Psychische Erkrankungen: Junge Selbsthilfegruppe sucht Teilnehmer

Eine psychische Erkrankung kann jeden treffen, auch junge Menschen. Um sich bei der Bewältigung des Alltages zu unterstützen und gemeinsam in die Zukunft zu schauen, hat sich vor circa eineinhalb Jahren eine junge Selbsthilfegruppe in Schwerte gegründet, die nun weitere Teilnehmer*innen sucht.

Wer sich angesprochen fühlt und an einer Teilnahme interessiert ist, ist herzlich eingeladen, die Gruppe zu besuchen. Teilnehmen können Betroffene zwischen 18 und 35 Jahren. Um Anmeldung vorab wird gebeten.

Weitere Informationen und Kontakt über die K.I.S.S. – Kontakt- und InformationsStelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitshaus Unna, Massener Straße 35. Die Ansprechpartnerin Laura Schwarz ist unter Tel. 0 23 03 / 27-28 29 oder per E-Mail an laura.schwarz@kreis-unna.de  zu erreichen. PK I PKU




Die Schlüssel sind übergeben: Die neue AWO-Kita „Lippestrolche“ nimmt am 1. August den Betrieb auf

Karin Schäfer (Mitte, stellvert. Vorsitzende des AWO-Unterbezirks Ruhr-Lippe-Ems) übernimmt symbolisch den Schlüssel für die neue AWO-Kita „Lippestrolche“ von UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer (links) und Landrat sowie Aufsichtsratsvorsitzender der UKBS, Mario Löhr (rechts). Foto: Gemünd/ AWO RLE

Die offizielle Schlüsselübergabe ist erfolgt. Am 12. August wird der neue 4-Gruppen-Kindergarten der AWO an der Berliner Straße in Weddinghofen seinen Betrieb aufnehmen.

Am Montagvormittag kam bei allen Beteiligten große Freude auf: Landrat Mario Löhr, Aufsichtsratsvorsitzender der Unnaer Kreis-Bau- und
Siedlungsgesellschaft (UKBS) sowie UKBS-Geschäftsführer Matthias Fischer übergaben symbolisch den Schlüssel für die neue Kita
„Lippestrolche“ an die AWO Ruhr-Lippe-Ems. Es ist die zweite von insgesamt drei nahezu baugleichen Kitas, die die UKBS in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten Simon Könemann vom WWK-Architekturbüro für die AWO realisiert.  Auf einer Nutzfläche von 869 Quadratmetern werden in dem imposanten zweigeschossigen Gebäude ab dem 1. August insgesamt 75 Kinder in vier Gruppen betreut – dank eines Aufzugs selbstverständlich auch barrierefrei.

Die Beigeordnete Christine Busch betonte froh darüber zu sein, mit der AWO einen bewährten und zuverlässigen Partner an ihrer Seite zu
wissen. Mit Elke Böhm wird eine erfahrene Fachkraft die Leitung der Kita in der Berliner Straße 40 in Bergkamen Weddinghofen übernehmen. Sie freut sich mit Ihren insgesamt 13 Mitarbeiter*innen nicht nur auf „ihre“ Kinder, von denen 22 unter drei Jahre alt sein werden, sondern auch auf die neue Kita mit ihren großzügigen Räumen sowie dem weitläufigen Außengelände mit vielfältigen Spielgeräten und dem besonderen Highlight, einem Rutschauto-Rundkurs. Als „genial“ bezeichnete die Bergkamenerin Karin Schäfer, stellvertetende Vorsitzende des Unterbezirksvorstandes, die kreisförmige „Rennbahn“. Sie freute sich aber nicht nur über den schönen Außenbereich der neuen Kita, sondern lobte ganz explizit auch das Konzept der „Lippestrolche“:  „Diese Kita wird ein wichtiger Baustein der Quartiersarbeit hier vor Ort sein. Ich freue mich sehr, dass wir der Träger einer so tollen Kita sein können.“ Große Fensterflächen sorgen für helle, lichtdurchflutete Räume, eine Fußbodenheizung für wohlige Wärme in den kühleren Jahreszeiten – gespeist aus einem Pufferspeicher, angebunden an das Fernwärmenetz.

Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die Kinder bereits Anfang August „einziehen“ werden, denn die geplante Bauzeit konnte seitens
der UKBS sowie des WWK-Architekturbüros um mehrere Monate verkürzt werden. Dr. Hans-Joachim Peters, erster Beigeordneter der Stadt Bergkamen betonte zudem die gute und sinnvolle Bausituation im direkten Umfeld, denn rund um die Kita entstehen neue Wohneinheiten.
Auch die zügige und umfassende Beantragung des Projektes mit schneller Bewilligung wurde noch einmal hervorgehoben, die gemeinsam
mit einer kompetenten Bauausführung maßgeblichen Anteil daran hatte, dass der ursprüngliche Bauzeitenplan sogar noch übertroffen wurde.




Nächster Blutspende-Termin am 28. Juni im Martin-Luther-Zentrum Oberaden

Der nächste Blutspende-Termin des DRK-Blutspendedienstes findet statt am Montag, 28. Juni, von 16 bis 19.30 Uhr im Martin-Luther-Zentrum, Preinstraße 38, in Oberaden.

 Mit der bundesweit angelegten Kampagne #missingtype – erst wenn’s fehlt, fällt‘s auf, haben die Blutspendedienste des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) zum Weltblutspendertag am 14. Juni auf die dringende Notwendigkeit von Blutspenden aufmerksam gemacht. Gerade vor dem Hintergrund weiterer Lockerungen der Pandemie-Maßnahmen sowie den anstehenden Sommerferien muss die Versorgung weiter gewährleistet werden. Dies kann nur im gesellschaftlichen Schulterschluss gelingen. Die gemeinsame Kampagne aller DRK-Blutspendedienste wurde konsequent weiterentwickelt. Die Grundidee besteht darin, die Buchstaben der Blutgruppen A, B und 0 (hier wird der Buchstaben O verwendet) in den Logos bekannter Firmen, Organisationen, Prominenter und Privatpersonen, in deren Schriftzügen in Beiträgen auf Facebook, Instagram oder Twitter wegzulassen, um so Aufmerksamkeit für die Blutspende beim DRK zu erzeugen. „Es freut uns, dass in diesem Jahr wieder viele neue namenhafte Partner am Start sind.“ resümiert Stephan David Küpper, Pressesprecher des Blutspendedienst West: „Es haben sich aber auch viele Firmen zum wiederholten Mal bei #missingtype engagiert, was für den Blutspendedienst ein schöner Beleg für die Qualität der Zusammenarbeit ist.“

Aus Infektionsschutzgründen bittet der Blutspendedienst darum, auf Begleitpersonen zu verzichten sowie einen eigenen Kugelschreiber zu benutzen und eine medizinische Maske zu tragen. Blutspender werden nicht auf Corona getestet – für die Übertragbarkeit des Coronavirus durch Blut gibt es keine Hinweise. Aktuell gibt es anstelle der Bewirtung zum Abschluss der Blutspende einen kleinen Imbiss als „Lunch-ToGo“.

Blut spenden kann jeder ab 18 Jahren; Neuspender bis zum 69. Geburtstag. Zur Blutspende muss immer ein amtlicher Lichtbildausweis mitgebracht werden. Männer dürfen sechs Mal und Frauen vier Mal innerhalb von zwölf Monaten Blut spenden. Zwischen zwei Blutspenden müssen 56 Tage liegen. Für alle, die mehr über die Blutspendetermine in Wohnortnähe erfahren wollen, hat der DRK-Blutspendedienst West im Spender-Service-Center eine kostenlose Hotline geschaltet. Unter 0800 -11 949 11 werden montags bis freitags von 8.00 bis 18.00 Uhr alle Fragen beantwortet.

„Medizinische Maske“ definiert sich laut § 3 Absatz 1 der Coronaschutzverordnung NRW wie folgt: „Medizinische Masken […] sind sogenannte OP-Masken, Masken des Standards FFP2 oder diesen vergleichbare Masken (KN95/N95).“




Mehr Personal gesucht: Neues Bündnis für Pflege

Landrat Mario Löhr (3.v.r.) überreicht den Förderbescheid an Ralf Plogmann (Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Unna) im Beisein von Sozialdezernent Torsten Göpfert (2.v.r.), Angelika Chur (Vorsitzende des Kreisausschusses für Arbeit, Soziales, Inklusion und Familie, r.), Sabine Marton (Leitung Gesundheitsdienste des Caritasverbandes, l.) und Projektleiter Jan Wandschneider (2.v.l.) Foto: Birgit Kalle – Kreis Unna

Es entscheiden sich nicht genug (junge) Menschen für den Pflegeberuf, um den künftigen Bedarf an Pflegekräften zu decken und die Qualität in der Pflege aufrecht zu erhalten. Deshalb schließen sich AWO, Caritas, Der Paritätische, das Deutsche Rote Kreuz und die Diakonie als Akteure der freien Wohlfahrtspflege zusammen und starten das Projekt „Bündnis für mehr Pflegepersonal“.

Der Kreis Unna unterstützt das Projekt, das bis Mai 2023 laufen soll, mit insgesamt 80.000 Euro. Den Fördermittelbescheid überreichte Landrat Mario Löhr jetzt an Ralf Plogmann (Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Unna).

Das Projekt setzt sich zum Ziel, mehr (junge) Menschen im Kreis Unna zu einer Pflegeausbildung zu bewegen, als es in den vergangenen Jahren der Fall war, erklärt Dezernent Torsten Göpfert: „Es sollen Maßnahmen und Strukturen geschaffen werden, die die Personalakquise der Projektpartner möglichst dauerhaft erfolgreicher gestalten. Gelingen soll das darüber, junge Menschen in Kontakt mit dem Thema Pflege zu bringen sowie über Pflegebotschafter.“

Beruf erfahrbar machen
Die Ideen fußen auf der Erfahrung der Akteure aus der freien Wohlfahrtspflege. Sie berichten, dass viele ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früh Kontakt zum Thema Pflege hatten. Um also neue Mitarbeitende zu gewinnen, macht es Sinn, junge Menschen früh in Berührung mit dem Thema zu bringen: über Praktika, Veranstaltungen oder eben Pflegebotschafter, die aus der Erfahrung von ihrem Job berichten.

Geplant ist auch eine breit angelegte Kommunikationsstrategie mit einer eigenen Webseite und Social-Media-Videos, um die Zielgruppe direkt erreichen zu können. Das Projekt soll bis 2023 laufen. Zu Beginn wird der Blick auf das gerichtet, was jetzt ist. Darauf folgt die Konzeption und Planung, die Durchführung und im Anschluss die Auswertung und Verstetigung.
 
Zuschuss vom Kreis
Der Kreis Unna, der auch den Pflegebedarfsplan erstellt, hat schon früh erkannt, dass im Bereich Pflege in Zukunft ein großer Bedarf an Fachkräften entstehen wird. „Umso schöner ist es jetzt, dass wir das neue Bündnis unmittelbar finanziell unterstützen können und konkret messbare Erfolge in absehbarer Zeit haben werden“, so Göpfert. Insgesamt sind für das Projekt 101.050 Euro veranschlagt. 80.000 Euro übernimmt der Kreis Unna. PK | PKU




Netzwerk Frau und Beruf thematisiert Chancengleichheit wohnungsloser Frauen

Fachlicher Austausch und persönlicher Dialog im virtuellen Konferenzraum: Das Netzwerk Frau und Beruf im Kreis Unna tagte jetzt in „hybrider“ Form im Bergkamener Rathaus. Die Expertinnen des Bündnisses setzen sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen auf dem Arbeitsmarkt ein – eine eigenständige Erwerbsarbeit und ein sicherer wirtschaftlicher Rahmen sind die Grundpfeiler dafür. Beides fehlt aber vor allem vielen wohnungslosen Frauen, deren Schicksale das Netzwerk beim jüngsten Treffen zum Thema machte.

Besonders eindrucksvoll schilderte die Leiterin der Wohnhilfen FrauenRäume des Frauenforums im Projekt „mobile Wohnhilfe“, Anja Wolsza, ihre Arbeit für die Chancengleichheit wohnungsloser Frauen: Tatsache ist, ein Großteil der   Beratungsmöglichkeiten ist eher für Männer auf der Straße ausgerichtet. Frauen dagegen sind oft „verdeckt“ wohnungslos, das heißt, sie versuchen, ihre Wohnungslosigkeit möglichst lange zu verbergen, kommen eher bei Freund*innen oder Verwandten unter. Sie tingeln von Kontakt zu Kontakt, sind dabei oft auch der sogenannten Wohnprostitution ausgesetzt, weil sie Zweckbeziehungen mit Männern eingehen. Couchsurfing ist ein bekanntes Phänomen bei weiblichen Wohnungslosen.

Anja Wolsza erläuterte sehr plastisch die niederschwelligen Hilfsangebote in 2020, über die 108 Frauen kreisweit erreicht werden konnten. Ein Großteil von ihnen ist nicht älter als 30 Jahre, 68 minderjährige Kinder waren mitbetroffen. Vielversprechend: Ein einmal aufgebauter Kontakt wird von 90 Prozent der Frauen angenommen. Aktiv aufsuchend, eng begleitend in der Beziehungsarbeit: Anja Wolsza schilderte das Erfolgskonzept ihrer Arbeit mit den wohnungslosen Frauen so: „Heute sondiert und morgen losgelegt“. Treffen kann es jede – die Wohnungslosigkeit zieht sich durch alle Schichten, Obdachlose sind heterogen, von der Akademikerin über die Leistungsbezieherin bis hin zu Paaren und Ehepaaren, oft trifft dieses Schicksal Frauen mit Kindern.

Martina Bierkämper, Gleichstellungbeauftragte der Stadt Bergkamen, war begeistert zu hören, dass trotz Corona hier ein so wichtiges Beratungsangebot aufrecht erhalten werden konnte. „Der niederschwellige Ansatz zeigt Wirkung und ich hoffe, dass mit diesem Pilotprojekt noch viele wohnungslose Frauen schnelle und essentielle Unterstützung erfahren.“ Die Netzwerk-Expertinnen waren sich einig, dieses vom Land geförderte Pilotprojekt zu verstetigen, die bisher erreichten Erfolge liegen auf der Hand. Martina Leyer und Tina Riedel, als Beauftragte für Chancengleichheit bei der Bundesagentur für Arbeit und dem Jobcenter sehen so auch die Möglichkeit, die betroffenen Frauen in die Erwerbstätigkeit zu bringen. Erster Konsens der Gleichstellungsbeauftragten: Um den bereits eingeschlagenen und unterstützenden Weg im Sinn der wohnungslosen Frauen erfolgreich weiter zu beschreiten, haben Gespräche mit den Sozialdezernaten des Kreises Unna sowie den lokalen Sozial- und Jugendämtern Priorität.




1400 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz: Aktionswoche mit Berufsberatungs-Hotlines und Spätsprechstunden

Der Ausbildungsmarkt biegt auf die Zielgerade ein. Noch sind fast 1500 Jugendliche in Hamm und dem Kreis Unna auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Gleichzeitig sind bei der Arbeitsagentur Hamm Ende Mai noch etwa 1400 offene Ausbildungsstellen gemeldet. Insbesondere bei Ärzten, Zahnärzten, im Büro, bei Rechtsanwälten und im Handwerk gibt es die meisten Chancen.

„Vieles ist noch offen und in Bewegung, das gesamte Ausbildungsmarktgeschehen ist um mehrere Monate hinter dem „Zeitplan“ zurück. Und doch naht der Hauptausbildungsbeginn August“, so Thomas Helm, Leiter der Agentur für Arbeit Hamm. „Corona darf kein Grund oder keine Ausrede sein, sich nicht mit dem Thema Ausbildung auseinander zu setzen. Und ein weiterer Schulbesuch ist nicht immer die beste Option. In der kommenden Aktionswoche setzen wir uns mit vereinten Kräften dafür ein, noch möglichst viele Bewerber und Betriebe zusammen zu bringen.“

Von Montag, 21 Juni, bis Freitag, 25. Juni, bieten die Berufsberaterinnen und Berufsberater telefonische Unterstützung an. Von 8 bis 20 Uhr (Freitag bis 15 Uhr) sind die Berufswahlexperten erreichbar unter den Hotline-Nummern 02381 / 910 1111 (Hamm) und 02303 / 2807 111 (Kreis Unna).

Mit ihnen kann man alle Fragen rund um Berufswahl, Stellensuche und Bewerbung besprechen. Außerdem kann man sich Stellenangebote zuschicken lassen. Die Aktionswoche ist Teil des bundesweiten „Sommers der Berufsausbildung“.

Außerdem wird natürlich der Bewerbungsmappen-Check im Berufsinformationszentrum (BiZ) angeboten. Er kann unter 02381 / 910-1001 oder hamm.biz@arbeitsagentur.de vereinbart werden.




Migrationsfachdienste der AWO informieren am Mittwoch in der Fußgängerzone über ihre Arbeit

Die Migrationsdienste der AWO informieren am Mittwoch in der Präsidentenstraße über ihre Arbeit.

Die Migrationsfachdienste der AWO Ruhr-Lippe-Ems in Bergkamen leisten gerade in der Corona-Pandemie wertvolle Beratungsangebote für Neueingewanderte. Über ihre Arbeit informieren die Mitarbeiter*innen im Rahmen eines Aktionstages
am Mittwoch, 30. Juni, von 11 bis 13 Uhr, in der Fußgängerzone in Bergkamen

An diesem Tag werden auch Neueingewanderte vor Ort sein, denen die Migrationsdienste mit ihren Beratungen geholfen haben. Gerne berichten sie von ihren individuellen Erfahrungen und Problemen während der Corona-Pandemie.




Gewerkschaft fordert Lohn-Plus – Bau-Boom hält an: 1.006 neue Wohnungen im Kreis Unna gebaut

Um Richtfest zu feiern, braucht es Bauherren, Architekten, Projektentwickler – und Bauarbeiter. Angesichts kräftig steigender Umsätze fordert die IG BAU für die Beschäftigten der Branche in der laufenden Tarifrunde deutlich mehr Geld und eine Entschädigung der Wegezeit. Foto: IG BAU

Boomende Baubranche: Im Kreis Unna wurden im vergangenen Jahr 1.006 neue Wohnungen gebaut – in Ein- und Zweifamilienhäusern, in Reihen- und Mehrfamilienhäusern. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit. Die IG BAU beruft sich hierbei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. Danach flossen für den Neubau im Kreis Unna Investitionen in Höhe von rund 146 Millionen Euro. „Der Boom der Branche hält schon seit Jahren an. Und es ist kein Ende in Sicht“, sagt Bezirksvorsitzender Friedhelm Kreft. Der Gewerkschafter verweist auf einen wachsenden Berg genehmigter, aber noch nicht fertiggestellter Wohnungen, der zu „prall gefüllten Auftragsbüchern“ bei den Unternehmen führe: Nach einer Auswertung des Pestel-Instituts wurden im Kreis zwischen 2011 und 2019 Baugenehmigungen für rund 1.200 Wohnungen erteilt, die noch gebaut werden müssen.

„Es gibt einen regelrechten Stau am Bau. Maurer, Zimmerleute und Fliesenleger arbeiten am Anschlag, um die Auftragsflut zu bewältigen. Statt Kurzarbeit und Homeoffice heißt es bei ihnen: Überstunden und Wochenendarbeit“, so Kreft. Die IG BAU Westfalen Mitte-Süd fordert, die Beschäftigten in der Region an den guten Geschäften der Firmen fair zu beteiligen.

In der laufenden Tarifrunde setzt sich die Gewerkschaft für ein Einkommensplus von 5,3 Prozent ein. Außerdem sollen die sogenannten Wegezeiten, also die langen, meist unbezahlten Fahrzeiten zu den Baustellen, entschädigt werden. Darüber hinaus sollen die Lohnunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung überwunden werden.

„Bauleute machen einen unverzichtbaren Job: Sie schaffen dringend benötigten Wohnraum, halten Straßen und Brücken instand, bauen Gleise und errichten Windräder“, betont IG BAU-Verhandlungsführer Carsten Burckhardt. Zugleich habe die Baubranche die Binnenkonjunktur im Corona-Krisenjahr 2020 entscheidend stabilisiert und einen noch stärkeren Einbruch verhindert. „Es ist überfällig, dass die Arbeitgeber diese Leistung anerkennen“, so Burckhardt. Die Beschäftigten erwarteten ein kräftiges Lohn-Plus und einen Ausgleich für die oft stundenlange Pendelei zu den Baustellen – „das ist Zeit, in der sie ihre Familie nicht sehen, um für den Chef unterwegs zu sein“.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden im vergangenen Jahr 306.376 neue Wohnungen in Deutschland fertiggestellt – ein Plus von 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit wurden so viele Wohnungen neu gebaut wie seit 2001 nicht mehr. Die Statistikbehörde geht zudem von bundesweit rund 780.000 genehmigten Wohnungen aus, die erst noch gebaut werden müssen. Dieser sogenannte Bauüberhang habe ein Rekordhoch erreicht. Laut Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) stieg der Umsatz der Branche im vergangenen Jahr um sechs Prozent auf 143 Milliarden Euro.

Die Tarifverhandlungen zwischen der IG BAU und den Arbeitgebern gehen am 21. und 22. Juni in Mainz in die zweite Runde.

 




Digitale Veranstaltung über neue Ausbildung: Berufe in der Pflege sind Berufe mit Herz

Am Donnerstag, den 24. Juni, informiert die WBS TRAINING SCHULEN gGbmH in einer vom BiZ organisierten digitalen Veranstaltung über die neue Ausbildung zum Pflegefachmann und zur Pflegefachfrau.

Das Angebot richtet sich an Interessierte, denen die Unterstützung bedürftiger Menschen am Herzen liegt, die sich als einfühlsam, liebevoll und geduldig im Umgang mit anderen Menschen beschreiben und darüber hinaus körperlich und psychisch belastbar sind.

Die Teilnehmer erhalten Informationen zu den Zugangsvoraussetzungen sowie zu Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die Veranstaltung findet statt ab 16 Uhr. Infos und Anmeldung unter 02381/910-1001 oder an hamm.biz@arbeitsagentur.de.




ZWAR-Gruppe Bergkamen lädt zum ersten Treffen nach der Corona-Pause ein

Das Treffen der ZWAR-Gruppe („Zwischen Arbeit und Ruhestand“) findet am Mittwoch, 23.Juni, ab 18 Uhr ausnahmsweise in der Gaststätte Schützenheide, An der Schützenheide 17 in Bergkamen statt.

Das Angebot richtet sich an Menschen ab 55 Jahren, die ihre Freizeit gerne mit Gleichgesinnten verbringen möchten. Die Gruppe trifft sich zum Radfahren, Wandern und zu vielen anderen Aktivitäten. Die Teilnahme ist kostenlos.

Weitere Informationen: www.zwar-bergkamen.de




2.700 Mitarbeiter*innen im Kreis Unna: Bis zu fünf Prozent mehr Geld für Beschäftigte in der Ernährungsindustrie

Damit der Einkaufskorb nicht leer bleibt: Beschäftigte in der Ernährungsindustrie sorgen für ausreichend Lebensmittel auch in Krisenzeiten. Jetzt gibt es für sie mehr Geld. Foto: NGG

Lohn-Plus für Ernährer: Wer im Kreis Unna Lebensmittel herstellt oder Getränke abfüllt, bekommt deutlich mehr Geld. Um bis zu fünf Prozent steigen die Einkommen in der Branche, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. „In der Corona-Pandemie ist deutlich geworden, wie sehr es auf die Ernährungsindustrie ankommt. Damit Supermarktregale voll bleiben, machen die Beschäftigten in vielen Betrieben Überstunden und Sonderschichten. Für ihre systemrelevante Arbeit erhalten sie nun eine faire Anerkennung“, sagt NGG-Regionalchef Torsten Gebehart. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt die Lebensmittelindustrie im Kreis Unna rund 2.700 Menschen in 69 Betrieben.

In der nordrhein-westfälischen Süßwarenindustrie steigen die Löhne zum Juni um 2,5 Prozent – im kommenden Jahr gibt es ein weiteres Plus von noch einmal 2,5 Prozent, so die NGG. Die Einkommen in der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie erhöhen sich ebenfalls um insgesamt fünf Prozent. Beschäftigte in der Milchverarbeitung erhalten rückwirkend zum April 2,2 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr – und eine steuerfreie Corona-Prämie von 250 Euro. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rheinisch-Westfälischen Brauereien gibt es eine 750-Euro-Prämie und im kommendem Jahr 2,4 Prozent beim Lohn oben drauf.

„Vom Einkauf der Rohstoffe über die Produktion bis hin zur Logistik – ohne den Einsatz der Beschäftigten in der Ernährungsindustrie wäre die Versorgung der Bevölkerung nicht gesichert. Jetzt wird diese Arbeit deutlich besser bezahlt“, unterstreicht Gebehart. Beschäftigte, die keine Lohnerhöhung bekommen, sollen sich an die Gewerkschaft wenden, so die NGG.

Die Ernährungswirtschaft gilt als viertgrößter Industriezweig Deutschlands. In Nordrhein-Westfalen beschäftigt die Branche laut Arbeitsagentur knapp 150.000 Menschen in 3.300 Betrieben. Zu den Firmen, die an Rhein, Ruhr und Weser produzieren, zählen unter anderem Haribo, Lieken, Nestlé, Lindt, Sinalco, Warsteiner, Diebels, Storck und Dr. Oetker.