Schriftliche Vereinbarung unterzeichnet: Frauenforum und Kreispolizeibehörde Unna erneuern ihre Kooperation in der Gewaltschutzarbeit für Frauen und Mädchen

Die Geschäftsführerin des Frauenforum Birgit Unger und Landrat Mario Löhr unterzeichneten die schriftliche Vereinbarung. Foto: Kreispolizeibehörde Unna

Am 1. Januar 2002 trat in Deutschland das Gewaltschutzgesetz (GewSchG) in Kraft. Damit wurde häusliche Gewalt nicht länger als Privatangelegenheit angesehen, die die Beteiligten unter sich auszutragen hatten, der Schutz davor wurde zur gesetzlich verpflichtenden staatlichen Aufgabe. „Für Nordrhein-Westfalen gilt ergänzend § 34a Polizeigesetz des Landes Nordrhein-Westfalen (PolG NRW)“, erläutert Landrat Mario Löhr als oberster Chef der Kreispolizeibehörde Unna. „Dieser Paragraf berechtigt die Polizei bei häuslicher Gewalt – ohne eine richterliche Genehmigung einzuholen -, die gewalttätige Person der Wohnung zu verweisen und zum Schutz vor weiterer Gewalt ein Rückkehrverbot von bis zu zehn Tagen auszusprechen. Gleichzeitig erstattet die Polizei in jedem Fall eine Strafanzeige.“

Mit Beginn dieser gesetzlichen Grundlagen arbeiten das Frauenforum mit der Frauen- und Mädchenberatungsstelle und das Sachgebiet Kriminalprävention/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Unna eng in den Verfahren zusammen. „Im polizeilichen Einsatz werden die Frauen auf die Möglichkeit der Beantragung zivilrechtlichen Schutzes hingewiesen“, berichtet Birgit Unger, Geschäftsführerin des Frauenforums. „Die Frauen werden über die Angebote der Beratungsstelle informiert. Mit deren Einverständnis wird mit einem Fax-Formular die Beratungsstelle über die ausgesprochene polizeiliche Wegweisung informiert. Die Frauen- und Mädchenberatungsstelle nimmt dann Kontakt zur betroffenen Frau auf.“

Jetzt haben beide Beteiligte die bereits mit dem vorherigen Landrat Michael Makiolla bestehende „Vereinbarung zur Umsetzung des Gesetzes zum zivilrechtlichen Schutz vor Gewalttaten und Nachstellungen (Gewaltschutzgesetz – GwSchG) gegenüber Frauen und ihren Kindern und damit der § 34 Polizeigesetz NRW“ erneuert. Landrat Mario Löhr: „Mit der Einbettung unserer kooperativen Zusammenarbeit und ihrer Prozesse in diese Vereinbarung haben wir uns unserer gemeinsamen Verantwortung erneut versichert.“

Ein Blick auf das laufende Jahr macht deutlich, dass es funktioniert. „Unsere Mitarbeiterinnen haben bis Mitte November bereits 112 Faxe von der Kreispolizeibehörde Unna erhalten“, so Birgit Unger. „Darunter waren 50 tatsächliche polizeiliche Wegweisungen sowie zusätzliche 62 Informationen der polizeilichen Opferschützerinnen über Einsätze bei häuslicher Partnerschaftsgewalt ohne polizeiliche Wegweisung des Täters, die mit Einverständnis der betroffenen Frau an die Beratungsstelle geleitet wurden.“

Dieser Teil der kooperativen Zusammenarbeit zwischen Polizei und Frauenforum ist für die Beteiligten von besonders hoher Bedeutung. Landrat Mario Löhr: „Ein wesentlicher Baustein unseres Zusammenwirkens ist die präventive Arbeit, da ggf. Schlimmeres verhindert werden kann. Es bewährt sich die intern enge Zusammenarbeit der Beratungsstelle mit dem Frauenhaus, wenn hier Schutz sowie Auswege vor weiteren häuslichen Eskalationen gefunden werden können.“




Ökologisch wertvolles Biotop des Hermann-Görlitz-Seniorenzentrums der AWO wächst weiter

Pflanzaktion am Hermann-Görlitz-Zentrum mit Bürgermeister Bernd Schäfer.

Das Hermann-Görlitz-Seniorenzentrum hat seinen 16.000 qm großen Außenbereich in den letzten Jahren ökologisch immer weiter entwickelt. Daher wurde das AWO-Seniorenzentrum in diesem Sommer vom AWO-Bundesverband ausgewählt, um zusammen mit 90 anderen AWO-Einrichtungen im gesamten Bundesgebiet Ideen für „Klimafreundliches Pflegen“ zu erarbeiten.

Als in diesem Jahr im Ruhrgebiet die Aktion Klimabäume ins Leben ausgeschrieben wurde, hat sich die Einrichtung um Klimabäume beworben, um auch einen Vielfalt von Obstbäumen den Bewohnern anbieten zu können.  Sechs Klimabäume wurden der Einrichtung bewilligt und Bürgermeister Bernd Schäfer kam dazu, um mit Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen diese einzupflanzen und zu begießen.

Im Anschluss stellte Einrichtungsleiter Ludger Moor die weiteren Vorhaben mit einer Präsentation vor.  Eine Projektgruppe mit Mitarbeitern aus allen Arbeitsbereichen hat zahlreiche Ideen entwickelt und dem Bundesverband einen 25 seitigen Fragebogen zur Ermittlung des CO2 Fußabdruckes der Einrichtung zur Verfügung gestellt.

Bevor weitere Aktionen zur Müllvermeidung auch unter Einbezug der Bewohner gestartet werden, wird zunächst der Außenbereich weiter gestaltet.

Es wird ein 6 Meter langer, begehbarer „Dufttunnel“ im Bereich des großen Barfußpfades errichtet. Zum Schutz vor der Sonne sollen entweder Kugelbäume oder sogenannte „Dachbäume“ für die vielen Veranstaltungen und Betreuungsaktionen im Freien für die Bewohner gepflanzt werden.

Im Frühjahr wird eine ca. 200qm große Wildblumenwiese in Zusammenarbeit mit einem bekannten Blumensamenhersteller ausgesät.

Das Besondere bei allen Maßnahmen ist, dass diese von verschiedenen Sponsoren gefördert werden.

Bürgermeister Bernd Schäfer lobte das Engagement des gesamten Mitarbeiterteams. „Es ist schon erstaunlich, welche Entwicklung die Einrichtungen in den letzten 10 Jahren genommen hat. Sie ist mitten in der Stadt für die Gemeinschaft zu einem ökologisch wertvollen Biotop geworden und bietet den Bewohnern vielfältige Anregungen. Zusammen mit der benachbarten Kleingartenanlage Grüne Insel ist es für das Klima in der Stadt sehr wertvoll.“

„Gerade diese Nachbarschaft zur Kleingartenanlage hat dazu geführt, dass Imker im nächsten Jahr vor Vandalismus geschützte Bienenstöcke aufstellen“, freut sich Ludger Moor. Seine Vertretung Silke Naruhn lächelt und ist begeistert, den Bewohnerinnen den süßen  „Echten Wildblütenhonig“ Marke AWO-Hermann-Görlitz Seniorenzentrum  anbieten zu können.

 




Existenzgründungsberatung im Bergkamener Rathaus am 14. Dezember

Sylke Schaffrin-Runkel

Für die ersten Schritte in die berufliche Selbstständigkeit gibt es Unterstützung: Egal ob Unternehmensgründung, Existenzgründung oder Startup, Gründer*innen stehen vor vielen Fragen und Sylke Schaffrin-Runkel von der Wirtschaftsförderung Kreis Unna kann helfen. Sie berät Gründungsinteressierte regelmäßig vor Ort im Bergkamener Rathaus. Das nächste Mal am Dienstag, 14. Dezember, von 9 bis 16 Uhr.

Mit dem Startercenter NRW ermöglicht die Wirtschaftsförderung Kreis Unna eine kompetente und kostenlose Begleitung in allen Phasen der Existenzgründung: „Neben Basisinformationen bieten wir eine Reihe individueller Starthilfen, damit Existenzgründer*innen möglichst schnell auf stabilen Füßen stehen,“ sagt Sylke Schaffrin-Runkel.

Sie berät rund um das persönliche Gründungsvorhaben – ganz gleich, ob Neugründer – oder Jungunternehmer*innen den Weg in die Sprechstunde finden. Mit der professionellen Unterstützung der Existenz-Gründungsberaterin können sie alle das eigene Geschäftsmodell planen und erarbeiten. Sylke Schaffrin-Runkel überprüft im Rahmen einer zielorientierten Beratung Konzepte und gibt Insidertipps, leistet konkrete Hilfestellung zu Fragen der Finanzierung, des Marketings, des möglichen Standorts oder der Räumlichkeiten.

Anmelden können sich Beschäftigte, Arbeitslose oder Freiberufler: Im Rahmen der Sprechstunden, die jeden zweiten Dienstag im Monat im Bergkamener Rathaus angeboten werden, erhalten sie Angebote und Beratung zur Existenzgründung oder Unternehmensentwicklung. Eine Chance auch für all jene, die eine Gründung im Nebenerwerb planen.

Für die Sprechstunde im Raum 600 im 6. Obergeschoss des Rathauses ist eine Terminabsprache unter Tel.:  02303/27-2590 oder per E-Mail an s.schaffrin-runkel@wfg-kreis-unna.de unbedingt erforderlich. Der nächste Termin für die Gründungsberatung im Rathaus ist Dienstag, 11. Januar 2022.




Info-Abend für Eltern und Erziehende: Was wir aus der Pandemie lernen können

Der Verein der Freunde und Förderer der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen lädt Eltern und Fachleute zu einer Veranstaltung am Dienstag, 23. November. um 19:30 Uhr in das Freizeitzentrum Lüner Höhe in Kamen ein.

Der Referent Matthias Bartscher wird mit Blick auf die Coronakrise im gemeinsamen Austausch mit den Teilnehmenden eine Standortbestimmung entwerfen und Ideen beleuchten, wie wir als Einzelne und als Gemeinschaft gut aus dieser Krise herauskommen können. Neben der Teilnahme vor Ort besteht auch die Möglichkeit, online daran teilzunehmen. Für beide Varianten ist eine Anmeldung entweder per E-Mail beratungsstelle@helimail.de oder telefonisch unter 02307/68678 notwendig.

Allein letzterer Hinweis macht deutlich, wo sich die Gesellschaft und damit jeder Einzelne im Verlauf der Pandemie gerade bewegt: Nämlich mitten in der vierten Infektionswelle, die erneut vielerlei Einschränkungen im Alltag mit sich bringt. „Umso wichtiger ist es“, so Bernd Lefarth, der Vorsitzende des Fördervereins der Beratungsstelle, „darauf zu schauen, was die Jüngsten, die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Familien insgesamt benötigen.“ Lefarth hat für die Veranstaltung den bekannten Familienberater, Coach und Supervisor Matthias Bartscher aus der Nachbarstadt Hamm gewinnen können.

„Krisen bedeuten immer auch Chancen – für uns Erwachsene aber auch für unsere Kinder.“ unterstreicht Bartscher. So sollen an dem Abend auch Perspektiven aufgezeigt werden. Was lernen wir aus der Zeit der Pandemie? Was war vielleicht auch gut und sollte bewahrt werden? Helfen die Erfahrungen der letzten zwei Jahre möglicherweise bei der Bewältigung zukünftiger Krisen?

Neben diesen perspektivischen Aspekten werden bei der Veranstaltung allerdings auch Fragen, die viele nach Schulschließungen und Kontaktbeschränkungen mit Blick auf die Kinder umtreiben, genügend Raum haben: Welche Unterstützung braucht mein Kind in seiner sozialen und emotionalen Entwicklung? Wie wichtig ist es, den verpassten Schulstoff nachzuholen?

Bartscher kann u.a. als ehemaliger Kinderbeauftragter der Stadt Hamm und langjähriger Leiter der dortigen Familienberatungsstelle auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz im Bereich der Familienbildung und –beratung zurückgreifen. Er freut sich, den Abend zu moderieren und möchte nach einem einführenden Vortrag mit den Anwesenden die Bedürfnisse der Einzelnen, aber auch der Gemeinschaften in der aktuellen Krise beleuchten. Bartscher weiß: „Sie alle – Familien, KiTas, Schulen -, unsere gesamte Gesellschaft wird durch die Belastungen stark gefordert. Und es zeigen sich auch Risse.“ Eben darum ist es ihm wichtig, nicht nur eine Standortbeschreibung vorzunehmen, sondern Ideen zu entwickeln, was es braucht, um als Einzelner oder Gemeinschaft gut aus der Krise zu kommen.
Familie 2022: Reset, Neustart oder weiter wie zuvor? Was wir aus der Pandemie lernen können – wenn wir uns trauen.

(Bezüglich 3G- oder 2G-Regel beachten Sie bitte die aktuelle Coronaschutzverordnung)
Alternativ ist auch eine online Teilnahme möglich.
Anmeldung: Per E-Mail: beratungsstelle@helimail.de oder telefonisch: 02307/68678




Spendenaktion des Ev. Kirchenkreises Unna: Konkrete Hilfe nach Hochwasser in Region ist angekommen

Als im Juni starke Regenfälle an vielen Orten in Deutschland zu Hochwasser führten, waren auch Orte im Evangelischen Kirchenkreis Unna betroffen. Besonders in Bergkamen und in den Orten an der Ruhr kam es zu Überschwemmungen oder Erdrutschen, viele Wohnungen waren renovierungsbedürftig, viele Gegenstände unbrauchbar.

Der Evangelische Kirchenkreis hatte zu Spenden aufgerufen und weit über 15.000 Euro für die Betroffenen erhalten. Mit diesen Spenden konnte ganz gezielt geholfen werden, berichtet Diakoniepfarrerin Anja Josefowitz. „Auch wenn die Situation hier nie so dramatisch war wie an Erft und Ahr, so standen doch auch hier viele Menschen vor großen Problemen“, weiß Pfarrerin Anja Josefowitz.

Zwei Beispiele zeigen die Bandbreite der durch diese Spenden ermöglichte Hilfen: ein gesundheitlich eingeschränktes Ehepaar musste nach einem Wasserschaden den Keller ausräumen. Doch es fehlte es an Verwandten oder Unterstützern, die mit anpacken konnten. So wurde für sie ein Unternehmen beauftragt, das die notwendigen Entsorgungsarbeiten übernahm. In einem anderen Fall wurde eine junge werdende Mutter unterstützt, die in ihrem Keller die gesamte demnächst benötigte Erstausstattung für ihr Baby gelagert hatte und nun kurz vor der Geburt ohne all dies stand. „Da haben wir schnell und unbürokratisch geholfen und den Schaden ersetzt“, erzählt Anja Josefowitz. Diese Beispiele zeigten, dass die Spenden ganz direkt zu den Betroffenen gingen, denen in einer Not ganz konkret geholfen werden konnte. „Ihre Spende ist angekommen und hat Gutes bewirkt“, so Josefowitz. „Ganz herzlich Dafür bedanke ich mich auch im Namen des Evangelischen Kirchenkreises Unna für jede Unterstützung.“




Weihnachtsvarieté mit Weltklasseartisten und Kindern des Jugendhauses Balu

Die Partnerartisten Alex und Lisa zeigen beim Weihnachtsvarieté im studio theater ihr Können.

Am Samstag, 20. November, um 19:00 Uhr öffnet sich im studio theater bergkamen der Vorhang für das 10. Bergkamener Weihnachtsvarieté.  Einlass in den Foyer- und Mensabereich  des studio theaters ist ab 17:30 Uhr. Wie in den Jahren zuvor gibt es dort eine Ausstellung, die  die Besucher auf das Programm einstimmen soll. Organisiert wird die Veranstaltung vom Kinder- und Jugendhaus Balu in Zusammenarbeit mit der Jugendkunstschule Bergkamen.

Weltklasseartisten aus der Ukraine und  Deutschland präsentieren dort gemeinsam mit den Kindern aus dem Kinder- und Jugendhaus Balu, unter dem Thema “Tu was du nicht kannst“, ein circa zweistündiges Programm. Es ist unterteilt in zwei Hälften, unterbrochen durch eine zwanzigminütige Pause.

Neben den Akrobatik – und Trampolinkursen aus dem Balu sind die Rope Skipper von TuRa Bergkamen auf der Bühne vertreten. Weltweit mit seinem Repertoire unterwegs ist Zhenja Genial, in Bergkamen ist er mit dem Cyr Wheel zu sehen. Ein Cyr Wheel besteht im Gegensatz zum Rhönrad aus nur einem Reifen. Ebenfalls auf allen Kontinenten bekannt ist der Diabolokünstler Pranay. Er versteht es mit seinem Spielgerät technische Höchstschwierigkeiten temporeich und perfekt darzubieten. Akrobatische Höchsteistungen bieten dann das „Duo Prime“ als auch „Alex und Lisa“ aus der Ukraine.  Auch ihre Referenzen reichen um den gesamten Globus, vertreten sind sie in allen angesehenen Varietés. Letztere gewannen mit ihrer Partnerakrobatik viele Preise auf verschiedenen Zirkusfestivals. Durch das Programm führt der Leading Artist des GOP Varietés, Daniel Reinsberg. Zur Begrüßung erwartet das Publikum ein Sekt- und Orangensaftempfang.

Für die Veranstaltung gilt die 3G-Regel. Erforderlich ist ein negativer Testnachweis, der nicht älter als 24 Stunden ist oder ein Impf- bzw. Genesenennachweis. Die Nachweise sind nur gültig in Verbindung mit einem Personalausweis. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren gelten als getestet ohne weiteren Nachweis. Schüler ab 16 Jahren brauchen eine Testbescheinigung. Eintrittskarten zum Preis für 10 € für Erwachsene und 2,50 € für Kinder und Jugendliche sind direkt im Kinder- und Jugendhaus Balu, Grüner Weg 4, oder telefonisch unter 02307/60235 erhältlich. Restkarten werden an der Abendkasse angeboten.

 

 




Kreis Unna: Gewerkschaft NGG warnt vor Behinderung der Betriebsratswahlen

Mehr Demokratie hinterm Werkstor: Beschäftigte, die sich im Kreis Unna über schlechte Arbeitsbedingungen ärgern, sollen sich stärker um ihre Interessen kümmern – und die Betriebsratswahlen im kommenden Jahr nutzen. Dazu ruft die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auf. „Betriebsräte helfen nicht nur, Jobs zu sichern. Sie geben auch kreative Impulse aus der Belegschaft an die Chefetage weiter und tragen dazu bei, Firmen fit für die Zukunft zu machen“, sagt Torsten Gebehart, Geschäftsführer der NGG-Region Dortmund. Doch ein Großteil der Menschen, die im Kreis Unna in der Lebensmittelbranche (2.700 Beschäftigte) und im Gastgewerbe (4.600 Beschäftigte) arbeiten, könne nicht auf eine Arbeitnehmervertretung bauen. Das liege auch daran, dass gerade in Kleinbetrieben viele Chefs die Gründung eines Betriebsrats blockierten, berichtet der Gewerkschafter.

Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie wichtig die betriebliche Mitbestimmung sei. Dort, wo es Betriebsräte gebe, sei nicht nur häufiger das Kurzarbeitergeld aufgestockt worden. Auch beim Infektionsschutz am Arbeitsplatz komme es entscheidend auf die Mitsprache der Arbeitnehmervertreter an, so Gebehart. Die NGG appelliert daher an die Beschäftigten aus ihren Branchen, sich im eigenen Betrieb schon jetzt über die Kandidatinnen und Kandidaten zu informieren – oder sich selbst zur Wahl aufstellen zu lassen. „Einen Betriebsrat zu wählen, ist ein demokratisches Grundrecht, das jeder nutzen und nicht verschenken sollte. Schon in Betrieben ab fünf Mitarbeitern ist die Wahl möglich“, betont Gebehart. Die regulären Betriebsratswahlen beginnen im März 2022. Getreu dem Motto „Haste keinen, wähl Dir einen!“ können Belegschaften, die keinen Betriebsrat haben, jederzeit die Wahl einleiten. Die NGG bietet Unterstützung bei den Vorbereitungen.

Dabei gelten neue Regeln: Das in diesem Jahr eingeführte Betriebsrätemodernisierungsgesetz stärkt die Position der Beschäftigten. „Wer eine Betriebsratswahl vorbereitet, ist nun schwerer kündbar. Außerdem erhalten Betriebsräte bei Themen wie dem mobilen Arbeiten, der betrieblichen Weiterbildung und Künstlicher Intelligenz mehr Mitsprache“, erklärt Gebehart. Von der automatisierten Warenbestellung in der Backwarenfabrik bis hin zur Software-Schulung von Hotelangestellten – bei vielen Umstellungen am Arbeitsplatz könnten die Interessenvertreter jetzt mehr mitreden, so die NGG.

Dabei nutze die Mitbestimmung auch den Unternehmen: Nach einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung sind Firmen mit Betriebsrat durchschnittlich 18 Prozent produktiver als Unternehmen, bei denen es diese Mitbestimmung am Arbeitsplatz nicht gibt. Der Grund: Arbeitnehmervertretungen erkennen Probleme im Arbeitsalltag schneller und sorgen für einen besseren Austausch zwischen Belegschaft und Management. Dennoch ging die Zahl der Betriebsräte in den letzten Jahren zurück. Konnte im Jahr 2000 noch jeder zweite Beschäftigte in Westdeutschland auf einen Betriebsrat zählen, so waren es im vergangenen Jahr nur noch 40 Prozent. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor.

„Die Zahlen zeigen, dass in puncto Mitbestimmung mehr getan werden muss. Die Politik hat zwar einige Hürden für die Betriebsratswahl abgebaut. Aber es kommt auch auf die Beschäftigten an, ihr gutes Recht wahrzunehmen“, betont Gebehart.




Ausbildungsprogramm NRW: Betriebe und Auszubildende profitieren

Viktoria Berntzen (v.l.n.r.), Olaf Maise und Kirsten Wegener-Zander (beide Werkstatt im Kreis Unna GmbH), Niklas Thomeh und Sabine Nagel (Andreas Hoffmann Nutzfahrzeugreparatur GmbH) sind vom Ausbildungsprogramm NRW überzeugt. Foto: WfG

Die Corona-Krise hat den Ausbildungsmarkt stark verändert. Das Dilemma: Die Betriebe bieten einerseits weniger Ausbildungsstellen an, die oft unbesetzt bleiben, weil sich nicht die passenden Bewerber*innen finden. Andererseits gibt es viele Jugendliche, die noch nach dem passenden Ausbildungsplatz suchen. Hier setzt das Ausbildungsprogramm NRW an.

Sehr gute Erfahrungen mit dem Programm hat die Andreas Hoffmann Nutzfahrzeugreparatur GmbH gesammelt. Vor zwei Jahren begann Niklas Thomeh seine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker für Nutzfahrzeuge in dem Lüner Betrieb. Verwaltungsmitarbeiterin Sabine Nagel ist seither vom
Ausbildungsprogramm NRW überzeugt. „Für uns war besonders interessant, dass die Auszubildenden im Rahmen des Programms begleitet werden. Wir haben zwar keine Probleme, die passenden Bewerber zu finden, haben aber in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass Jugendliche die Ausbildung vorzeitig abbrechen“, erklärt Nagel.

Niklas Thomehs Wunsch Kfz-Mechatroniker zu werden, stand schon früh fest. Doch er fand zunächst nur Praktikumsstellen, bei denen er lediglich fegen, Blätter rechen oder andere Hilfsarbeiten erledigen durfte. Einen Einblick in seinen Traumjob konnte er so nicht gewinnen. Erst das Praktikum bei Hoffmann Nutzfahrzeuge brachte den Durchbruch: „Hier durfte ich richtig an den Fahrzeugen arbeiten und konnte schon im Praktikum feststellen, ob der Beruf etwas für mich ist“, berichtet Niklas
Thomeh. Der Betrieb bot ihm einen Ausbildungsplatz an, suchte allerdings nach zusätzlicher Unterstützung und fand sie bei der Werkstatt im Kreis Unna mbH.

Olaf Maise, der Betrieb und Auszubildenden im Auftrag der Werkstatt im Kreis Unna begleitet, ergänzt: „Der Anfang war holprig, da sich Unternehmen und Auszubildender aufeinander einstellen mussten. Inzwischen hat Niklas Thomeh erfolgreich seine Zwischenprüfung bestanden“. Hilfreich waren da die regelmäßigen Betriebsbesuche, bei denen Probleme nicht nur angesprochen, sondern auch gelöst wurden bzw. werden.

Für den Betrieb gibt es neben der Begleitung und Unterstützung durch die Werkstatt im Kreis Unna für die Dauer von zwei Jahren einen monatlichen Zuschuss. Finanziert wird dies durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW, bezuschusst durch Fördergelder aus dem Europäischen Sozialfonds ESF. Voraussetzung: Der Ausbildungsplatz muss zusätzlich zu den sonst im Betrieb bereits vorhandenen Ausbildungsplätzen angeboten werden.

„Vor allem für Betriebe, die auch jetzt noch Auszubildende suchen oder sich scheuen, eine Bewerberin oder einen Bewerber einzustellen, weil sie bisher schlechte Erfahrungen gesammelt haben oder es sich finanziell auf den ersten Blick nicht lohnt, einen weiteren Ausbildungsplatz zu schaffen, bietet sich das Programm an“, erklärt Viktoria Berntzen, Fachberaterin der bei der WFG Kreis Unna angesiedelten Regionalagentur Westfälisches Ruhrgebiet. Sie berät Betriebe zu dem Programm und arbeitet eng mit der Werkstatt im Kreis Unna zusammen.

Von dem Programm können auch Ausbildungsplatzinteressierte und Ausbildungsbetriebe aus angrenzenden Regionen wie dem Märkischen Kreis, Soest oder auch Coesfeld profitieren. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an Britta Baumgart, Tel. 02303-9599040, von der Werkstatt im Kreis Unna.




2,1 Prozent mehr Einkommen: Lohn-Plus für Dachdecker im Kreis Unna – „Auf Tariflohn pochen“

Mehr Geld für die Arbeit mit Ziegeln: Beschäftigte im Dachdeckerhandwerk erhalten seit Oktober
ein Lohn-Plus von 2,1 Prozent. Darauf weist die Gewerkschaft IG BAU hin. Foto: IG BAU | Ferdinand Paul

Lohn-Plus für die Jobs ganz oben: Wer im Kreis Unna im Dachdeckerhandwerk arbeitet, hat jetzt mehr Geld. Fachleute erhalten seit Oktober einen Stundenlohn von 19,52 Euro – ein Plus von 2,1 Prozent. Damit stehen bei einem Dachdeckergesellen am Monatsende knapp 70 Euro mehr auf dem Lohnzettel, wie die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mitteilt.

Friedhelm Kreft, Bezirksvorsitzender der IG BAU Westfalen Mitte-Süd, spricht von einem „verdienten Plus“ und rät den Beschäftigten in der Region, sich nicht mit dem deutlich niedrigeren Branchenmindestlohn von 14,10 Euro zufrieden zu geben. „Viele Dachdeckerbetriebe suchen händeringend nach Personal. Keine Fachkraft sollte sich unter Wert verkaufen und deshalb auf den Tariflohn pochen“, so der Gewerkschafter. Einen Anspruch auf tarifliche Bezahlung haben Gewerkschaftsmitglieder, deren Firma Mitglied der Arbeitgeberinnung ist. Nach Angaben der Arbeitsagentur zählt das Dachdeckerhandwerk im Kreis Unna derzeit rund 490 Beschäftigte.

Die IG BAU verweist zugleich auf die gute Wirtschaftslage in dem Handwerk. „Getrieben durch den Bau-Boom und die hohe Nachfrage nach neuen, klimafreundlichen Dächern quellen die Auftragsbücher vieler Unternehmen über. Die Dachdeckermeister sind gut beraten, ihre Beschäftigten fair zu bezahlen und im Betrieb zu halten“, unterstreicht Kreft.




DRK-Blutspedetermin am 19. 11. im Haus der Mitte in Rünthe

Medizinische Grundversorgung: Ohne Blutspender läuft nichts

Ohne Blutspender läuft nichts in der medizinischen Grundversorgung, denn Blut wird jeden Tag aufs Neue benötigt, um Patienten in Therapie und Notfallversorgung behandeln zu können. Allein der DRK-Blutspendedienst West ist werktäglich auf ca. 3000 – 3500 Blutspender angewiesen, um hunderte Krankenhäuser mit Blutpräparaten versorgen zu können. „Blutspender beweisen mit ihrem selbstlosen Handeln, dass sie wichtige Vorbilder für die Gesellschaft sind, aber jährlich verlieren die DRK-Blutspendedienste aus den unterschiedlichsten Gründen tausende Blutspenderinnen und Blutspender.“ berichtet Stephan David Küpper, Pressesprecher des Blutspendedienst West: „Der aktive Stamm von Lebensrettern schwindet so schnell, dass es schon heute große Probleme gibt, zu jeder Jahreszeit genügend Blutskonserven über alle Blutgruppen bereithalten zu können. Es gibt sicher viele Gründe, nicht Blutspenden zu gehen, doch bei über 11.000 Blutspendeterminen des DRK allein in Westdeutschland und einem Zeitaufwand von 1 bis 1,5 Stunden finden sich hoffentlich ein Weg und die Zeit; beispielsweise in:

Fr       19.     Bergkamen Rünthe          15:00 – 19:30 Uhr

                    Gemeindezentrum Haus der Mitte, Kanalstr. 7                

Blutspende über Terminreservierung www.blutspende.jetzt Terminreservierungen sind Bestandteil des Corona-Schutzkonzeptes.

Impfungen sind kein Hinderungsgrund für eine Blutspende

Nach einer Impfung mit einem SARS-CoV-2-Impfstoff ist keine Rückstellung von der Blutspende erforderlich. Das gilt für die mRNA-Impfstoffe (Moderna, BioNTtech) wie auch für die verwendeten Vektorimpfstoffe (AstraZeneca, Johnson & Johnson). Sofern keine Impfreaktionen, wie z. B. Fieber oder eine lokale Schwellung auftreten, können Geimpfte am Folgetag schon wieder Blut spenden.

Durch die Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen auf den Terminen gewährleistet das DRK einen größtmöglichen Schutz für alle Blutspender sowie für die ehrenamtlichen und die hauptamtlichen Mitarbeiter. Auf allen angebotenen Terminen besteht eine unumgängliche Maskenpflicht. Wegen der großen Relevanz der Blutspende für das Gesundheitswesen, müssen auf Blutspendeterminen keine 3G-Regeln umgesetzt werden. Das gespendete Blut wird nicht auf SARS-CoV-2 getestet. Eine Testung des gespendeten Blutes wird nicht durchgeführt, da sich das Virus nach aktuellem wissenschaftlichem Stand (Robert-Koch-Institut, Paul-Ehrlich-Institut) nicht im Rahmen einer Bluttransfusion übertragen lässt. Für die Patienten und Transfusionsempfänger besteht daher keine Gefahr. Weitere Infos zum Hygienekonzept und ein Corona-FAQ stehen hier online: www.blutspendedienst-west.de/corona

Aktuell gibt es anstelle der Bewirtung zum Abschluss der Blutspende einen kleinen Imbiss als „Lunch-ToGo“. Blut spenden kann jeder ab 18 Jahren; Neuspender bis zum 69. Geburtstag. Zur Blutspende muss immer ein amtlicher Lichtbildausweis mitgebracht werden. Männer dürfen sechs Mal und Frauen vier Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden müssen 56 Tage liegen. Für alle, die mehr über die Blutspendetermine in Wohnortnähe erfahren wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter 0800 -11 949 11 werden montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr alle Fragen beantwortet.




„Unsere Beratung. Ihre Entscheidung“: Arbeitsagentur und Jobcenter beraten via Skype

Im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche „Fit für Ihre berufliche Zukunft: Unsere Beratung. Ihre Entscheidung.“ laden Arbeitsagentur und Jobcenter zur virtuellen Beratungsstunde via Skype ein. Martina Leyer (Agentur für Arbeit Hamm) und Tina Riedel (Jobcenter Kreis Unna) beantworten am 15. November 2021 ab 9:30 Uhr alle Fragen rund um den Berufseinstieg und Qualifizierungsmöglichkeiten.

Martina Leyer und Tina Riedel sind als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Einsatz und stellen in ihren Beratungsgesprächen oft auch die Möglichkeit der Teilzeitausbildung in den Fokus. „Und so soll es auch in der anstehenden Beratungsstunde sein“, erklärt Martina Leyer. „Für junge Elternteile ist die Teilzeitausbildung eine super Chance auf einen Berufsabschluss.“ Tina Riedel ergänzt: „Denn wer beruflich gut qualifiziert ist, hat bessere Chancen auf eine langfristige Beschäftigung und eine gute Bezahlung.“

In der Beratungsstunde seien aber nicht nur Elternteile willkommen, sondern alle Menschen, die Interesse an beruflicher Bildung oder Qualifizierung haben. Marina Leyer versichert: „Wir gehen gern auf individuelle Fragen ein“, und betont, dass die Möglichkeiten sehr vielfältig seien.

Teilnehmen kann jede/jeder Interessierte mit einer vorherigen Anmeldung per Telefon oder E-Mail bei Frau Leyer oder Frau Riedel. Die Teilnahmebestätigung erfolgt per E-Mail mit den notwendigen Anmeldedaten für das Skype-Programm.

Martina Leyer
(02381) 910 2167
Martina.Leyer@arbeitsagentur.de

Tina Riedel
(02303) 2538 1060
Tina.Riedel@jobcenter-ge.de