Personalrat der Stadt startet Spendenaktion zugunsten des Oberadener Kleingartenvereins: Mit alten Handys Gutes tun
Das Hochwasser vom 14./15. Juli hat viele private Haushalte hart getroffen. Zu den Opfern zählen aber auch Vereine. Beispielsweise der Kleingartenverein Goldäcker
e. V. aus Oberaden. Der Personalrat der Stadt Bergkamen hat sich vorgenommen, die arg gebeutelten Vereinsmitglieder zu unterstützen – mit einer Handy-Sammelaktion, an der sich alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen können.
Die Kanalisation hoch gedrückt, sieben Lauben unter Wasser, Vereinsheim und Wege beschädigt – goldene Zeiten liegen für den Kleingartenverein Goldäcker derzeit in weiter Ferne. Die Gegenwart sieht eher trist und traurig aus. Doch das soll sich ändern. Einen Beitrag dazu möchte der Personalrat der Stadt Bergkamen leisten. Mit einer Aktion, für die Bürgermeister Bernd Schäfer die Schirmherrschaft übernommen hat, ruft er alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, nicht mehr benötigte Handys zu spenden.
Die eingesammelten Handys werden von der Bergkamener Firma M&R Recycling Solutions GmbH fachgerecht entsorgt. Für die wiederverwertbaren Bestandteile erhält der Personalrat eine Gutschrift in Höhe von ca. 8.000 Euro je Tonne alter Handys, die er vollständig an den Kleingartenverein weitergibt. „Da nach Gewicht abgerechnet wird, zählt jedes einzelne Gerät“, hofft das Personalratsgremium auf möglichst viele gespendete Mobiltelefone und dankt vorab allen Personen, die sich an der Aktion beteiligen.
Sammelboxen für die ausrangierten Handys sind ab dem 06.09.2021 bis zum 08.10.2021 an folgenden Standorten zu finden:
Eingangsbereich des Rathauses (Rathausplatz 1)
Baubetriebshof der Stadt Bergkamen (Bambergstraße 66)
Sparkasse Bergkamen-Bönen (Sugambrerstraße 23)
GSW Kundencenter Bergkamen (Rathausplatz 4)
Vereinsheim des Kleingartenvereins Goldäcker e. V. (Auf den Goldäckern 1)
Zusätzliche Boxen stellt der städtische Personalrat gerne an weiteren geeigneten Standorten auf. Wer solche kennt, möge sie dem Personalrat bitte per E-Mail an folgende Adresse mitteilen: personalrat@bergkamen.de
Minimaler Rückgang der Arbeitslosigkeit in Bergkamen
Im Kreis Unna reduzierte sich der Bestand an gemeldeten Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat
leicht um 204 auf 16.032. Im Vergleich zu August 2020 reduzierte sich die Arbeitslosigkeit um 1.513
(-8,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf 7,5 Prozent. Vor einem Jahr betrug
sie 8,2 Prozent.
„Die allgemeine Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Unna war in den vergangenen Wochen
positiv, was für einen August nicht selbstverständlich ist“, kommentiert Agenturchef Thomas Helm
die aktuelle Lage. Danach sei erst ab dem Herbst damit zu rechnen gewesen, aber: „Die Pandemie
hat ihre eigenen Gesetze. Und es ist schon ein positives Zeichen, dass die Dynamik nach nur vier
Wochen Sommerpause wieder anzieht. Es belegt, dass die Betriebe im Kreis sich derzeit keine
lange Ruhepause gönnen, weil die Auftragslage gut ist.“
Thomas Helm beugt jedoch verfrühter Euphorie vor: „Je schwächer der Einfluss der Pandemie
wird, desto stärker rückt ein altes Problem wieder in den Fokus – der Fachkräftemangel. Nur wenn
von allen beteiligten Seiten kontinuierlich und mit viel Tempo in Qualifizierung und Ausbildung
investiert wird, kann der Markt sich weiter stabilisieren.“
Entwicklung in den zehn Kommunen des Kreises
In neun Kommunen des Kreises Unna entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im vergangenen Monat
rückläufig. Den größten Abbau verzeichnete Selm (-3,7 Prozent bzw. 33 auf 868). Danach folgen
Holzwickede (-3,2 Prozent bzw. 16 auf 489), Fröndenberg (-2,8 Prozent bzw. 16 auf 559), Bönen
(-2,7 Prozent bzw. 20 auf 731), Unna (-2,2 Prozent bzw. 46 auf 2.048), Kamen (-1,8 Prozent bzw.
34 auf 1.845), Schwerte (-1,8 Prozent bzw. 28 auf 1.559), Werne (-1,6 Prozent bzw. 15 auf 916)
und Bergkamen (-0,2 Prozent bzw. vier auf 2.376). Einzig Lünen verzeichnete einen minimalen
Anstieg an Arbeitslosen (+0,2 Prozent bzw. acht auf 4.641).
Pflegende Angehörige laden zum nächsten Treffen ein
Die Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige trifft sich am Montag, 30. August, wieder von 15 bis 16 Uhr im Konferenzraum des Seniorenzentrums „Haus am Nordberg“. In dieser Selbsthilfegruppe haben pflegende Angehörige, die Ihre Situation selbst als herausfordernd einschätzen, die Möglichkeit, sich im Gespräch auszutauschen und praktische Anregung für den durch die Pflege geprägten Alltag zu bekommen. Dabei können sie mit einer Atmosphäre des Verstehens und Vertrauens, mit Anteilnahme und Verständnis rechnen, weil alle Teilnehmenden ähnliche Probleme haben.
Das Treffen der Selbsthilfegruppe findet regelmäßig an jedem vierten Montag im Monat im „Haus am Nordberg“ statt. Zu den Treffen sind auch immer Interessierte eingeladen, zum Beispiel Angehörige von an Demenz erkrankten Menschen, die sich den Austausch in der Selbsthilfegruppe einmal anschauen wollen. Wer noch nicht vollständig immunisiert (geimpft oder genesen) ist, muss zu jedem Treffen einen negativen Testnachweis, der nicht älter als 48 Stunden sein darf, mitbringen. Alle Nachweise werden zu Beginn des Treffens kontrolliert. Interessierte können sich bei der Kontakt- und Informationsstelle im Gesundheitshaus des Kreises Unna melden. Ansprechpartnerin ist Magret Voß, Tel. (02303) 27-2829, E-Mail: margret.voss@kreis-unna.de.
Ausbildungs-Coach des Handwerks Dietmar Stemann wöchentlich an der Telefon-Hotline
Dietmar Stemann (Ausbildungs-Coach der Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe) ist ab sofort mittwochs an der Telefon-Hotline 02921 892-226 zu erreichen. Foto: Kreishandwerkerschaft
Das ist neu und jetzt regelmäßig: Immer mittwochs zwischen 17 und 19 Uhr bietet die Kreishandwerkerschaft Hellweg-Lippe (zuständig für die Stadt Hamm sowie die Kreise Soest und Unna) eine telefonische Hotline mit Ausbildungs-Coach Dietmar Stemann an. Start: Mittwoch, 01. September 2021.
Unter Tel. 02921 892-226 können dann einmal wöchentlich alle Fragen rund um die Ausbildung im Handwerk besprochen und sich anschließende, weitere Info-Gespräch vereinbart werden. „Es geht uns bei diesem dauerhaften Angebot darum, dass wir weiterhin noch viel mehr junge Menschen für eine Berufsausbildung im heimischen Handwerk gewinnen wollen. Oder auch, bei aufkommenden Problemen zu informieren, um etwa einem Ausbildungsabbruch vorzubeugen“, wie Dietmar Stemann erläutert. Der Experte betont, dass aktuell nach wie vor der Einstieg in die handwerkliche Ausbildung möglich ist, auch nach dem „klassischen“ Ausbildungsbeginn-Datum zum 01.08. eines jeden Jahres. „Wir sind da, wenn es um die Ausbildung geht!“
Landschaftsverband hat im Jahr 2020 rund 221,5 Millionen Euro im Kreis Unna ausgegeben
Der LWL hat im Jahr 2020 rund 5 Milliarden Euro in Westfalen-Lippe ausgegeben. Foto: Martin Steffen
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2020 rund 221,5 Millionen Euro (2019: 206,5 Millionen Euro) im Kreis Unna ausgegeben. Der Kreis Unna als LWL-Mitglied zahlte im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 106,2 Millionen Euro (2019: 101 Millionen Euro) an den Kommunalverband. Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln. Das erklärten jetzt die in der LWL-Landschaftsversammlung vertretenen Abgeordneten aus dem Kreis Unna, Wilhelm Jasperneite, Marco Morten Pufke, Brigitte Cziehso, Sascha Alexander Kudella, Timon Lütschen und Patricia Morgenthal.
Die Corona-Krise habe der LWL bisher gut überstanden, so die Abgeordneten weiter. Nur wenige Patient:innen oder Heimbewohner:innen, für die der LWL sorge, seien mit dem Corona-Virus infiziert gewesen. Die LWL-Beschäftigten seien durch Vorsichtsmaßnahmen, Home-Office und gegenseitige Hilfe in der Lage gewesen, die Dienstleistungen des Verbandes in der Region auch während der Pandemie fortzusetzen.
Größter Teil der Ausgaben: Soziales
Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben behinderte und pflegebedürftige Menschen. Insgesamt flossen 86,2 Millionen Euro in diese sozialen Aufgaben zum Kreis Unna. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie es das Bundesteilhabegesetz fordert.
Zu einem selbstbestimmten Leben gehört auch das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert daher das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband deshalb 1.469 (2019: 1.334) Menschen im Kreis Unna dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.
2020 zahlte der LWL im Kreis Unna für 911 (2019: 904) Wohnheimplätze („besondere Wohnformen“). Außerdem finanzierte er 1.719 (2019: 1.706) Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit wesentlicher Behinderung. Betriebe, die – gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl – zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Inklusionsamt Arbeit im vergangenen Haushaltsjahr rund 1,7 Millionen Euro (2019: 1,7 Millionen), um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.
254 (2019: 264) Kinder mit Behinderung aus dem Kreis Unna besuchten 2020 einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL. Rund 3,9 Millionen Euro (2019: 3,6 Millionen) zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 516 (2019: 470) behinderte Kinder zusammen mit ihren Altersgenoss:innen ohne Behinderung eine von 182 Regel-Kindertageseinrichtungen besuchen konnten.
Corona-Zahlungen
Der LWL finanzierte im Kreis Unna mit rund 1,5 Millionen Euro aus dem NRW-Corona-Rettungsschirm Alltagshelfer:innen in Kindertageseinrichtungen und ersetzte dem Jugendamt des Kreises rund 1,8 Millionen Euro an Elternbeiträgen, die die Eltern wegen der geschlossenen Kindertageseinrichtungen nicht zahlen mussten.
An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2020 im Kreis Unna rund 4,2 Millionen Euro (2019: 4,3 Millionen Euro). Zu den Leistungsempfänger:innen gehörten unter anderem Kriegsopfer und Hinterbliebene. Bei Corona-bedingten Verdienstausfällen im Zusammenhang mit einer angeordneten Quarantäne, einem Tätigkeitsverbot oder aufgrund der Betreuung von Kindern entschädigte der LWL 2020 westfalenweit die Betroffenen mit 11,5 Millionen Euro.
Arbeitsplätze
Im Kreis Unna arbeiteten im vergangenen Haushaltsjahr 114 (2019: 110) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, unter anderem in den Außenstellen der LWL-Klinik Dortmund mit LWL-Tageskliniken und LWL-Institutsambulanzen in Lünen, Bergkamen und Unna, sowie in den Außenstellen der LWL-Universitätsklinik Hamm, zu denen die LWL-Tagesklinik und LWL-Institutsambulanz Bergkamen gehören.
Tanzprojekt der Villa Kunterbunt hat den Sonderpreis „Vorbild Inklusion“ des LWL-Inklusionsamts Arbeit gewonnen
Das Tanz-Team der Villa Kunterbunt nach dem Superhelden-Tanz. Fotos: AWO Ruhr-Lippe-Ems/Stefan Kuster
Das Projekt „Keep on Dancing – Anders ist normal“ hat den Sonderpreis „Vorbild Inklusion“ des LWL-Inklusionsamts Arbeit gewonnen. Der LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) verlieh den mit 8.000 Euro dotierten Preis am Dienstag (24. August) im AWO Familienzentrum Villa Kunterbunt in Bergkamen, coronabedingt im kleinen Rahmen. Einrichtungsleiterin Anja Wagner und ihr Team hatten sich mit diesem Tanz- und Theater-Projekt beworben. Bei Veranstaltungen der Kita und bei Festen in Bergkamen haben die Kinder hier die Möglichkeit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Das Besondere – und eigentlich Normale: Annika Schmidt, eine Mitarbeiterin mit Handicap, ist Teil des Teams und Tanztrainerin der Kita-Kinder.
Die 26-Jährige wohnt inzwischen in Unna, stammt aber aus Bergkamen und arbeitet seit 2015 in der Villa Kunterbunt, 15 Stunden pro Woche: „Ich spiele mit den Kindern und helfe in der Küche und im Garten mit“, erzählt sie. Und ist leidenschaftliche Tänzerin. Und diese Begabung führte jetzt zur Auszeichnung des Familienzentrums Villa Kunterbunt durch den LWL, weil die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen damit vorbildlich gefördert wird.
Hier im AWO Familienzentrum an der August-Bebel-Straße betreuen 14 Mitarbeitende – Fachkräfte und Auszubildende sowie Hauswirtschaftskräfte – bis zu 60 Kinder mit und ohne Behinderung, von zwei bis sechs Jahren. Einrichtungsleiterin Anja Wagner sagte: „Wir sind glücklich, dass Frau Schmidt hier ist, sie bereichert das Team, ist ein vollwertiges Team-Mitglied. Inklusion sollte normal sein – und es ist schön, dass es für uns so normal ist.“
Tänzerische Leichtigkeit
Eva Jäger-Kuhlmann vom LWL-Inklusionsamt Arbeit und Helmut Etzkorn, Vorsitzender des Beratenden Ausschusses beim LWL- Inklusionsamt Arbeit, waren extra aus Münster angereist. Dieser übergab den Preis und sagte zu Annika Schmidt: „Sie sind seit vielen Jahren eine treibende Kraft und haben Ihre Leidenschaft, das Tanzen, in den Arbeitsalltag der Villa Kunterbunt eingebracht. Ihre selbst ausgedachten Tänze haben dabei über die Kita hinaus für Furore gesorgt.“ Schnell sei der Funke bei Aufführungen mit Kindern mit und ohne Behinderung übergesprungen, beispielsweise beim großen Bergkamener Theaterfestival, wo das Publikum vom Auftritt des Kita-Teams begeistert war. Helmut Etzkorn betonte: „Integration ist für die AWO kein Lippenbekenntnis, sie wird gelebt und praktiziert. Das ist leider nicht selbstverständlich in unserer Arbeitswelt. Das hier ist ein Leuchtturmprojekt, von dem Andere lernen können.“ Mit der unbefristeten Anstellung beweise die AWO, wie Menschen mit Behinderung in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden können. Im Fall von Annika Schmidt „mit tänzerischer Leichtigkeit“, sagte er augenzwinkernd.
(vorne v. l.) Annika Schmidt und Anja Wagner mit (hinten v. l.) Rainer Goepfert (AWO-Geschäftsführer),Marco Fußy (Annika Schmidts ehemaliger „Neueinstellung“-Jobcoach), Helmut Etzkorn und Eva Jäger-Kuhlmann (LWL), Wolfram Kuschke (AWO-Unterbezirksvorsitzender), Daniela Thamm (Wagners Stellvertreterin), Heike Schmidt (Mutter von Annika), Christine Busch (Sozialdezernentin Bergkamen).
Wolfram Kuschke, Vorsitzender des AWO Unterbezirksvorstands Ruhr-Lippe-Ems, beglückwünschte Anja Wagner und ihr Team, auch im Namen von AWO-Geschäftsführer Rainer Goepfert: „Wir unterstützen Menschen dabei, ein selbstständiges Leben zu führen. Gleichberechtigt dazu gehören, gesellschaftliche Teilhabe, das steht nicht nur in unserer Leistungsbilanz. Durch dieses Beispiel hier in der Villa Kunterbunt wird das lebendig.“ Und zu Anja Wagner und Annika Schmidt gewandt, fügte er hinzu: „Wir freuen uns außerordentlich, dass Ihre Arbeit heute durch den LWL so gewürdigt wird.“
Was ist normal?
Christine Busch fragte: „Was ist denn eigentlich normal?“ Die Beigeordnete und Sozialdezernentin der Stadt Bergkamen gab die Antwort gleich selbst: „Jede Abweichung ist doch genau das, was uns ausmacht. Unsere verschiedenen Hobbys, unsere Begabungen und Talente, unser Humor oder unsere Schlagfertigkeit. Das macht uns aus, unseren Charakter, unser Wesen, das ist das Besondere an uns.“ Sie überbrachte ein Geschenk und Grüße des Bürgermeisters. Busch freute sich, dass es hier in der Kita ganz normal sei zu sagen: „Jeder und jede ist bei uns herzlich willkommen – so, wie er oder sie ist, mit dem, was er oder sie mitbringt an Persönlichkeit. Hier gelingt Inklusion. Raus aus der Besonderheit, rein in: Anders ist normal.“ Sie schloss mit dem Appell und dem Bekenntnis: „Unsere Stadt Bergkamen soll für alle sein.“
Annika Schmidt führte mit „ihren“ Kindern nach der Preisverleihung natürlich auch einen Tanz auf: den Superhelden-Tanz, mit passenden „Kitahelden“-Umhängen. Das Team kann besonders stolz sein: In diesem Jahr ist kein anderes Unternehmen oder Projekt im LWL-Gebiet mit dem Sonderpreis ausgezeichnet worden. Und wofür wird das Preisgeld verwendet? „Das Geld geht an das Projekt Neueinstellung“, verkündete Annika Schmidt stolz den Team-Beschluss. Durch eben dieses Projekt der AWO-Tochter Bildung+Lernen gGmbH war sie vor sechs Jahren zur Villa Kunterbunt gekommen. Schön zu sehen: Ihr damaliger Coach Marco Fußy war ebenfalls zur Preisverleihung gekommen. Und warum an das Projekt Neueinstellung? „Damit noch mehr Menschen mit Down-Syndrom oder Handicap ein Praktikum machen können“, wünscht sich Annika Schmidt – Um so vielleicht, wie sie auch, einen Job auf dem ersten Arbeitsmarkt zu finden.
Der Beratende Ausschuss ist ein gewähltes Gremium beim LWL- Inklusionsamt Arbeit, der die Teilhabe der behinderten Menschen am Arbeitsleben fördert, das Inklusionsamt Arbeit bei der Durchführung der Regelungen für schwerbehinderte Menschen unterstützt und bei der Vergabe der Mittel der Ausgleichsabgabe mitwirkt. Vor diesem gesetzlichen Hintergrund wirkt er bei der Inklusion schwerbehinderter Menschen im Arbeitsleben mit. Weitere Informationen für Arbeitgeber und Menschen mit Behinderung im Beruf: www.lwl-inklusionsamt-arbeit.de
Einmalig im Kreis Unna: Gerhart-Hauptmann-Familiengrundschulzentrum stärkt Kinder und Eltern gleichermaßen
Die stellvertretende Leiterin der OGS Lena Hoppe und Schulsozialarbeiter Seyit Hecker stellen sich dien Kindern der Klasse 1a von Lehrerin Meike Presch vor. Sie gehören zur Steuerungsguppe, die die Angebote des Familiengrundschulzentrums koordiniert. Die Kinder lernen das Angebot mit einem Malwettbewerb kennen.
Das Konzept der „Familienzentren“, die Kita-Kinder und ihre Eltern auf vielfältige Weise mit Angeboten zur Gesundheitsförderung, der Frühförderung und der Bildung in ihrem Alltag unterstützen, ist längst gängige Praxis. Mit dem Familiengrundschulzentrum an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule in Bergkamen gibt es ein solches Förderangebot jetzt erstmals im Kreis Unna auch an einer Grundschule.
Seyit Hecker, Schulsozialarbeiter an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule und Mitarbeiter der Bildung+Lernen gGmbH, einer Tochtergesellschaft der AWO Ruhr-Lippe-Ems, hat das Konzept des neuen Angebotes entwickelt. „Wir möchten den Familien hier im Sozialraum niedrigschwellige Unterstützungsangebote machen – und das auf ganz kurzem Wege“, erklärte Hecker bei der Vorstellung des Projektes, „Beratungen in Kooperation mit dem Jobcenter gehören da ebenso zu wie individuelle, kleinere Angebote wie beispielsweise ein Kochkurs.“
Niedrigschwellige Angebote wie beispielsweise ein Stehcafè morgens vor Schulbeginn bieten Eltern und Lehrern die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen. Geplante Kooperationen unter anderem mit Sportvereinen, dem Kinder- und Jugendbüro der Stadt Bergkamen und auch den Migrationsdiensten der AWO ermöglichen ein vielfältiges Angebot an weiteren Veranstaltungen und Unterstützungsformaten.
Für Christine Busch, Sozialdezernentin der Stadt Bergkamen, ist die Etablierung des ersten Familiengrundschulzentrums auch eine Fortsetzung dessen, was in diesem Bereich schon an vielen anderen Stellen einzeln geleistet werde. „Der Standort an der Gerhart-Hauptmann-Grundschule ist ein Abbild von Bergkamen, wie es ist und wie es sein möchte: bildungshungrig, bunt und herausfordernd“, so Busch. Das Konzept des Familiengrundschulzentrums verknüpfe
das, was am Vormittag im Unterricht der Schule passiere mit dem, was nachmittags in der OGS geschehe: „Hier werden sinnvoll und individuell Angebote aufeinander abgestimmt – und Herr Hecker bildet gewissermaßen das Scharnier.“
Thorsten Schmitz, Geschäftsführer der Bildung+Lernen gGmbH, betonte den PremierenCharakter, den das Projekt habe: „Der Reiz für uns besteht sicherlich darin, dass es das erste Familiengrundschulzentrum im Kreis Unna ist und wir daher frei von inhaltlichen Vorgaben individuell und schnell beginnen können. Im Bereich der Kindertagesstätten hat sich gezeigt, wie wichtig Familienzentren gerade in diesen Zeiten sind und ich denke, dass sich dies sehr gut auf die Familiengrundschulzentren übertragen lässt.“
Im Rahmen einer Eröffnungswoche stellen Seyit Hecker und seine Kolleg*innen das Projekt Eltern und Kindern vor – und die Kinder dürfen sich direkt miteinbringen: Mit einem kleinen Malwettbewerb sind sie aufgefordert, ihre Schule zu malen und zwar so, wie sie sich ihre Schule wünschen. Ihre Eltern haben die Gelegenheit, beim Stehcafè morgens vor Schulbeginn mit Seyit Hecker und seinen Kooperationspartner ins Gespräch zu bekommen.
Wieder Themen-Cafés im Familienzentrum „Tausendfüßler“
Das Familienzentrum „Tausendfüßler“ bietet Themen-Cafés für interessierte Eltern aus dem Sozialraum an. Hier sollen ganz gezielt Fachthemen rund um das Kind besprochen werden.
Start ist am 20. September mit dem Thema „Ästhetische Bildung in der Kindertageseinrichtung“.
Es folgen am:
18.10.2021: „Haus der kleinen Forscher – Entdecken und Forschen in der Kindertageseinrichtung“
15.11.2021: „Gesundheit beginnt im Mund – Wissenswertes zur Zahngesundheit bei Kleinkindern“
20.12.2021: „Psychomotorik – Ideen und Anregungen für Zuhause“
17.01.2022: „Spracherwerb im Alltag“.
Die Themen-Cafés beginnen jeweils um 14:00 Uhr.
Präsenzveranstaltungen, die aufgrund der pandemischen Lage nicht stattfinden können, werden nach Möglichkeit über digitale Medien angeboten.
Anmeldungen sind bis eine Woche vor Beginn des jeweiligen Themen-Cafés zwingend erforderlich und werden im Familienzentrum unter der Rufnummer 02306-80141 oder per Mail unter tausendfuessler@helimail.de entgegengenommen.
Gewerkschaft BAU: Branche attraktiver machen – Aktuell noch 780 Ausbildungsplätze zu vergeben
Das neue Ausbildungsjahr startet – doch viele Firmen suchen weiterhin Nachwuchs: Im Kreis Unna sind von insgesamt rund 2.200 gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell noch 780 Plätze zu vergeben. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit und beruft sich dabei auf Zahlen der Arbeitsagentur. Die IG BAU Westfalen Mitte-Süd warnt vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels, sollte ein Großteil der Stellen unbesetzt bleiben – und ruft Berufsstarter dazu auf, sich insbesondere in der Baubranche umzusehen. Laut Arbeitsagentur sind bei Hoch- und Tiefbauunternehmen in Nordrhein-Westfalen derzeit noch rund 1.550 Plätze frei. Das entspricht etwa der Hälfte aller gemeldeten Ausbildungsstellen in der Branche.
„Die Corona-Pandemie ist insgesamt am heimischen Ausbildungsmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Teils bieten Firmen weniger Plätze an oder fahren die Lehre ganz zurück. Auch der Berufsschulunterricht kann nicht überall wie gewohnt stattfinden. In vielen Bereichen bewerben sich aber auch deutlich weniger Schulabgänger“, sagt Friedhelm Kreft, Bezirksvorsitzender der IG BAU Westfalen Mitte-Süd. Doch jeder Azubi, der jetzt fehle, sei in drei Jahren eine dringend gebrauchte Fachkraft weniger. Besonders das Baugewerbe müsse angesichts der anhaltend hohen Auftragslage – vom Wohnungs- bis zum Gleis- und Straßenbau – noch mehr Berufsanfänger für sich gewinnen.
Dabei stünden Bau-Azubis im Branchenvergleich in puncto Bezahlung an der Spitze, wie eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt. Ein angehender Maurer kommt demnach im ersten Ausbildungsjahr auf 890 Euro pro Monat. Im zweiten Jahr liegt die Vergütung bei 1.230 Euro, im dritten sind es 1.495 Euro. Im Anschluss an den Gesellenbrief können sich Beschäftigte fortbilden und es bis zum Polier oder Bauleiter bringen.
Viele Fachleute verließen jedoch nach der Ausbildung ihren Baubetrieb, so die Gewerkschaft – vor allem wegen harter Arbeitsbedingungen und den oft langen, aber unbezahlten Fahrzeiten zu den Baustellen. „Es kommt darauf an, den Bau auch nach der Ausbildung attraktiver zu machen. Gerade die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist hier wichtig“, betont Carsten Burckhardt vom IG BAU-Bundesvorstand.
Deshalb fordert die Gewerkschaft in der laufenden Tarifrunde für die Branche eine Entschädigung der Wegezeiten, 5,3 Prozent mehr Einkommen und den Angleich der Ost- an die Westlöhne. Die Arbeitgeber hätten in den Tarifverhandlungen bis Ende September die Chance, die Branche für die Zukunft aufzustellen. „Ohne höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen wird es kaum gelingen, die enorme Nachfrage nach neuen Wohnungen, sanierten Straßen und energetischen Gebäudesanierungen in den kommenden Jahren zu bewältigen“, so Burckhardt.
Informationen rund um die Bau-Ausbildung und freie Plätze vor Ort gibt es bei den Sozialkassen der Bauwirtschaft (SOKA-BAU) online unter: https://www.bau-stellen.de/
Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern bietet Sprechstunden im Familienzentrum „Tausendfüßler“ an
Es gibt eine Vielzahl von Fragen, die Eltern bewegen und manchmal ist es schwierig, allein passende Lösungen zu finden. In Rahmen von Sprechstunden haben deshalb Eltern und Anwohner aus dem Sozialraum Oberaden die Möglichkeit ihre Anliegen, Unsicherheiten oder Sorgen vertraulich zu besprechen. Frau Hagemeier (Diplom-Sozialpädagogin) oder Herr Ronge (Diplom-Psychologe) von der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern der Städte Bergkamen und Kamen stehen hierfür jeden dritten Freitag im Monat, also bereits am Freitag, 20. August, von 9:00 bis 11:00 Uhr im Familienzentrum „Tausendfüßler“ zu Verfügung.
Die Termine im Überblick:
20.08.2021
17.09.2021
29.10.2021 (5. Freitag)
19.11.2021
17.12.2021
Aufgrund der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen Infektionsschutzmaßnahmen ist eine Voranmeldung unter der Rufnummer 02306-80141 zwingend erforderlich.
Beratung via Skype: Einstieg ins Berufsleben auch in Teilzeit möglich
Martina Leyer (Agentur für Arbeit Hamm) und Tina Riedel (Jobcenter Kreis Unna) laden zum zweiten Male am 26. August 2021 um 10:00 Uhr zu einer virtuellen Beratungsstunde via Skype ein, um zum Beispiel interessierten Eltern Fragen zum Thema (Wieder-) Einstieg ins Berufsleben zu beantworten.
Martina Leyer und Tina Riedel sind als Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt im Einsatz und stellen in ihren Beratungsgesprächen oft das Thema Teilzeitausbildung in den Fokus. „Bereits im Juli haben wir eine solche Beratungsstunde per Skype angeboten“, erklärt Martina Leyer. „Wir freuen uns sehr, dass das Angebot auch in digitaler Form gut angenommen wurde und wollen es deshalb gern wiederholen.“ Im Juli seien es sechs Menschen, überwiegend Elternteile, die aufgrund der Kinderbetreuung eine Teilzeitausbildung in Betracht ziehen, die sich via Skype beraten lassen haben. Tina Riedel betont: „Im Rahmen der Beratungsstunde bekommt man schon mal einen guten Überblick, wie der Einstieg ins Berufsleben vielleicht gelingen kann. Erfahrungsgemäß kommt es in diesen Gesprächsrunden auch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu einem lockeren Austausch. Für individuelle Fragen stehen wir aber auch nach der offiziellen Beratungsstunde gerne zur Verfügung.“
Die Corona-Pandemie hat viele Menschen vor neue Herausforderungen gestellt. Insbesondere Familien waren und sind durch die teilweise großen Einschränkungen der Kinderbetreuung in Kindergärten und Schulen belastet. Die Kolleginnen sind sich einig: „Die Perspektive, eine Ausbildung zu absolvieren, sollte aber nicht aus den Augen verloren werden. Denn es gibt Möglichkeiten!“
Zum zweiten Male findet die Beratung aufgrund der weiter vorherrschenden Pandemie virtuell via Skype statt. Teilnehmen kann jede/jeder Interessierte mit einer vorherigen Anmeldung per Telefon oder E-Mail bei Frau Leyer oder Frau Riedel.
Die Teilnahmebestätigung erfolgt per E-Mail mit den notwendigen Anmeldedaten für das Skype-Programm.
Martina Leyer
(02381) 910 2167
Martina.Leyer@arbeitsagentur.de
Tina Riedel
(02303) 2538 1060
Tina.Riedel@jobcenter-ge.de