Klarinettenensemble der Musikschule gab ein kleines Konzert im „Haus am Nordberg“
Klarinettenensemble der Musikschule Bergkamen (v.l.n.r.: Werner Ottjes, Adina Balic, Oliver Bjick, Johannes Bitter, Emil Boisson). Foto: Monika Rosenberg
Am Donnerstag konnten sich die Bewohner des Seniorenzentrums „Haus am Nordberg“ über den Besuch der Musikschule Bergkamen freuen. Das Klarinettenensemble hatte sich für ein knapp einstündiges Konzert im Saal der Einrichtung angekündigt. Dies war nach Lockerung der Corona Maßnahmen die erste größere Veranstaltung, die jetzt realisiert werden konnte. Musikschulleiter Werner Ottjes hatte das Konzert im Vorfeld mit Josef Kurek, dem Ergotherapeuten und Musiker der Einrichtung vom Reichsbund freier Schwestern, besprochen. Dieser hatte gemeinsam mit der Sozialpädagogin Monika Rosenberg, den entsprechenden Rahmen für die Veranstaltung in der Senioreneinrichtung geschaffen.
Das Ensemble, bestehend aus Adina Balic, Oliver Bjick und Emil Boisson wurde durch ihren Klarinettenlehrer und Ensembleleiter Johannes Bitter unterstützt. Musikschulleiter Werner Ottjes griff selbst zur Bassklarinette und führte das Publikum durch das Programm. Josef Kurek begrüßte das Ensemble sehr herzlich und betonte die großen Erwartungen der Bewohner nach der langen Isolation, endlich auch wieder gemeinsam am kulturellen Leben teilnehmen zu können.
Das abwechslungsreiche Programm dieses Nachmittags führte quer durch die Musikgeschichte und -stile. Nach den barocken Anfangsklängen einer Gavotte von Pergolesi erklangen neben Titeln wie „Money, Money, Money“ von Abba mit „Wien bleibt Wien“ auch bekannte Klassiker. Viele Stücke ermunterten die Zuhörer zum Mitsingen, bei „Ich wollt ich wär ein Huhn“ und „Veronika, der Lenz ist da!“ war schließlich der stimmungsvolle Schluss des Konzertes erreicht. Über den großen Applaus der Konzertbesucher freuten sich die jungen Nachwuchsmusiker und hatten mit „Mein kleiner grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists noch eine schwungvolle Zugabe parat.
Monika Rosenberg bedankte sich im Namen der Bewohner sehr herzlich für das Konzert und brachte den nachdrücklichen Wunsch zum Ausdruck, in der Zukunft weitere Konzerte der Musikschule in diesem Rahmen im „Haus am Nordberg“ realisieren zu können.
Existenzgründungsberatung wieder im Bergkamener Rathaus
Sylke Schaffrin-Runkel (l.) von der Wirtschaftsförderung Kreis Unna berät Gründungsinteressierte ab sofort wieder vor Ort im Bergkamener Rathaus.
Mit dem Gründungsfahrplan in die berufliche Selbstständigkeit: Ein Weg, der gut vorbereitet von der Geschäftsidee bis zum eigenen Unternehmen mit Zukunft führt. Wegbegleiterin Sylke Schaffrin-Runkel von der Wirtschaftsförderung Kreis Unna berät Gründungsinteressierte ab sofort wieder vor Ort im Bergkamener Rathaus. Am Dienstag, 12. Oktober, startet die erste Sprechstunde um 9 Uhr.
Mit dem Startercenter NRW ermöglicht die Wirtschaftsförderung Kreis Unna eine kompetente und kostenlose Begleitung in allen Phasen der Existenzgründung: „Damit Existenzgründer*innen auf stabilen Füßen stehen, bieten wir neben Basisinformationen eine Reihe individueller Starthilfen“, sagt Sylke Schaffrin-Runkel.
Sie berät rund um das persönliche Gründungsvorhaben – ganz gleich, ob Neugründer – oder Jungunternehmer*innen den Weg in die Sprechstunde finden. Mit der professionellen Unterstützung der Existenz-Gründungsberaterin können sie alle das Geschäftsmodell planen und erarbeiten. Sylke Schaffrin-Runkel überprüft im Rahmen einer zielorientierten persönlichen Beratung Konzepte und gibt Insidertipps, leistet konkrete Hilfestellung zu Fragen der Finanzierung, des Marketings, des geplanten Standorts oder der Räumlichkeiten.
Beschäftigte, Arbeitslose oder Freiberufler sind eingeladen, sich im Rahmen der Sprechstunden, die ab sofort wieder jeden zweiten Dienstag im Monat im Bergkamener Rathaus angeboten werden, über Angebote zur Existenzgründung oder Unternehmensentwicklung beraten zu lassen. Das gilt auch, wenn eine Gründung im Nebenerwerb geplant ist.
Für die Sprechstunde im Raum 600 im 6. Obergeschoss des Rathauses ist eine Terminabsprache unter Tel.: 02303/27-2590 oder per E-Mail an s.schaffrin-runkel@wfg-kreis-unna.de unbedingt erforderlich. Der nächste Termin für die Gründungsberatung im Rathaus ist Dienstag, 9. November 2021.
Deutliche Herbstbelebung des Arbeitsmarkts: „Wieder ein Stück näher an der Normalität“
Im Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat
um 777 auf 15.255. Im Vergleich zu September 2020 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 1.776
(-10,4 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank um 0,4 Punkte auf 7,1 Prozent. Vor einem Jahr betrug
sie 8,0 Prozent. In Bergkamen sank die Arbeitslosenquote von 8,9 Prozent im August auf 8,5 Prozent im September 2021. Allerdings hat im Kreis Unna nur Lünen mit 9,7 Prozent eine höhere Quote. Der Kreis-Durchschnit beträgt 7,1 Prozent.
„Im September hat sich der Arbeitsmarkt weiter in die richtige Richtung entwickelt und bei allen
Personengruppen im Kreis Unna für verbesserte Jobchancen gesorgt“, freut sich Agenturchef
Thomas Helm über die Fortsetzung der Belebung. Dass jüngere Menschen im September in
Ausbildung gingen und damit ihre Arbeitslosigkeit beendeten, sei nicht überraschend. Dass sich
aber „gerade die Arbeitslosigkeit langzeitarbeitsloser, ausländischer sowie älterer Menschen
ebenfalls deutlich reduziert hat, belegt sowohl die hohe Einstellungs- als auch wachsende
Qualifizierungsbereitschaft der Unternehmen.“ Für Helm eine wichtige Selbstverpflichtung: „Vor
dem Hintergrund des demografischen Wandels werden Unternehmen künftig einen größeren
Fokus darauf legen müssen, ihre Mitarbeiter intern zu qualifizieren und weiterzubilden, um sie zu
den besten Fachkräften für ihre Betriebe zu machen.“
Für den Oktober geht der Arbeitsmarktexperte von einer weiteren Senkung der Arbeitslosigkeit
aus: „Das Ziel ist, wieder die sechs vor dem Komma zu erreichen. Und das halte ich bis Jahresende
für möglich.
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In neun Kommunen des Kreises Unna entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat
rückläufig. Den größten Abbau verzeichnete Werne (-9,3 Prozent bzw. 85 auf 831). Danach folgen
Unna (-6,7 Prozent bzw. 137 auf 1.911), Schwerte (-6,7 Prozent bzw. 105 auf 1.454), Holzwickede
(-6,7 Prozent bzw. 33 auf 456), Bergkamen (-4,8 Prozent bzw. 114 auf 2.262), Kamen (-4,8 Prozent
bzw. 89 auf 1.756), Fröndenberg (-4,3 Prozent bzw. 24 auf 535), Bönen (-4,1 Prozent bzw. 30 auf
701) und Lünen (-3,5 Prozent bzw. 164 auf 4.477). Einzig Selm verzeichnete einen minimalen
Anstieg an Arbeitslosen (+0,5 Prozent bzw. vier auf 872).
Auftakt der Interkulturellen Woche mit bunten Waffeln und Luftballon-Tieren
Buntes Treiben zwischen Rathaus und Ratstrakt zum Auftakt der Interkulturellen Woche in Bergkamen-
Mit einem bunten Umzug starteten am Dienstag die Bergkamener Aktivitäten im Rahmen der bundesweiten Interkulturellen Woche 2021. Die Initiative „Bergkamen for all“ lud an drei Stationen, HausFrieden auf dem Nordberg, Busbahnhof / Rathaus und VHS-Treffpunkt, zu Waffel-Essen ein. Beliebt bei den Kindern war der Clown, der vor ihren Augen aus Luftballons Tiere und auch Musikinstrumente schuf. Es gab außerdem zahlreiche Gespräche mit den Eltern zum Thema „Vielfalt in Bergkamen“.
Dicht umdrängt der Waffelstand.
Am Dienstagabend hatte das Multikulturelle Forum zu einem Online-Film mit anschließender Diskussion mit Experten ein. Die Macher des Dokumentarfilms „Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen“ begleitete Angehörige und Hinterbliebene des rassistischen Anschlags vom 19.02.2020.
Was gibt es noch
Am heutigen Mittwoch ist von 14.00-16.00 Uhr die Stadtbibliothek am Marktplatz Schauplatz der Interkulturellen Woche. Unter dem Motto: „Bibliothek mal anders – Bücher auspacken, Schirmchen aufstellen und es gemütlich machen“ kommt das Book-Bike in bzw. vor die Stadtbibliothek (je nach Wetterlage) und bringt verschiedene Bilderbücher für Vor- und Grundschulkinder mit. Nach dem Lesen kann noch mit Straßenmalkreide gemalt oder auf gemütlichen Kissen entspannt werden.
Zur musikalischen Weltreise lädt der Verein der schönen Künste am Donnerstag ins Pestalozzihaus, Pestalozzistraße 6, ein. Ein Nachmittag des Austauschs voller Unterhaltung, Informationen, Tanz und Gesang erwartet die Besucher hier. Beginn ist um 16.00 Uhr, Ende gegen 20.00 Uhr.
Der Abschluss der Interkulturellen Woche in Bergkamen findet dann am Donnerstag, 1. Oktober, von 9 bis 11 Uhr in der AWO-Kita „Schatzinsel“, Marie-Juchacz-Straße 3, statt. Hier lädt das Team der Kita zu einem kostenlosen, türkischen Frühstück mit verschieden Spezialitäten wie Börek und Simit ein. Eine Anmeldung unter 02307/9246655 oder schatzinsel@awo-rle.de ist erwünscht.
Die Interkulturelle Woche bietet einen wichtigen Rahmen, in dem Menschen aus unterschiedlichen Zusammenhängen aufeinandertreffen. Ihr Grundanliegen lässt sich dabei an den drei Begriffen „Begegnung“, „Teilhabe“ und „Integration“ festmachen. Gerade in Zeiten eines erstarkenden Rechtspopulismus setzt die Interkulturelle Woche ein Zeichen für ein solidarisches und gleichberechtigtes Miteinander. Sie ist die geeignete Plattform, um migrationspolitische Themen zu diskutieren und lebendig werden zu lassen.
Koordiniert durch das städtische Integrationsmanagement beteiligen sich in Bergkamen zahlreiche Bergkamener Vereine, Organisationen und Privatpersonen an der Gestaltung der Interkulturellen Woche vor Ort.
Gastro-Beschäftigte im Kreis Unna beim Einkommen 40 Prozent unterm Schnitt
Wenn das Glas eher halb leer als halb voll ist: Ein Großteil der Beschäftigten in Restaurants, Cafés und Hotels arbeitet zu Niedriglöhnen – und hat wegen Corona schlechte Job- Perspektiven, kritisiert die NGG. Die Gewerkschaft ruft die Arbeitgeber der Branche dazu auf, sich zu tariflichen Standards zu bekennen. Foto: NGG | Alireza Khalili
Sie arbeiten dann, wenn andere frei haben, kommen mit ihrem Lohn aber kaum über die Runden: Köche, Servicekräfte und Hotelangestellte verdienen im Kreis Unna weit unterdurchschnittlich – und könnten aus Geldsorgen ihrer Branche immer häufiger den Rücken kehren. Davor warnt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und verweist auf eine Analyse der Hans-Böckler-Stiftung, die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit ausgewertet hat. Demnach kommen Beschäftigte aus dem Gastgewerbe, die eine Vollzeitstelle haben, im Kreis Unna auf ein mittleres Monatseinkommen von aktuell nur 1.894 Euro brutto. Zum Vergleich: Branchenübergreifend liegt der Median bei Vollzeit im Kreis bei 3.171 Euro.
„Wenn Hotel- und Gastro-Beschäftigte 40 Prozent weniger verdienen als der Schnitt, dann darf sich keiner darüber wundern, dass sie sich in Zeiten der Corona-Krise einen neuen Job suchen. Denn viele von ihnen mussten monatelang mit dem Kurzarbeitergeld auskommen, ein Teil der Beschäftigten ist noch immer darauf angewiesen. Das sind harte Einbußen bei einem ohnehin niedrigen Einkommen“, betont Torsten Gebehart, Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. Obwohl die Wirte und Hoteliers ebenfalls stark von den Folgen der Corona-Pandemie getroffen seien, müsse nun alles dafür getan werden, Löhne und Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen. Gelinge das nicht, dürfte es in vielen Hotels, Gaststätten und Cafés schon bald nicht mehr genügend Personal geben, warnt der Gewerkschafter.
An den Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) in Nordrhein-Westfalen appelliert die NGG, die Branche über einen neuen Tarifvertrag für die Zukunft aufzustellen. „Die Arbeitgeber klagen selbst über die anhaltende Personalabwanderung. Dabei haben viele Probleme lange vor der Pandemie existiert – von unbezahlten Überstunden und langen Arbeitszeiten bis hin zu einem rauen Umgangston hinter den Kulissen“, betont Gebehart. Bei den für diesen Herbst geplanten Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft habe der Dehoga NRW die Chance, die Betriebe gegen den Fachkräftemangel zu wappnen. Über tarifliche Standards müsse das Lohn-Niveau angehoben und die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
Die Gewerkschaft verweist darauf, dass seit anderthalb Jahren keine Tarifverhandlungen mehr für das nordrhein-westfälische Gastgewerbe stattgefunden haben. Mehrere Gesprächsangebote seien unter Verweis auf die Corona-Pandemie abgelehnt worden. „Umso wichtiger ist es jetzt, am Verhandlungstisch zu Lösungen zu kommen, damit die Beschäftigten nach dieser schwierigen Zeit endlich eine Perspektive haben“, betont Gebehart. Dazu gehörten armutsfeste Löhne „deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn“ – auch wenn dieser je nach Ausgang der Koalitionsverhandlungen im Bund auf zwölf Euro pro Stunde steigen sollte. Nur durch eine bessere Bezahlung könnten Hotels und Gaststätten auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sein, so die NGG.
„Ein wichtiger Punkt ist dabei, das Personal nach der fachlichen Qualifikation zu bezahlen“, sagt Gebehart. Viele Berufsbezeichnungen wie „Demi Chef de Cuisine“ oder „Concierge“ seien veraltet und führten dazu, dass Beschäftigte in einer Lohngruppe landeten, in der sie weniger verdienten, als ihnen zustehe.
Außerdem sollten die Unternehmen die weiterhin verbreitete Kurzarbeit nutzen, um ihre Beschäftigten weiterzubilden und etwa in puncto Digitalisierung fit zu machen. Bei der Berufsausbildung müsse mehr für die Qualität getan werden: „Wenn der Azubi das Auto des Chefs waschen muss, statt in der Küche zu lernen oder die Ausbilderin im Homeoffice ist, statt dem Nachwuchs etwas beizubringen, dann kann es nicht überraschen, dass viele junge Menschen die Lehre hinschmeißen“, so Gebehart.
Darüber hinaus müsse die Tarifbindung gestärkt werden. „Eine Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband sollte nur dann möglich sein, wenn die Tarifverträge akzeptiert werden, die man gemeinsam ausgehandelt hat.“ Nach Beobachtung der NGG kommt es immer häufiger zu sogenannten Mitgliedschaften „ohne Tarifbindung“. Dieser Trend müsse gestoppt werden, um flächendeckend nicht nur faire Arbeitsbedingungen für das Personal zu haben – sondern auch faire Wettbewerbsbedingungen für die Firmen.
Sprachstandserhebung in der Kita: Pilotprojekt „DiVA“ gestartet
Projektleiterin Dorothée Schackmann (l.), Softwareentwickler Volker Sassenberg (Mitte) und Prof. Monika Kil (Wissenschaftliche Begleitung) stellten das Projekt vor. Foto: Pascal Sturm – Der Paritätische
Gute sprachliche Fähigkeiten sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Schullaufbahn. Deshalb ist jetzt im Kreis Unna und in der Stadt Hamm ein Pilotprojekt gestartet, bei dem die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern im Vorschulalter mittels eines digitalen Verfahrens ermittelt werden. „DiVA“ heißt das Projekt, von dem sich Landrat Mario Löhr jetzt ein Bild machte.
Vorgestellt wurde das Projekt „DiVA – Digitales Verfahren zur mehrsprachigen Bildungs- und Sprachdiagnostik und nachhaltigen Anwendung“ auf der Ökologiestation des Kreises Unna in Bergkamen. Begonnen hat es bereits im August in einigen Kindertageseinrichtungen und integrativen Einrichtungen des Paritätischen NRW.
„Sprache ist nicht nur das Werkzeug zur Kommunikation und Verständigung, sondern auch wichtige Grundlage, um als Schulkind in allen Fächern mitarbeiten zu können“, unterstreicht Lisa Harhoff, beim Kreis Unna für Bildung integriert Kreis Unna (BiKU) zuständig. „Wer kein Deutsch sprechen und verstehen kann, kann nicht mit seinen Mitschülerinnen und Mitschülern sprechen und ist beim Lesen, Schreiben, Rechnen und allen anderen Fächern schnell abgehängt.“
Sprachförderung wichtiger Baustein in der Kita
Die Grundlagen für sprachliche Fähigkeiten im Erwachsenalter werden bereits in der frühen Kindheit erworben. Daher gehört die Förderung sprachlicher Fähigkeiten von Kindern auch zum Bestandteil der Kindertageseinrichtung. „Weil die Kitas während der Corona-Zeit geschlossen waren, ist leider vielfach auch im Bereich der Sprachstandserhebung und Sprachförderung eine Lücke entstanden“, berichtet Projektleiterin Dorothée Schackmann. Sie ist Geschäftsführerin der Paritätischen Kreisgruppe Unna.
„DiVA“ soll nun die Sprachstandstests erleichtern. In den teilnehmenden Einrichtungen wird eine Software eingeführt, die den Test mobil und digital möglich macht. Genutzt werden bereits erprobte digitale Werkzeuge vom LOGmedia Institut für Digitale Bildung. Zu der Steuerungsgruppe gehören Leitungskräfte aus den Verwaltungen der Stadt Hamm und des Kreises Unna.
Spielzeugbörse „Kinderkram“ am Samstag in der Auferstehungskirche geöffnet
Die Spielzeugbörse „Kinderkram“ der ev. Friedenskirchengemeinde ist am Samstag, 25. September, in der Auferstehungskirche, Goekenheide 7 in Weddinghofen, wieder von 10 bis 12 Uhr geöffnet.
„Kinderkram“ wird dieses Angebot genannt, weil hier Kinder und Erwachsene aus momentan sozial schwachen Familien kostenfrei nach Büchern und Geschenken kramen und stöbern dürfen.
Selbstverständlich kann in dieser Zeit auch neues oder sehr gut erhaltenes Spielzeug abgegeben werden. Hier sind die Lrganisatoren dringend auf IHRE Spenden angewiesen. Bitten Sie ihre Kinder doch einmal, die Zimmer oder Dachböden zu durchforsten. Sicher gibt es dort einige nie gelesene Bücher oder Spielzeuggeschenke, aus denen sie herausgewachsen sind.
Die Organisatoren freuen sich uns über jede Spende.
Interkulturelle Woche in Bergkamen bietet ein überaus buntes Programm
Das Vielfaltsnetzwerk „Bergkamen for all“ hat kurzfristig ein buntes Programm zur Interkulturellen Woche in Bergkamen aufgestellt. Die bundesweit jährlich stattfindende Interkulturelle Woche geht auf eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie aus dem Jahr 1975 zurück. Sie wird von Kirchen, Kommunen, Wohlfahrtsverbänden, Gewerkschaften, Integrationsbeiräten und -beauftragten, Migrantenorganisationen, Religionsgemeinschaften und Initiativgruppen unterstützt und mitgetragen. Die Interkulturelle Woche findet bundesweit vom 26.09.-03.10. statt.
Start in Bergkamen ist am Dienstag, 28.09. Dann beginnt unter Beteiligung zahlreicher Akteure von „Bergkamen for all“ der „Waffel-Move“. Dahinter verbirgt sich ein kleiner Umzug, der zuerst am Haus Frieden, Präsidentenstr. 45 (15.00-16.00 Uhr), dann am Busbahnhof (16.00-17.00 Uhr) und abschließend an der Volkshochschule, Lessingstr. 2 (17.00-18.00 Uhr) anzutreffen ist. Vor Ort soll dann – bei einer bunten und leckeren Waffel – diskutiert werden: Was bedeutet Vielfalt? Wie kann Bergkamen vielfältiger werden? Auf Kinder wartet ein Überraschungsgeschenk und ein Clown – vorbeikommen lohnt sich also.
Ebenfalls am Dienstag, 28.09. lädt das Multikulturelle Forum von 18.00 – 20.00 Uhr zu einem Online-Film ein. Der Dokumentarfilm „Hanau – Eine Nacht und ihre Folgen“ begleitet Angehörige und Hinterbliebene des rassistischen Anschlags vom 19.02.2020. Was sind die Schlüsse und Lehren, die nach dieser Nacht gezogen werden müssen? Und was muss geschehen, damit es nie wieder zu einer solchen Tat kommt? Dazu gibt es direkt im Anschluss eine Diskussion mit dem Regisseur Marcin Wierzchowski sowie Angehörigen und Hinterbliebenen. Eine kostenlose Anmeldung unter guengoer@multikulti-forum.de ist erforderlich.
Am Mittwoch, 29.09. ist von 14.00-16.00 Uhr die Stadtbibliothek am Marktplatz Schauplatz der Interkulturellen Woche. Unter dem Motto: „Bibliothek mal anders – Bücher auspacken, Schirmchen aufstellen und es gemütlich machen“ kommt das Book-Bike in bzw. vor die Stadtbibliothek (je nach Wetterlage) und bringt verschiedene Bilderbücher für Vor- und Grundschulkinder mit. Nach dem Lesen kann noch mit Straßenmalkreide gemalt oder auf gemütlichen Kissen entspannt werden.
Zur musikalischen Weltreise lädt der Verein der schönen Künste am Donnerstag, 30.09. in das Pestalozzihaus, Pestalozzistraße 6, ein. Ein Nachmittag des Austauschs voller Unterhaltung, Informationen, Tanz und Gesang erwartet die Besucher hier. Beginn ist um 16.00 Uhr, Ende gegen 20.00 Uhr.
Der Abschluss der Interkulturellen Woche in Bergkamen findet dann am Donnerstag, 1. Oktober, von 9 bis 11 Uhr in der AWO-Kita „Schatzinsel“, Marie-Juchacz-Straße 3, statt. Hier lädt das Team der Kita zu einem kostenlosen, türkischen Frühstück mit verschieden Spezialitäten wie Börek und Simit ein. Eine Anmeldung unter 02307/9246655 oder schatzinsel@awo-rle.de ist erwünscht.
Die Interkulturelle Woche bietet einen wichtigen Rahmen, in dem Menschen aus unterschiedlichen Zusammenhängen aufeinandertreffen. Ihr Grundanliegen lässt sich dabei an den drei Begriffen „Begegnung“, „Teilhabe“ und „Integration“ festmachen. Gerade in Zeiten eines erstarkenden Rechtspopulismus setzt die Interkulturelle Woche ein Zeichen für ein solidarisches und gleichberechtigtes Miteinander. Sie ist die geeignete Plattform, um migrationspolitische Themen zu diskutieren und lebendig werden zu lassen.
Koordiniert durch das städtische Integrationsmanagement beteiligen sich zahlreiche Bergkamener Vereine, Organisationen und Privatpersonen an der Gestaltung der Interkulturellen Woche vor Ort. Von der spontanen Idee zur Teilnahme bis zur Umsetzung sind gerade einmal vier Wochen vergangen. Dies zeigt, wie eng das Vielfaltsnetzwerk „Bergkamen for all“ mittlerweile zusammenarbeitet.
Die Teilnahme für alle Veranstaltungen ist kostenlos, es gelten überall die üblichen 3G-Regeln der aktuellen Coronaschutzverordnung.
Spitzen-Arbeitspensum: Bauarbeiter im Kreis Unna arbeiten 1.417 Stunden pro Jahr
Foto: IG BAU | Tobias Seifert
Bauarbeiter leisten „Spitzen-Arbeitspensum“: Pro Kopf arbeiten Baubeschäftigte im Kreis Unna im Schnitt 1.417 Stunden im Jahr. Das sind 118 Stunden und damit 9,1 Prozent mehr als Beschäftigte im Kreis Unna quer durch alle Berufe durchschnittlich bei der Arbeit verbringen. Darauf hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt hingewiesen. Die IG BAU Westfalen Mitte-Süd beruft sich dabei auf den aktuellen Arbeitsmarkt-Monitor des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung. Die Wissenschaftler haben darin eine Arbeitszeitanalyse für 2019 – dem Jahr vor der Corona-Pandemie – gemacht.
„Der Bau gehört demnach zu den Branchen mit einem Spitzenpensum bei der Arbeitszeit“, sagt Friedhelm Kreft. Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Westfalen Mitte-Süd geht davon aus, dass die Zahl der Arbeitsstunden, die Bauarbeiter leisten, aktuell eher sogar noch zugenommen hat: „In der Pandemie hat es einen enormen Auftragsstau im Baugewerbe gegeben. Für viele Baubeschäftigte sind Überstunden ohnehin an der Tagesordnung.“
Der Arbeitsmarkt-Monitor des WSI liefert auch den Vergleich mit dem öffentlichen Dienst, dem Erziehungsbereich und dem Gesundheitssektor: Demnach werden auf dem Bau im Kreis Unna sogar 194 Stunden pro Kopf im Jahr mehr gearbeitet als in diesen Branchen. „Das liegt vor allem daran, dass auf dem Bau gilt: entweder ganz oder gar nicht. Vollzeit plus Überstunden – das ist die Regel: Den ‚Halbtagsmaurer‘ gibt es nicht. Bei oft langen Anfahrten zur Baustelle von 60 Kilometern und mehr funktioniert kein Teilzeitmodell“, so Friedhelm Kreft.
Das bedeute, dass Baubeschäftigte „enorm lange und enorm hart am Stück arbeiten“. Die körperliche Belastung im Laufe eines Berufslebens sei auf dem Bau gewaltig: „Kaum ein Dachdecker schafft es bis zur Rente. Nur jeder Zehnte arbeitet noch zwischen dem 60. und 65. Lebensjahr. Im Schnitt müssen Bauarbeiter vor 59 in Rente gehen, obwohl sie eigentlich bis 67 durchhalten müssten. Sie sind körperlich einfach Jahre früher am Ende und müssen dann zum Teil starke Abstriche bei der Rente in Kauf nehmen“, sagt Friedhelm Kreft von der IG BAU Westfalen Mitte-Süd.
Zur geringeren Rente komme dann auch noch eine geringere Lebenserwartung. Bei Männern sei dies besonders drastisch. So lebe ein Beamter statistisch zum Beispiel 5,6 Jahre länger als ein Arbeiter. Entsprechend länger bekomme er auch seine Pension. Das gehe aus einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervor. „Hart arbeiten und dann am Ende für eine kürzere Zeit weniger Rente bekommen – damit muss Schluss sein“, fordert Friedhelm Kreft.
„Der Bau im Kreis Unna ist typisch für das hohe Pensum an Arbeitsstunden, das im Baugewerbe geleistet wird. Wer mehr und härter arbeitet, sollte am Ende allerdings auch eine höhere Rente bekommen als heute. Die neue Bundesregierung muss deshalb die Rente ab Herbst anpacken und auf neue Füße stellen: Wir müssen endlich Altersarmut effektiver verhindern. Und auch eine geringere Lebenserwartung muss ausgeglichen werden“, fordert der Bundesvorsitzende der IG BAU, Robert Feiger. Er spricht sich für eine „grundlegende Rentenreform“ aus: „Bei der Rente muss die Reset-Taste gedrückt werden. Notwendig ist eine Rentenkasse, in die alle einzahlen – Arbeiter, Angestellte, Selbständige, Beamte, Parlamentarier und Minister: der Polier genauso wie die Professorin und der Politiker.“
Damit das passiere, sei eine Botschaft wichtig: „Eine sichere und gute Rente kann man wählen“, so Feiger. Der IG BAU-Chef appelliert deshalb, „einen kritischen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen und genau zuzuhören, was von denen kommt, die in den Bundestag und ins Kanzleramt wollen“. Die Ziele der Parteien zur Rente seien sehr unterschiedlich. Die Gewerkschaft hat deshalb jetzt einen „Lockruf in die Wahlkabine“ gemacht – Wahl-Clips mit der Aufforderung: „… iXen gehen!“. Es sind Film-Spots mit skurrilen Szenen und kuriosen Charaktertypen – wie dem „Marathon-Schufter“ auf einer Baustelle, der mit 78 Jahren noch Säcke auf dem Bau schleppen muss. Dazu der Kommentar: „Deutschland, deine Rentner. Solange sie noch atmen, sollen sie auch arbeiten.“
Die IG BAU macht damit einen „Weckruf zur Wahl“: „Es geht darum, die Probleme, die den Menschen auf den Nägeln brennen, klar auf den Punkt zu bringen – mit einem Augenzwinkern. Ob per Briefwahl am Küchentisch oder am 26. September in der Wahlkabine: Wichtig ist, dass die Menschen wählen gehen“, sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.
Jobcenter stellt Inklusion in den Fokus: Arbeitgeber können sich individuell beraten lassen
Die Betriebsakquisateure mit Spezialgebiet Reha/SB: (v.l.n.r.) Silvester Runde, Jaqueline Starushkin, Moritz Halupczok (Foto: Katja Mintel/Jobcenter Kreis Unna)
Drei Spezialisten auf dem Gebiet Rehabilitation und Schwerbehinderung beraten ab sofort Arbeitgeber im Kreis Unna – unverbindlich und kostenlos!
Dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jobcenters Kreis Unna ortsansässige Arbeitgeber vor Ort in den Betrieben beraten, ist erst einmal nichts Neues. Neu ist aber das dreiköpfige Außendienstteam für spezielle Anliegen rund um Rehabilitation und Schwerbehinderung. Und genau dieses Themengebiet decken die sogenannten Betriebsakquisateure ab.
Die Drei gehören zu einem insgesamt 14-köpfigen Team für Rehabilitation und Schwerbehinderung (kurz: Reha/SB) im Jobcenter Kreis Unna. Hier werden Kundinnen und Kunden des Jobcenters mit gesundheitlichen Einschränkungen entsprechend beraten. Die drei Außendienstmitarbeiter/-innen sind dabei eine Art Bindeglied zum Arbeitsmarkt.
Ihre Aufgaben: Sie zeigen Unternehmen Förderleistungen oder Hilfestellungen für die Beschäftigung gesundheitlich eingeschränkter Menschen auf, stellen Kontakte zum Reha-Träger oder Integrationsfachdienst her oder beraten Arbeitgeber hinsichtlich einer kreativen Jobgestaltung für Menschen mit Behinderung. Arbeitgeber, die bisher noch keine oder wenig Erfahrung mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung haben, können sich auch ganz allgemein zum Thema beraten lassen und ihre persönlichen Fragen klären.
Beratung rund um inklusive Arbeitsplätze für den Kreis Unna:
Silvester Runde
zuständig für Bergkamen, Kamen und Werne
02303 2538-2931
Jaqueline Starushkin
zuständig für Bönen, Fröndenberg, Holzwickede, Schwerte und Unna
02303 2538-2937
Moritz Halupczok
zuständig für Lünen und Selm
02303 2538-2921
Weltalzheimertag 2021: „Demenz – genau hinsehen“
In Deutschland leben derzeit etwa 1,6 Millionen Menschen mit einer Demenzerkrankung. Alzheimer ist dabei die häufigste Form der Demenzerkrankung. Berechnungen des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen zufolge, waren im Jahr 2018 etwa 2,2% der Menschen im Kreis Unna von einer Demenzerkrankung betroffen. Für Bergkamen wären das nach heutigem Stand rechnerisch etwa 1.100 Demenzerkrankte oder anders gesagt, durchschnittlich 25 Demenzerkrankte je Quadratkilometer. Es ist absehbar, dass diese Zahlen noch weiter ansteigen werden.
Das Sozialamt der Stadt Bergkamen möchte Sie anlässlich des Weltalzheimertages 2021 unter dem Motto „Demenz – genau hinsehen“ auf bestehende, ortsnahe und kostenfreie Angebote sowie Tätigkeiten zum Thema Demenz hinweisen.
Eine etablierte Anlaufstelle für den persönlichen Austausch bietet die Selbsthilfegruppe „Pflegende Angehörige Bergkamen“ unter der Leitung von Frau Voß (02303 / 27 28 29). Die Pflege- und Wohnberatung (0800 / 27 200 200) des Kreises Unna sowie das Infotelefon Demenz (02307 / 28 99 062) stehen Ihnen darüber hinaus bei fachlichen Fragen kompetent zur Seite. Vielfältige Informationen zum Nachlesen, zum Beispiel zur Pflege und Unterbringung, finden sie außerdem als Angebot der Stadt Bergkamen im „Seniorenwegweiser“, der in Kürze in aktualisierter Version neu aufgelegt wird. Weiterhin wird das „Bergkamener Netzwerk Demenz“ in absehbarer Zeit seine Arbeit nach coronabedingter Bremsung wieder aufnehmen. Für Fragen stehen Ihnen darüber hinaus gerne Hr. Lackmann (02307 / 965 433) und Hr. Stacke (02307 / 965 274) seitens der Stadt Bergkamen zur Verfügung.