Angebot für Ausbildungsplatzsuchende: So finden Jugendliche die passende Lehrstelle!

Lehrstelle gesucht? Ausbildungsfähigen Jugendliche bietet die Werkstatt im Kreis Unna jetzt umfassende Hilfen an: „So findest Du die passende Ausbildung!“ ist das Motto des Projektes „Regionales Ausbildungsmanagement“.

Foto: Werkstatt im Kreis Unna/Dittrich

Die Lücke zwischen dem Lehrstellen-Angebot und der Nachfrage will ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Arbeitsmarkt-Experten, Berufsschulen und Politik mit Hilfe der WerkstattProfis schließen. Die Initiative richtet sich vorwiegend an Jugendliche, die die schulischen Voraussetzungen für eine Ausbildung mitbringen, bisher jedoch keinen Ausbildungsplatz finden konnten, sagt Hanna Stoewe, Abteilungsleiterin der Werkstatt.

Für diese jungen Menschen hat „RAM“ ein umfassendes Angebot: „Wir bieten einen Kompetenzcheck, in dem Stärken und Interessen genau ermittelt werden. Danach begleiten unsere Ausbildungsmanager die Jugendlichen bei dem Weg in eine Lehrstelle. Sie helfen bei der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz, vermitteln Praktika.“ Und wenn dann die richtige Lehrstelle gefunden ist, unterstützen die Profis sowohl die Auszubildenden wie die Lehrbetriebe bis zu fünf Monate nach dem Ausbildungsstart.

Gleiche Unterstützung gibt es für Betriebe, die vielfach vergebens Auszubildende suchen: Ihr Nachwuchsbedarf wird detailliert aufgenommen, danach werden ihnen passgenaue Bewerber/innen vorgestellt. Die Ausbildungsmanager der Werkstatt stehen beiden Seiten begleitend zur Verfügung, um so vorzeitigen Ausbildungsabbrüchen zu begegnen, die aktuell bei jedem 4. Ausbildungsvertrag zu verzeichnen sind.

Das Bündnis hat sich jetzt ehrgeizige Ziele gesetzt: „Wir wollen in den kommenden zwei Jahren 160 Übergänge in Ausbildung oder in eine Einstiegsqualifizierung schaffen“, sagt Werkstatt-Geschäftsführer Herbert Dörmann. Und für alle Jugendlichen, die nicht direkt auf einen Ausbildungsplatz passen, werden Brücken gebaut. Von einer schulischen Ausbildung, begleitenden Hilfen bis zur außerbetrieblichen Qualifizierung.




Jobcenter Kreis Unna wird digital: Christian Scholz zur Einführung der elektronischen Akte

Am kommenden Montag ist es soweit: Das Jobcenter Kreis Unna erhält keine Poststücke mehr – zumindest nicht in Papierform. Nach vielen Monaten der Vorbereitungszeit führt die Behörde nun die elektronische Aktenhaltung ein. Was das für das Jobcenter bedeutet und was sich für Kunden mit Arbeitslosengeld II-Bezug ändert, weiß Christian Scholz, stellvertretender Geschäftsführer und Personalchef der Behörde.

Christian Scholz

Nachgefragt: Täglich kommen in allen Geschäftsstellen hunderte von Poststücken an. Wie passt das mit der geplanten digitalen Aktenhaltung zusammen?

Christian Scholz: Genau darum geht es. Wir wollen nicht mehr hunderte Poststücke kreisweit umherschicken, sichten, zuordnen, kopieren und ablegen. Das kostet uns viel Zeit. Wir lassen unsere gesamte Post digitalisieren – zugeordnet, gesichtet und kopiert wird dann nur noch per Knopfdruck am PC.

Nachgefragt: Poststücke digitalisieren heißt also, sie werden eingescannt? Schafft das nicht eher Mehrarbeit als Entlastung?

Christian Scholz: Definitiv nicht. Zum einen geben wir die Arbeit des Einscannens an Dritte ab. Hierfür gibt es eigens eingerichtete Scann-Zentren, die das professionell und datenschutzkonform übernehmen können. Zum anderen handelt es sich dabei um lernfähige Prozesse – d.h. die Scanner sind im Laufe der Zeit immer stärker in der Lage, aufgrund von Schlagwörtern in den Dokumenten eine Zuordnung vorzunehmen. Damit wird uns sogar ein großer Teil der Sortierarbeiten abgenommen. Letztendlich geht es darum, dass unsere Mitarbeiter sich mehr auf Ihre Kernaufgaben konzentrieren können.

Nachgefragt: Wenn Sie sagen, dass es erst im Laufe der Zeit so ist, dass Scanner systematisch zuordnen, gehen Sie dann davon aus, dass anfänglich mit Schwierigkeiten zu rechnen ist?

Christian Scholz: Von nennenswerten Schwierigkeiten gehe ich nicht aus. Wir sind nicht das erste Jobcenter in NRW, welches die eAkte (Anmerkung: elektronische Aktenhaltung) einführt. Dortmund, der Märkische Kreis und die Stadt Bochum haben es uns beispielsweise schon vorgemacht. Wir können also von deren Erfahrungen im Rahmen der Einführungs-prozesse schon profitieren. Die Systeme sind inzwischen schon so weit, Antragsunterlagen durch angebrachte QR-Codes zu lesen und zu sortieren. Der Scanner erkennt aber auch bereits Wörter wie z.B. „Arbeitsvertrag“ und ordnet dann die Dokumente entsprechend zu.

Nachgefragt: Was bedeutet die Einführung der eAkte für Ihre Mitarbeiter?

Christian Scholz: Es ergeben sich natürlich neue Arbeitsprozesse: Ein digitales Postsystem, eine digitale Aktenhaltung, eine neue Software, teilweise wird ab sofort ein zweiter PC-Bildschirm benötigt u.s.w… Aufwendig war es insbesondere, alle Mitarbeiter zu schulen, damit Software und Arbeitsprozesse klar sind. Damit das erfolgen kann, wurden schon vor Monaten einige Mitarbeiter zu eAkte-Trainern ausgebildet.

Nachgefragt: Was ändert sich für die Kunden des Jobcenters?

Christian Scholz: Wir machen momentan verstärkt darauf aufmerksam, dass Kunden uns keine Original-Dokumente einreichen sollen, weil alles, was in Papierform im Scann-Zentrum landet, nach acht Wochen vernichtet wird. Das ist ein Teil der datenschutzrechtlichen Bedingungen. Kunden können deshalb in allen Geschäftsstellen kostenlos Kopien anfertigen.

Nachgefragt: Wie war das bisher?

Christian Scholz: Wir haben auch vorher keine Originale zur Akte genommen, aber sicherlich kann man ein Original auch mal übersehen oder nicht als solches erkennen. In einem solchen Fall war das Papierstück bisher auch Jahre später noch in der Akte wieder aufzufinden. Das entfällt zukünftig!

Nachgefragt: Alle Vorbereitungen sind getroffen, andere Jobcenter haben es bereits vorgemacht. Was erwarten Sie konkret im Jobcenter Kreis Unna in den ersten Tagen von der Arbeit mit der eAkte?

Christian Scholz: Wir sind gut vorbereitet, die Technik läuft. Natürlich werden sich in den ersten Tagen noch Fragen ergeben und wir werden sicherlich an der einen oder anderen Stelle noch nach-steuern müssen. Für die Zukunft versprechen wir uns, wie schon erwähnt, dass alle sich mehr auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können und das zu einer Qualitätsverbesserung insgesamt führt. Und mal ganz ehrlich, das Horten von Papieren in Bergen von Akten entspricht doch nicht mehr unserem modernen, digitalen Zeitalter.




„Komm auf Tour“ sucht weitere Kooperationspartner: Projekt zur Berufsorientierung für Siebtklässler

„Was will ich, was kann ich?“ Das fragen sich viele Jugendliche gegen Ende der Schulzeit. Antworten können Siebtklässler aus Schulen des Kreises Unna im Erlebnisparcours von „Komm auf Tour – meine Stärken, meine Zukunft“ nach den Osterferien finden.

Der Rahmen ist festgezurrt, der Termin steht. Jetzt geht es an die Planung des Projekts. „Komm auf Tour“ soll zum dritten Mal kreisweit mehr als 2.600 Schüler nach Bergkamen-Rünthe locken. Dabei geht es um nicht weniger, als eine Orientierung für den künftigen Lebensweg zu finden. Das Projekt findet vom 9. bis zum 27. April statt.

Zahlreiche Kooperationspartner haben sich bereits gemeldet und ihre Unterstützung zugesagt. Doch es reicht noch nicht: Gesucht werden weitere Akteure aus den Bereichen der Lebensplanung und der Berufsorientierung aber auch aus Ausbildungsbetrieben, die die Jugendlichen durch die Parcoursstationen begleiten. Statt eines analytischen Testverfahrens geht es dabei darum, auf spielerische Art und Weise den Siebtklässlern die eigenen Stärken vor Augen zu führen und so neue Perspektiven zu eröffnen.

Wer Interesse hat, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, kann sich an das Dienstleistungszentrum Bildung wenden. Monika Lewek-Althoff ist als Ansprechpartnerin unter Tel. 0 23 03 / 27 – 41 40 erreichbar oder per E-Mail an monika.lewek-althoff@kreis-unna.de. Weitere Informationen gibt es auch unter www.komm-auf-tour.de. PK | PKU




Selbsthilfeangebot für Frauen: Gymnastik nach Brustkrebs

Es gibt sie schon viele Jahre: die Frauengymnastik nach Brustkrebs. Es ist ein Selbsthilfeangebot, das dem Austausch und auch der regelmäßigen Bewegung dient. Für erkrankte Frauen ist es eine große Hilfe bei der Krankheitsbewältigung. Interessierte sind herzlich willkommen.

Neue Teilnehmerinnen sind sehr erwünscht und herzlich eingeladen, bei den Gruppentreffen teilzunehmen: Die Gruppe trifft sich jeden Mittwoch um 16 Uhr im Gymnastikraum des Katharinen-Hospitals, Obere Husemannstraße 2 in 59423 Unna.

Anleitung durch Sporttherapeutin
Eine erfahrene Sporttherapeutin unterstützt die Gruppe. Die Teilnahme erfolgt über eine ärztliche Verordnung im Rahmen der Reha Sportverordnung. Weitere Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle des Sportvereins für Behinderte und Nichtbehinderte Unna e.V. „Auf geht´s“, Anita Sinner unter Tel. 0 23 03 / 222-30 oder per E-Mail an info@aufgehtsunna.de.

Infos gibt es auch bei der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitshaus in Unna, Massener Straße 35. Ansprechpartnerin ist Margret Voß, Tel. 0 23 03 / 27-28 29, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de. Alle Informationen werden vertraulich behandelt. PK | PKU




Gesprächsreihe „Mehr Licht“: Lebe dein bestes Leben

Erhellendes nach Feierabend. So lautet die Idee für die Veranstaltungsreihe „Mehr Licht! Im Gespräch mit…“ In lockerer Runde und mit kompetenten Gesprächspartnern geht es um Facetten und Thesen zur Bildung. Unter dem Titel „Lebe dein bestes Leben“ ist am Donnerstag, 1. März Autor und Motivationsredner Janis McDavid zu Gast.

„Mehr Licht!“ ist im Gespräch mit Janis McDavid zum Thema „Lebe Dein bestes Leben – Vom Mut, über sich hinauszuwachsen“. Foto: Copyright Katy Otto

Janis McDavid sitzt im Rollstuhl. Er wurde ohne Arme und Beine geboren. Aufgewachsen in einer bunten Familie im Ruhrgebiet, lebt er ein Leben, das für viele unvorstellbar ist. Denn trotz seiner körperlichen Behinderung ist er mobil, reist viel, studiert und ist als Redner weltweit unterwegs. Seine Botschaft: „Barrieren entstehen im Kopf. Genau dort sollten sie auch verschwinden, damit Unmögliches möglich werden kann.“

Eintritt, Termin und Anmeldung
„Mehr Licht“ ist eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Kompetenzteams für Lehrerfortbildung Kreis Unna, des Regionalen Bildungsnetzwerks Kreis Unna und der VHS Unna – Fröndenberg – Holzwickede. Der Gesprächsabend am Donnerstag, 1. März beginnt um 19.30 Uhr im Zentrum für Information und Bildung (zib), Lindenplatz 1 in Unna. Der Eintritt kostet 8 Euro, Einlass ist um 18.30 Uhr und bietet die Möglichkeit zum kostenfreien Besuch der Lichtkunst-Ausstellung.

Anmeldungen sind über www.vhs-zib.de möglich. Weitere Informationen zum Gesprächspartner gibt es unter www.janismcdavid.de. PK | PKU




Zum 34. Internationalen Frauentag kommt Vera Deckers nach Bergkamen

Die Vorbereitungen zur Feier des 34. internationalen Frauentags in Bergkamen sind abgeschlossen. Am Sonntag, 11. März, wird unter dem Motto „100 Jahre Frauenwahlrecht! Wir feiern….“ ab 11 Uhr die bekannte und beliebte Matinee im Treffpunkt in Bergkamen stattfinden.

Dabei steht – neben den Reden und einigen Einblicken in die vergangenen100 Jahre des Frauenwahlrechts – der Auftritt von Vera Deckers mit ihrem Programm „Probleme sind auch keine Lösung“ im Vordergrund der morgendlichen Feier.

Diese nimmt in ihrem Kabarettsolo ein Thema unter die Lupe, das uns alle angeht: Kommunikation!
So entlarvt sie unter anderem die Unterschiede im Sprachverhalten von Mann und Frau und stellt sich die Frage, ob uns bald ein „Facebuckel“ wachsen wird, liefert aber auch Klartext zu Geschlechterklischees, Schönheitswahn, Rollenbildern und ledert aus tiefster Seele ab über durchgeknallte Promimütter, bildungsferne Jugendliche, tranige Verkäuferinnen. Als gelernte Diplom-Psychologin berücksichtigt sie dabei natürlich auch aktuelle psychologische Erkenntnisse.
Die Entertainerin hat sich auf Forschungsreise durch den Alltagsdschungel begeben und präsentiert dem Publikum in ihrem zweigeteilten Programm herzerfrischende Einblicke in ihre komischsten Trophäen.

Ob Hugh Heffner auf dem Sterbebett, randalierende Therapiegruppen, bescheidende Models oder die „kölsche Oma“, die sie alle in die Tasche steckt: „Probleme sind auch keine Lösung“ ist ein Programm, das dem Publikum erfrischend frechen Witz rhetorisch perfekt und treffsicher serviert.
Vera Deckers ist eine Kölner Kabarettistin, Speakerin und Coach. Seit dem Jahr 2002 ist sie Stammkünstlerin in allen Theatern des Quatsch Comedy Clubs und war auch mehrmals in der zugehörigen TV Sendung zu Gast. Sie wurde als erste Frau überhaupt in das Tourenprogramm von Nightwash aufgenommen. Auch bei TV Total konnte sie begeistern. Seit 2004 ist Vera Deckers mit ihren Soloprogrammen erfolgreich auf deutschen Bühnen unterwegs und spielt ebenfalls in etablierten Theatern.

Der Eintritt für die Veranstaltung beträgt 3 Euro.
Für die Verpflegung mit Speisen und Getränken ist gesorgt

Der Erlös des diesjährigen Frauentags wird dem Bergkamener Mädchen- und Frauennetzwerk zugute kommen.

Weltweit wird der internationale Frauentag am 8. März gefeiert. Er ist ein Tag für die Rechte der Frauen, für den Frieden und eine humane Gesellschaft. Dieser Tag wird dazu benutzt, um auf Themen aufmerksam zu machen, die für Frauen von besonderer Bedeutung sind.
Der Bergkamener Internationale Frauentag wird unter Federführung der Gleichstellungsstelle der Stadt Bergkamen in Kooperation mit vielen Frauenverbänden und –Gruppen begangen.




Elterntraining zur Förderung der kindlichen Sprachentwicklung im Familienzentrum „Tausendfüßler“

Das Familienzentrum Tausendfüßler bietet erneut ein Elterntraining zur Förderung der kindlichen Sprachentwicklung an. Ziel des Trainings ist es, die Sprachentwicklung der Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren kompetent zu fördern.

Die ausgebildete Sprach- und Elterntrainerin Trainerin Nicole Kürpick wird diesen Kurs über 6 Nachmittage leiten. Neben einem umfassenden Überblick über kindliche Entwicklungsprozesse mit dem Fokus auf sensible Sprachentwicklungsperioden werden auch Förderstrategien zur Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten des Kindes vermittelt und diese trainiert. Zu dem fachlichen Wissen und Begleitmaterialien zum Thema sollen auch die neu gewonnenen Kenntnisse in alltagsnahen Übungen und Rollenspielen erprobt werden.

Das Training startet am Montag, 5. März, um 19 Uhr im Familienzentrum „Tausendfüßler“.
Die weiteren Kursnachmittage finden dann im wöchentlichen Rhythmus statt.

Anmeldungen hierzu werden während der Öffnungszeit des Familienzentrums bis zum 23. Februar oder
unter der Rufnummer 02306/80141 entgegen genommen.




Erinnerungen an das Grubenunglück auf Grimberg 3/4 am 20. Februar 1946 sind immer noch wach

Der 20. Februar 1946 ist der schwärzeste Tag in der Bergkamener Bergbaugeschichte. Kurz nach 12 Uhr erschütterte eine gewaltige Explosion im Bergwerk Grimberg 3/4 die Stadtteile Weddinghofen, Bergkamen-Mitte und Oberaden. Durch dieses schwerste Grubenunglück in der Geschichte des deutschen Steinkohlenbergbaus verloren 405 Menschen ihr Leben.

Grubenunglück Grimberg 3/4
Trauerfeier für die Opfer des Grubenunglück am 20. Februar 1946.

Die Wucht der Explosion war so gewaltig, dass über Tage die Schachthalle einstürzte. Eine 300 Meter hohe Stichflamme schlug aus dem Schacht. Die Bunkeranlagen und Seilfahrtaufgänge wurden zerfetzt, das Strebengerüst beschädigt und die Schachteinbauten mit den Fördereinrichtungen völlig zerstört. Der Seilfahrtkorb jagte in den Turm und wurde auf ein Drittel seiner ursprünglichen Höhe zusammengestaucht. Tag und Nacht waren Grubenwehren aus dem gesamten östlichen Ruhrgebiet im Einsatz, um Überlebende zu bergen. Drei Tage dauerten die dramatischen Rettungsaktionen, die bis zur Unerträglichkeit durch ungeheuren Wetterzug und die in den Schacht herabstürzenden kalten Wassermassen erschwert wurden. Nach zwei Nachexplosionen am 21. und 22. Februar 1946 breiteten sich in der Grube die Brände weiter aus.

Drei Tage nach der Katastrophe wurden acht Überleben gerettet

Wartende Menschen vor der Unglückszeche Grimberg 3/4.

Als die Rettungstrupps am Abend des dritten Tages aufgeben wollten, fanden sie schließlich weitere acht Überlebende. In der Nacht zum 24. Februar wurden sie über den Schacht Grillo in Kamen zu Tage gebracht. Zu den Todesopfern zählten auch drei Offiziere der britischen North German Coal Control (NGCC). Die Söhne englischer Bergwerksbesitzer interessierten sich damals für einen modernen Kohlehobel, der auf Grimberg 3/4 eingesetzt wurde.

Regierungspräsident Fritz Fries setzte sich in seiner Rede während der Trauerfeier am 3. März für Verbesserungen der Sicherheit im Bergbau ein: „In den vergangenen zwölf Jahren ist leider auf diesem Gebiete nicht alles Notwendige geschehen. Der Raubbau des Nazisystems im Bergbau bedingte schwere Versäumnisse in den Sicherheitsmaßnahmen. Aber auch in den vergangenen Monaten hätte man schneller an die Korrigierung der Unterlassungen in den notwendigen Sicherheitsmaßnahmen gehen können.“ Berghauptmann Nolte vom Oberbergamt Dortmund forderte die Klärung der Ursache des Unglücks. Er versprach, die Verantwortlichen streng zur Rechenschaft zu ziehen.

Mahnmal erinnert an 405 Tote

Einweihungsfeier für das Denkmal auf dem alten Weddinghofer Waldfriedhof.

Mahnmal für die Opfer des Grubenunglücks.

Genau sechs Jahre nach dem Unglück wurde am 20. Februar 1952 auf dem damaligen neuen Kommunalfriedhof in Weddinghofen (heute der Waldfriedhof am Südhang) das neun Meter hohe Mahn- und Ehrenmal eingeweiht. Der dreieckige Turm zeigt vorn links einen Bergmann, der sich auf einer Hacke stützt, und vorn rechts eine Bergmannsfrau, die tröstend ihr Kind hält. Auf der dem Wald zugewandten Rückseite sind die Namen aller Todesopfer eingemeißelt worden. Das Denkmal versinnbildlicht den Schachtturm, durch den die Bergleute eines Tages einfuhren und durch ein verheerendes Unglück überrascht wurden. Am Fuß des Turms befindet sich ein Sarkophag mit den Symbolen des Bergmannberufs „Schlägel und Eisen” mit aufgelegtem Lorbeer.

Die Ursache der verheerenden Katastrophe ist bis heute nicht restlos geklärt. Immer noch kursieren Gerüchte über Sabotage. Der Betriebsrat von Kuckuck, wie die Schachtanlage Grimberg 3/4 im Volksmund genannt wird, setzte eine Belohnung von 1000 Reichsmark für die endgültige Klärung des Unglücks aus. Als sicher anzusehen ist jedenfalls, dass eine Schlagwetterexplosion eine Kohlenstaubexplosion nach sich zog.

Hinterbliebenen erlitten bittere Not

Die wirtschaftliche Lage der Hinterbliebenen war auch sechs Jahre nach der Katastrophe, als das Denkmal eingeweiht wurde, denkbar schlecht. Zwar setzte direkt nach Bekanntwerden der Katastrophe eine Spendenflut aus ganz Deutschland ein, doch sowohl die Verteilung der Gelder als auch der Umfang der Unterstützung wurden damals von den Hinterbliebenen kritisiert. Auch die Sonderzuwendung der Zechenverwaltung von 200 Reichsmark und der Verzicht der Zeche auf das Sterbegeld der Ruhrknappschaft in Höhe von 150 RM zugunsten der Angehörigen konnten die Not nicht wesentlich lindern.

Deutlich wird die Kritik an der Unterstützung der Hinterbliebenen in dem Rechenschaftsbericht von Valentin Schürhoff, dem Vorsitzenden des Kuratoriums der Grimberg-Spende, vom 30. August 1949. Valentin Schürhoff war bereits vor der NS-Zeit Betriebsrat auf Monopol sowie SPD-Fraktionsvorsitzender im Kamener Stadtrat. Nach Kriegsende ernannte ihn die britische Militärregierung im Mai 1945 zum Beigeordneten (stellv. Bürgermeister) der Stadt Kamen.
Das Kuratorium der Grimberg-Spende wurde vom damaligen Landesarbeitsminister Halbfeld auf Anregung der Gewerkschaft eingesetzt und hatte alleinige Vollmacht über die Spendengelder. Insgesamt waren 2,8 Millionen Reichsmark zusammengekommen. Bis zur Währungsreform wurde an die Hinterbliebenen die Hälfte der Spendengelder ausgezahlt: Jede der etwa 300 Witwen erhielt 3000 und jedes Kind 600 Reichsmark. Doch durch die Währungsreform blieben von der zweiten Hälfte nur noch zehn Prozent, 140 000 Mark, übrig, die wiederum, so Valentin Schürhoff, zur Hälfte blockiert waren.

Da eine weitere allgemeine Unterstützung den Kuratoriumsmitgliedern mit den begrenzten Mitteln nicht mehr möglich schien, beschlossen sie im Oktober 1948, die Beträge, die für das Studium der Kinder vorgesehen waren, sicherzustellen. An alle Schulabgänger sollten 100 Mark zur Anschaffung von Berufskleidung und an alle Frauen mit vier oder mehr Kindern 15 Mark für Einkellerungskartoffeln gezahlt werden. Gerade der letzte Punkt stieß auf Kritik. Viele Witwen forderten die gleiche Unterstützung. Doch da die Rentenzahlung nur die ersten drei Kinder mitberücksichtigte, entschloss sich das Kuratorium die schlechter gestellten Familien mit vier und mehr Kindern besonders zu unterstützen.

Währungsreform ließ Spendensumme schrumpfen

Auch die Bemühungen Valentin Schürhoffs bei den amerikanischen und britischen Offizieren, die 1,4 Millionen Reichsmark im Sinne der Hinterbliebenen nur auf 30 Prozent abzuwerten, blieben erfolglos. Am 6. September 1949 legte das Kuratorium den Witwen im Bergkamener Kino „Schauburg“ an der Bambergstraße Rechenschaft ab. Gegen zwei Kuratoriumsmitglieder sollen sogar gegen Ende des Jahres 1946 gerichtliche Schritte wegen Schludereien bei der Verteilung eingeleitet worden sein. Eindeutige Quellen, die diese Vorwürfe belegen könnten, sind allerdings nicht bekannt.

Lediglich 64 Grimberg-Kumpel konnten trotz des unermüdlichen Einsatzes zahlreicher Grubenwehren lebend geborgen werden. Eine effektivere Rettungsaktion, und das war eine bittere Lehre des Grubenunglücks, verhinderte die schlechte technische Ausrüstung der Grubenwehrmänner. So ließ es der begrenzte Aktionsradius der Beatmungsgeräte nicht zu, dass die Rettungskräfte bis zur 2. Sohle vordringen konnten. Dort lag der Ausgangspunkt des Unglücks. Als Konsequenz aus dem Bergkamener Grubenunglück und den deutlichen Versäumnissen im „Dritten Reich“ und der anschließenden Besatzungszeit wurde die Entwicklungen im Sicherheitsbereich sowohl für die Grubenwehr als auch für den einzelnen Bergmann energisch vorangetrieben.
Die Zeche Grimberg 3/4 Anfang der 1950er Jahre.

Grimberg 3/4 in den 50er Jahren.




„Leben und Umgang mit Demenz“: Neurologe informiert

„Leben und Umgang mit Demenz“. Darum geht es bei einem Fachvortrag, zu dem die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna am Mittwoch, 21. Februar nach Kamen einlädt.

Der Referent Uwe Johansson ist Facharzt für Psychiatrie und Neurologie in der LWL-Klinik Dortmund und auch beim Demenz-Servicezentrum Region Dortmund tätig. Nach dem Vortrag steht er für Fragen zur Verfügung.

Die Veranstaltung beginnt am 21. Februar um 17 Uhr im Severinshaus (1. Etage im Hellmigium), Nordenmauer 18 in Kamen. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Fragen beantwortet die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna, Tel. 0 23 07 / 28 99 06 0. PK | PKU




„Spotlight“-Theater zu Gast beim Projekttag des sechsten Jahrgangs des Städtischen Gymnasiums

Am Mittwoch, 21. Februar, findet der alljährliche „Tag gegen Mobbing“ für den sechsten Jahrgang am Städtischen Gymnasium Bergkamen statt.

Der Projekttag beginnt um 8:10 Uhr mit einem Auftritt des „Spotlight“-Theaters im PZ der Schule. In dem Stück wird den Schülerinnen und Schülern ein Mobbingfall in theaterpädagogischer Weise dargeboten. Dieser Fall wird anschließend dann zum vertieften Arbeiten in diesem Themenbereich verwendet. Hier liegt der Fokus auf sozialem Lernen, zum Beispiel in Form von Spielen.
In der dritten und vierten Stunde sollen die Schülerinnen und Schüler eigene ,,Mobbing-, Antimobbing-Rollenspiele“ entwickeln, um diese dann in der fünften Stunde im Plenum in ihrer Klasse zu präsentieren. Die sechste Stunde dient der gemeinsamen pädagogischen Auswertung des Projekttages.




Einladung zum zweiten Vorbereitungstreffen des Frauentagteams

Das Frauentagteam trifft sich am Donnerstag, 15. Februar, um 18:30 Uhr im Lesecafé der Stadtbibliothek, Am Stadtmarkt 1 in Bergkamen.

Es geht hierbei um die Planungen des 34. Internationalen Frauentags in Bergkamen. Nachdem im Rahmen des ersten Vorbereitungstreffens der Termin festgelegt wurde, also der 11. März 2018, wird nun die inhaltliche Ausgestaltung des Tages angegangen und die Feinheiten abgesprochen.

Eingeladen sind alle interessierten Mädchen und Frauen sowie die Vertreterinnen von Frauenverbänden, -vereinen und –gruppen und natürlich alle diejenigen, die am ersten Vorbereitungstreffen teilgenommen haben.

Der Bergkamener Internationale Frauentag wird unter Federführung der Gleichstellungsstelle der Stadt Bergkamen in Kooperation mit vielen Frauenverbänden und –gruppen begangen.