Bauarbeiten in den Ferien

Die Willy-Brandt-Gesamtschule.
Die Willy-Brandt-Gesamtschule.

Von wegen Osterferien! In gleich zwei Schulen haben in dieser Woche die Handwerker das Zepter übernommen.Acht Werktage Zeit haben die Handwerker in den Osterferien um solche Arbeiten durchzuführen, die nur dann gemacht werden können, wenn kein laufender Betrieb in den Schulen und Sportstätten stattfindet.

Aufgrund dieser kurzen Zeit können auch nur vorbereitende Arbeiten an der Abteilung 5 – 7 der Willy-Brandt-Gesamtschule Bergkamen durchgeführt werden. Für die energetische Sanierung der Schule steht in diesem Jahr ein Betrag von 1,1 Mio. € zur Verfügung. Im Wesentlichen soll das Dach der Abteilung 5 – 7 erneuert und entsprechend gedämmt werden sowie ein Wärmedämmverbundputz auf die Fassade aufgebracht werden. Die Osterferien werden jetzt konkret dazu genutzt, um den sich an der Nordseite dieses Traktes befindlichen eingeschossigen Flur mit einem neuen, gedämmten Dach zu versehen. Es handelt sich hierbei um vorbereitende Arbeiten um dann in den Sommerferien das Dach des dreigeschossigen Traktes und die Fassade zu erneuern.

Kostenmäßig sind für die Dacharbeiten in den Osterferien 160.000,00 € einkalkuliert. Auf der Südseite dieses Bauabschnittes wird an den beiden Treppentürmen die Fliesenfassade abgebrochen. Dies ist erforderlich, um später die Dämmung aufkleben zu können. Für den Abbruch und der Entsorgung wird mit Kosten in Höhe von 45.000,00 € gerechnet.

An der Realschule Oberaden wird die Brandmeldeanlage und die dazu gehörigen Fenster im Foyer, die als Rauchabzug dienen, überarbeitet. Gleichzeitig bekommt ein Teil der Decke im Foyer eine neue Verkleidung. Mit diesen Arbeiten, die rund 15.000,00 € kosten, sind die Fassaden und Deckenarbeiten in der Realschule Oberaden im Foyerbereich abgeschlossen.




Ende einer weiteren Schule

Und wieder gibt es eine Schule weniger. Am 9. Juli findet letztmals eine Entlassfeier von Schulabgängern in der Hauptschule in Weddinghofen statt. Ab 10. Juli wird in dem Gebäude an der Berliner Straße,  das viele noch als Heideschule kennen, nicht mehr unterrichtet. Nie mehr.

Die Heideschule in Weddinghofen. Foto: Dietmar Wäsche
Die Heideschule in Weddinghofen. Foto: Dietmar Wäsche

Nicht nur die ständig sinkende Schülerzahl ist der Grund. Schon lange haben Bergkamens Eltern zudem entschieden, dass sie für ihre Kinder nicht mehr so viele Hauptschulen in Bergkamen benötigen.

Ab dem kommenden Schuljahr wird es deshalb – neben dem Gymnasium, der Gesamtschule und den beiden Realschulen – nur noch eine Hauptschule geben: die Hellweg-Hauptschule in Rünthe.

Jetzt werden pfiffige Leser nachrechnen und irritiert sein: 10. Juli? Da sind doch noch gar keine Sommerferien? Richtig! Aber die verbliebenen 58 Jugendlichen, die nach der Verabschiedung der Zehntklässler in der alten Heideschule zurückbleiben, werden – ebenso wie ihre Lehrer – ab dem 10. Juli in der Hellwegschule in Rünthe unterrichtet. Sie sollen sich dort schon mal umsehen und einleben, damit die Eingewöhnung nach den Sommerferien nicht so schwer fällt.

Um nach Rünthe zu kommen, werden sie – falls noch nicht geschehen – mit Schülerfahrkarten für die Busse versorgt. „Die Rünther Straße wird gut angefahren“, versichert Andreas Kray vom Schulverwaltungsamt. „Da müssen keine neuen Regelungen getroffen werden.“

Für eine Person ist der Umzug nach Rünthe ohnehin eine Verbesserung.  Für die amtierende Schulleiterin Gudrun Münnemann. Sie leitet derzeit noch beide Hauptschulen, wobei die Schule in Weddinghofen längst als Filiale der Rünther Hellwegschule geführt wurde und auch nicht mehr mit neuen Schülern „nachgefüllt“ wurde. Derzeit gibt es nur noch den 8. und 9. Jahrgang in Weddinghofen. Wegen des geringen Interesses an Hauptschulen waren seit dem Schuljahr 2007/2008 keine neuen Klassen mehr in Weddinghofen gebildet worden.

Und was wird ab Juli aus dem Gebäude? „Für das Mobiliar gibt es bereits eine Wunschliste aus anderen Bergkamener Schulen“, sagt Andreas Kray, Leiter des Schulverwaltungsamtes. Eine Weiterbildungseinrichtung hat an Teilen des leer stehenden Gebäudes Interesse. Und auf dem Schulhof soll ein großer Spielplatz entstehen. Der ist geplant für die Kinder, deren Eltern in der neu geplanten Wohnsiedlung an der Berliner Straße ein Häuschen erwerben.

Bleibt noch die Frage nach der Turnhalle. Die dient vielen Sportvereinen aus Weddinghofen als Trainingsstätte. Ohnehin rufen die Vereine in Weddinghofen nach einem Treffpunkt. „Wir werden dazu nach den Osterferien Gespräche führen“, sagt Andreas Kray.




Förderverein und Orchesterklassen sind weiter auf Spenden angewiesen

Im PZ wird heftig musiziert, im Flur davor und in den Klassenräumen werden Kuchen, Salate und Getränke angeboten: Das Frühjahrsfest des Fördervereins des Bachkreises ist stets eine Wohlfühlveranstaltung für die Besucher.

Besonders angesprochen werden die Eltern, Geschwister und Großeltern aus den 5er-Klassen des Städt. Gymnasiums. Zum ersten Mal präsentieren sich die Jüngsten musikalisch vor großem Publikum. Die meisten mit Blockflöte und Gesang. Premiere hat auch die Orchesterklasse von Dorothea Langenbach. Was die Schülerinnen und Schüler nach nur einem halben Jahr zu bieten haben, kann sich wirklich hören lassen.

Der Orchesterklasse gehört inzwischen auch die ganze Aufmerksamkeit des Fördervereins. „Das Land hat uns zwar die Möglichkeit gegeben, Orchesterklassen anzubieten. Aus der Finanzierung hält es sich aber heraus“, stellt der 1. Vorsitzende des Fördervereins, Peter Schäfer, mit Bedauern fest. Hier geht es insbesondere um die Bereitstellung der Instrumente. Für den Anfang sind sie altersgerecht klein und deshalb auch entsprechend teuer. Bisher gilt: Die Instrumente werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Das hilft natürlich den Eltern, denn das musikalische Talent ihres Nachwuchses zieht in der Regel eine Instrumentalausbildung bei der Musikschule nach sich. Die wird zwar von der Stadt etwa zu 50 Prozent aus Steuermitteln finanziert. Doch den nicht ganz unerheblichen Rest müssen die Eltern bestreiten.

Instrumente werden kostenlos zur Verfügung gestellt

Deie 5er-Orchesterklasse präsentierte sich erstmals einem großem Publikum
Die 5er-Orchesterklasse präsentierte sich erstmals einem großem Publikum

Für die Instrumentenbeschaffung hat der Förderverein seit 2011 rund 10.000 Euro aufgewandt. Weitere Investitionen werden notwendig sein. „Das Gymnasium hat allen künftigen Schülern der Musikklasse zugesichert, dass sie ein Instrument ihrer Wahl spielen und lernen können“, erklärt Peter Schäfer. Manche Instrumente sind richtig teuer.

Damit dieses Geld rein kommt, werden beim Fördervereinsfest von den emsigen Helfern Essen und Trinken verkauft. Hochwillkommen sind natürlich auch Spenden. Markus Masuth vom Lions Club BergKamen überreichte Schäfer einen Scheck über 3000 Euro.

„Auf solche Sponsoren sind wir angewiesen“, sagt Schäfer weiter. Inzwischen verfügt er auch über eine besondere schriftliche Argumentationshilfe: seine Abschlussarbeit für das Zertifikatsstudium „Bürgerschaftliches Engagement“ an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Naheliegend ist es, über den Bachkreis und des Fördervereins zu schreiben. Anhand von Interviews weist Peter Schäfer nach, dass Musizieren in einem Orchester nicht nur schöne Klänge produziert, sondern auch das soziale Verhalten und die Lernleistung der jungen Leute im erheblichen Maße positiv beeinflusst.

Natürlich ist Peter Schäfer nicht der Erste, der diese Zusammenhänge entdeckt hat. Sie werden aber nicht konsequent weitergedacht und wissenschaftlich verankert, stellt auch er fest. Eine Folge ist, dass Musik und musische Erziehung an vielen Schulen eine untergeordnete Rolle spielen. Am Städt. Gymnasium ist das anders. Dazu trägt auch der Förderverein ein erhebliches Stück bei.