NGG ruft zur Betriebsratsgründung in Restaurants und Bäckereien auf

Betriebsräte sind das Sprachrohr der Belegschaft. Sie gestalten den Berufsalltag – von Pausenzeiten bis zur Unfallprävention –
mit. In Kleinbetrieben gibt es aber noch viel zu wenige Arbeitnehmervertreter, kritisiert die NGG. Foto: NGG

Sich nicht alles vom Chef gefallen lassen: Beschäftigte, die sich im Kreis Unna über schlechte Arbeitsbedingungen ärgern, sollen sich stärker um ihre Interessen kümmern – und einen Betriebsrat gründen, wo es noch keine Arbeitnehmervertretung gibt. Dazu hat die Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) anlässlich des 100-jährigen Bestehens von Betriebsräten in Deutschland aufgerufen.

„Gerade in kleinen Bäckereien, Restaurants und Pensionen brauchen wir mehr Betriebsräte. Denn ohne das Sprachrohr der Belegschaft ziehen Beschäftigte oft den Kürzeren – von der Arbeitszeit bis zur Personalplanung“, betont Manfred Sträter von der NGG Dortmund. Nach Angaben der Arbeitsagentur arbeiten im Kreis Unna 40.700 Menschen in Kleinbetrieben mit weniger als 50 Mitarbeitern – Kleinstbetriebe mit bis zu fünf Beschäftigten ausgenommen. Die Gründung eines Betriebsrats ist in Firmen ab fünf Beschäftigten möglich.

„Betriebsräte helfen nicht nur, Jobs zu sichern. Sie geben auch kreative Impulse aus der Belegschaft an die Chefetage weiter und tragen dazu bei, Firmen fit für die Zukunft zu machen“, unterstreicht NGG-Geschäftsführer Sträter. Mit Blick auf die Digitalisierung seien die
Arbeitnehmervertreter wichtiger denn je. Von neuen Rezepturen in der Lebensmittelherstellung bis hin zur Software-Umstellung in der Gastro-Kasse – „am Ende profitiert auch das Unternehmen“, so Sträter. Nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung sind Firmen mit
Betriebsrat durchschnittlich 18 Prozent produktiver als solche ohne. Der Grund: Arbeitnehmervertretungen erkennen Probleme im Arbeitsalltag schneller und sorgen für einen besseren Austausch zwischen Belegschaft und Management. Trotzdem ging die Zahl der Betriebsräte in den letzten Jahren zurück. Konnten in NordrheinWestfalen im Jahr 2002 noch 51 Prozent aller Beschäftigten auf einen Betriebsrat zählen, so waren es im Jahr 2018 nur noch 44 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Nach Einschätzung von Gewerkschafter Sträter ist dafür auch der raue Umgangston in vielen Kleinbetrieben verantwortlich. „In Bäckereien, Hotels und Metzgereien schrecken Beschäftigte oft vor einer Betriebsratsgründung zurück. Doch niemand sollte sich um sein gutes Recht bringen lassen.“ Die NGG bietet Mitgliedern Unterstützung beim Aufbau einer Arbeitnehmervertretung.

Am 4. Februar 1920 trat das Betriebsrätegesetz, der Vorläufer der heutigen Mitbestimmung, in Kraft. Die Nationalsozialisten schafften die Arbeitnehmervertretungen 1934 ab. Seit 1952 sind die Pflichten und Rechte der Betriebsräte im Betriebsverfassungsgesetz festgeschrieben.




Wochen der Kooperation in Weddinghofen vom 03. bis 14.02.2020

Es gibt im Ortsteil Weddinghofen viele Institutionen und Vereine, welche die verschiedensten Angebote für Familien machen. Auf unterschiedliche Art und Weise wird versucht die Bedingungen für die Familien im Sozialraum positiv und lebenswert zu gestalten.
Deshalb haben schon vor einigen Jahren, auf Einladung von Ludger Kortendiek vom Jugendamt Bergkamen, viele Weddinghofener Akteure beschlossen, stärker zusammenzuarbeiten und ihre Kräfte zu bündeln. Daraus ergaben sich regelmäßige Sozialraumkonferenzen, bei denen es stets zu einem anregendem Austausch und einzelnen Kooperationen kam. Um die gemeinsame Arbeit zu intensivieren, wurden bei der letzten Konferenz im Juli 2019, die „Wochen der Kooperation“ ins Leben gerufen, welche jetzt erstmals vom 3. bis zum 14. Februar in Weddinghofen stattfinden.

Verschiedene Einrichtungen laden die Mitarbeiter*innen anderer Institutionen aus Weddinghofen zu sich ein, präsentieren ihre Arbeit und Räumlichkeiten und sind offen für Fragen und Austausch. Sicherlich werden sich neue Themen finden und vielleicht sogar konkrete Projekte entwickeln.

Zum Auftakt wird es am Montag, dem 3. Februar, 16 bis 17:30 Uhr, ein offenes Café für die Akteure in den Räumen der Ganztagsbetreuung der Pfalzschule in Weddinghofen geben. Ganz ohne Tagesordnung gibt es die Möglichkeit für Gespräche und die verschiedenen gegenseitigen Einladungen werden ausgetauscht.

Auch die zuständige Beigeordnete der Stadt Bergkamen Christine Busch, der Jugendamtsleiter Ludger Kortendiek sowie die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Martina Bierkämper haben ihr Kommen angekündigt.




2176 Frauen und Männer sind Ende Januar in Bergkamen als arbeitslos gemeldet

Im Kreis Unna stieg der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen bis Ende Januar im Vergleich zum Vormonat um 669 auf 14.684. Im Vergleich zu Januar 2019 ging die Arbeitslosigkeit jedoch um ebenso viele (- 669 bzw. 4,4 Prozent) zurück. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Vormonatsvergleich um 0,3  Punkte auf 6,9 Prozent. In Bergkamen sind jetzt 2176 Frauen und Männer (plus 90) arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote liegt Ende Januar bei 8,4 Prozent gegenüber 8 Prozent im Vormonat.

„Im Januar ist es erneut zu einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit im Kreis Unna gekommen, der sich über alle Personen- und Altersgruppen hinweg vollzogen hat“, fasst Thomas Helm, Leiter der für den Kreis Unna zuständigen Agentur für Arbeit Hamm, die Entwicklungen der letzten Wochen zusammen. Damit setze sich der Trend aus Dezember weiter fort. Für Helm ist jedoch der Vorjahresvergleich wichtig: „Trotz gestiegener Arbeitslosigkeit liegen wir deutlich unter dem Vorjahresniveau. Damals waren noch fast 700 Menschen mehr im Kreis Unna von Arbeitslosigkeit betroffen.“

Insbesondere die steigende Kurzarbeit sowie nachlassende Stellenmeldungen sind für den Agenturchef Anzeichen der konjunkturellen Eintrübung. Dennoch gibt Helm zu bedenken: „Ich bewerte die aktuelle Situation nicht als Krise. Allerdings fällt eine negative Veränderung nach den guten Arbeitsmarktdaten der letzten Jahre schon auf. Bei aller Sensibilität und Aufmerksamkeit haben wir es immer noch mit einem robusten Arbeitsmarkt zu tun. Und dies wird sich auch in den kommenden Monaten nicht verändern.“

Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
Lediglich in Selm stagnierte die Arbeitslosigkeit (843) im vergangenen Monat. In allen weiteren neun Kommunen des Kreises Unna stieg die Arbeitslosigkeit unterschiedlich stark an: Den prozentual niedrigsten Anstieg verzeichnete Fröndenberg (+2,8 Prozent bzw. 15 auf 559).
Danach folgen Bönen (+3,1 Prozent bzw. 19 auf 628), Lünen (+3,2 Prozent bzw. 136 auf 4.344), Bergkamen (+4,3 Prozent bzw. 90 auf 2.176), Holzwickede (+5,3 Prozent bzw. 22 auf 440), Werne (+6,3 Prozent bzw. 47 auf 788), Kamen (+7,2 Prozent bzw. 112 auf 1.658), Unna (+7,5
Prozent bzw. 135 auf 1.944) und Schwerte (+7,7 Prozent bzw. 93 auf 1.304).

 




Hauptgewinnerin des Lions-Weihnachtskalenders freut sich über Reisegutschein

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Mit Edeltraud Beyer (2.v.l.) freuen sich (v.l.): „Löwe“ Ernst Schregel,
Susanna Lang-Puchinger, Inhaberin des „Reiselädchen“, das regelmäßig den Lions-Weihnachtskalender unterstützt und Lionspräsident Martin Brandt.

Edeltraud Beyer freut sich über einen Reisegutschein im Wert von 1000,–€, den Hauptgewinn des Weihnachtskalenders, den der Lionsclub BergKamen im gerade vergangenen Jahr zum vierzehnten Mal auflegte. Die Methleranerin kauft jedes Jahr vier Kalender für ihre Familie und sich. Vor einigen Jahren hatte sie schon einmal einen wertvollen Warengutschein gewonnen, über den Hauptgewinn freut sie sich jetzt natürlich besonders. Erfahren hat sie von ihrem Gewinn durch ihren Sohn, der die Gewinnzahlen für die ganze Familie kontrollierte.

Rund 260 Preise gab es dieses Mal bei den BergKamener Lions zu gewinnen, darunter zahlreiche Gutscheine heimischer Unternehmen und wertvolle Sachpreise. Da diese Preise und die Herstellungskosten des Kalenders von Spendern und Sponsoren finanziert wurden, kommt der gesamte Erlös der Aktion, über 16.000,–€, Projekten für Kinder und Jugendliche in Bergkamen und Kamen zugute.




Ausländische Haushalts- und Pflegekräfte in Privathaushalten: Hinweise für gute Zusammenarbeit

„Ausländische Haushalts- und Betreuungskräfte in Privathaushalten“. Darum geht es bei einem Fachvortrag, zu dem die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna am Donnerstag, 23. Januar einlädt. Beginn ist um 16 Uhr im Severinshaus (1. Etage im Hellmigium), Nordenmauer 18 in Kamen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Auch viele ältere, hilfebedürftige Menschen möchten möglichst lange in ihren vertrauten vier Wänden wohnen bleiben. Die Anstellung einer Betreuungskraft aus dem Ausland (häufig aus Osteuropa) scheint für viele eine gute Lösung zu sein, um auch Angehörige zu entlasten.

Juristin beantwortet Fragen
Vor der Entscheidung sind zahlreiche Fragen zu klären, wie z.B.: Eignet sich in der konkreten Pflegesituation überhaupt die Beschäftigung einer ausländischen Betreuungskraft? Wie kann die Betreuungskraft finanziert werden? Welche Tätigkeiten können und dürfen ausländische Betreuungskräfte übernehmen? Welche räumlichen Möglichkeiten müssen vorhanden sein?

Diese und weitere Fragen werden bei der Veranstaltung beantwortet. Die Fachfrau Sabine Wolter ist Juristin und Referentin zum Gesundheits- und Pflegerecht bei der Verbraucherzentrale NRW.

Weitere Fragen rund ums Thema Pflege beantwortet bei der Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna, Tel. 0 23 07 / 28 99 06 0. PK | PKU




Neue Fachschule für Pflegeberufe der Diakonie geht an den Start: Es gibt noch einige Ausbildungsplätze

Pflegepädagogin Barbara Rüberg-Rechzinger zeigt ihren Schülerinnen und Schüler, wie ein Patient im Bett schonend und ohne große Kraftaufwendung auf die Seite gedreht werden kann.

Die Fachschule für Pflegeberufe bietet im ehemaligen Bodelschwinghhaus, Ebertstraße 20, in Bergkamen eine dreijährige Ausbildung zum/zur staatlich anerkannten Pflegefachmann/-frau an. Start ist am 4. Mai und es gibt noch einige freie Plätze, wie die Schulleiterin Heike Brauckmann-Jauer erklärte.

Diese Fachschule ist im Prinzip ein neues Angebot, ein Ausbildungsangebot gibt es aber bereits seit 2014 in Bergkamen. Das beschränkte sich aber auf die Altenpflege. Seit Jahresbeginn sind die bisherigen Berufsausbildungen der Altenpflege, der Gesundheits- und Krankenpflege und Kinderpflege werden einer generalistischen Ausbildung mit dem Berufsabschluss “Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann“ zusammengeführt. Damit werden die Ausbildungen zur Pflege von Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen wie Krankenhäuser, Seniorenheimen oder in der Psychiatrie befähigt. Ziel der Ausbildungsreform sei es, die Pflege in den einzelnen Bereichen zu professionalisieren, erklärte die Schulleiterin. Während der Ausbildung erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Vergütung. Im ersten Ausbildungsjahr sind dies rund 1100 Euro

Aufnahmevoraussetzungen und Bewerbung
Gemäß der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Fachoberschulreife/Sekundarabschluss I oder
  • Hauptschulabschluss nach Klasse 9 und eine abgeschlossene Ausbildung zum/zur staatl. anerk. Pflegehelferin oder
  • Hauptschulabschluss nach Klasse 9 und eine abgeschlossene mindestens zweijährige Berufsausbildung oder
  • Hauptschulabschluss nach Klasse 10 und
  • gesundheitliche und persönliche Eignung.

Vor dem Ausbildungsstart müssen die künftige Schülerinnen und Schüler einen Eignungstest durchlaufen. Wichtig sei es hier, dass die künftigen Pflegekräfte unter anderem über ein Einfühlungsvermögen verfügen, manuell geschickt sind und gut mit den Patienten kommunizieren können, erklärte Heike Brauckmann-Jauer.

Ab 1. Oktober bietet die Fachschule in Bergkamen eine neue generalistische Pflegeassistenzausbildung an, die von der Arbeitsagentur oder vom Jobcenter gefördert werden.

Weitere Infos gibt es bei der Fachschule für Pflegeberufe, Ebertstarße 20, in Bergkamen, Tel. 02307/9830050 oder im Internet https://www.diakonie-ruhr-hellweg.de/angebote/ausbildung-arbeit/fachschule-fuer-pflegeberufe/.




Hintergründe von Flucht verstehen: Lionsclub BergKamen unterstützt Buchprojekt von „ProMensch“

Lionspräsident Martin Brandt (5.vl) freut sich, die ersten Exemplare an Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Gemeinden, Büchereien und Schulen aus Kamen und Bergkamen zu übergeben.

Die Kamener Grafikdesign-Studentin Christina Hartmann hat für ihre Bachelorarbeit mit sieben von der Kamener Initiative „ProMensch“ vorgeschlagenen Geflüchteten Interviews geführt. In diesen berichten sie über ihre alte Heimat, den Entschluss zur Flucht, die Ankunft in Deutschland und ihre Vorstellungen von der Zukunft.

Entstanden ist ein qualitativ hochwertiges Buch in einem auffälligen Sonderformat mit faszinierenden und noch vielmehr berührenden Geschichten und Bildern. Es trägt den Titel „Das erste Mal, als ich das Meer sah“.

Um dieses Buch einer breiten Öffentlichkeit in Kamen und Bergkamen zugänglich zu machen, hat sich der Lionsclub BergKamen entschlossen, einen Teil der Druckkosten zu übernehmen. Im Gegenzug erbaten die „Löwen“ von „Pro Mensch“ einen Teil der Auflage, um diese Bücher verschiedenen Institutionen in beiden Städten zu schenken. Die Lions hoffen, auf diesem Weg möglichst vielen Menschen dieses Buch nahebringen zu können.

Am Donnerstag übergaben Lionspräsident Martin Brandt sowie Bilitis Naujokat und Brigitte Langer von „ProMensch“ die ersten von 35 Exemplaren an Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Schulen, Büchereien und Gemeinden beider Städte. Um die Hintergründe ihrer Flucht besser zu verstehen, lässt sich die Herausgeberin Christina Hartmann aus Kamen-Methler in ihrer Bachelorarbeit von sieben Einzelpersonen oder Familien aus verschiedenen Ländern ihre Lebensgeschichten schildern.

„Stell Dir vor, du müsstest morgen aus Angst um Leib und Leben deine deutsche Heimat verlassen“, sollen sich die Leser vorstellen. „Stell Dir vor, Du müsstest von heute auf morgen alles aufgeben – Heimat, Familie, Freunde, Besitz, berufliche Existenz – und Dir blieb nicht mehr, als was in einen kleinen Rucksack passt?“ Wir wissen nicht, wie sich Bomben anhören, die gleich um die Ecke einschlagen, weil wir aus eigenem Erleben nur den Frieden kennen und in Sicherheit sind! „Wie Abschied nehmen von den Lieben“ fragt die Verfasserin. Kannst Du den Schleppern trauen, auf die du angewiesen bist, oder sind das durchweg skrupellose Ausbeuter?

Momo beispielsweise, 23 Jahre alt, Syrer, ist mit Geld vom Vater in die Türkei geflohen und dort mit 45 anderen Flüchtlingen auf ein Schlauchboot, das nur für 15 Personen ausgelegt war, Richtung Samos verfrachtet worden. In der Nacht wurden sie von einem unbeflaggten Schiff aufgebracht, dessen maskierte Besatzung die „Nussschale“ rund 20 Kilometer vor der griechischen Zielinsel zerstörte, so dass auf hoher See Panik unter den „Schiffbrüchigen“ ausbrach, die sich an den Bootsresten festklammerten. Alle kämpften um Lifejackets. Vier Stunden später seien sie von der türkischen Küstenwache aus dem Meer gefischt worden, berichtet Momo. Alle – sogar eine schwangere Frau – überlebten.

„Wir hoffen sehr, dass durch unsere Aktion möglichst viele Menschen in Kamen und Bergkamen dieses beeindruckende Buch in die Hand bekommen und lesen werden“, erklärt Präsident Martin Brandt das Engagement des Lionsclubs BergKamen.




Kreis unterstützt Evakuierung in Dortmund: Zweiter Hubschrauber für Lünen

Das Hilfsangebot an die Stadt Dortmund wegen der dort anstehenden Evakuierung des Klinikviertels hat auch viele organisatorische Räder beim Kreis in Bewegung gesetzt. Am Sonntag (12. Januar) arbeiten Einsatzleitung und Krisenstab, Rettungskräfte und verschiedenste Fahrzeuge sind „Standby“.

Rettungsleitstelle des Kreises
In der Rettungsleitstelle des Kreises sind alle sechs Disponenten bzw. Disponentin rund um die Uhr im Einsatz. Dieses Team ist „die Stimme“ hinter der Notrufnummer 112 und koordiniert alle Feuerwehr- und Rettungsdiensteinsätze im Kreisgebiet. Sie unterstützt auch die Krankenhäuser im Kreis, wenn diese Patienten in eine andere Klink verlegen wollen. Wenn es in der Leistelle eng werden sollte, sind am Wochenende weitere Fachleute auf Zuruf zur Stelle.

Kreisbrandmeister und Führungsstab
Natürlich mit an Bord ist der Leiter der Leitstelle, Kreisbrandmeister Thomas Heckmann. Der Führungsstab wird von zwei Feuerwehrleuten aus Bergkamen bzw. Lünen im Zwei-Schicht-System mit jeweils sieben Personen geleitet. Mehr Augen sehen mehr. Deshalb werden die beiden von einer Handvoll weiterer Fachleute bei der Beobachtung der Lage unterstützt.

Fahrzeuge und Hubschrauber
Einsatzbereit sind am Samstag, Sonntag und Montag im Kreis Unna neben den Fahrzeugen des Regelrettungsdienstes vier weitere Rettungstransportwagen (RTW) und ein Krankentransportwagen (KTW) sowie zwei Intensivtransportwagen (ITW) in Lünen.
Zusätzlich werden zwei Rettungshubschrauber (RTH) eingesetzt. Einer steht am Flughafen Dortmund, ein weiterer leistet „Christoph 8“ an der Luftrettungsstation am St.-Marien-Hospital Lünen Gesellschaft.

Einsatzleitung und Krisenstab
Die Kreiseinsatzleitung hat 13 Kräfte eingeplant. Der Krisenstab unter Leitung von Ordnungsdezernent Uwe Hasche kommt am Sonntag ab 8 Uhr zusammen und über den Tag auf fast 50 Personen, darunter auch Vertreter der Verkehrsgesellschaft VKU oder der Kreispolizei.
Neben der Lagebeobachtung in Dortmund und der sich auch daraus ergebenden schnelle Hilfe im „Fall des Falles“ übt der Krisenstab erneut die Funktionsfähigkeit seiner Strukturen und Einsatzbereitschaft der Geschäftsstelle des Krisenstabes. Deren Mitglieder müssen sich sozusagen blind aufeinander verlassen können, gilt es doch im Ernstfall, die unterschiedlichsten Anforderungen aus und an den Krisenstab schnell abzuarbeiten. PK | PKU




Hubert Hüppe in den Expertenkreis der deutsche UNESCO-Kommission berufen

Hubert Hüppe

Der ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete des Kreise Unna, Hubert Hüppe, wurde auf der letzten Vorstandssitzung in Mainz in den
Expertenkreis Inklusive Bildung der Deutschen UNESCO-Kommission berufen

Der Fachausschuss berät die Organe der Kommission im Fachbereich Inklusion. Aufgabe sind die Vernetzung und der Austausch von Akteuren der inklusiven Bildung auf nationaler Ebene unter Berücksichtigung der aktuellen Entwicklung im UN-System und auf europäischer Ebene. Vor allem sollen fachliche Beiträge für die Entwicklung zur Stärkung der inklusiven Schul-, Berufs- und Erwachsenbildung erarbeitet werden. Der Werner Politiker und ehemalige Behindertenbeauftragte der Bundesregierung freut sich auf die Aufgabe. Hüppe bedauert, dass die inklusive Bildung kaum vorangetrieben wird, obwohl überall dort, wo die Mittel bereitgestellt werden und tatsächlich auch der Wille für gemeinsames Lernen besteht, die Ergebnisse wesentlich besser als im Sondersystem sind. Das gelte auch für die nichtbehinderten Schüler. Trotzdem sei die Zahl der Sonderschüler in NRW bis auf den sogenannten Förderschwerpunkt „Lernen“ in den letzten zehn Jahren gestiegen.




Erste Pflege- und Wohnberatung im Bergkamener Rathaus im neuen Jahr

In Bergkamen findet die nächste Sprechstunde der Pflege- und Wohnberatung am Donnerstag, 16. Januar von 10 bis 12 Uhr statt. Die Pflegeberaterin Gülay Offele ist im Rathaus, Rathausplatz 1, Raum 600 zu erreichen. Während der Sprechzeit ist eine telefonische Kontaktaufnahme unter Tel. 0 23 07 / 965 218 möglich.

Bei der kostenlosen und anbieterunabhängigen Beratung geht es um Fragen rund um das Thema Pflege, zum Beispiel zu den Leistungen der Pflegeversicherung oder der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Ebenfalls parat haben die Berater Adressen und Informationen über ortsnahe Angebote oder zur Finanzierung von Hilfsangeboten. Ebenfalls gibt es Informationen über Entlastungsangebote für Menschen, die einen an Demenz erkrankten Angehörigen pflegen.

Wer den Termin nicht wahrnehmen kann, später noch Fragen hat oder einen Hausbesuch vereinbaren möchte, erreicht die Pflege- und Wohnberatung im Kreis Unna im Severinshaus, Nordenmauer 18 in Kamen unter Tel. 0 23 07 / 28 99 060 oder 0 800 / 27 200 200 (kostenfrei).

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-unna.de (Suchbegriff Pflege- und Wohnberatung). PK | PKU




Evakuierung des Dortmunder Klinikviertels: Wo aktuelle Informationen zu finden sind

Trotz eines vierten Bombenverdachtspunktes muss der Evakuierungradius nicht vergrößert werden.

Die Nachbarstadt Dortmund bereitet am Wochenende, 11. und 12. Januar die Evakuierung von rund 14.000 Menschen aus Teilen der Innenstadt vor. Betroffen ist auch das Klinikviertel mit mehreren Krankenhäusern und Altenheimen. Der Grund für die Maßnahme liegt in der Erde: Am Sonntag, 12. Januar sollen mehrere Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft werden.

Der Kreis hat seine Hilfe bei dieser logistischen Herausforderung angeboten, nutzt das Ereignis, um seine Krisenstabstrukturen zu überprüfen und informiert am Tag der Entschärfung aktuell über das Ereignis.

Alle Informationen werden auf www.kreis-unna.de gebündelt. Der Kreis nutzt gleichzeitig seine Social-Media-Kanäle, um über das Ereignis zu informieren. Schon jetzt ist klar, dass die Evakuierung Auswirkungen auf den Bus- und Bahnverkehr im Kreis Unna haben wird.

Buslinie wird umgeleitet
Die Buslinie S30 der Verkehrsgesellschaft Kreis Unna (VKU) wird von Samstag, 11. Januar bis Sonntag, den 12. Januar eine Umleitung fahren. Es entfallen in dem Zeitraum die Haltestellen „Reinoldikirche“ und „Hauptbahnhof/ZOB“. Aktuelle Informationen unter: www.vku-online.de/stoermeldungen.

Bahnverkehr eingeschränkt
Die Bahnhöfe Dortmund Hauptbahnhof und Dortmund-Möllerbrücke werden am Sonntag für den gesamten Publikumsverkehr gesperrt. Betroffen von den Sperrungen sind alle Nah- und Fernverkehrslinien, die in die Bereiche der genannten Bahnhöfe ein- oder ausfahren. Aktuelle Informationen gibt es bei der Deutschen Bahn unter www.bahn.de/aktuell.

Flugverkehr und AirportExpress
Der Airport Dortmund teilt mit, dass Fluggäste sich am 12. Januar auf Unregelmäßigkeiten und kurzfristige Änderungen einstellen sollen. Zwar erwartet der Dortmunder Flughafen keine Beeinträchtigungen beim Flugverkehr, da aber der Dortmunder Hauptbahnhof gesperrt ist, sollten sich Flugreisende auf eine längere An- und Abreise einstellen. Zudem fährt der AirportExpress nicht wie gewohnt. Weitere Informationen gibt es unter www.dortmund-airport.de.

Unnaer Krankenhäuser sind vorbereitet
Die Evakuierung des Dortmunder Klinikviertels am kommenden Wochenende hat auch Auswirkungen auf die beiden Unnaer Krankenhäuser. Sowohl das Katharinen-Hospital als auch das Evangelische Krankenhaus (EK) rechnet mit einem erhöhten Patientenaufkommen und setzt daher verstärkt Personal in den Notaufnahmen ein. Infos unter www.ek-unna.de und www.katharinen-hospital.de.

Warn-App NINA
Die Warn-App NINA wird ebenfalls aktuelle Informationen geben. NINA ist die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, mit der sich alle Interessierten Warnmeldungen direkt aufs Smartphone schicken lassen können. Die App kann kostenfrei heruntergeladen werden. Weitere Informationen gibt es auch unter: www.bbk.bund.de/nina. PK | PKU