarktexperte.

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In drei Kommunen des Kreises Unna nahm die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat zu, in sechs Kommunen ab, in Unna blieb sie konstant bei 1.968 Arbeitslosen. Den stärksten Zugang verzeichnete Bergkamen (+2,1 Prozent bzw. 45 auf 2.231), gefolgt von Kamen (+1,9 Prozent bzw. +33 auf 1.772) und Lünen (+0,1 Prozent bzw. 6 auf 4.624). Den stärksten Rückgang verzeichnen Holzwickede (-3,1 Prozent bzw. -15 auf 474) und Werne (-2,7 Prozent bzw. -23 auf 828) gefolgt von Selm (-2,3 Prozent bzw. -20 auf 845), Bönen (-1,3 Prozent bzw. -9 auf 672), Fröndenberg (-1,2 Prozent bzw. -7 auf 559), und Schwerte (-0,3 Prozent bzw. -5 auf 1.513).




Neue Räume für Familienbüro und Großtagespflegestelle im ehemaligen Haus Elsner

Freundlich gestaltete Räume, Spielzeug, Stillecke, Wickeltisch und natürlich auch ein ruhiges, separates Zimmer für Beratungsgespräche – das neue städtische Familienbüro vermittelt bereits auf den ersten Blick einen einladenden Eindruck. Dasselbe gilt für die Großtagespflegestelle für Kinder im Alter von bis zu drei Jahren, die vor wenigen Tagen ebenfalls neue Räumlichkeiten im ehemaligen Haus Elsner in der Präsidentenstraße bezogen hat. Von der modernen Ausstattung der beiden Einrichtungen kann sich die Öffentlichkeit im Anschluss an die offizielle Einweihung am Dienstag, 7. November, überzeugen. Das städtische Jugendamt und die Großtagespflege Sunshinekids laden zum Tag der offenen Tür am 07.11.2023 von 16:00-17:00 Uhr ein.

„Der Umzug des Familienbüros aus dem Rathaus ist ein Gewinn für alle und betont unseren Anspruch als soziale Stadt“, freut sich die Erste Beigeordnete Christine Busch über die neue attraktive Anlaufstelle für Familien, Kinder und werdende Eltern. Das angenehme Ambiente ist kein Selbstzweck, sondern wohl begründet. Denn wer sich an das Familienbüro wendet – in der Regel sind das Mütter und Väter mit ihrem Kind oder Baby – bedarf einer Umgebung, in der vertrauliche Gespräche möglich sind und der Nachwuchs gleichzeitig gut versorgt ist.

Im Rathaus war das schwierig, denn als Sitz zahlreicher Dienststellen ist es für solche speziellen Zwecke nicht ausgelegt. „Am neuen Standort ist das ganz anders. Hier finden Hilfesuchende bei Fragen rund um Schwangerschaft, Baby und Kleinkind optimale Voraussetzungen“, erklärt Anna-Lena Rockel, die im Jugendamt unter anderem für die Frühen Hilfen zuständig ist. Zugleich bietet sich ihr und ihren fünf Kolleginnen – vier sozialpädagogische Fachkräfte und eine Familienkinderkrankenschwester – ein Arbeitsumfeld, das alle zeitgemäßen Anforderungen erfüllt.

Im selben Gebäude – direkt neben dem Familienbüro – befindet sich die komplett neu gestaltete Großtagespflegestelle. In den mit bunten Möbeln, verschiedensten Spielgeräten und modernen Sanitäranlagen ausgestatteten Räumen betreuen die beiden Fachkräfte Nadine Schäfer und Sabrina Stille seit Anfang Oktober bis zu neun Kleinkinder. Die große Sonne an der Eingangstür symbolisiert die warme und liebevolle Atomsphäre, die sich dahinter verbirgt. Hier ist mit viel Herz und persönlichem Engagement ein Ort entstanden, der die Kleinsten zum Spielen, Malen, Lachen, Träumen, Entdecken, Springen, Klettern und Singen einlädt.




Abschiedsgeschenk von Ludger Moor: AWO gibt Bergkamener Ansichtskartenkalender 2024 heraus

Ludger Moor präsentiert seinen letzten Ansichtskartenkalender als Leiter des Hermann-Görlitz-Zentrums. Rechts seine Nachfolgerin Silke Naruhn und rechts Bürgermeister Bernd Schäfer.

Als kleines „Abschiedsgeschenk“ und Dankeschön hat Ludger Moor noch einmal einen Kalender für den AWO-Ortsverein Bergkamen und das AWO Hermann-Görlitz-Seniorenzentrum herausgegeben. „Ein Wunsch der nicht hochbetagten Bergkamener war es, einmal Ansichten in einem Kalender zusammengefasst zu bekommen, die auch sie wieder erkennen können“, sagt der Sammler. Deswegen sind diesmal Ansichten aus Bergkamen mit den Ortsteilen aus den 60 bis Anfang 80iger Jahre vertreten.

Ein Teil der abgebildeten Gebäude sind auch schon Geschichte oder werden es bald: z. B. der Wohnturm, das Wellenbad und das Hallenbad. Eines der ersten Exemplare hat der Bürgermeister Bernd Schäfer erhalten. „An viele Darstellungen der bisherigen Kalenderansichten aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts habe ich auch keine Erinnerungen gehabt, aber das ist bei diesem Kalender anders. Ich glaube die Bilder werden bei vielen Jüngeren Erinnerungen an die eigene Kindheit und Jugendzeit wecken.“

Die AWO-Ortsvereinsvorsitzende Karin Schäfer freut sich ebenfalls über diese letzte Ausgabe „Wie viele positive Rückmeldungen und schöne Erinnerungsgeschichten ich beim Verkauf in den letzten Jahren erhalten bzw. gehört habe bestätigen unsere Entscheidung zur Herausgabe des Kalenders. Sofern ein Überschuss erzielt werden kann, wird dieser wieder den Bewohnern des AWO-Seniorenzentrums zugute kommen. „Das freut mich sehr“, sagt die neue Einrichtungsleiterin Silke Naruhn, „konnten wir doch durch diese Spenden schon viele schöne Anschaffungen tätigen.

Der Kalender ist beim AWO-Ortsverein, Am Wiehagen 32 zu den Gruppenzeiten Dienstagnachmittag und im AWO Hermann-Görlitz-Seniorenzentrum, Marie-Juchacz-Str. 1, zu den Verwaltungszeiten montags – freitags zum Preis von 12,90€ erhältlich.




Ein Frauensalon für Frauen zu mehr Selbstsicherheit

Gerade in der dunklen Jahreszeit sind viele Frauen verunsichert und trauen sich oft nicht mehr allein hinaus. Zudem kommt es oft zu einem Stimmungstief, wenn die Tage kürzer und die Abende früher dunkler werden. Gibt es da vielleicht einen
Zusammenhang? Es ist erwiesen, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Was hilft zu mehr innerer und äußerer Sicherheit? Die Polizeibeamtin i.R. Petra Landwehr gibt praktische Tipps, um mehr Selbstvertrauen zu erlangen.

Der Frauensalon findet am Mittwoch, 29. November, um 19.30 Uhr im Martin-Luther-Haus in Weddinghofen, Goekenheide 5 statt.
Eintrittskarten für 6,50€ sind im Vorverkauf im Gemeindebüro der Martin-Luther-Kirchengemeinde (Tel.02306-83120) und bei der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Bergkamen, Martina Bierkämper (Tel. 02307-965339) erhältlich.




Familienpfleger*in als aussichtsreiches Job-Profil: 10 Teilnehmer*innen des AWO Fachseminars erhalten ihr wohlverdientes Abschlusszeugnis

Rainer Goepfert (Geschäftsführer AWO RLE) und Thorsten Schmitz (Geschäftsführer Bildung+Lernen) gratulierten gemeinsam mit den Dozenten den neuen Familienpfleger*innen. Foto: AWO RLE

Zwei Jahre lang haben die 10 Teilnehmer*innen des AWO Fachseminars Familienpflege, das von dem AWO Tochterunternehmen Bildung+Lernen betreut wird, nun darauf hingearbeitet. Nun können sie ihr Abschluss-Zeugnis stolz in den Händen halten. Bevor sie dem Arbeitsmarkt aber als staatlich anerkannte Familienpfleger*innen vollständig zur Verfügung stehen, treten die Prüflinge aber zunächst ihr Anerkennungsjahr an, das weiter vom Fachseminar begleitet wird.

Die Berufsaussichten im Anschluss sind mehr als gut. Die Teilnehmenden absolvieren ihr Anerkennungsjahr in ambulanten sozialen
Diensten, der Seniorenbetreuung, in Wohneinrichtungen für psychisch Erkrankte und Menschen mit Behinderung. Aber auch Förderschulen für Kinder mit Behinderungen, offene Ganztagsschulen und Kindertageseinrichtungen stellen ein späteres Arbeitsfeld dar.
Die Einsatzmöglichkeiten sind so vielfältig und breitgefächert, wie die Ausbildungsinhalte selbst. Und die Übernahmechancen: hervorragend.

Lars Krause, Leiter des Fachseminars, ist nach wie vor begeistert von dem vielfältigen Berufsbild: „Familienpfleger*innen erledigen in Haushalten selbstständig Arbeiten anstelle von erkrankten Familienmitgliedern, versorgen kranke, schwangere oder pflegebedürftige
Menschen, greifen alleinstehenden Senioren oder Menschen mit Behinderung im Alltag unter die Arme“, gibt er Beispiele. Zur Feier des Tages ließen es sich der Geschäftsführer der AWO Ruhr-Lippe-Ems, Rainer Goepfert, sowie der Geschäftsführer der Bildung+Lernen gGmbH, Thorsten Schmitz auch nicht nehmen, den angehenden Familienpfleger*innen zu gratulieren.

INFO: Am 2. November startet ein neuer Ausbildungsjahrgang im Fachseminar für Familienpflege. Aktuell sind noch Ausbildungsplätze frei. Interessenten senden ihre Bewerbungen an das Fachseminar für Familienpflege. Ansprechpartner ist Herr Krause (Tel.:02307/91221953, Mail: krause@bildungundlernen.de)




„Wir in Weddinghofen“ feierte 10-jähriges Bestehen in der Kleingartenanlage „Im Krähenwinkel“

Der Vorsitzende von „Wir in Weddinghofen“ Christian Weischede (r.) überreicht dem Vorsitzenden des KGV „Im Krähenwinkel“ Michael Ludwig den ersten Briefkasten.

Der Verein „Wir in Weddinghofen“ feierte vergangenen Samstag sein 10-jähriges Bestehen im Kleingartenverein „Im Krähenwinkel“.

„Es freut uns, dass so viele Mitglieder*innen, Vereine und Institutionen von Weddinghofen mit uns das Vereinsjubiläums feiern wollen“, erzählte der Vorsitzende Christian Weischede. Unter den Anwesenden war auch die Erste Beigeordnete Christine Busch und überbrachte in ihrer Rede einerseits die Glückwünsche der Stadt und andererseits wünschte sie dem Verein alles Gute für eine genauso spannende und erfolgreiche Zukunft: „Die Projekte des Vereins beleben den Ortsteil und wir freuen uns, wenn es diese in mindestens weiteren zehn Jahren genauso tun würden.“

Woran der Verein natürlich auch festgehalten will, unter anderem steht am 2. Dezember der 9. Weddinghofer Weihnachtsmarkt von 15-21 Uhr auf dem Gelände des Albert-Schweitzer-Hauses statt. Einen anderen Ausblick auf zukünftige Projekte gab Christian Weischede ebenfalls. „Wir möchten wieder das ‚Wir‘ stärken. Getreu unserem Motto ‚Menschen helfen Menschen!‘“, erzählt der Vorsitzende „deswegen haben wir vor, in Zusammenarbeit mit den Vereinen, Briefkästen im Ortsteil zu verteilen.“

Der erste Briefkasten wurde bereits vom Vorsitzenden an Michael Ludwig übergeben und von den Feiernden unterzeichnet. Diese Briefkästen sollen die Wünsche und Ideen der Bürger*innen auffangen und weitere Möglichkeiten zur Gestaltung des Ortsteils ermöglichen.