Bislang unbekannte Täter haben am Freitag durch eine Betrugsmasche einen fünfstelligen Bargeldbetrag von einer 88-Jährigen aus Werne erbeutet. Dabei gingen die Täter nach einem klassischen Muster vor.
Gegen 10.45 Uhr erhielt sie einen Anruf von einer männlichen Person, die sich als falscher Polizeibeamter ausgab. Um sich vor Betrügern zu schützen, solle die Seniorin ihr Bargeld und ihren Schmuck vor die Tür stellen, forderte der Unbekannte am Telefon. Weil sie dem Mann glaubte, stellte die Frau die Tasche vor die Haustür.
Ein Täter holte die Beute um 13.00 Uhr an der Haustür in der Straße Beckingshof ab und flüchtete anschließend. Aufmerksame Nachbarn erkannten die Situation und nahmen die Verfolgung auf, verloren den Täter jedoch aus dem Blick.
Die sofort eingesetzte Polizei konnte die Person im Rahmen der Fahndungsmaßnahmen ebenfalls nicht mehr antreffen.
Der unbekannte Täter wird wie folgt beschrieben:
- 20-25 Jahre
- 165-170 cm
- Schlank
- Phänotypus: europäisch
- blaue Blousonjacke
Die Polizei sucht nun Zeugen, die den Mann gesehen oder verdächtige Beobachtungen gemacht haben. Hinweise nimmt die Wache Werne unter der Rufnummer 02389-921 3420 entgegen.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Nach diesem und drei ähnlichen Fällen im Juni und Juli bittet die Kreispolizeibehörde Unna die Bevölkerung abermals dringend darum, besonders ältere Bürgerinnen und Bürger für Betrugsmaschen wie diese zu sensibilisieren. Denn leider suchen sich die Täter gezielt Seniorinnen und Senioren für ihre kriminellen Machenschaften aus.
Hier finden Sie die Verhaltenstipps der Polizei:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht
selber mit Namen melden. Raten Sie nicht, wer anruft, sondern
fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst
zu nennen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als
Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht
erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige
Verwandte/Bekannte wissen kann.
- Geben Sie keine Details zu Ihren familiären und finanziellen
Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie
sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie
die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an
und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert:
Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen
nahe stehende Personen.
- Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an
unbekannte Personen.
- Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie
unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
- Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie
die Tat unbedingt bei der Polizei an. Dies kann der Polizei
helfen, Zusammenhänge zu erkennen, andere Personen entsprechend
zu sensibilisieren und die Täter zu überführen.
- Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta
Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt). So können die Täter Sie
gar nicht mehr ausfindig machen. Zum Ändern eines
Telefonbucheintrags wenden Sie sich an die Telekom.
- Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z. B. höhere Geldbeträge und
andere Wertgegenstände, nicht zu Hause auf, sondern auf der Bank
oder im Bankschließfach.